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Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 11. Mär 2016, 22:15
von lerchenzorn
Allein in Indien verrottet die Hälfte der landeseigenen Ernte unter freiem Himmel und in schechten Lagern.Es gibt deutlich mehr zu bedenken als nur die Seite der Erzeugung.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 11. Mär 2016, 22:17
von agarökonom
Vor kurzem las ich eine Studie über Glyphosphatrückstände in Futtergetreiden . Über einem bestimmten Wert ( sorry , ich habe die Studie nicht parat ) führte die Fütterung zu Nekrosen bei Rindern indem die Ohren und Schwänze nekrotisch wurden . Das über den Stoff überhaupt noch diskutiert wird wundert mich
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 11. Mär 2016, 22:28
von Daniel - reloaded
Das ist so doch nicht richtig!1. Alle diese Herbizide sind untersucht, am Markt und werden auch benutzt, einige sogar genauso lange oder länger wie Glyphosat (Wuchsstoffe, IPU, CTU....)2. Das Allerletzte was Entwicklungsländer brauchen sind Glyphosat und Gentechnik! Ganz im Gegenteil! Diese Länder brauchen vor Allem wieder ihre samenecht fallenden und angepassten Sorten statt Hochleistungshybriden die (mit oder ohne Glyphosat) in den entsprechenden Klimaten gar nicht in der Lage sind zu leisten was sie könnten!Das ist doch das Dilemma! Hochleistungshybriden werden den armen Teufeln als Lösung ihrer Probleme angepriesen, am besten noch mit Glyphosatresistenz plus Glyphosat zum Schleuderpreis den man sich nur per Kredit leisten kann. Saatgut kann man von den Hybriden nicht gewinnen bzw. nicht brauchen, Ertrag schlimmstenfalls gleich Null, Kredit am Bein, Existenz dahin.3. Der Mais-, Weizen- und Sojaanbau der USA ist ganz sicher nicht von Glyphosat und Gentechnik abhängig!Die Mittel sind da und angesichts zunehmender Resistenzen der Unkräuter gegen Glyphosat kommen diese auch wieder vermehrt zum Einsatz.Der Hochleisungssorte ist es nämlich ziemlich egal welcher Wirkstoff ihr die Unkrautkonkurrenz nimmt solange sie ihr genommen wird.Meinst du wirklich, dass seit Einführung genetisch veränderter Sorten ein Mensch weniger verhungert ist? Wenn ja lang das ganz sicher nicht an der Glyphosatresistenz.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 11. Mär 2016, 22:54
von troll13
@ DietmarOb dem wirklich so ist???Ist es nicht eher so, dass westliche Agrarkonzerne gerne ihr Saatgut, Pflanzenschutzmittel usw. in sog. Entwicklungsländer verkaufen und damit alte z.T. erprobte Wirtschaftsmethoden und dort entstandene Nutzplfanzenviefalt verdrangen?Und welchen Anteil hat die Korruption in diesen Ländern Anteil daran, dass die Menschen dort Hunger leiden?
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 11. Mär 2016, 22:57
von Querkopf
... Dutzende Entwicklungsländer würden ohne die Weizen- und Maisexporte der USA kollabieren.
Unfug. Es gibt exzellent begründete Analysen, die besagen, dass just diese - für die exportierenden Staaten übrigens hochprofitablen - Exporte mit- oder sogar hauptverantwortlich sind für den Niedergang/ Zusammenbruch lokaler Landwirtschaften in so genannten Entwicklungsländern.
Daniel - reloaded hat geschrieben:Das ist so doch nicht richtig!... Das Allerletzte was Entwicklungsländer brauchen sind Glyphosat und Gentechnik! Ganz im Gegenteil! Diese Länder brauchen vor Allem wieder ihre samenecht fallenden und angepassten Sorten statt Hochleistungshybriden die (mit oder ohne Glyphosat) in den entsprechenden Klimaten gar nicht in der Lage sind zu leisten was sie könnten!Das ist doch das Dilemma! Hochleistungshybriden werden den armen Teufeln als Lösung ihrer Probleme angepriesen, am besten noch mit Glyphosatresistenz plus Glyphosat zum Schleuderpreis den man sich nur per Kredit leisten kann. Saatgut kann man von den Hybriden nicht gewinnen bzw. nicht brauchen, Ertrag schlimmstenfalls gleich Null, Kredit am Bein, Existenz dahin. ...
Danke, Daniel! Das ist der Punkt. Mit der (inner)europäischen Debatte um Glyphosat hat das alles freilich wenig zu tun...
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 11. Mär 2016, 23:40
von bristlecone
Danke, Querkopf, lerchenzorn und Daniel. Eine Seite stellt Glyphosat als Grundübel hin, dass für alle möglichen Krankheiten verantwortlich sein soll, und kocht auf der Panik ihr Süppchen, die andere Seite beschwört den Welthunger, der ohne Glyphosat ausbrechen soll, und kocht darauf ihr Süppchen.Eines so interessengeleitet wie das andere.Glyphosat ist einfach ein gut untersuchter, seit langem eingesetzter und bewährter Wirkstoff, der sich für bestimmte Zwecke sehr gut eignet.Ohne Glyphosat geht die Welt nicht unter, aber sie wird auch kein Fitzelchen besser.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 10:41
von Daniel - reloaded
Vor kurzem las ich eine Studie über Glyphosphatrückstände in Futtergetreiden . Über einem bestimmten Wert ( sorry , ich habe die Studie nicht parat ) führte die Fütterung zu Nekrosen bei Rindern indem die Ohren und Schwänze nekrotisch wurden . Das über den Stoff überhaupt noch diskutiert wird wundert mich
Dazu hätte ich jetzt wirklich gerne eine hieb- und stichfeste Quelle!Denn dass irgendwelchen Tieren durch GlyphosatRÜCKSTÄNDE Schwänze und Ohren abfaulen (nicht viel anderes passiert beim nekrotisieren von Gewebe) klingt doch sehr weit hergeholt.Es wurden schon Wirkstoffe wegen deutlich weniger drastischen Nebenwirkungen aus dem Verkehr gezogen.....Bristlecone hast du vielleicht Zugang zu der Studie?
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 10:55
von bristlecone
Nee, ich hätte auch gerne mal eine belegbare Quellenangabe.Ich vermute, es geht da um die seit Längerem herumgeisternde Geschichte von Rindern, die an Botulismus leiden, angeblich durch glyphosathaltiges Futter.An der Geschichte ist nichts dran, das BfR und andere haben auch dazu schon vor längerer Zeit Stellung genommen.Aber es ist ohnehin so, dass zu Glyphosat inzwischen so viele Geschichten in Umlauf sind. Kaum ist eine Behauptung entkräftet, kommt die nächste - auf den Wahrheitsgehalt kommt es dabei nicht an. Hauptsache, es wird immer nachgelegt, um die Angst zu schüren.P.S. Hab's gefunden. Wenn auch nicht die Originalquelle, so dach eine Seite, wo das ausführlich beschrieben wird.
Hier.Im Kern geht das, wie vermutet, auf die Berichte von Frau Krüger zurück. Die berichtet auch sonst immer wieder über Glyphosateffekte, die aber in weiteren Untersuchungen von anderen Wissenschaftlern nie bestätigt werden, sondern widerlegt.Monika Krüger ist auch an den Angaben zu Glyphosat in Muttermilch und Bier beteilugt. Seriös ist das alles nicht.Stellungnahmen zu ihren Berichten gibt's hier im Thread an mehreren Stellen. Aber wie gesagt: Gerüchte und Behauptungen sind schnell in die Welt gesetzt und verbreiten sich weiter. An der Aufklärung besteht wenig Interesse. Gruselt ja auch nicht so.Viszeraler Botulismus:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/viszerale ... tsbild.pdf (Beachtet das Erscheinungsdatum!)Und hier:
http://www.wir-sind-tierarzt.de/2015/02 ... n/Generell zu Glyphosat:
http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_an ... 27823.htmlDas über den Stoff überhaupt noch diskutiert wird wundert mich
Ja, mich ehrlich gesagt auch. Zunehmend.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 10:58
von bristlecone
Weil's so schön ist und im Keller eher untergeht, hier auch nochmal zitiert:
"Tragen Pestizide und Herbizide wie Glyphosat zu Nervenkrankheiten wie Parkinson bei?Noch nie wurden die Gene der menschlichen Rasse so stark von der Umwelt beeinflusst wie heute. Pflanzenschutzmittel und Unkrautvernichtungsmittel bringen das natürliche Gleichgewicht von Leben und Mikrobiologie durcheinander, verzerren und zerstören es. Mit diesen Mitteln werden die Lebensmittel besprüht, die wir essen, und die negativen Folgen ziehen sich durch bis zur genetischen Ebene.Gesunde Gene, die aktiv sein sollten, werden durch Pestizide und Herbizide lahmgelegt, während Gene, die inaktiv sein sollten, aktiviert werden. Die menschliche Rasse erlebt einen beispiellosen Wandel, und die epigenetischen Veränderungen erfolgen still und leise, ohne dass die Menschen es begreifen."(Quelle: "Saat der Zerstörung - Die dunkle Seite der Gen-Manipulation, von F.W. Engdahl, erschienen im Kopp-Verlag)Der Kopp-Verlag ist für seine rechtsextremen, verschwörungstheoretischen, anti-aufklärerischen Werke bekannt (Das Werk von Udo Ulfkotte, das in diesem Verlag erschien, stand monatelang ganz weit oben in den Bestsellerlisten). Einmal mehr zeigt sich hier in der Tat eine "dunkle Seite" - der gern verschwiegene "Blut-und-Boden"-Teil der Umweltbewegung, der schon von Anfang an dabei war.Und ohne zu wissen, woher die hier zitierten Sätze stammen, würden vermutlich sehr sehr viele, die sich selbst als umweltbewusst, kritisch und links bis antikapitalistisch bezeichnen würden, dem Geschwurbel zustimmen.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 11:57
von Thüringer
Ich konnte soeben lesen, dass Glyphosat so giftig ist wie Kochsalz. Wer hat das beschlossen? Wann wird Kochsalz verboten?
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 12:03
von Staudo
Polemik hilft auch hier nicht weiter. ;)Brissel versucht es mit Aufklärung. Das ist hartes Brot.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 12:12
von Thüringer
Stimmt, auch wenn dieser Vergleich vom BfR kommt. Wer schluckt schon Glyphosat.
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 12:24
von Daniel - reloaded
Danke Bristlecone!
Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 12:45
von pearl
Weil's so schön ist und im Keller eher untergeht, hier auch nochmal zitiert:
"...die epigenetischen Veränderungen erfolgen still und leise, ohne dass die Menschen es begreifen."

das stimmt ja auch! Das ist total und absolut richtig.

Genau genommen hat Mrs. F. William Engdahl so recht! Jeden Tag macht die Epigenetik was sie will, egal welches Lebewesen, unablässig ist die Epigenetik dran uns alle zu verändern.

Re: Frage zu Glyphosat
Verfasst: 12. Mär 2016, 17:56
von BlueOpal
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