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Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 16:12
von Silvia
Niedersachsen als relativ großes Bundesland hat eine Fläche von 47343 km2 bei 7,48 million Einwohner. Da kriegt schon mal nicht jeder einen Hektar.LG Silvia
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 16:17
von Heinone
Etwa Selbstversorgung in der 3. Welt? Kleinbäuerliche Betriebe?
Möchtest du, daß jetzt einer laut "ja" schreit, damit du ihn dann anschließend in der Luft zerreißen kannst? Wir sind hier in einer sehr kleinen virtuellen Welt von mehr oder weniger ausgeprägten Spinnern (ich meine das ganz liebevoll) -- und wir hauen uns hier so ziemlich alles um die Köppe, ohne natürlich die guten Sitten [räusper] zu vergessen. Im Grunde interessieren unsere Grundsatzdiskussionen hier niemanden außer uns ins unserem
puren 
Mikrokosmos.Und mir selbst fehlt jegliche Kompetenz zur Diskussion dieser Frage. Also halt ich mich da raus und von Prügel fern. Aber ins Träumen bin ich geraten. Darf man doch ...
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 16:19
von Tolmiea
Einen weiteren Knackpunkt kenn ich zur Genüge.
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 16:28
von Silvia
Selbstversorgung? Na, ich weiß nicht.

20 Jahre Leben auf dem Land mit großem Anteil an Selbstversorgung müssen reichen. So eine Plackerei, wie ich sie beobachtet und mitgemacht habe - nee. Da geht mir jede Romantik ab. Das macht auf Dauer nur Spaß, wenn man es nicht muss. Ansonsten ist es vor allem harte Arbeit, die von morgens bis abends gemacht sein will. Und nach 14 Tagen grünem Salat oder Kohlrabi ...

LG Silvia
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 16:36
von thomas
Na, ihr seid aber lieb, sooo viel Infos hab ich mir ja nicht mal in den wildesten Träumen erhofft - aber das forum weiss eben doch alles!klar ist mir somit, das ich mich von meinen 900 m2 (abzüglich die Hälfte fürs Haus) nie und nimmer ernähren kann (auch wenn ich Frau und Katz rauswerf nicht), von der Brennstoffproduktion mal ganz zu schweigen. Und es scheint tatsächlich so, dass die Weltbevölkerung von derzeit 6.3 Mia bei schonender Bewirtschaftung bald zu wenig Land haben wird. Ich denk, die Reichen gehn bald aufn Mond, aber dort ist nur schon das Beethacken sehr mühsam, bei der geringen Schwerkraft fliegt man da ja dauernd von einer Ecke in die andere... :-\besorgte Grüssefisalis
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 16:49
von Hortulanus
Meine Eltern hatten einen großen Gemüsegarten, na, was wird er gehabt haben? So ca. 800 qm. Meine Mutter hat es sich nicht nehmen lassen, alles einzukochen. Von der Johannisbeere bis zu den Dicken Bohnen. Dann gab es noch ein paar Pfirisch- und Birnbäume. Äpfel bekamen wir beim Bauern nebenan. So auch die Milch.Das hat für unsere Großfamilie bedingt gut gereicht. Zugekauft werden mussten dennoch: Brot, Fleisch, Reis, Kartoffeln, Butter - na, ihr wisst schon. Von den anderen Bedürfnissen des nackten Überlebens ganz zu schweigen: Kleidung, Gebrauchsgegenstände, Brennstoff etc. Wasser hatten wir sogar selber in Form eines tiefen Brunnens. Fazit: Die von euch genannten Flächen reichen zum ÜBERLEBEN nicht aus. Sie verhindern noch nicht einmal das Sterben.
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 17:45
von Heinone
Fazit: Die von euch genannten Flächen reichen zum ÜBERLEBEN nicht aus. Sie verhindern noch nicht einmal das Sterben.
Mag sein, daß die von SEYMOR vorgeschlagenen und von ihm selbst erprobten Konzepte nicht auf ganze Gesellschaften übertragbar sind. Die von ihm genannten Flächengrößen klingen jedoch sehr glaubhaft. Der Mann hatte/hat's wirklich drauf. Wenn du mal wieder in eine Bibliothek kommst: guck mal rein. Ein Genuß auch für dich, der du dich hier oft genug als Genießer geoutet hast...
Jegliche Form von Missionarismus liegt mir fern!
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 17:59
von Hortulanus
Mir geht es nicht um irgendeine Kritik an Seymore. Ich habe das Buch mal früher durchgeblättert und fand es, na, mal ganz vorsichtig, so ein bisschen "Heile Welt", so in Richtung "Reader's Digest", was aber der Seele ganz gut tun kann.Nein, ich habe hier den Begriff "Überleben" etwas wörtlicher genommen. Wie Fisalis letztes Posting andeutet, steckt hinter der einfach klingenden Frage natürlich deutlich mehr. Im Grunde eine Fortsetzung anderer Threads in anderen Foren.Um zu "überleben", bedarf es deutlich mehr als nur ein kleines Stückchen Land. Erst recht, wenn es ein menschenwürdiges Überleben sein soll.
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 18:15
von Silvia
Na ja, es ist ein Verteilungsproblem. Extrem gedacht teilt man die bewirtschaftbare Welt in einzelne Hektar ein und guckt, wie es mit der Anzahl der Weltbevölkerung zusammenpasst. Könnte man sich ja spaßeshalber mal ausrechnen. Aber ist die Frage nicht akademisch? Das fruchtbare Land kommt ja nicht dorthin, wo es gebraucht wird. Deswegen haben wir ja die ganzen Verteilungsprobleme. ;)LG Silvia
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 20:10
von Heinone
na, mal ganz vorsichtig, so ein bisschen "Heile Welt"
Heftig heile Welt. Nicht nur ein bißchen heil. Halt ein Bilderbuch für Erwachsene.Das ist in einem Thread wie diesem hier natürlich OT. Du machst es uns mit deinem Grundsatzdiskussionstrommelfeuer aber auch ziemlich schwer, Fisalis. Ich hab die Threads nicht gezählt. Ist auch egal. Mein häufiges Geblubber hier geht dir wahrscheinlich auf die Nerven ... und du bist wirklich tolerant in dieser Hinsicht! Weißt du, was ich (Format: Brummbär) mal gerne tun würde? Zusammen mit dir (vermutetes Format: Gazelle) durchs Forum hüpfen, schmutzige Lieder pfeifend, bis die

-Smileys allenthalben nur so blitzen. Schade, daß das nicht geht!
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 20:48
von Nina
Habe was ganz hübsches zum Thema gefunden:
http://www.footprint.ch/ 
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Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 21:22
von Iris
Merkwürdig, Frauen sind immer schneller als ich, Tolmiea ...
Siehste, Heinone, das kann nicht jeder Mann von sich behaupten

.
Da geht mir jede Romantik ab. Das macht auf Dauer nur Spaß, wenn man es nicht muss. Ansonsten ist es vor allem harte Arbeit, die von morgens bis abends gemacht sein will.
Dafür macht Arbeit ausgeglichen. Und das meine ich fast nicht ironisch. Natürlich nicht jede Arbeit. Aber körperliche Arbeit tut gut. Wir "haben" viel zu wenig davon (finde ich zumindest, nachdem ich heute staubedingt über 6 Stunden "auf der Straße" zugebracht habe).
Um zu "überleben", bedarf es deutlich mehr als nur ein kleines Stückchen Land. Erst recht, wenn es ein menschenwürdiges Überleben sein soll.
Da müßten wir erst mal überlegen, was für jeden von uns der Begriff "Menschenwürde" überhaupt beinhaltet. Ist nicht so leicht. Und ich bin nicht sicher, ob ich lieber den Naturkatastrophen würdevoller ausgeliefert bin als meinen unangenehmen und eher unwürdigen Chef

.Vor Jahren, als ich noch jung und Schülerin war, habe ich mal gelernt, dass - angeblich glaubhaft durchgerechnet - die Weltbevölkerung ernährt werden könnte, wenn wir weniger Fleisch essen würden. So wie zu Urchristenzeiten eben nur einmal im Monate oder noch seltener. Dabei ist vermutlich mit konventionellem Anbau gerechnet worden, aber immerhin. Fleich ist von der "Energie"-Ausbeute eben nicht der Hit und eher Luxus. Und Hühner werden dummerweise in der Regel nicht nur von den "Schädlingen" im Garten ernährt. Meistens bekommen sie eben doch Körner - sogar ein blindes Huhn

.Das ist aber kein Plädoyer gegen Hühnerhaltung. Ich hätte schon selber gerne welche...Iris
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 21:48
von Hortulanus
Ich glaube, über Menschenwürde brauchen wir nicht lange zu diskutieren. Die gemeinsamen Nenner sind schnell gefunden. Ein Stück Land reicht nicht. Denn der Ertrag ist nicht nur von dem Fleiß des Gärtners/Bauern abhängig, sondern auch von der Natur und dem Saatgutlieferanten. Ein Stück Land, das nur in guten Zeiten gerade mal reicht, die Familie vor dem Verhungern zu bewahren, führt in die Abhängigkeit von Angst und Verschuldung. Unsere eigene Geschichte des Mittelalters hat es uns doch überliefert. Warum sollte es in der 3. Welt anders sein.Der Mensch lebt (inzwischen) nicht vom Brot allein. Das meine ich nicht in einem religiösen Sinn. Sondern auch, dass er teilhat an allem was das Leben leichter, unbeschwerter und freundlicher macht. Angefangen bei einem Paar bequemer, haltbarer Schuhe über Schule, Freizeit, Gesundheitsvorsorge, Krankenbehandlung bis hin zu einem funktionierenden Herd. Wie heißt der zynische Spruch? Brot für die Welt, aber die Wurst bleibt hier!
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 23:06
von fionelli
Habe mal für eine Weile mit Seymour unter dem Arm gelebt, auf einem kleinen Schloß in Baden Württemberg.Möglichst kein Geld ausgeben, alles selbst anbauen undbauen.....wir hatten immer Hunger! Mehlfladen mit schimmeligemPflaumenmus, die Gemeinschaft brökelig (Hunger kann böse Folgenhaben

). Heute liebe ich das Prinzip Arbeitsteilung und meinen Computer, Mitdenken beim Konsumieren und meide Extremes in jeglicherHinsicht.
Re:Welche Landfläche braucht 1 Mensch zum Überleben?
Verfasst: 12. Aug 2004, 23:30
von Anne
Mag sein, daß die von SEYMOR vorgeschlagenen und von ihm selbst erprobten Konzepte nicht auf ganze Gesellschaften übertragbar sind.
Ich will ja nicht stänkern, aber irgendwie klingt das nach Orwell - Animal Farm: alle Schweine sind gleich, aber manche sind gleicher (das ist kein Zitat, und kein Vergleich mit lebenden Personen!!).Auf welche Teile der Gesellschaft soll das denn übertragbar sein??Unser Bäcker hat ein voll möbliertes Haus; was soll ihm denn ein Schreiner herstellen im Austausch für Brot, vor allen Dingen, welcher Schreiner im Ort?Gruß,Anne