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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Verfasst: 7. Apr 2024, 11:29
von thuja thujon
Ich würde bei YodaMaser jetzt bis auf 7 alles entfernen. Wenn man noch 4 Wochen wartet, auf eventuellen Spätfrost an den Eisheiligen, der dann doch nicht kommt, bis dahin ist die gespeicherte Energie der Rebe aufgebraucht und gerade das möchte man ja vermeiden.
Und ich stimme adiclair zu, falls Gescheine an den Reben wachsen, noch vor dem Aufblühen entfernen. Erst nächstes Jahr eine Kostprobe Beeren an einer eingekürzten Traube hängen lassen.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 24. Jan 2025, 11:42
von HardyBerlin
Hallo,
Kann mir jmd. hilfreiche Tipps geben wie ich meinen Weinstock (Sorte Venus) beschneiden könnte? Der Wein müsste jetzt im 4 Jahr sein und wurde vor ca. 2 Jahren im Spätsommer gepflanzt.
Wieviel Triebe sollte ich stehen lassen und wieviel Augen übrig lassen ?
Standort ist Nähe Berlin
LG Hardy
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 24. Jan 2025, 12:32
von cydorian
Beschneiden ist in § 1631d BGB geregelt, Wein schneidet man. Die Frage ist, wie soll der wachsen? Geht dieses Baumarkt-Sichtschutzelement noch weiter nach rechts, soll er dort entlang wachsen, wie viel Platz hat er? Venus wächst relativ stark.
Sieht dir mal für den Einsteig
https://www.fassadengruen.de/uw/weinreb ... alier.html an, vielleicht kommen Flachbögen mit Ersatzzapfen in Frage.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 24. Jan 2025, 12:52
von thuja thujon
Ja, da sollte sich dringend für ein Erziehungssystem entschieden werden. Wenn es das nicht gibt, wird es mit dem Schnitt immer schwieriger. Und scheinbar hat noch nie einer stattgefunden. Kann man jetzt aber noch nachholen.
Mehr als 6 oder 8 Augen würde ich nicht stehen lassen. So tief wie es geht, eigentlich ist das letztjährige Holz schon viel zu hoch angesetzt, weil letztes Jahr der Schnitt verpasst wurde. Schwache Rebe und große Kahlstellen sind das Ergebnis.
Etwas Bewuchsfreiheit um den Stamm würde gut tun. Auch endlich das Plastik um den Stamm aus der Anzucht entfernen. Und wenn das links daneben ein Schmetterlingsflieder ist, Rückschnitt auf maximal Kniehöhe, eher noch tiefer, verhindert vorzeitige Vergreisung.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 25. Jan 2025, 03:14
von HardyBerlin
Vielen dank erstmal für die Antworten.
Das sichtschutzelement geht noch ca 0,5m weiter nach rechts. Vom platz wäre es also nur die eine wand.
Wieviel Triebe würdet ihr denn überhaupt an der Pflanze belassen wenn ich zwecks Erziehung relativ weit runter zurückschneide?
LG Hardy
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 25. Jan 2025, 05:26
von thuja thujon
Du müsstest da schon ins 2 Jährige Holz reinschneiden, das ist das doofe.
Bei mir sieht eine Rebe im zweiten bzw dritten Jahr nach der Pflanzung zB so aus, je nach dem, ob beim pflanzen auf 2 Augen zurückgeschnitten wurde oder nicht.
im Jahr vorher 3 Triebe, also so, im Jahr davor nur der Stammaufbau:
später im Jahr 2-3 der erste Ertrag:
Zapfen Stammnah und Ertragsrute weiter weg davon. Das ist das Grundprinzip hier in der Pfalz (und danach kann man dann die Ertragsrute als Bogen, Flachbogen oder Welle binden). Andere Gebiete machen es anders. Die Ertragsrute fehlt mir bei dir, und vor allem der Draht, wo man sie dran festbinden könnte. Für mich ist also kein Schnittsystem erkennbar, für das du dich entschieden hättest. Möchtest du jetzt einen Stamm haben und ein relativ klares System wie auf den Bildern hier im Strang oder soll die Rebe einfach nur das Sichtschutzelement zuwuchern und es ist egal, wie groß die Trauben und Beeren später sind? Denkbar ist ja vieles, man kann alles wachsen lasen und nur was zu weit in den Garten reinragt mit der Heckenschere rasieren.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 25. Jan 2025, 05:28
von thuja thujon
Das mit der Heckenschere nennt sich dann Minimalschnitt. Hier im Weinberg.
Auch da noch erkennbar, der Stamm von damals mit der Bogenerziehung. Wurde also erst später umgestellt, weil der Schnitt bzw die Arbeitskräfte dafür nicht mehr bezahlbar waren.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 25. Jan 2025, 07:43
von Starking007
Für den ersten Ertrag hast aber sehr viel dran gelassen! Ging gut?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 25. Jan 2025, 08:16
von thuja thujon
Das sehe ich ja erst dieses Jahr. Aber sie sind gut ausgereift, also bei 65-70 Oechsle rum geerntet, wenn ich mich richtig erinnere.
Von daher mache ich mir eher wenig Sorgen und schneide dieses Jahr 2 Ruten an. Also 2 Zapfen in der Mitte (Rebkopf) für die Ertragsruten nächstes Jahr, dann 2 Ertragsruten links und rechts, wohl mit 9-10 Augen und ausbrechen, dass 6 Triebe pro Rute bleiben. Ertragsrute von 2024 kommt natürlich komplett weg.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 25. Jan 2025, 16:41
von HardyBerlin
Nein ich wollte den Wein eigentlich nicht wild unkontrolliert wachsen lassen, sondern ein System drin Haben, aber auch langsam schon einen Ertrag haben…
Ich würde so ungefähr in dieser Dimension alles zurück schneiden wie auf dem Foto markiert…
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 26. Jan 2025, 03:55
von Starking007
Wo ich Ertrag haben wollte, würde ich kürzer schneiden.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 26. Jan 2025, 10:51
von thuja thujon
Kann man so machen wie im Bild, würde dem Aufbau jedenfalls gut tun. Da werden genug Triebe aus dem Altholz kommen, von daher kein Problem. Und da das dann keine Ernte gibt, wird auch die Pflanze Kraft für die nächsten Jahre tanken können. Langfristig betrachtet also die beste Möglichkeit.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 1. Feb 2025, 16:01
von Mediterraneus
Bin dieses Jahr früh dran, das traumhafte Wetter will aber ausgenutzt werden.
Die 3 Weinstöcke am Carport hab ich gestern geschnitten, 'Muscat Bleu' an der Garage war heute dran.
Die langen Schleudern habe ich im Spätsommer schon mal vorgeschnitten
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 1. Feb 2025, 16:03
von Mediterraneus
Ich lasse bewusst längere Zapfen stehen, damit es ein kleines Weindach gibt.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 1. Feb 2025, 17:03
von ringelnatz
Ah! Sehr schön. Genau so etwas möchte ich auch haben.
Wie bist du dahin gekommen?
Mein Stand: letztes Jahr Frühjahr gepflanzt, einen Trieb wachsen lassen, der jetzt unter der Dachrinne steht. Die Spitze wird eh kaputt sein, er ist lange noch gewachsen und nicht ausgereift.
Soll ich noch einmal ganz runter schneiden, oder kann ich einen Teil der Waagerechten schon stehen lassen?
Ab wann lasse ich die Waagerechte stehen und schneide daran auf Zapfen?