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Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 17:57
von zwerggarten
Maria hat geschrieben: 7. Mai 2021, 11:33… Was soll an Rhododendren eigentlich nicht gut sein? Ich meine, welche Kriterien (außer invasiv) werden denn aus Naturschutzaspekten noch herangezogen? …


vermutlich die fast überall ungeeigneten gartenstandorte für sog. moorbeetpflanzen und der daraus folgende torfeinsatz und der dem zuvorgehende raubbau an mooren, womöglich sogar auch noch in deutschland und nicht göttinweißwo in der welt. :-\

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 18:32
von partisanengärtner
Unter Rhodounterholz wächst bald nichts anderes mehr. Zumindest si im Wald wo er verwildert ist so beobachtet.

Aber schön ist er schon und Die Rhododendronzikade finde ich auch hübsch.

Bei den Kiesgärten fällt mir mehr und mehr auf, dass da Bonbonpapiere, Zigarettenstummel und ähnliches sich sehr gern ansammeln. Auf jeden Fall besser als in der Natur. Da nehme ich auf unseren Spaziergängen immer einen Beutel mit.
Die Kiesgärten sind Privatgrund. ;D 8)

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 18:39
von Maria-Ell.
zwerggarten hat geschrieben: 7. Mai 2021, 17:57

vermutlich die fast überall ungeeigneten gartenstandorte für sog. moorbeetpflanzen und der daraus folgende torfeinsatz und der dem zuvorgehende raubbau an mooren, womöglich sogar auch noch in deutschland und nicht göttinweißwo in der welt. :-\


Ja, das ergibt Sinn, daran hatte ich nicht gedacht. :-\

Ich habe Glück, daß der Boden hier sauer ist (aber Rhododendron-Erde zum Auflockern habe ich trotzdem gekauft). Da werde ich künftig besser aufpassen, Kompost von Laub sollte eigentlich auch reichen.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 18:57
von partisanengärtner
Rohhumus aus dem Monokultur-Fichtenwald geht hervorragend.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 19:04
von Nox
zwerggarten hat geschrieben: 7. Mai 2021, 17:57
Maria hat geschrieben: 7. Mai 2021, 11:33… Was soll an Rhododendren eigentlich nicht gut sein? Ich meine, welche Kriterien (außer invasiv) werden denn aus Naturschutzaspekten noch herangezogen? …


vermutlich die fast überall ungeeigneten gartenstandorte für sog. moorbeetpflanzen und der daraus folgende torfeinsatz und der dem zuvorgehende raubbau an mooren, womöglich sogar auch noch in deutschland und nicht göttinweißwo in der welt. :-\


Es gibt doch schon lange die sogenannten Ikarhoo Rhododendron-Veredelungen, die auch mit ungünstigeren Böden zurechtkommen - vielleicht kennen sich die Naturschützer da nicht so gut aus.
Ansonsten hat Rhododendron ponticum (der lilane) Ausbreitungsdrang - stammt allerdings aus dem europäischen Mittelmeergebiet.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 19:22
von Irisfool
Unter meinen Rhodos wächst das "wilde " Tränende Herzchen, sowie Maiglöckchen invasiv.😀

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 19:35
von Rieke
Maria hat geschrieben: 7. Mai 2021, 11:33

Was soll an Rhododendren eigentlich nicht gut sein? Ich meine, welche Kriterien (außer invasiv) werden denn aus Naturschutzaspekten noch herangezogen?

Zum Einen: Die Masse macht's. Einzelne Exoten wie Rhododendron usw. im Garten sind aus Sicht des Naturschutzes kein Problem, große Neubaugebiete in denen nur Exoten wachsen schon. Rhododendronblüten bieten nur relativ anspruchslosen Wildbienen was zu fressen. Ob es Raupen gibt, die sich davon ernähren können, weiß ich jetzt auch nicht. Es gibt bei den Insekten Nahrungsspezialisten, die z.B. auf Weiden angewiesen sind. Wenn großflächig nur Thuja-Rasen-Gärten da sind, haben sie keine Chance. Ein strukturreicher Garten mit großen Bäumen wie der meiner Nachbarin verträgt auch ein Thujahecke (da nisten die Zaunkönige drin).

Wenn ich mir den War-schon-da-Rhododendron bei mir ansehe, vermute ich, daß sich das "Problem" von alleine erledigt. Die letzten trockenen Sommer hat er nicht gut vertragen.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:00
von Bristlecone
Mal eine ketzerische Frage: Warum sollten Gartenbesitzer sich dazu verpflichtet fühlen, den Anforderungen der Naturschutz-NGOs zu genügen, um die Defizite hilfsweise auszubügeln, die durch Landwirtschaft, Flurbereinigung, Gewässerregulierung, landschaftliche Nivellierung, Überdüngung und andere Veränderungen angestoßen wurden?

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:08
von zwerggarten
weil gartenbesitzi doch glasklar allesamt besser als die böse industrielle landwirtschaft sind?

und weil wir alle etwas gegen den klimawandel und das insektensterben tun wollen/müssen?

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:09
von nana
Bristlecone hat geschrieben: 6. Mai 2021, 14:18
neo hat geschrieben: 6. Mai 2021, 14:09
Ich fahre auf dem Arbeitsweg immer an einer Neubausiedlung vorbei.Dort haben sie jetzt lauter Thuja Smaragd geplanzt, rundherum und nichts anderes, so weit das Auge sehen kann. Ich gebe zu, für einen kleinen Moment ist mir das durch den Kopf mit dem Verbieten.

Verständlich. Ein Verkaufsverbot von Thuja 'Smaragd' und Prunus laurocerasus würde aber nicht zu mehr Vielfalt und optisch ansprechenderen Gartengrenzen führen, sondern zu mehr Zaun mit blickdichtem Kunststoffvlies dran, Gabionenwänden oder tollen Baumarkt-Zaunelementen aus Kunststoff.


100%ige Zustimmung! Stabgitterzäune mit Kunststoffstreifen sind die neuen Thujahecken. Ich finde diese Entwicklung fast so schlimm wie die Kiesvorgartenbewegung.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:13
von Floris
bringt aber eine Menge Raumgewinn, ich habe auch schon mal darüber nachgedacht, die inzwischen fast 1 m dicke Hecke durch einen schmalen Zaun zu ersetzten.
Es ist mit dem gewonnenen Platz und der gewonnenen Zeit wie mit Beton: "Es kommt drauf an, was man draus macht"

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:21
von Nox
Bristlecone hat geschrieben: 7. Mai 2021, 20:00
Mal eine ketzerische Frage: Warum sollten Gartenbesitzer sich dazu verpflichtet fühlen, den Anforderungen der Naturschutz-NGOs zu genügen, um die Defizite hilfsweise auszubügeln, die durch Landwirtschaft, Flurbereinigung, Gewässerregulierung, landschaftliche Nivellierung, Überdüngung und andere Veränderungen angestoßen wurden?


Prägnanter kann man es nicht formulieren.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:32
von zwerggarten
weil andere alles falsch machen, brauche ich nicht das richtige tun?

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:32
von Maria-Ell.
Auch wenn die ursprüngliche Frage etwas reißerisch daherkam, denke ich, daß solche Diskussionen gut sind, um etwas im Bewußtsein der breiten Öffentlichkeit in Gang zu bringen. Ärger und "wieso denn ich kleiner Gartenfuzzi" inklusive.

Ich denke zurück - ist das schon 20 Jahre her? - als die Grünen verlangten, daß ein Liter Benzin 5 € kosten solle. Natürlich war der Aufschrei groß! Aber das Thema Energieverschwendung ist seitdem aus den Köpfen der meisten nicht mehr wegzudenken.

Vor wenigen Jahren noch schien das Thema Elektromobilität fast lächerlich. Als wir vor noch nicht mal 3 Jahren auf Elektro umgestiegen sind, waren wir fast noch Exoten, man grüßte andere E-Autofahrer. Die Zeit vergeht schnell, ich habe die genauen Zahlen nicht bei der Hand, aber heute grüßt ein anderer e-Mobilist kaum noch den anderen, weil schon fast alltäglich im Straßenbild.

Wildbienensterben ist erst seit ein paar Jahren so richtig in den Blick der Öffentlichkeit gedrungen. Ich kleine Gärtnerin (mache mir Sorgen, ob ich Kornblumen säen kann oder ob ich den benachbarten Bauern mit seinem Feld damit ärgere :D) werde nicht viel bewirken. Aber ich versuche zu begreifen, was die Naturschützer wollen und kann es verstehen. Und so wird es vielen anderen auch gehen. Wegen der einen oder anderen "unnützen" Pflanze mache ich mir keine Sorge, aber ob ich etwas im Garten habe, das in der Lage wäre, Schäden anzurichten (gibt doch genug invasive Pflanzen) das kümmert mich schon.

Es ist gut, daß solche Dinge diskutiert werden. Für mich vielleicht nicht mehr, aber für die jüngeren Leute schon, die müssen schließlich mit dem, was wir hinterlassen, weiterleben.

Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer

Verfasst: 7. Mai 2021, 20:37
von Bristlecone
zwerggarten hat geschrieben: 7. Mai 2021, 20:32
weil andere alles falsch machen, brauche ich nicht das richtige tun?

Nee, es wäre ja schön, wenn Gärtner ein offenes Ohr für solche belange hätten.
Aber ob man das dadurch befördert, dass in Spiegel, Focus etc. immer mal wieder solche Artikel erscheinen, in den der NABU Bremen mit seinen "Verbrechen an der Natur" "religiösen Verteidigungen des Kirschlorbeers" etc. etc. zitiert wird?