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Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 14. Jan 2008, 21:48
von Querkopf
Hallo, Eva,
... Das mit den Holzbalken vor dem unteren Spanndraht finde ich interessant. ...
die Idee hatten wir nicht selber: Sie stammt von einem Profi-Gärtner, dem wir nach mehreren Wildschwein-Besuchen die klassisch-ratlose "Was nun?"-Frage gestellt haben. Er hat uns zu der Konstruktion geraten und sie auch angebracht. Ich mache gern mal ein Foto.
Eva hat geschrieben:... Aber der Garten ist ganz schön groß...
Bei uns waren es zum Glück nur 15 Meter Zaun Richtung Waldrand, die Sicherung brauchten (ist ein langgezogenes, schmales Grundstück). Je größer die Fläche und je länger die Zäune, desto teurer sind Anti-Wildschwein-Maßnahmen. Leider - aus Kostengründen unterbleiben sie dann häufig. Und ich hab' schon mehrere Besitzer großer, offener Waldrandgärten bitterlich weinen sehen nach einer nächtlichen Wühlerei

... Spart da lieber nicht. Gerade für ältere Herrschaften ist solch unerbetener Besuch (zu) herbe.Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 14. Jan 2008, 21:56
von Amur
...? Wieso sagt der Jäger, das sei kein Wildschaden?...
Nur nochmal zur Definition:Wildschaden gibts nur für stehende Feldfrüchte. Also noch nicht geerntete übliche im großen Stil angebaute Früchte. Also Weize, Gerste, Mais und Co. Schon Krautäcker oder spezielle Kulturen müssen vom Besitzer gesichert werden. Auch Futtersilos müssen vom Besitzer gesichert werden und es gibt keinen Wildschaden dafür.Hihi, hatten wir mal hier. Der Landwirt holte seine Silage von vorne und hinten kamen jede Nacht die Wildschweine und haben von dort weggefressen. Für ihn natürlich nicht so lustig, klar. Gärten, Sportplätze oder Golfplätze haben keinen Anspruch auf Entschädigung. Was die Sauen dort letztendlich suchen, lässt sich nur schwer feststellen. Oben wurde ja schon einiges aufgezählt. Man kann immer davon ausgehen, wenn es viel Eicheln gibt, dann graben die Wildschweine auch gerne in den Wiesen.mfg
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 15. Jan 2008, 11:12
von SouthernBelle
Die Definition von Wildschaden finde ich schon ein bischen herbe: also der Bauer als Gewerbetreibender kriegt Ersatz auch ohne Zaun, alle anderen, selbst mit aehnlich grossen Grundstuecken, nicht.Ist der Jadgberechtigte denn im Gegenzug verpflichtet, seine Wildschweine (wohldefiniert) kurz zu halten? Wenn die Rotten ueberall herumziehen, koennten es da simpel ein paar zu viele sein, denen auch noch nicht schreckerregend genug nachgestellt wied? Oder ist das wieder so eine Staedteridee? Ich hasse jedenfalls den Gedanken, dass jemand das Vieh hegt, pflegt und dann geniesst, dass sich an meinen Pflanzen so ein richtig kraeutrig-leckeres Fleisch angefressen hat!
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 15. Jan 2008, 13:34
von Querkopf
Hallo, Cornelia,
...Ist der Jagdberechtigte denn im Gegenzug verpflichtet, seine Wildschweine (wohldefiniert) kurz zu halten? Wenn die Rotten ueberall herumziehen, koennten es da simpel ein paar zu viele sein, denen auch noch nicht schreckerregend genug nachgestellt wied? Oder ist das wieder so eine Staedteridee? ...
das ist wohl tatsächlich eine Städter-Idee

. Dass es zu viele Wildschweine gibt, trifft für sehr viele Gegenden zu, zum Beispiel für unsere Ecke in SW-Deutschland (wie es anderswo aussieht, darüber habe ich keine genauen Informationen). Aber wie soll Bestandskontrolle funktionieren bei einer Tierart, die keinerlei natürliche Feinde hat? Die Zeiten von Wolf und Bär sind ja lange vorbei

... Bejagung hilft zwar, ist aber schwierig effizient zu betreiben. Zum einen, weil innerhalb von Ortschaften, wo die Viecher ja am problematischsten sind, nicht geschossen werden darf. Zum anderen, weil Wildschweine es von Natur aus an sich haben, dass sie herumziehen - 30 km pro Nacht sind für sie ein Klacks, völlig normal. Da kann dann kein Jäger ahnen, wo er die lieben Tierlein morgen, übermorgen oder nächste Woche antreffen wird. Dass Schwarzkittel sehr lernfähig sind, macht die Sache ebenfalls nicht einfacher. "Kurz halten" geht gar nicht, das Futterangebot in den Wäldern ist ja weitgehend naturabhängig, Eichen- und Buchenmast etc.. Und was man gelegentlich hört und liest vom "Kirren", also vom Anfüttern, dient eher der Jagd bzw. ist sogar eine jagdliche Verzweiflungstat: Es soll die Wildschweine an einen bestimmten Ort locken, an dem dann halbwegs verlässlich vom Ansitz aus geschossen werden kann. (Übers "Kirren" und seine Zulässigkeit gibt es heftige Debatten, aber da kenne ich mich nicht aus.) Treib- oder Drückjagden nützen - zumindest lässt sich das in unserer Gegend beobachten - eher dem Seelchen der Geschädigten

als einer Regulierung des Wildschweinbestandes. Riesen-Organisationsaufwand, richtig teuer - und dann braucht's nur unverhofft Frühnebel zu geben, und schon kommt bei dem ganzen Zirkus nur eine lächerlich kleine Strecke raus...Am besten ist und bleibt ein guter Zaun. Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 15. Jan 2008, 21:33
von Amur
Das der eine oder andere es sicher ein wenig zu gut meint beim Kirren ist unbestritten. Aber es ist nicht die Grundursache. Der Maisanbau nimmt ständig zu. Und selbst wenn der Mais geerntet ist, bleibt da oft so viel auf dem Feld, daß für die Wildschweine der Tisch den ganzen Winter gedeckt ist. Dazu dann noch immer mildere Winter und schon vermehren sie sich. Übrigens auch in Gegenden in denen es noch Bär und Wolf gibt.Effektiv wären Drückjagden. Nur die sind erstens bei etlichen Jägern nicht so sehr beliebt und auch in vielen Ecken wegen dem dichten Straßennetz nicht möglich.Es gibt genügend Gerichtsurteile, die den Veranstaltern eine Schuld an einem Wildunfall während der Treibjagd zusprechen, wenn man eine Treibjagd näher als 500m zu einer viel befahrenen Straße macht. Selbst wenn diese Straße dann mit 30 Kmh ausgeschildert ist und der Fahrer trotzdem wie ein Irrer fährt und dadurch ein aufgescheuchtes Tier anfährt. Und Totalsperrung wird oft nicht erlaubt und ist nicht gerade billig. Also läßt mans wie es ist, bzw. immer mehr Flächen sind nicht mehr verpachtbar und die Eigentümer müssen den Schaden selber regulieren.mfg
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 09:52
von SouthernBelle
Aber ich duerfte die Sache auch sicher nicht in die eigene Hand nehmen, oder? Wenn die so schlau sind, muesste ne rumknallende Walkuere sie doch abschrecken ;DBisher sind die Wildschweine hier nur bis zur Autobahn gekommen (5km entfernt), wo sie dann regelmaessig sehr unschoen dezimiert=plattgefahren werden. Auch nicht so toll.
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 13:00
von Amur
Knallen ohne dass eine umfällt wirkt nicht viel. Und nachdem man heute in Deutschland ja schon für Schreckschusswaffen einen Waffenschein braucht, wird selbst so was wohl verboten sein.Auch könnte ich mich als Nachbar nur schwer damit anfreunden, wenn es plötzlich des Nachts um drei immer wieder knallen würde. Wenn, dann müßte da schon ein guter Braten übrigbleiben.Dann müßts auch nicht mehr so oft knallen.mfg
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 14:17
von SouthernBelle
Na ja, knallen tuts sowieso, bis vor kurzem sogar noch auf dem Teil unseres Grundstuecks, das nicht Hausgrundstueck ist (jetzt geht der Wassergraben durch) Leider waren die Knaller in Gruen nur auf Hasenbraten scharf.Tja, so eine "Spielzeugwaffe" fuer die seltsamen Spiele der Teenies in Wald und Flur duerfte ich schon erwerben, da ueber 18, und auf meinem eigenen Grundstueck auch benutzen. Meinst Du, es wuerde den Viechern (wenn sie denn anruecken sollten- ich hoffe bloss dass, nicht)) reichen, wenn sie so eine gelbfaerbende Plastikkugel auf die Weichteile gebrannt kriegen, dass sie quiecken? Schicken sie vielleicht nur ein Opferschwein vor?Na vermutlich ist das dann schon wieder Tierquaelerei...Aber mich duerfen sie quaelen!
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 18:19
von Wiesentheo
HalloDas sind ja ganz tolle Ideen,die ich da gelesen hab.

.Das ist so eine Sache mit dem wilden Schwein.Es gibt nur wenige Abwehrmöglichkeiten.Wenn so ein Schwein irgendwo durch will,kommt es durch

.Da hällt auch kein Wildschutz Zaun stand.Ich hatte zu hause Probleme mit den Rehen.Unser Förster riet mir,Wildabweiser anzubringen.Diese Flüssigkeit an verschiedenen Stellen aufgebracht und der kaum wahrnehmbare Geruch verscheucht die Tiere.So hab ich getan

.Hat jedenfalls geholfen.Soll auch bei Wildschwein helfen.Diese Tiere haben sich immer die andere Dorfseite ausgesucht und sich ausgiebig ausgetobtIch weiß aber,daß der Bauer Entschädigung bekommen hat,auch für seine kaputten Zäune.theo
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 18:49
von thegardener
Wir haben in Berlin ja immer wieder Ärger mit Wildsauen und jobmässig muß ich täglich mit einer Horde Hunde durch ein Gebiet voller Schweine... Nachdem wir zweimal angegriffen wurden - ohne das die Hunde vorher auch nur in die Nähe der Sauen gekommen sind- habe ich ein halbwegs wirksames Mittel bei mir: Kinderfeuerwerk plus Sturmfeuerzeug. Fährt eine Sau eine Attacke bekommt sie so ein britzelndes Pseudoknallerchen vor die Hufe geworfen. Bisher hat es geklappt und die Schweine haben sich vom Acker gemacht. Ich nehme an, der penetrante Gestank nach Schwarzpulver lässt sie stoppen, schließlich haben sie sich in die Hundeauslaufgebiete zurückgezogen weil sie ausserhalb bejagt werden. Kinderfeuerwerk gibt es gelegentlich bei den Lebensmitteldiscountern...
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 18:52
von pearl
Wiesentheo, kannst du mir das genaue Produkt sagen, das nicht riecht. Mir wurde erzählt, dass alle stinken wie die Sau
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 19:07
von Wiesentheo
Ich hatte da eine braunen Sirup.Das Zeug hieß Wildabweiser.von Dr.StillerDas war ein 1 ltr.Kanister und so stand es drauf.Um mein Feld hatte ich Wildzaun 1200 Meter.Da hab ich Bauschaum auf die Pfähle im Abstand von 50 Mtr.gemacht.Nach dem trocknen aufgerauht und ein wenig drauf gemacht.Hat gewirkt.Es war nur ein leichter süßlicher Geruch,kaum wahrnehmbar.Kannst auch die Deistelschweine von meinem ehem.Nachbarn fragen.

Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 19:39
von Tara
Deistelschweine?
Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 20:24
von Wiesentheo
Tarra,Das sind die Ackerpferde(Haflinger)von meinem ehem.Nachbarn

Re:Wildschweinschaden - was nun
Verfasst: 16. Jan 2008, 21:01
von Tara
Ich habe eben nach "Deistelschwein" gegoogelt und bekam die Frage: "Meinen Sie 'dieselschwein'?" 8)Du hast ja schon gesagt, es sind Ackerpferde gemeint, aber mich würde interessieren, was genau das Wort "Deistelschwein" bedeutet. Schwein ist klar, aber Deistel?