ich möchte deine Freude über den Baum ungern trüben. Aber was die Baumschule dir da verkauft hat, ist m.E. eine Frechheit. Ob der Baum den Bestimmungen des BdB entspricht, weiß ich nicht. Ich bin da nicht auf dem neuesten Stand. Ich vermute aber, das dem nicht so ist.
Vielleicht gibt es da innerhalb DE ein Nord-Süd oder Ost-West-Gefälle bzgl. der Qualität, aber ich bin leider auch nichts anderes gewohnt... :-(Kleine Kostprobe: zwei Sauerkirschen im Versandhandel (Baumschulen, die auch hier im Forum schon genannt wurden und eigentlich nicht als schlecht beschrieben sind). Eine Sauerkirsche hat im Frühjahr nicht ausgetrieben. Die andere war ein seltsamer Baum, mit ungewöhnlich dickem Stamm. Ehrlich gesagt sah er so aus, als sei er mind. zwei Jahre älter und die Krone wurde zwischendurch radikal zurückgeschnitten. Ist meine "Ungarische Traubige", immerhin gut angewachsen.Zwei Quitten: beide haben im Frühjahr nur ganz schwach ausgetrieben, später sah man, dass die eine Hälfte des Stammes der Länge nach abgestorben ist. Bei beiden! Habe sie jetzt liegend eingegraben und hoffe, dass die Seitenzweige Wurzeln schlagen. Dann hätte ich allerdings nächstes Jahr mind. zehn Quitten zu verpflanzen...

Ok, das da oben war Versand könnte man einwenden. Aber ich habe auch zwei Bäume in einer renommierten Baumschule im Süden Berlins (nicht die mit dem Herbstfest...) gekauft. Eine Aprikose und eine Süßkirsche, Ballenware, Stück für 35,- Euro! Ich war noch unerfahren. Die Krone kam mir schon beim Kauf komisch vor, aber ich wollte unbedingt in dem Jahr eine Süßkirsche pflanzen, es gab sonst keine selbstfruchtbare dort, und ich vertraute der Fachkraft, habe immerhin nochmal nachgefragt, ob der quirlartige Astansatz wirklch so sein dürfe. Ja, ja, das solle so sein. Na toll, inzwischen weiß ich, dass so ein Quirl der Leitäste bei Süßkirschen definitiv nicht so gut ist.Ich gebe gar nichts mehr auf das Fachwissen der Baumschulen. Und ich kaufe Obstbäume gerne etwas jünger und kleiner, dann kann ich die Krone von anfang an schöner aufbauen.
Meine Kenntnisse zu Sauerkirschen im allgemeinen sind überschaubar. "Karneol" kenne ich gar nicht. Trotz der starken F12/1 unter dem Baum kommt mir der Wuchs ungewöhnlich kräftig vor. Im übrigen weiß ich nicht, was das mit der Hohlkrone soll. Klar kann man das machen. Für meinen Geschmack sieht das aber deutlich weniger nach Baum aus.... Und man ist ja nicht Erwerbsobstbauer.
"Karneol" ist zumindest im Endverbrauchermarkt mittlerweile eine der verbreitetsten Sorten, ich habe sie praktisch in jeder Baumschule gesehen. Sauerkirschsorten unterscheiden sich im Wuchs wohl schon deutlich, da aber zumindest hier "Sauerkirsche" in 90% der Fälle "Schattenmorelle" ist, wirken andere Sorten vielleicht etwas ungewohnt? Ich kenne wohl auch eher die Schattenmorellen, und daher fallen Sauerkirschen für mich eh nicht in die Kategorie, die 'nach Baum aussehen' muss...
@Robert: Doch, ich wohne in Berlin

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Ich glaube, ich muss meine Klimazone und meine Höhe ü. NN mal anpassen... Wenn du mit U-/S-Bahn und Fahrrad gut erreichbar bist, dann könnte ich mal vorbeikommen. Sei gleich gewarnt: Bäume sind für mich Hobby und das erst seit ein paar Jahren. Aber ich könnte dir zumindest zeigen und vor allem erklären, was ich bisher darüber gelernt habe.Die Baumschule mit dem Herbstfest kenne ich, wenn es die am Baumschulenweg sind (hehe, in DE dürfte es viele Baumschulen am "Baumschulenweg" geben, aber in Berlin vielleicht nicht). Damals hatten sie noch einen richtigen Gartencenter angeschlossen. Gekauft habe ich dort eine wurzelnackte Quitte, die sich ganz gut macht und etliche Wildobstgehölze, die das Gartenbauamt leider zerstört hat (ich hatte sie in eine öffentliche Grünanlage gepflanzt...). Leider hatte diese Baumschule meist nicht die Obstsorten, die ich wollte, deshalb habe ich nicht mehr Bäume von denen.Grüße,Robert