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Re:Tongranulat
Verfasst: 4. Mär 2008, 16:25
von knorbs
Wenn's aber Bentonit-Katzenstreu auch tut, wird's billiger.
RosaRot hat geschrieben:Im Kompost bleiben die Bentonitteilchen aber ganz gut erhalten.
auf die idee mit dem katzenstreu bin ich auch schon gekommen. hab's vorher getestet, also bentonit-katzenstreu in dest. wasser gegeben. das betonit mehl fiel ab, + sammelte sich als wabbelige schicht am glasboden, kleine steinchen lagen obenauf. ph-wert messung ergab einen ph-wert von ~8,5 (weiß ich nicht mehr genau, jedenfalls war's mir deutlich zu hoch). ich nehme an, dass es sich um ein kalkhaltiges trägermaterial handelt, das mit bentonitmehl ummantelt wird. wer also zuviel davon nimmt muss aufpassen, für welche pflanzen er es einsetzen will. ich nehm es nur noch als zuschlagsstoff für kalkliebende pflanzen, die einen fetteren, kalhaltigen boden bevorzugen (denkbar z.b. lilium martagon). wenn also pflanzen chlorotisch werden sollten...das katzenstreu könnte u.u. daran schuld sein.
Re:Tongranulat
Verfasst: 4. Mär 2008, 16:27
von RosaRot
Hast Du verschiedene katzenstreuen getestet oder nur eine?Manche werben ja damit 100 % Bentonit zu sein oder kompostierbar usw.
Re:Tongranulat
Verfasst: 4. Mär 2008, 16:37
von knorbs
ich habe drei verschiedene produkte gekauft (bei dehner), aber nur eines getestet. es war bräunlich. die anderen produkte sehen grau aus. kompostierbar sind sicherlich alle. und wie schon erwähnt wurde...die menge im kompost macht's. aber weil dieses material eben auf kalkhaltigem trägermaterial basiert, kann man sich dadurch das substrat verändern. das sollte man halt einkalkulieren. ich habe z.b. viele nordamerikanische waldpflanzen, die es sauer bis sehr sauer mögen, aber durchaus bindige böden mögen. substrate mit bentonit-katzenstreu wäre da gift.
Re:Tongranulat
Verfasst: 8. Mär 2008, 00:49
von pearl
knorbs Ausführungen finde ich wieder gut, knorbsmäßig bin ich auch vorgegangen und hab mich jetzt selbständig selber über diese bento dingens schlau gemacht.Zusammengepappte Vulkanasche, die Kalk enthalten kann. Den Versuch mit Katzenstreu hatte ich ja schon hinter mir und an Bartiris ausprobiert. Dann gelassen. Jetzt streue ich mit Gärtnerkalk und mulche mit Splitt.Mir geht das immer noch nicht in den Kopf mit diesem Tongranulat, das steinbruchmäßig abgebaut werden muss, verladen, verschifft, geschickt vermarktet wird und bei mir als Tonhumuskomplex was ausrichten soll. Meine Regenwürmer machen die doch sowieso, diese Komplexe!Der große Christopher Lloyd sagt etwas über das Magern von Böden mit fein zermalenem Betongschredder und fein zerstoßener Klinker oder Ziegel verdichtet wiederum Böden. Das beides scheint mir sehr viel plausibler zu sein. Falls man eine Gartenphilosophie hat!
Re:Tongranulat
Verfasst: 11. Mär 2008, 22:05
von tiarello
Mir geht das immer noch nicht in den Kopf mit diesem Tongranulat, das steinbruchmäßig abgebaut werden muss, verladen, verschifft, geschickt vermarktet wird und bei mir als Tonhumuskomplex was ausrichten soll. Meine Regenwürmer machen die doch sowieso, diese Komplexe!
Na ja, wenn jemand das Substrat etwas bindiger machen möchte, weil er nur über sehr sandigen Boden verfügt, warum nicht. Insbesondere für Topfsubstrate erscheint mir das u.U. einleuchtend. Weniger für's Beet. Da erscheint es mir sinnvoller sich eine Fuhre Lehmboden zu holen und ihn unter zu mischen.Die Bedenken mit einem hohen Kalkgehalt im Katzenstreu sind mir vor einiger Zeit auch schon gekommen. Ich habe dann Zitronensaft drüber geträufelt und siehe da, es schäumte auf. Zwar eine etwas laienhafter Nachahmung der Methode zum Hinweise auf Kalk im Gestein mit verdünnter Schwefelsäure (oder war es Salzsäure?), aber zumindest ist es somit wohl nicht ganz unwahrscheinlich, dass einiges an Kalk im Katzenstreu ist. Mich erinnert Katzenstreu übrigens an tonige, nicht vollständig verfestigte Kalkgesteine, wie sie in Kalkgebieten der deutschen Mittelgebirge vorkommen. Habe sowas schon öfter gesehen. Schichten solcher Gesteine wechseln sich mit richtigen, stark verfestigten Kalkgesteinen ab. Hab' aber zu wenig Ahnung von Geologie um das korrekt erklären zu können. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass manch eine Katzenstreu hier ihren Ursprung hat.Es wäre in dem Zusammenhang natürlich interessant, wo die als Bentonit verkauften Produkte herkommen und ob sie auch Kalk enthalten.
Re:Tongranulat
Verfasst: 12. Mär 2008, 10:25
von pearl
Insbesondere für Topfsubstrate erscheint mir das u.U. einleuchtend. Weniger für's Beet. Da erscheint es mir sinnvoller sich eine Fuhre Lehmboden zu holen und ihn unter zu mischen.
warum nicht auch für Töpfe? In der Gärtnerei Simon machen sie das. Die Holländer weniger, nicht aus Mangel daran, sondern um leichte Ware und weniger Transportkosten zu haben.
Zwar eine etwas laienhafter Nachahmung der Methode zum Hinweise auf Kalk im Gestein
sehr clever!
Mich erinnert Katzenstreu übrigens an tonige, nicht vollständig verfestigte Kalkgesteine, wie sie in Kalkgebieten der deutschen Mittelgebirge vorkommen.
genau, aus der Schwäbischen Alb bringe ich mir immer Brocken davon mit. Für meine Leberblümchen.
Re:Tongranulat
Verfasst: 12. Mär 2008, 11:02
von tubutsch
Manche werben ja damit 100 % Bentonit zu sein oder kompostierbar usw.
Meine Frage gehört wahrscheinlich nur indirekt hierhin - hat einer von Euch Erfahrungen im Kompostieren gebrauchter Bentonit-Katzenstreu. Habe Katzen (7 Stück), einen großen Garten und mehrere Kompostplätze aber auf die Idee die benutzte Streu auf meine Komposthaufen zu geben, bin ich noch nicht gekommen. Was ist mit dem Urin und Kot in der Streu und wie wirkt sich das auf den Kompost bzw. auf die Gemüse- und Staudenbeete aus? Es wäre schon eine große Erleichterung, die Streu auf diese Art bequem und kostengünstig zu entsorgen. Grüße Tubutsch
Re:Tongranulat
Verfasst: 12. Mär 2008, 11:12
von RosaRot
Wir haben zwei Katzen und die Streu kommt auf den Komposthaufen.Da die Katzentoilette so extrem nun auch nicht benutzt wird sehe ich darin kein Problem. Gemüse habe ich kaum, die Stauden haben den Kompost bisher sehr gut vertragen, zumal wir sehr leichten Sandboden haben.Der Kompost wird ja auch erst verwendet wenn er total vererdet ist. Dann mische ich gut durch und setze auch Lehm zu, so vorhanden(es gibt hier im Gelände zuweilen Lehmadern, die kommen dann in den Kompost.)Die so gewonnene schöne Erde bekommen dann die Stauden und als Zusatz für die Kübel nehme ich sie auch.Wenn man den "Katzenmist" gut mit organischem Material vermischt verrottet er auch ziemlich gut. Liegt er als Einzelhaufen dauert es ziemlich lange.Es gibt auch eine Bio-Katzenstreu, die werde ich demnächst mal testen, ob sie sich anders verhält als die normale.