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Die aufgeworfene Frage lautet in der Spezifikation des Nachsatzes, was der Garten der Allgemeinheit bringt. Da ist die Frage, ob Eigentum zu irgendetwas verpflichtet, doch eher ein Randaspekt.Jedenfalls fände ich es bedauerlich, wenn die ursprüngliche, interessante Frage durch langweilige weltanschauliche Grundsatzdebatten untergeht. Pimpinella, was meinst du?Liebe GrüßeThomas
Finde ich auch! Mich interessieren eher der Stellenwert des Gärtnerns in der Gesellschaft, die zivilisatorische Kraft des Gärtnerns und solche Dinge. Auch die Frage nach der Angemessenheit dieser HartzIV-Gärtnerei, die freitagsfish im anderen Thread verlinkt hat. Es ist nur echt schwer, an diesem wieselflinken agent provocateur vorbeizukommen. Ich nehme mir immer vor, ihn goarnet zu ignorieren, aber es will mir nicht so recht gelingen.
Gab´s hier schon eine Definition von "Gärtnern"? Hab jetzt nicht alles nachgelesen.Wenn "Gärtnern" bedeutet eine bestimmte Fläche Land so anzulegen und zu pflegen dáß biologische Vielfalt nicht nur erhalten sondern vielleicht sogar erhöht wird bringt es m.E. sehr viel für die Allgemeinheit: Ein Garten mit Bäumen und einer Vielzahl von Arten in Flora und Fauna ist eine ökologische Insel die Sauerstoff produziert, den Wasserkreislauf nicht behindert und der Biodiversität dient.Bedeutet "Gärtnern" allerdings (wenn auch ästhetische) Flächenversiegelung und/oder Monokultur, Pestizideinsatz und Artenarmut nützt es nicht der Allgemeinheit, egal ob in privaten oder in öffentlichen Anlagen.- Ist doch ganz einfach, oder?
@fars: Wenn du ot diskutierst, ists fachlich (#83), wenn andere dir ungenehme Ansichten zum Thema posten, rufst du nach Entsorgung, statt gegenargumente zu liefern.
OK, streng sachlich.Wer investiert, der tut mehr für die Allgemeinheit (qua Steuern, Handwerkeraufträge, Pflegeaufwand, Gartenanlage etc.) als derjenige der nur konsumiert.Die Errichtung bzw. der Kauf eines Gebäudes incl. Grundstück ist ein sogar langfristig wirksamer investiver Vorgang mit erheblichen fiskalischen Effekten, die für das allgemeine Sozialgefüge weitaus positivere Auswirkungen hat als das Steueraufkommen von Mietern.Generell kann unterstellt werden, dass Eigenheimbesitzer und damit Gartenbesitzer (soweit sie Wohneigentum haben) höheren Einkommensschichten angehören als Mieter. Gleichfalls unterstellt werden kann, dass das Steueraufkommen aus Einkommen und Vermögen bei diesen (gemessen am Individuum) deutlich größer ist als bei einem Mieter. Ob es noch größer sein könnte bei entsprechenden Steuergesetzen ist eine andere Diskussion.Fazit: Da Eigenheim-besitzende Gärtner mehr in den gemeinsamen Steuertopf zahlen und (ich unterstelle das mal) aus moralischen Gründen mehr für wohltätige Zwecke spenden, besteht absolut kein Anlass, dass sie auch noch die Nutzung ihres Grundbesitzes in irgendeiner Form mit der ominösen Allgemeinheit teilen sollen.
Bedeutet "Gärtnern" allerdings (wenn auch ästhetische) Flächenversiegelung und/oder Monokultur, Pestizideinsatz und Artenarmut nützt es nicht der Allgemeinheit, egal ob in privaten oder in öffentlichen Anlagen.
Ästhetik nutzt auch der Allgemeinheit. Sonst bräuchten wir keine Kunst und Kultur.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
ZumThema "muß die Allgemeinheit Zugang haben zu Sachen die ihr nützen":Nein: Die Wälder in Sibirien und am Amazonas (nicht mal die hier), Hochmoore, Auen und andere klimabedeutsame Landschaften muß man ja auch nicht selber angucken um von ihrer Sauerstoffproduktion und Klimaregulierung zu profitieren."Eigentum verpflichtet" - Das ist ja wohl allen klar. In Bezug auf Gärten gibt es gesetzliche Mittel (wie z.B. das Verbot des Einsatzes bestimmter Pestizide um Mißbrauch) zu verhindern. Ein Anreiz für ökologischere Gärtnern könnte fiskalischer Natur sein:Für Gärten mit besonders hoher Artenvielfalt bräuchten Eigentümer dann weniger Grundsteuern zahlen.Biologen haben da ja schon Schlüssel ausgearbeitet die sicher (auch für Stadtgärten) zumindest in leicht abgewandelter Form verwendbar wären.Vor der Bebauung/Umgestaltung würde dann festgestellt welchen biologischen Wert das jeweilige Gelände vorher hatte und - nach ca. drei bis fünf Jahren - müßte ein Vergleich stattfinden zwischen vorher und nachher.Örtliche Naturschutzinitiativen oder regionale Büros der Umweltverbände würden das bestimmt für einen geringen Pauschalpreis übernehmen so daß keine großen Büerokratien und/oder Kosten entständen, dito für Folgebegutachtungen.Wenn z.B. eine vorher versiegelte Fläche in einen konventionellen Garten mit überwiegend Rasen und Thujen umgewanelt würde wäre das vielleicht ein Wert von 1 (also eine Ersparnis bei den Grundsteuern)Würde eine artenreiche Wiese in einen wie grade geschilderten Garten umgewandelt wäre es ein Wert von -1 (also höhere Grundsteuern)- Die Ausgangssituation sollte in so einem Fall immer miteinbezogen werden.Dementsprechend würde dann die Umwandlung einer versiegelten Fläche in einen Garten mit besonders hohem Sauerstoffbildungspotential und Wasserauffangpotential und besonders hoher Faunenvielfalt 5 Punkte bringen (umgekehrt minus 5)und alles andere bewegte sich dazwischen.Möglicherweise würden solche Maßnahmen dazu beitragen biologisch wertvolle Gebiete (wie innerstädtische Grünflächen) besser zu schützen...Ich träum halt gerne mal ein bißchen vor mich hin
Natürlich nutzt Ästhetik der Allgemeinheit - Aber nur solange die Allgemeinheit noch genug Luft hat um sie wahrzunehmen.Und zerstöte Sauerstoffbildungspotentiale sind mit noch soviel Geld nicht kurzfristig (oder mittelfristig) wiederherstellbar, egal wieviele Steuern die Grundbesitzer zahlen und wieviel Gewinne Baufirmen und Handwerker machen.
Da sich die Struktur der Gärten fortlaufend verändern kann, müsste im Extremfall jedes Jahr eine derartige Überprüfung stattfinden. Ein irrsinniger Arbeitsaufwand.
Wenn "Gärtnern" bedeutet eine bestimmte Fläche Land so anzulegen und zu pflegen dáß biologische Vielfalt nicht nur erhalten sondern vielleicht sogar erhöht wird bringt es m.E. sehr viel für die Allgemeinheit: Ein Garten mit Bäumen und einer Vielzahl von Arten in Flora und Fauna ist eine ökologische Insel die Sauerstoff produziert, den Wasserkreislauf nicht behindert und der Biodiversität dient.Bedeutet "Gärtnern" allerdings (wenn auch ästhetische) Flächenversiegelung und/oder Monokultur, Pestizideinsatz und Artenarmut nützt es nicht der Allgemeinheit, egal ob in privaten oder in öffentlichen Anlagen.
Raphaela, ich stimme dir natürlich zu, aber ich finde, dieser ökologische Ansatz greift zu kurz, um die Bedeutung des Gärtnerns für die Allgemeinheit zu erklären und um sie zu diskutieren. Der Mensch ist nicht nur ein biologisches, sondern ebenso ein soziales Wesen. Was Staudenmanig mit der Ästhetik andeutet, halte ich für wichtig - aber ich meine, die Bedeutung des Gärtnerns geht noch über die reine Ästhetik hinaus. Menschen scheinen eine tiefe Befriedigung durch das Gärtnern zu empfinden, die sich so nicht erklären lässt. Also - Ökologie ist wichtig, aber nur teilweise Bestand des Themas.