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Re:Himbeeren
Verfasst: 7. Mai 2004, 09:41
von Mutabilis
Bißchen spät: Ja, ich meine die gedrehten Stäbe. Das sieht natürlich nicht so adrett aus, aber die halten gut.
Re:Himbeeren
Verfasst: 7. Mai 2004, 09:42
von thomas
Haut mich um, Hans, das reisst ja richtig ein. Müssen wir uns also auf in alle Richtungen baumelnde Himbeerrutengemeinschaften einrichten? Ist DAS das Ende der ordentlich aufgebundenen Beerenreihen??
Fisalis, ich dachte Du wärst Vegetarier?
Das dacht ich auch, und ass fortan Himbeeren statt Fleischkügelchen. Und dann eines Tages diese Entdeckung: Die Himbeeren versuchten offenbar heimlich, meine Pläne zu unterwandern. Heut red' ich mich 'raus mit der Bemerkung, das der Vegetarier auch nicht mehr für die Welt tun kann als das Vermeidbare zu vermeiden.

Re:Himbeeren
Verfasst: 7. Mai 2004, 10:07
von Amur
Ich schneid nichtmal die Ruten ab, ich such im Wald neue Stellen mit jungen Waldhimbeeren. Geschmacklich kommt nach wie vor keine Kultursorte an die ran. Jedenfalls keine die ich bisher probiert habe.Würmchen ganz vermeiden ist schwierig. Ausbreiten, ein Tuch drüberlegen und dann eine Zeit lang liegen lassen, dann krabbeln die raus.Ansonsten, im Eis oder in der Marmelade werden die Beeren gemahlen. Mir wäre noch kein Würmchen aufgefallen. Falls doch eins drin gewesen wäre: Nahrungsergänzung und Hebung des Eiweißanteils.Himbeerkuchen machen wir keinen. ;Dmfg
Re:Himbeeren
Verfasst: 11. Jul 2004, 01:05
von Equisetum
Meine sind lehrbuchmäßig an Drähten angebunden. Das ist aber auch nötig, weil sie zwischen meiner Hecke und dem Zaun zum Nachbarn und dessen Hecke stehen und wenn sie umkippen, bekommen sie keine Sonne mehr. Dieses Jahr haben sie das erste Mal nennenswert getragen, es gibt aber schon viele Neutriebe. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Sommer, meine Tochter auch, die ißt Himbeeren am liebsten direkt vom Strauch.
Re:Himbeeren
Verfasst: 12. Jul 2004, 14:27
von Maronifan
hallo,ich würde mir auch gerne bei mir zuhause himbeeren setzen, aber auf was muss ich achten-beachten ?welche sorten sind gut und ertrag ect...LG
Re:Himbeeren
Verfasst: 12. Jul 2004, 16:09
von Susanne
Himberen mögen humosen, leicht feuchten Boden und einen sonnigen bis halbschattigen Stand. Mulchen ist wichtig! Der Handel bietet verschiedenfarbige Sorten (gelb, rot, schwarz), außerdem ein- und zweimaltragende. Die Qualitäten sind unterschiedlich, meist schmecken die kleineren Früchte besser, die großen machen mehr her... Ich habe mir zu Anfangszeiten mal Golden Queen (gelbfrüchtig zweimaltragend), Schönemanns (rot, groß, einmaltragend) und Autumn Bliss (rot, zweimaltragend) gekauft. Alle waren auf ihre Art okay.Inzwischen gibt es neue Züchtungen, mit denen ich aber keine Erfahrungen habe.
Re:Himbeeren
Verfasst: 12. Jul 2004, 16:44
von Laulo
Ich bin auch ein Nicht-Himbeeren-Aufbinder, letztes Jahr habe ich es noch gemacht, aber dieses Jahr ....dumdidum...und es geht auch :DAutumn Bliss kann ich auch empfehlen, mit meiner Golden Queen bin ich nicht ganz so zufrieden, aber mein Lüdder mampft sie trotzdem...Meine Nachbarin hat eine schwarze Himbeere, ehrlich gesagt ist mir zu geschmacksneutral...weiss aber nicht welche Sorte.L.
Re:Himbeeren
Verfasst: 12. Jul 2004, 17:10
von Re-Mark
ich würde mir auch gerne bei mir zuhause himbeeren setzen, aber auf was muss ich achten-beachten ?welche sorten sind gut und ertrag ect...
Das habe ich mich auch gefragt, aber letztendlich
kann diese Frage eigentlich niemand beantworten. Denn unsere Böden sind extrem unterschiedlich, eine Sorte, die bei dem einen gut wächst, kann bei dem anderen rumzicken. Und was bei dem einen viel Aroma hat, kann trotzdem bei dem anderen fad werden.Daher habe ich im Frühjahr einige verschiedene Sorten gekauft und gepflanzt. Die nächsten zwei Jahre werden sie beobachtet, dann wird mein Favorit vermehrt oder zugekauft.An Herbsthimbeeren habe ich 'Autum Bliss' und 'Zefa 3', die Sommerhimbeeren sind durch 'Schönemann' und zwei Sorten von Häberli vertreten, an deren Namen ich mich gerade nicht erinnere. Dazu kommt eine gelbe 'Golden Bliss', eine Taybeere und eine schwarze Himbeere.Du solltest dir jedenfalls den Unterschied zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren klarmachen: Himbeeren treiben immer im Frühjahr neure Ruten, die im Herbst des Folgejahres absterben. Sommerhimbeeren bilden die Früchte an den Ruten, die im Vorjahr gewachsen sind. Nach der Ernte werden diese alten Ruten am Boden abgeschnitten, die jungen Ruten müssen stehenbleiben.Herbsthimbeeren fruchten schon im Spätsommer/Herbst an den diesjährigen, jungen Ruten. Im Frühsommer des Folgejahres tragen sie an diesen Ruten nochmal. Aber oft schneidet man die Ruten nach der ersten Ernte einfach ab (und verzichtet damit auf die zweite Ernte im Frühsommer). Dadurch überwintern die Pflanzen ohne oberirdische Pflanzenteile, und damit haben auch Pilzkrankheiten und Schädlinge keine Möglichkeit, mitzuüberwintern. Außerdem sind die Himbeerkäfer im Spätsommer/Frühherbst nicht mehr aktiv und die Herbsthimbeeren daher madenfrei. (Wenn sich die Schädlinge mitlerweile nicht angepaßt haben.)Habe ich natürlich bisher nur gelesen, eigene Erfahrungen kann ich erst in ein paar Jahren weitergeben.Eine Frage: Im Handel habe ich die schwarze Sorte 'Black Jewel' gesehen, deklariert als Rubus ideaus (also von der 'normalen' Himbeere abstammend). Bei ebay habe ich eine schwarze Himbeere gekauft, die als Rubus occidentalis bezeichnet war. Gibt es tatsächlich zwei Arten Himbeeren mit schwarzen Früchten, oder ist 'Black Jewel' eigentlich auch eine R. occidentalis, und nur aus Schlampigkeit als R. ideaus bezeichnet?
Re:Himbeeren
Verfasst: 12. Jul 2004, 21:53
von Equisetum
Also, meine Himbeeren habe ich aus einem Garten in der Lüneburger Heide, wo eine sehr nette alte Dame sie schon seit mehreren Jahrzehnten gehegt hat. Es ist eine rote, einmal tragende Sorte. Den Umzug vom durchlässigen Sandboden in den eher feuchten, lehmigen Sand hier (oder ist es sandiger Lehm?) haben sie hervorragend überstanden. In diesem Jahr habe ich nur wenige tragende Triebe, die Beeren sind bis zu 3 cm groß und sehr aromatisch. Inzwischen sind schon mindestens doppelt so viele neue Triebe gewachsen, als alte vorhanden sind. Die untere Hälfte der Triebe steht im Schatten hinter Sträuchern und Stauden, die obere Hälfte bekommt Sonne. Die Mulchschicht tut ihnen sehr gut. Mit Insekten oder Pilzen hatte ich bisher keine Probleme, nur die Schnecken sind dieses Jahr ziemlich dreist. :-\Equisetum
Re:Himbeeren
Verfasst: 20. Jul 2004, 15:11
von Re-Mark
Meine Großmutter in Süddeutschland hat mir überraschend erklärt, daß sie ihre jahrzehntealte Himbeerhecke entfernt haben und neue Pflanzen möchte. Im Klartext: Ich werde sehr bald (vielleicht schon nächste Woche) 10 Meter Himbeeren in schwerem Lehmboden ausgraben. Eigentlich eine gute Sache, denn ich befürchte schon lange, daß ihre Pflanzung im Grunde hauptsächlich als Vermehrungs- und Zufluchtsgebiet für verschiedene Himbeerkrankheiten und -schädlinge dient. Grund: falscher Boden, falsche Pflege, und das über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Himbeeren sind winzig klein, Ertrag lächerlich gering.Tja, nun sollen aber an die gleiche Stelle wieder Himbeeren. Eigentlich nicht so gut.Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt muß ich selber die Sortenfrage stellen. Und zwar die spezielle Frage: Welche Himbeersorten kann ich an den alten Platz pflanzen, ohne daß alle neuen Pflanzen sich sofort aus dem Boden mit den alten Pilz-, Virus- und Nematodenkrankheiten infizieren?Die bekannte Autumn Bliss wird ja als recht robust verkauft, aber ob das reicht? Und ob meine Großmutter über die veränderten Erntezeiten glücklich ist? Wie würde es mit Rubus-Hybriden wie Dormanbeere (Dorman Red) oder Taybeere (Medana Tay) aussehen, sind die evtl. resistent gegen die üblichen Himbeerkrankheiten (vor allem Virosen)?Hat jemand vielleicht schonmal ein ähnliches Projekt durchgezogen: alte kranke Himbeerpflanzung gegen neue ausgetauscht?Vielleicht sollte ich lieber gleich versuchen, als Ersatz eine Maulbeerbüsche zu pflanzen... kann man auch bei Maulbeeren in Heckenform mit Ertrag rechnen?Früher war das einfacher, in einem uralten Buch finden sich so Rezepte über Bodenentseuchung mit Schwefelkohlenstoff...
Re:Himbeeren
Verfasst: 20. Jul 2004, 17:02
von Susanne
Bist du überhaupt sicher, daß die alten Pflanzen krank waren? Eigentlich genügt ja schon falsche oder gar keine Pflege oder Überalterung, um schnell "Himbeeren sind winzig klein, Ertrag lächerlich gering" zu erhalten.Versuche doch mal, deine Großmutter auf ein Jahr ohne Himbeeren einzuschwören, dafür tief umgraben, Kompost drauf, Bodenkur (Gründünger) drauf. Das läßt ihr viel Zeit, die richtige Pflege (mulchen, Schnitt) zu ergründen und es läßt dir viel Zeit, die besten Sorten zu finden. Einen speziellen Tip kann ich dir dazu leider nicht geben, ich habe immer verschiedene Sorten gepflanzt, die alle auf ihre Art gut waren.
Re:Himbeeren
Verfasst: 20. Jul 2004, 20:35
von brennnessel
Du fragst oben auch wegen der Taybeere, Robert: Mit den Himbeeren klappt es in meinem leichten sandigen Boden nicht so besonders gut (trotz fleißigen Mulchens!). Sie leiden unter der Rutenkrankheit. Die Taybeere ist dagegen sehr gesund, aber so stark spätfrostgefährdet! Wenn ich sie nicht jedes Jahr zu Boden lege und mit Reisig etc. bedecke, überleben die Triebe den Winter hier nicht - dasselbe Theater wie bei den Brombeeren

!!!!! LG Lisl
Re:Himbeeren
Verfasst: 20. Jul 2004, 22:06
von potz
Rubaca !?Gegen was sie alles resistent ist, hab ich momentan vergessen 8)Wächst und schmeckt bei meinem schweren Lehmboden ausgezeichnetAutumn Bliss wächst hier auch gut - geschmacklich allerdings unter aller Sau. Scheint wirklich am Boden zu liegen, ich kenn sie nämlich auch wohlschmeckender aus anderen Gärten.
Re:Himbeeren
Verfasst: 20. Jul 2004, 23:01
von Re-Mark
Bist du überhaupt sicher, daß die alten Pflanzen krank waren? Eigentlich genügt ja schon falsche oder gar keine Pflege oder Überalterung, um schnell "Himbeeren sind winzig klein, Ertrag lächerlich gering" zu erhalten.
Ich kenne Himbeerpflanzen praktisch nur aus dem Garten meiner Großmutter. Etwas Internetsuche und einige Bücher haben bei mir den Eindruck erweckt, daß Himbeeren sehr anfällig für Pilzkrankheiten und Virsosen sind, und daß Bestände, die nicht regelmäßig ausgeschnitten werden praktisch immer infiziert sind. Da es die Pflanzen nicht tötet ist das den meisten Leuten nicht klar. Besonders Virosen scheinen mir in dieser Hinsicht tückisch zu sein. Dazu kommt halt der ungeeignete Boden (schwerer Lehm).Aber wie gesagt, das ist hauptsächlich theoretisches Wissen oder Wissen aus zweiter Hand, eigene Erfahrungen habe ich nur wenige.
Versuche doch mal, deine Großmutter auf ein Jahr ohne Himbeeren einzuschwören, dafür tief umgraben, Kompost drauf, Bodenkur
Eigentlich eine gute Idee, aber bis vor kurzem wollte meine Großmutter gar keine Veränderungen mehr, da sie meinte, das würde sich nicht mehr lohnen. Nun möchte sie immerhin von sich aus die Hecke 'renoviert' haben, aber Wartezeit ist nicht mehr einzuplanen. Und nachdem ich in relativ kurzer Zeit drei Verwandte verloren habe kann ich ihre Befürchtungen, daß die Zeit nicht reicht, nachvollziehen.Aber immerhin muß ich ja nicht die ganze Länge neu bepflanzen. Ein Drittel oder die Hälfte wird genügen, damit sie bald wieder Beeren ernten kann, der Rest kann erstmal behandelt werden wie du es vorschlägst und dann nach und nach mit Wurzelausläufern bepflanzt werden.
Re:Himbeeren
Verfasst: 20. Jul 2004, 23:18
von Re-Mark
Du scheinst ja wirklich in Sibirien zu wohnen, Lisl! An Brombeeren habe ich jedenfalls noch keine Frostschäden beobachtet (nur davon gelesen). Hast du es schonmal mit einer schottischen oder nordamerikanischen Züchtung versucht? (Loch Ness, Chester Thornless, Navaho,...)Bei der Taybeere sollte ich daran denken, danke. Ich glaube irgendwann wurde hier im Forum schonmal etwas zur Frosthärte der Rubushybriden geschrieben, ich muß mal suchen. Habe mir ein Beerenbuch aus der Gartenbaubibliothek geholt:"Beeren und besondere Obstarten", Verlag lmz Landdwirtschaftliche Lehrmittelzentrale, 2000Zur Rubaca steht dort: Sehr widerstandsfähig gegenüber dem Phytophthora-Wurzelsterben. Mittlere Anfälligkeit für Fruchtbotrytis. Wenig anfällig für Rutenbotrytis und die Didymella-Rutenkrankheit. Mittlere bis hohe Anfälligkeit für die HImbeerrindengallmücke.Dein Hinweis auf die Geschmacksqualitäten von Rubaca und von Autumn Bliss im schweren Lehmboden ist jedenfalls sehr hilfreich, Potz.Hat noch jemand verschiedene Sorten in schwerem Lehm angebaut und verglichen?