"Unbefleckte Empfängnis" bei Blattläusen
Verfasst: 29. Mai 2007, 15:11
Diese Aussage ist wirklich mehr als poco loco, nämlich mucho loco !Für die Nichtspanier unter uns: Nicht ein bischen verrückt, sondern ganz schön verrückt !Der Mensch ist zwar ein Lebewesen und die Pflanze auch.Biologisch unterscheiden sich diese beiden Lebewesen dann aber doch ein bischen. Evolutionsbiologisch dann mit Zeiträumen von Jahrtausenden zu argumentieren ist dann auch schon sehr lustig !Weil unser guter Pocoloco natürlich weiß, was sich die Evolution "gedacht" hat - und er unsere schöne Welt dann auch gottgleich für ganz einfach erklärbar hält, möchte ich dann doch mal Stoff aus der 11. Klasse vom Gymnasium offerieren:Replikation und MitoseEigentlich ist es recht einfach, m.a.W.: es ist höchst unwarscheinlich, das sich in einer menschlichen Plazenta ein unbefrchtetes Ei zu einem Embryo entwickelt. Dieses setzt die Verschmelzung eines Eies mit einem Spermium voraus. Und die Evolution "hat sich was dabei gedacht", solche Dinge auszuschließen, weil sie letztlich auf eine Recourcenverschwendung hinausliefen, die Kinder wären nicht fortpflanzungsfähig. Und das ist in der Evolution sicherlich kein wünschenswerter Faktor. Die Ausnahmen von der Regel sind i.a.R. sooooo selten, daß man besser nach natürlichen Erklärungen sucht. Die Evolution hat diese Wege über Jahrtausende austestet.
Ich persönlich halte Blattläuse für wahre Überlebenskünstler, für wahre Genies der Evolution.Und ganz sooooo selten gibt 's diese Tierchen dann auch nicht - Pocoloco kann natürlich trotzdem nach einer "natürlichen Erklärung" suchen und dann die Schulbücher umschreiben lassen - viel Spaß dabei !Überschrift dieses Beitrags geändert. Bitte Vorsicht: Satire und Ironie kommen in derartigen Beiträgen meist nicht richtig rüber und oft falsch an. Bitte bei aller Kritik sachlich bleiben. Danke.Der Lebenszyklus der Blattläuse ist ungewöhnlich und kann komplex sein. Die meisten Blattläuse vermehren sich sowohl sexuell und entwickeln sich durch einen Metamorphose (Eier, Nymphen, geflügelte und ungeflügelte Erwachsene) als auch asexuell durch Parthenogenese ( = Jungfernzeugung)Der Lebenszyklus der meisten Blattläuse beträgt 5 bis 6 Tage. Dabei wechseln sich sexuelle und asexuelle Zyklen ab. (holozyklisch) Weibchen der grünen Blattlaus (Myzus persicae) können durch Jungfernzeugung pro Tag 3- 6 voll ausgebildete weibliche Junge gebären und dies mehrere Wochen lang. Die sexuellen und asexuellen Formen werden in verschiedenen Jahreszeiten ausgebildet. Männchen existieren nur in einer bestimmte Jahreszeit und entstehen de nuovo (spontan per Meiose) aus parthenogenetischen Weibchen im Herbst. Die Ursache ist der XO-Geschlechtsbestimmung der Blattläuse.Individuen mit 2 X-Chromosomen entwickeln sich zu Weibchen, solche mit XO ( also keinem 2. X-Chromosom) zu Männchen. Um ein Männchen zu produziern, läuft eine spezielle Meiose (Geschlechtsteilung) ab, die nur die X-Chromosomen betrifft. Während der Eizellbildung wird ein X-Chromosom eliminiert. (Blackman (1974,1987)