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Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 7. Aug 2006, 17:09
von bernhard
;Ddanke für die schönen worte! genau wie ich denke!

nie im leben könnte ich über falllaub oder dürre zweiglein erbosen. wer etwas sucht, findet meine lobeshymnen betreffend birken.bei hängeformen muss man immer auch unterscheiden ob es sich um veredelte stämme handelt, oder ob die bäume von sich aus stattliche, zig meter hohe shilouetten von stattlichem charakter werden (trauerweide, trauerbuche) ..... letztere sind mE deutlich ästhetischer. was aber nicht bedeutet, dass ich die anderen nicht mag oder gar verschmähe
Fagus sylvatica "Pendula", nicht "Purpurea Pendula", die wächst nur sehr langsam und bleibt klein).Die dürfte auch von Blattläusen verschont bleiben
von den gewöhnlichen ja ....

dafür gibts aber leider einen spezialisten: die buchenblattlaus. auf den blattunterseiten zeigen sie sich als "weißer belag". bleiben beim vorbeigehen super an der kleidung haften. aber wenigsten fallen die nicht runter
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 7. Aug 2006, 19:25
von fars
Ich darf an dieser Stelle noch einmal an einen zauberhafte Baumsorte erinnern:"...Herzstücke dieser beiden Vorgärten waren zwei Hänge-Eschen (Fraxinus excelsior - „Pendula“ vermutlich), die so im Laufe vieler Jahre – oder waren es gar Generationen? – so gezogen und beschnitten worden waren, dass sie zwei Lauben bildeten, unter denen jeweils eine hölzerne, weiß gestrichene Gartenbank stand. Als Kinder fanden wir es ganz famos, unter diesem schützenden Blätterdach das Leben auf der Dorfstraße zu beobachten und aus dem Dunkeln und der Verborgenheit freche Bemerkungen zu rufen..."
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 7. Aug 2006, 20:19
von riesenweib
also sind hängeeschen wirklich so schön, wie ich meine einmal gelesen zu haben?lg, brigitte
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 7. Aug 2006, 20:38
von potz
.. und sind Hängeeschen wirklich so langsam wachsend, wie ich meine einmal gelesen zu haben ?
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 7. Aug 2006, 21:01
von Querkopf
Hallo, Dani,
... Über Trauerbirken kann ich dir nicht so viel erzählen. Das Wuchsverhalten ist bei ihnen stark vom Zufall abhängig. Es gibt sehr malerische Exemplare. Birken haben einen einmaligen Frühlingsaspekt, wenn das frische Grün sich entfaltet. Weniger schön ist ihre Liebe zu Blattläusen. Auch sie sind hinsichtlich Wurzelwerk und Bodenaustrocknung nicht so problematisch, wie ihnen immer nachgesagt wird. Nahezu alles wächst unter ihnen. So hübsch Trauerbirken aussehen mögen, den majestätischen Wuchs einer Trauerweide erreichen jedoch sie nie. ...
über Trauerbirken kann ich dir ein bisschen was erzählen, ich habe nämlich eine: Betula pendula 'Younghii', knapp 30 Jahre alt. - Wuchsverhalten "zufällig" stimmt nicht für diese Sorte: Die wird mit den Jahren ein breiter, runder Schirm (legt aber nur wenig an Höhe zu, weil sie ja in bestimmter Höhe aufveredelt ist). Reagiert stark auf ungleichmäßige Belichtung: Wirft z. B. ein Nachbarbaum einseitig Schatten, wächst sie asymmetrisch. Also am schönsten im freien Stand.- Malerisch: ja, unbedingt, sie hängt bis zum Boden über. Wenn man sie lässt. Ich lasse sie nicht, sondern schneide den größten Teil der Hängezweige etwa in meiner Kopfhöhe, damit a) die Unterpflanzung noch Licht kriegt und b) nicht ständig Birkenzweige in der Autotür klemmen (sie beschirmt mittlerweile großzügig unsere Garageneinfahrt - als ich sie vor 15 Jahren kennen lernte, war sie noch ein Schirmchen). Fürs Schneiden muss man sich Zeit nehmen: Zweig für Zweig, Ast für Ast, sozusagen naturnah. Oder wie ein Friseur, der kunstvoll einen Fransenpony schneidet

. Sonst wirkt's wie Prinz Eisenherz, und das entspricht sichtbar nicht ihrem Habitus. Aber der Baum macht eventuelle Schnittfehler schnell wieder gut, er wächst nämlich kräftig; ca. zwei Mal jährlich greife ich zur Schere. Und auch so ist sie noch malerisch

. - Frühlingsaspekt: einzigartig

. - Läuse: kommen vor, aber nicht immer, und dann auch nicht immer stark. Manchmal hilft's schon, wenn man den Baum kurz "duscht". - Wurzelwerk: heftiger Widerspruch, Filzigeres als Birkenwurzeln kenne ich nicht. Die Dinger sind obendrein irre zäh, schon bleistiftdünne Würzelchen kriegt man mit dem Spaten nicht mehr durch (-> Astschere). - Austrocknung: stimmt, ist nicht so arg, Birken sind recht genügsam. Es wächst daher eine ganze Menge drunter. - Majestätisch: Das sind Trauerweiden tatsächlich viel eher. Dafür wirken "Trauer"birken licht, hell, heiter. Und sind zierlicher, 'Younghii' jedenfalls. (Aber Vorsicht: Unser vermeintlicher Zwerg hat inzwischen einen Kronendurchmesser von ca. 6 m, Ende nicht in Sicht.)Manche haben was gegen Birken, weil die ständig mit Reisig werfen. Ich löse das so, dass ich, wenn's mich ausnahmsweise mal nervt, mit einem groben Besen kräftig von unten durchs Kroneninnere fahre; dann kommen viele dürre Ästchen auf einmal runter, und ich hab' mit dem Auflesen eine Weile Ruhe

. Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 11. Aug 2006, 20:00
von SemiBoes
Hallo!Hm...also doch Hoffnung für die Birken?Beschattet würde sie garnicht. Wäre der einzige Baum in der Gegend. Gingen die Trauerbirken nicht so als 3er Grüppchen?Ich würd doch schon so gern im Herbst was pflanzen. Kann doch net sein, dass ich bis dahin keinen geeigneten Baum gefunden hab. Und schnell wachsen ist ja auch so eine Sach...der Baum soll halt net jahrelang wie ein Setzling aussehn. Dass gut Ding Weile braucht, ist mir schon klar. Aber so nach ein paar Jahren möcht ich schon drunter im Schatten liegen können. Deshalb ja auch das Problem mit den Läusen...lg, Dani
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 12. Aug 2006, 14:26
von bernhard
bei der trauerbirke - zumindest bei der erwähnten 'youngii' - hängt es wohl ander veredlungshöhe, welches exemplar du kaufst. ich würde da jedenfalls einen hochstamm (180 cm veredlungshöhe) erwerben.bei trauerweiden musst du nicht viel geld für ein großes exemplar hinlegen. die wachsen im rekordtempo binnen weniger jahre zu stattlichen bäumen heran. freilich, wenn du auch da einen hochstamm (in diesem fall nicht veredelt, sondern aufgeastet) kaufst, ersparst du dir eine menge erziehungsarbeit.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 12. Aug 2006, 15:12
von fars
- Wurzelwerk: heftiger Widerspruch, Filzigeres als Birkenwurzeln kenne ich nicht. Die Dinger sind obendrein irre zäh, schon bleistiftdünne Würzelchen kriegt man mit dem Spaten nicht mehr durch (-> Astschere). - Austrocknung: stimmt, ist nicht so arg, Birken sind recht genügsam. Es wächst daher eine ganze Menge drunter.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Wenn der Boden nicht zu trocken ist, wie das z.B. bei Sandboden ist, kann das Wurzelwerk der Birke nicht stören. Bei mir ist unter der Birke ein grüner Dchungel (lehmiger Boden, der durch Schotter luftiger gemacht wurde). Dort wachsen Rhododendren, Salomonssiegel, diverse Bodendecker, Farne, Lilien etc. Ich konnte bisher nicht feststellen, dass die Birke die anderen Pflanzen in der Entwicklung behindert hätte. Auch der benachbarte Cornus kousa "leidet" allenfalls unter ein wenig Schattendruck. Aber dagegen hilft eine Schere.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 12. Aug 2006, 15:13
von fars
Hier ein kleines Bild für Leser mit einer Lupe.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 3. Okt 2006, 00:50
von woelfie
Hallo, zum Thema Hänge-" birke / buche/ esche" auch Trauerweide etc hätte ich gerne mal gewusst, seit wann diese Zuchtformen hier bei uns bekannt sind : Bernhard hat mal ansatzweise was dazu gesagt mit veredelten und frei wachsenden Formen. Aber mich interessiert es schon ein bisschen genauer

. DankeBaumgrussWoelfie
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 3. Okt 2006, 08:44
von Susanne
In Amerika gibts anscheinend eine ganze Gärtnerei die nur hängende Formen verkaufen.
In der
Baumschule Wüstemeyer in Schermbeck-Bricht sah ich letztens mal eine Trauer-Silberblatt-Birne, das hatte was...Sie ziehen auch andere Trauerformen, ob sie auch Auftragsveredelungen machen, weiß ich nicht, vermute ich aber. Jedenfalls ließe sich so das Spektrum der Trauergemeinde erweitern.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 5. Okt 2006, 16:56
von bernhard
nachdem jetzt auch nachgefragt wurde und ich mir den thread nochmal durchgelesen habe, möchte ich den unterschied, den es bei den trauerformen "generell" gibt, nochmal kurz erläutern.allen gemein ist ein trauernder oder auch hängender habitus.zum einen gibts es die bäume, die von natur aus sehr hohe bäume werden. die hier diskutierte trauerweide, aber auch die hängebuche.zum anderen eben die veredelten trauerformen, die sorten- und artenreich in den baumschulen erhältlich sind. viele wurden erwähnt. sie werden auf unterschiedlichen stammhöhen - idR bis 180 cm - veredelt.bei der birke - und deshalb führe ich das hier nochmal aus - gibt es beides. und das ist der punkt, so denke ich, der in der beantwortung des initialpostings mit der frage nach unterschiedlichen wuchsformen von "trauerbirken" noch offen geblieben ist.das wäre also einmal die ungefähr auf veredlungshöhe bleibende betula pendula 'youngii'. die "endhöhe" wird also fast durch die veredlungshöhe bestimmt. sie nimmt im alter vor allem an breite zu.zum anderen ist da die "gewöhnliche" (es widerstrebt mir, sie so zu nenen) heimische birke betula pendula. sie wird zwischen 20 und 30 metern hoch. sie bildet vor allem im alter viele hängende "heftchen" aus. das sind astbündel (heftchen ist ein fachausdruck aus der literatur) die ein liebliches spiel im wind treiben. sie können sehr ausgeprägt sein und mehrere meter lang werden. je nach sämling, alter und standort ist das mehr oder weniger ausgeprägt.davon gibt es auch noch selektionen namens betula pendula var. tristis. sie haben diese "heftchen"-bildung noch ausgeprägter. in der endhöhe kommen sie vermutlich ziemlich an die art heran.es gibt hier also die kleiner bleibenden veredelten schirmchen bis hin zu den edel im wind spielenden birken in wilder art oder selektion.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 5. Okt 2006, 19:43
von riesenweib
Hier ein kleines Bild für Leser mit einer Lupe.
das gibt eine stickvorlage

, siehe anhang.Bernhard, eine schöne schilderung!lg, brigitte
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Verfasst: 6. Okt 2006, 08:12
von birgitte
Hallo,auch ich überlege, ob ich noch mal einen Versuch starte mit dem Pflanzen einer Trauerweide. Ich hatte 2002 bereits ein vermeintliches Exemplar gepflanzt, das sich aber nun als Silberweide herausgestellt hat - zumindest kein Anzeichen von der typischen Wuchsform einer trauernden Weide.Nun wollte ich eine SALIX alba ´Tristis Resistenta´ (auch bekannt unter "Dotterweide") erwerben, da diese Sorte rostresistenter sein soll und intensiver gelb gefärbte Zweige hat. Wie's mit den Läusen steht, weiß ich auch nicht.Was meint ihr, soll ich den zweiten Versuch starten? Und wenn ja, in welcher Größe sollte man den Baum kaufen. Nun starre ich nämlich schon 4 Jahre gegen einen Spargelstamm meines vermeintlichen Exemplars.