Wie so oft ist es schon wieder viel zu lange her, seit ich hier etwas geschrieben habe, und jetzt stehe ich wieder vor dem Problem, dass mindestens zwanzig Seiten voller schöner Bilder gepostet wurden, die ich unmöglich alle kommentieren kann. Also genieße ich diesmal nur still und zeige die heutige Fotorunde bei trübem, regnerischem Wetter, nachdem der Garten in den letzten Wochen auch nicht so unbedingt vorzeigbar war. Etwas Auslichten, Herunterschneiden und Rasenmähen bewirkt aber so einiges, daher sind die Beete zumindest von Weitem doch recht ansehnlich, und man merkt nicht so sehr, dass an vielen Stellen alles kreuz und quer liegt. ;)


Nachdem der Garten bis Mitte Juli fast zwei Monate lang darben musste, weil die Wurzeln es kaum schafften, die in den Monaten zuvor dank reichlicher Regenfälle üppig gewachsenen Stauden noch vernünftig zu versorgen, blieben gerade die Hochsommerblüher doch arg in ihrer Entwicklung zurück, und so starteten Rudbeckia und Echinacea erst Ende Juli, Anfang August so richtig durch, während sie in anderen Jahren gut zwei, drei Wochen früher dran sind. Nun wird es aber endlich wieder farbiger in den Beeten, und das frische Grün nach den nun wieder überreichlichen Regenfällen lässt den Garten gleich viel frischer aussehen.



Auch die braunen Stellen auf dem Rasen, wo ich neulich das stehengelassene Gras samt Schlüsselblumen und Co. abgemäht habe, werden nun langsam wieder grün, und ich hoffe, die ausgestreuten Samen werden irgendwann keimen und meine Schlüsselblumenbestände weiter vergrößern. Zwei kleine Bereiche habe ich stehengelassen, hier blüht gerade sehr üppig die Wilde Möhre, während Braunelle und Odermennig nun so gut wie verblüht sind. Am Teich leuchten nun auch die Blütenkerzen des Blutweiderich, und die Seerose hat sich ebenfalls noch zu einer Blüte entschlossen. Nächstes Jahr muss ich die wohl mal etwas reduzieren, sie treibt fast nur noch Laub, viel zu viel für den Mini-Teich, aber nach wie vor ist selbiger ein kleines Paradies für Libellen und Co.


Im Beet am Zaun haben sich Goldrute und Oregano breitgemacht, ebenso die Astern, Goldfelberich ist ebenfalls wieder aufgetaucht, anderes wurde mittlerweile völlig überwuchert. Auch die Makedonische Witwenblume und der Mannstreu haben sich überall ausgesät, aber im Gesamtbild sieht das aktuell doch ganz nett aus und ist vor allem ein Paradies für die Insekten. Ich kann das Chaos hier ja sowieso nur sehr begrenzt beherrschen, weil bei feuchtem Wetter alles sofort explodiert, während es bei Trockenheit nicht in die Gänge kommt (außer natürlich das Unkraut), aber die Natur beherrscht das "Black Boxing" ja doch ziemlich gut.


Detailfotos kann ich wie gesagt nicht so wirklich bieten, weil alles wild durcheinander wächst, die Hälfte der Stauden am Boden liegt und überall dazwischen das Unkraut wuchert, aber hier und da gibt es ein paar nette Einblicke, wie diese am bereits verblühten Trieb nochmals üppig blühende Pfirsichblättrige Glockenblume, welche nur deshalb aufrecht steht, weil sie sich am vertrockneten Stängel der Akelei anlehnen kann, oder das nimmermüde Purpur-Leinkraut, welches gut mannshohe Triebe gebildet hat, die aber ebenfalls alles andere als aufrecht stehen.


Die Schattenbereiche präsentieren sich ganz unterschiedlich; während der Bereich unter der großen Tanne arg unter der Trockenheit gelitten hat und sich nun hauptsächlich durch Sämlinge wieder begrünt, konnte ich die Schattenbeete am Haus wenigstens gelegentlich mit Gießkanne oder Schlauch wässern. Aktuell ist das natürlich nicht nötig, auch ihnen tun die reichlichen Niederschläge gut, und das Laub sieht glänzend-frisch aus. Nur Pachyphragma macrophylla verliert im Sommer immer das Laub, es bekommt Mehltau oder sowas und verdorrt dann. Da es bisher immer wieder frischgrün ausgetrieben ist, hoffe ich aber, dass das normal ist...


Wunderbar üppig zeigt sich auch mein Topfgarten am Eingang, praktischerweise muss ich auch dort im Moment so gut wie nicht gießen (außer ein paar Töpfe unterm Dach). Der blaue Agapanthus blüht schon seit Wochen, die weiße Margarite daneben habe ich abgeblüht für 1,- € bei Jawoll erstanden, ebenso die Kapkörbchen daneben. Trotz Regenwetter blühen sie recht gut, und natürlich gefällt den Fuchsien die derzeitige Witterung besonders gut. In den letzten Jahren haben sie immer sehr unter der Hitze gelitten, so dass ich auch nur noch zwei habe, aber mittlerweile sind es eh schon (viel zu) viele Töpfe, jeder Zentimeter ist genutzt. ;)



Schließlich noch ein paar Fotos aus dem Vorgarten, wo die Blütenpracht in den letzten Tagen etwas verhalten war, aber nun haben Löwenmäulchen und Spornblumen reichlich Seitentriebe gebildet und legen wieder los. Auch die Fackellilie hat sich wieder aufgerappelt und schiebt eine Blütenkerze nach der anderen. Die Echinacea haben sich während der Dürre sehr schwergetan und sind weit unter ihren Möglichkeiten geblieben, und meine beiden Perovskien haben leider sehr unter der Winternässe gelitten und sind äußerst dürftig ausgetrieben.
Eine einzige kleine Verbena bonariensis hat es geschafft, ich wünschte, die wäre hier auch so unkrautartig wie anderswo. Sehr schön ist aber das kleine Leinkraut in der Gartenmauer, was bei ausreichender Feuchtigkeit über einen langen Zeitraum üppig blüht. Die Hohen Fetthennen neigen dieses Jahr etwas zum Kippen, da sie oft viel zu nass standen, aber sei's drum. Die Bartblume hat sich hingegen toll entwickelt und wird im Spätsommer den Vorgarten eindeutig dominieren. :)