Re:Essen geniessen
Verfasst: 11. Okt 2006, 13:56
Essen genießen, ......- selber gekocht oder von einigen guten Freunden, die auch gern essen- selbst gekocht heißt mit maximalem Grad an "Selbermachen" zubereitet und lecker - keine Ablenkung: Glotze haben wir nicht, Radio und Musi sind aus, nicht nebenbei lesen oder "wichtige" Gespräche führen. Das Telefon kann sich zu Tode klingeln, während ich esse - beim Kochen übrigens auch.- nur in angenehmer Gesellschaft essen- bei Einladungen selber wählen - hier verabscheue ich auf Tellern angerichtetes oder wohlmeinend aufgegebenes Essen. Selber nehmen macht für mich einen großen Teil der Lust am Essen aus- lustbetonter Einsatz von Besteck oder Fingern - ich esse gern mal aus der Hand, eine Pellkartoffel, eine Wurst zum Eintopf z.B., behalte mir vor, das Messer, welches ich als Wenigfleischesserin wenig benötige, in die linke Hand zu nehmen, esse gern den Nachtisch mit dem Suppenlöffel, weil ich gern "den Mund voll" hab. Hier dominiert das Lustprinzip..... Auch mal ne Möhre aus der Erde gezogen, an der Hose abgewischt zu essen - igitt, ich weiß, aber was geht schon über sonnenwarme Erdbeeren direkt vom Strauch?? Kühlschrankkalte gezuckerte Erdbeeren auf edlem Porzellan?- die Reihenfolge selber bestimmen zu können: Ich esse am liebsten zuerst das Heiße (eine Suppe z. B.), dann Warmes (Hauptgericht), Kühles und Kaltes nur in geringen Mengen und wenn, dann zum Schluss der Mahlzeit. Ach ja, überhaupt ist es die Autonomie beim Essen, die Freude macht: Nur weil alle Weißwein trinken, muss ich nicht auch welchen trinken, wenn mir nach einem Kräuterbitter davor und einem Likör danach ist.- Keine Tischgenossen, die über Kalorien, Cholesterin, freie Radikale, Tiertransporte und weiß-der-Geier-was-noch bei Tische schwafeln- Bequeme Sitzmöbel, auf denen man auch nach dem Essen noch stundenlang sitzen mag- draußen essen: Im Sommer packen wir einen Picknickkorb, wenn wir in unseren Outdoorgarten fahren - es schmeckt in der Sonne vielmals so gut wie zu Hause.- unser Essensgenuss wurde kürzlich durch eine reine Äußerlichkeit immens gesteigert: Nach langer Suche fand ich eine Lieferanten für tönernes Geschirr. Woran auch immer es liegt: Gemüse vom Tonteller ist leckerer als Gemüse auf edlem Weiß.- Heiße Teller und Rechauds - ich esse gern heiß und verabscheue es, mich wegen des kalt werdenden Essens beeilen zu müssen- Genug Soße, wenn welche gereicht wird - nix ist nerviger als selber zu laufen oder jmd. schicken zu müssen, weil dauernd die Minisauciere leer ist. Und aufs Rechaud damit!!- Hunger haben - essen ohne hungrig zu sein hat keinen Reiz. Ab und an lass ich ne Mahlzeit weg, um dann endlich mal wieder richtig mit Appetit essen zu können. Immer satt sein ist doof und mit Hunger schmeckt es dreimal so gut und 10mal so intensiv. Und bei selbst gekochtem lohnt es sich, hinzuschmecken, finde ich.- einen türkischen Mocca mit Kardamom und ein Stück Zartbitterschokolade danach
gülisar, die grad nach einem sportlichen Vormittag Fischfilet mit Pellkartoffeln und der dilligsten Dillsoße des Jahres hatte
