Seite 2 von 3

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 08:16
von oile
Also unser "Baumgrundstück: es ist 830 m2 groß. Viele Bäume stehen eher am Grundstücksrand, insofern stören sie nicht soo sehr (zwischen Kiefer und Birke auf der einen und Eiche und Lärche auf der anderen Seite ist die Autoeinfahrt). Ich bin aber tatsächlich immer auf der Suche nach Pflanzen, die Trockenheit undSchatten bzw. Halbschatten vertragen - Schneemarbel fühlt sich z.B. ausgesprochen wohl ;D!Die Nachbarn sind ja nicht so begeistert, aber da die Bäume schon vor uns da waren (bis auf die Traubenkirsche, die sich zwischen einen uralten Apfel- und ebenso uralten Birnbaum gemogelt hat, und bei der wir peinlichst jedes Zweiglein von Nachbarins Grundstück entfernen), müssen die Bäume halt bleiben. Dafür haben wir ein wunderbares Mikroklima im Sommer!LGoile

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 10:34
von sarastro
Unter Birken wachsen bekanntermaßen außer G.macrorhizum, Galium odoratum und Vinca minor nur wenige Stauden. Aber dies ist doch schon was?

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 10:35
von Susanne
Ihr versteht mich wohl falsch.
Hier stellt sich leichte Verwirrung ein...Vielleicht haben wir wirklich nicht verstanden, um was es ging. Was genau wolltest du diskutieren/wissen? Formuliere dein Anliegen doch noch mal. Invasive Waldbäume im Garten können, müssen aber doch kein Problem sein. Große Gärten und solche in Waldnähe schreien ja förmlich nach einigen Waldbäumen, um den Anschluß an den Hintergrund zu formen und um Struktur aufzubauen.In kleinen Gärten hingegen sind Waldbäume fehl am Platz, schon rein optisch, von der Ökologie ganz zu schweigen. In solchen Gärten müssen Birken- und Ahornfreunde halt auf die schwachwüchsigen, niedrigen Formen ausweichen. Was Birken selbst angeht, muß ich romantische Gefühle eingestehen. Ich mag Birken, ihre Rinde, ihre Struktur, ihr schnell und sauber brennendes Holz, ihre Farben im Frühling. Natürlich sind sie freche Samenschmeißer, aber das läßt sich über Naturholzhaufen oder die Winterfeuerung regeln.Die Unterpflanzung von Birken ist eigentlich auch kein Problem. Die Baumscheibe ist der Platz für eine Frühlingsblumenwiese. Vor allem die Sommertrockenheit wird sehr geschätzt. Ich sage nur Fritillarien!!!

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 11:32
von thomas
Ich kann hier noch einen Aspekt beitragen - oder ist der OT?Ich bin ein Birkenpollen-Allergiker, der von Birken auf den Nachbargrundstücken umzingelt ist.Ich finde Birken sehr schön, auch wenn sie mir gerade jetzt wieder den Aufenthalt draußen ziemlich erschweren ... und dabei scheint so schön die Sonne, und alles erblüht.Als kleiner Beitrag ein Foto, das bei mir Nasenkribbeln auslöst ;)Allergische GrüßeThomas

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 11:43
von sarastro
Ich wollte nur diskutieren und eure Meinungen hören, die reichen von bis.....

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 16:52
von mara
Ich bin von Birken umgeben. Die beiden auf dem Grundstück sind ausgiebig unterpflanzt - mit allen erdenklichen Schattenpflanzen, denen es mal besser mal schlechter geht. Epimediums fühlen sich pudelwohl. Auch ein Phlox paniculata (Wildform) gedeiht viel besser, als ich je erwartet hätte. Aber man muss so ein Beet tatsächlich häufig gießen und auch jährlich großzügig mit Kompost versorgen.Direkt hinter dem Grundstück ist ein ganzer Birkenhain, an dessen (eher sonnigem) Rand seit Jahrzehnten Ginster wächst. Das ist alles Wildwuchs, nichts von Menschenhand Gepflanztes dabei.

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 13. Apr 2004, 00:02
von bernhard
wollte noch erwähnen, dass meine birken alle gehölzmäßig alle mehr oder weniger unterpflanzt sind. so steht zum beispiel ein teil meiner ilex-sammlung unter birken.ach susanne.... vielen dank für den hinweis mit den fritillarien. ich hatte wohl ein brett vorm kopf. ...... wird jedenfalls gemacht!

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 13. Apr 2004, 10:04
von Iris
Aber Ahörner! Ich werde mich nie für sie begeistern können. Starre, gerade Bäume, wachsend, als gelte es, irgendwelche Rekorde zu brechen (kommt mir zumindest so vor) und starre, steife Äste, die Schatten werfend in den Himmel ragen... Mich versöhnen nur die Blätter, die man im Herbst prima pressen kann und die in allen Farben heruntersegeln.
Och Katrin. Ist bei dir in der Nähe nicht vielleicht der wunderschöne "Ahornboden" des Karwendel? Mist, die Wanderkarte von damals habe ich nicht mehr und weiss nicht: hieß es großer oder kleiner Ahornboden? Jedenfalls kann man dort (hoffentlich noch) riesige Bergahörner so erleben, wie man sie lieben kann. An einem Ort, der ihrer würdig ist.Und lieber Sarastro: ich habe mich schon auf deinem Vortrag über Geranium (Schloß Atzelsberg 2003) sehr über deine Birkenabneigung gewundert und war etwas traurig darüber. Mir ging es wie einigen hier: ich hatte einen Garten übernommen mit einigen großen Bäumen, der schönste und prächtigste (und gesündeste) war eine riesige Birke: die größte im Umkreis. Neben dem von Bernhard Beschriebenem bewunderte ich an einigen eisigen Frosttagen die mit glitzenden Eiskristallen überreiften langen Pendel. Ja: selbst im Winter war meine Birke der ansehnlichste Baum weit und breit.Natürlich merkte ich beim Graben schnell, was der Preis für diese Schönheit war. Ich hatte diese Birke aber seitdem immer als optimale Stelle zum Experimentieren betrachtet und dort vor allem verschiedene Euphorbien, Wildastern und Heuchera sanguineum versucht. Die Heuchera macht unter der Birke übrigens einen ebenso robusten Eindruck wie der von dir erwähnte Geranium macrorhizum. Viele Zwiebelpflanzen und z.B. Cyclamen sollten auch gut gehen. Als nächstes wollte ich mich über verschiedene Gräser informieren und da einiges ausprobieren, leider mußte ich den Garten aber viel zu früh verlassen.Es wundert mich sehr, dass gerade du über Probleme der Unterpfanzung klagst, wo es für einen Fachmann wie dich eine wilkommene Herausforderung sein müsste, eine große Birke wirkungsvoll zu unterpflanzen... Deine emotionale Abneigung (du sprachst von beklemmenden Gefühlen) unter/bei Birken würde ich dagegen wesentlich stärker gewichten und wenn es dir wirklich so geht und dieses Gefühl sich nicht verändern läßt, dann würde ich die Birke tatsächlich fällen... an deiner Stelle. In seinem Garten sollte man keine Beklemmungen bekommen! Wichtig finde ich auch den Aspekt von Thomas. Für einen Allergiker gibt es sicher etwas angenehmere Alternativen...Danke übrigens Thomas, dass du meinen Lieblingsspruch wieder reingenommen hast :) !Prinzipiell bin ich aber der Auffassung, man solle eine solche Birke lieber fällen, als sie zu einem unwürdigen Krüppel zu verstümmeln. Einer Birke die Äste zu kappen wie einer Platane macht mich derart wütend, dass ich am liebsten >:( ... naja, muss ja nicht jeder um meine kriminelle Energie wissen ;).Dass jemand eine Birke nicht fällt, weil eine Hundsrose reingeklettert ist, wird mir ewig unbegreiflich bleiben. Ich nehme es aber mit Freude zur Kenntnis, dass diese Birke erst mal stehen bleiben kann.Ich selber würde in einen kleinen Garten vermutlich auch keine Betula pendula pflanzen. Ich gehöre auch nicht zu den Personen, die sich prinzipiell beim Fällen eines zu großen Baumes in einem zu kleinen Garten aufregen. Nur manchmal ;), wenn der Baum schöner ist/war als der ganze Garten oder wenn es klar ist, dass aus dem dadurch entstandenen Platz nichts Schöneres und Würdevolleres entstehen wird.Besonders aber schätze ich Menschen, die bei Übernahme eines Gartens nicht versuchen müssen, ihre Bilderbuchvorstellungen zu realisieren, sondern die versuchen, das Vorhandene vorsichtig und gekonnt in die eigenen Vorstellungen zu integrieren. Zu oft habe ich Neubaugärten gesehen, wo alte wunderbare Bäume weichen mußten, damit ein weniger als mittelmäßiger Landschaftsplaner genug Sonne bekommen hat, um einige Bodendeckerrosen neben mittelhohen Sträuchern anpflanzen zu können.Äh: ich neige zur Langatmigkeit ::). Nur noch kurz für Bernhard:Seit dem Hollandurlaub sind wir stolze Besitzer folgender kleiner Birken:B. albosinensis :),B. maximowicziana,B. ermanii (in einer kleinen Dreiergruppe)Natürlich fehlt noch B. nigra, aber die kommt schon noch. Man muss sich ja noch einige Wünsche offen lassen ;).Grüße von Iris

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 13. Apr 2004, 10:40
von bernhard
hallo iris,danke für deinen gut argumentierten beitrag. du schafft es selbst bei birken emotional und sachlich zu bleiben .... das schätze ich sehr.kleine ergänzung:
die mit glitzenden Eiskristallen überreiften langen Pendel.
... heißen im fachjargon auch "heftchen".
Besonders aber schätze ich Menschen, die bei Übernahme eines Gartens nicht versuchen müssen, ihre Bilderbuchvorstellungen zu realisieren, sondern die versuchen, das Vorhandene vorsichtig und gekonnt in die eigenen Vorstellungen zu integrieren.
... das nehme ich jetzt sehr persönlich - als kompliment! :D danke!zu den betulas:meine großen sind betula pendulas. eine ebenfalls große - die aber nicht ganz so hoch wird steht auch seit ca. 40 jahren ... vermutlich eine betula utilis .... eine bestimmung ist selbst mit hilfe sämtlicher literatur und andis H's hilfestellung nicht 100%ig möglich ... da diese sehr leicht kreuzen .....daneben habe ich noch eine kleine betula albo-sinensis und versuche mich an b. humilis saat.
Natürlich fehlt noch B. nigra, aber die kommt schon noch. Man muss sich ja noch einige Wünsche offen lassen
...dito!

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 13. Apr 2004, 19:54
von Christiane
Auch wenn ich bei so vielen Birkenfreunden in ein Fettnäpfchen trete: Ich hätte keinen Stress, mich von einer Birke zu trennen. Ich finde sie im Moor wunderschön (Haben wir hier gottseidank in der Nähe!), aber auf einem gärtnerisch genutzten Grundstück, das für mich ganz andere Voraussetzungen bietet, könnte ich ohne, Optik hin oder her. Da hängt mein Herz an anderen Bäumen und Sträuchern, weil für mich die Nachteile überwiegen und ich kein Freund davon bin, mit riesigem Aufwand ggf. eine Umgebung zu schaffen, in der die Birke + gewünschte Unterpflanzung gedeihen.LGChristiane

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 13. Apr 2004, 21:12
von Iris
Um B. humilis (und um B. nana) bin ich mehrfach herumgeschlichen. Aber das wird erst gemacht, wenn ich einen eigenen Garten für etwas längere Zeit gestalten kann...Das Betula-pendula-versus-utilis-Problem kenne ich wohl! Hier wachsen am Lechsee vermutlich beide. Manchmal denken wir, eine muss sicher sicher eine B. utilis sein, mit extrem aufrechten dünnen Seitenästen. Es ließ sich aber an den Knospen kein Unterschied feststellen, obgleich der Godet durchaus zwischen beiden unterscheidet. Ich glaube ihm in der Hinsicht aber kein Wort mehr!Und jetzt auch kein Wort mehr von mir über Birkenbegeisterung in diesem Thread! Ist ja pietätslos ;D.GrüßleIrisP.S. Oh, Christiane, da haben wir uns überschnitten. Keine Frage: MAN kann auf Birken im Garten verzichten. Besonders in kleinen Gärten. Ich persönlich würde aber eine große, schön gewachsene Birke behalten, wenn sie schon mal da steht. Und ich persönlich träume von einem großen Garten, wo einige verschiedene Birken eine kleine polyglotte Nachbarschaft bilden und mir den Winter verschönen mit kupfrigen, goldnen und gleißend weißen Rinden...

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 13. Apr 2004, 22:04
von sarastro
Es sei somit alles gesagt! Betula albosinensis für kleinere Gärten, B. humilis (sofern man sie überhaupt echt bekommt!) für größere Alpengärten und die wunderschöne B.pendula für die freie Landschaft (oder sie steht schon, wie in meinem Garten!). Ich habe bei Gott keine Aversion gegen Birken, kann mir aber schönere und harmonischere Gehölze für unsere viel zu kleinen gärten vorstellen. Kennt wer B.aetnensis? Dies ist ein Endemit vom Ätna. Hast schon gut aufgepasst in Atzelsberg. Alles Birke! euer Sarastro

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 14. Apr 2004, 01:03
von Christiane
Ach Iris,von einem großen Garten träume ich auch ... manchmal ... ;). Wo meine Bäume und Sträucher statt als Zwergformen in normalgroß stehen dürfen ... Obwohl: Zwergformen haben auch ihren Charme 8).LGChristiane

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 14. Apr 2004, 07:11
von bernhard
Um B. humilis (und um B. nana) bin ich mehrfach herumgeschlichen.
noch jemand der sich an gehölze anpirscht ..... ;D 8)
Das Betula-pendula-versus-utilis-Problem kenne ich wohl!
iris, das meinte ich gar nicht so direkt. wobei du wahrscheinlich meinst, dass auch diese beiden leicht kreuzen .... ich denke das stimmt.bei meiner hab ich das problem, sie zwar schon allein vom stamm und den unterschiedlichem laub und dem früheren färben im herbst von b. pendula unterscheiden zu können. aber ob es jetzt b. utilis oder gar ein var. jaqu...monti oder (vewrzeihe ... meine bestimmungsversuche liegen schon etwas zurück) oder b. pap..... usw usf. ich habe es aufgegeben, bis mal ein dendrologe durch meinen kleinen garten latscht und sagt: "das ist b. utilis". hoffentlich. immer wenn ich glaubte, bestimmt zu haben, traf irgendein merkmal eindeutig auf eine andere art zu. einmal die knospen, dann das blatt, dann die lentizellen usw. usf. und dann las ich von deren neigung, beziehungsmäßig gerne auf die seite zu hauen ..... ::)

Re:Einheimische Birken und Ahorne im Garten?

Verfasst: 16. Apr 2004, 13:05
von oile
So, ein bisschen was von unserer Baumprcht wollte ich Euch noch anbieten! ;D