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Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 24. Nov 2016, 18:44
von thuja thujon
Für solche Zwecke habe ich Parkplatzbäume.
Wenn Reiser unerwartet kommen, werden die draufgepfroft. An den kleinen, recht verstümmelten Bäumen gibts immer frische Triebe jeden Durchmessers. Sie sollen einfach nur als Zwischenstation dienen.
Wenn irgendwann (kurz darauf) der eigentliche Ort für die Sorten feststeht, kann ich die Reiser vom Parkplatzbaum nehmen und den Ast darunter wieder zurücknehmen, so dass der wieder ein paar Austriebe macht, die später wieder gepfropft werden können.

Ansonsten kannst du die Kombi dünnes Reis, dicke Unterlage auch eiseitig anschaften oder chippen usw. Wenn das Ergebnis mit den Bäumen wichtig ist, würde ich bestellen.
Dass die Unterlagen selbst vermehrt sind, kann bei schlechter Baumentwicklung nicht so richtig drüber hinwegtrösten.
Mach einfach noch ein Projekt auf. Für M9 ist doch fast immer Platz.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 24. Nov 2016, 18:51
von floXIII
thuja hat geschrieben: ↑24. Nov 2016, 18:44Mach einfach noch ein Projekt auf. Für M9 ist doch fast immer Platz.
Hm, noch ein Projekt mehr? Hab ich nichts dagegen ;D
Einen Parkplatzbaum hab ich sogar. Die Edelreiser würde ich derzeit von anderen Bäumen im Garten nehmen. Da ist halt ein Baum dabei, der dieses Jahr leider nur sehr dünne Triebe angesetzt hat. Andere Veredelungsmethoden gingen auch, stimmt.
Ich werde mal schauen wo ich am besten M9-Unterlagen bekomme.
Danke für eure Hilfe!
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 24. Nov 2016, 21:49
von thuja thujon
Ich war mit Rhittaler dieses Jahr zufrieden, trotz Frühjahrspflanzung. Die sollte man hier eigentlich vermeiden.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 6. Feb 2017, 19:21
von Waldgärtner
Aus Zeitgründen habe ich bereits den Großteil meiner diesjährigen Kopulationen erledigt.
Momentan stehn die in Töpfen draußen. Auch einige Mehrsorten-Bäume sind schon erledigt.
Für nächste Woche ist ordentlich Frost angesagt (nachts bis -9°).
Weiß jemand aus eigener Erfahrung, ob die tiefen Temp. die Veredelungen gefährden?
Oder anders: Wie viele frostfreie Tage dauert es, bis die Veredelungen verwachsen sind.
Zu diesen Fragen hab ich schon alles gehört, von "Frost macht gar nix" über "frühestens im April veredeln" bis "erst nach den Eisheiligen raus", daher gerne eigene Erfahrungen ;)
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 6. Feb 2017, 19:46
von Sternrenette
Laut Profi unproblematisch - ich selbst hab zuwenig Erfahrung.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 6. Feb 2017, 23:40
von thuja thujon
Hier gibts solche Fröste nicht.
Ich weigere mich aber zu akzeptieren, dass Frost in geschnittenes Holz anders eindringt als in unversehrtes.
Solange die bloßliegenden Zellen an der Oberfläche nicht gefriergetrocknet werden, ist das eine Holz -9°C kalt und das andere auch. Das ist der Unterschied. Und bloßliegende Zellen gibts bei Veredlungen nicht, bei verbundenen noch weniger.
Ich ignoriere solche Frostgeschichten seit Jahren, kann hier im Weinbauklima aber auch ganz gut mit leben.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 7. Feb 2017, 11:07
von Waldgärtner
Theoretisch dürfte das nix machen, sehe ich ebenfalls so.
Auch hat ich in einem Youtube-Video einmal ein "Veredelungsveteran" erklärt, dass er aufgrund der Vielzahl seiner alljährlichen (Um-)Veredelungen gar nicht die Zeit hätte, den Frühling abzuwarten.
Er muss ab Januar anfangen, um überhaupt alles zu schaffen. Laut Aussage hatte er bisher keine Probleme mit Frost.
Dennoch bleibt eine kleine Restsorge, dass die ganze Arbeit umsonst war ::)
Die Töpfe könnte ich zwar in die Laube stellen, aber da wird es auch unter 0°C haben.
Bislang hab ich immer bis April gewartet. Aber das lange Lagern der Reiser war mir lästig.
Zudem habe ich dieses Jahr auch eine größere Menge an Sorten, daher musste das jetzt passieren, wo ich auch die Zeit hatte.
Naja, wir werden sehen.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 7. Feb 2017, 15:42
von Wild Obst
Ich habe mal zum Spaß schon Anfang Dezember veredelt. Und trotzdem sind genug Reiser angewachsen, nicht ganz alle, aber immerhin mehr als 80%.
Das war noch recht am Anfang meiner Veredlungstätigkeit und somit kann ich mir durchaus vorstellen, dass die eine oder andere Veredlung nicht optimal ausgeführt war und deswegen nichts geworden ist. Ich schätze das Risiko also als vernachlässigbar oder zumindest eher gering ein.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 7. Feb 2017, 20:15
von dmks
Solange man nicht alles in einen Topf haut ist es auch nicht zu kompliziert. ;)
Freilandveredlungen (Kopulation) bei Kirschen kenne ich noch aus der Lehrzeit - ging immer schon im Januar los. Waren also dem Frost dann auch ausgesetzt - aber eben Reis und Unterlage weiterhin in Winterruhe.
Anders sieht es aus, wenn die Veredlungen indoor gemacht werden und eine gewisse Zeit frostfrei stehen oder gar angetriebene Unterlagen verwendet werden - die sollten dann natürlich nicht mehr in den Frost.
Und dann kommt noch gelegentlich die Verwechslung mit Reiserveredlungen bei denen die Unterlage lösen muß - beispielsweise Pfropfen hinter die Rinde, das geht natürlich erst wenn die Bäume anfangen zu treiben, also März/April.
(die Aufzählung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollzähligkeit ;))
Solange man jedes für sich betrachtet ist es eigentlich ganz einfach.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 8. Feb 2017, 08:21
von Waldgärtner
dmks hat geschrieben: ↑7. Feb 2017, 20:15Freilandveredlungen (Kopulation) bei Kirschen kenne ich noch aus der Lehrzeit - ging immer schon im Januar los. Waren also dem Frost dann auch ausgesetzt - aber eben Reis und Unterlage weiterhin in Winterruhe.
Danke dir, genau sowas wollte ich lesen :)
Jetzt bin ich einigermaßen beruhigt.
Die Veredelungen habe ich zwar drinnen gemacht (draußen bekomme ich von der Kälte direkt steife Pfoten – das wars dann mit geraden passenden Schnitten), aber danach direkt raus in Töpfe - da treibt also noch nix.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 8. Feb 2017, 12:15
von Waldgärtner
Und direkt die nächste Frage:
Durch ein bisschen Üben bekomme ich es mittlerweile auch hin, eine Gegenzunge zu schneiden.
Wenn ich die beiden Teile dann zusammenstecke, berührt sich das Kambium zwar an der Gegenzunge, die eigentlichen Kopulationsschnitte stehen aber voneinander ab.
Bild zur besseren Verständlichkeit hängt an.
Ist das normal und müsste durch strammes Verbinden "korrigiert" werden oder mache ich was falsch?
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 8. Feb 2017, 12:20
von Sternrenette
Stramm verbinden, das wächst dann schon zusammen, und gut mit Wachs verschmieren.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 8. Feb 2017, 12:37
von Waldgärtner
Aber gehört das so?
Ich meine mich zu erinnern, dass in Zeichnungen die ganze Geschichte bündig aufeinander liegt.
Wenn es besser geht, würde ich es gerne richtig machen ;)
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 8. Feb 2017, 13:14
von Elro
Durch die Gegenzunge kann es nicht bündig anliegen, das geht nur gut fest verbinden. Dafür halten die Teile mit Gegenzunge besser zusammen.
Re: Fragen zu Veredelung durch Kopulation
Verfasst: 8. Feb 2017, 13:43
von Waldgärtner
Elro hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 13:14Dafür halten die Teile mit Gegenzunge besser zusammen.
Das war der Hauptgrund warum ich das lernen wollte.
Ohne Gegenzunge war das immer ein ziemliches Gefrickel beim Verbinden.
Hatte immer das Gefühl, ich habe eine Hand zuwenig.
Mit Gegenzunge ist das definitiv deutlich besser.