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Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 00:35
von Günther
Auch jenes "Getränk", das in und um Frankfurt genossen wird, und schon vorher wie nachher aussieht, pflege ich nicht zu mir zu nehmen.Nicht einmal nach Fliegenpilzgenuß, der ja auch nachher noch wiederverwendet werden kann.....
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 00:49
von pearl
dann ist ja noch Hoffnung!
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 12:53
von bristlecone
aus dem Bereich der United States of Assholes...
Ohne Verbalinjurien geht's wohl immer noch nicht. ::)Max: Ich würd auch in einer Apotheke nachfragen. Oder in einer Schule zum Chemielehrer gehen.
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 17:45
von max.
leider hat meine apotheke keinen ph-meter. ich hab aber ein weinlabor gefunden, das die messung für mich quasi umsonst machen wird.zu den fragen, warum ich das überhaupt mache:die traubenmoste haben hier dieses jahr, bedingt durch die trockenen sommermonate evtl. zu wenig säure und einen zu hohen ph-wert um eine reibungslose gärung zu gewähren. zusatzfrage an das versammelte fachwissen im forum:welches ist der zusammenhang von säuregehalt eines mostes und dessen ph-wert?offenbar ist es nicht einfach: je mehr säure, desto niedriger der ph-wert und umgekehrt, denn dann könnte man ja den ph-wert dem ganz einfach zu bestimmenden säuregehalt einfach zuordnen. weiß jemand mehr dazu?
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 17:49
von Günther
Wenn in der Flüssigkeit NUR Säure (eine definierte Säure...) und Wasser sind, dann kann man rechnen. Sobald andere, puffernde Substanzen drin sind, wirds haarig.Möglicherweise gibts im Bereich Weinbau irgendwelche Faustformeln dazu.....
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 17:54
von max.
ja, dies substanzen gibt es wohl. die beerenschalen enthalten kalium, was in den most gelöst wird und mit der säure zu weinstein ausfällt, wenn ich das recht verstanden habe. umrechnungsformeln sind mir icht bekannt.
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 17:55
von bristlecone
welches ist der zusammenhang von säuregehalt eines mostes und dessen ph-wert?offenbar ist es nicht einfach: je mehr säure, desto niedriger der ph-wert und umgekehrt
Der pH-Wert gibt bekanntlich die Konzentration an H3O+-Ionen (Vereinfacht: Wasserstoffionen) an und gibt damit an, wie stark sauer eine Säurelösung ist.Sie sagt aber nichts über die Art der Säure aus, die diese saure Wirkung hervorruft, das kann z. B. Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure oder auch Essigsäure oder oder oder sein.Diese Säuren sind nicht gleich "stark", sodass die gleiche Menge einer Säure eine stärker saurer Lösung als eine andere geben kann.Komplizierter wird die Sache dadurch, dass auch im Most Stoffe enthalten sein dürften, die als Puffer wirken: Die wirken so, dass bei ein und derselben Säuremenge die Lösung weniger sauer ausfällt als ohne diese Puffersubstanzen.Summa summarum: Bei ein und demselben pH-wert können unterschiedliche Mengen und Arten an Säuren vorhanden sein.Ergänzung: Wenn Weinstein (Kaliumhydrogentartrat) ausfällt, "nimmt" der nur einen Teil der Säurewirkung der Weinsäure mit, denn die meisten H+-Ionen, die die Weinsäure geliefert hat, sind ja immer noch in der Lösung.
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:01
von Günther
Fast OT:Klugschiß on:Nicht die Konzentration, sondern die Aktivität der Hydroniumionen....Klugschiß off.Messen, RICHTIGES Messen, ist meist einfacher als Berechnung. pH-Berechnungen sind beliebte Hunzereien am Anfang des Chemiestudiums....
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:05
von birgit.s
Es gibt keine Tabellen und Umrechnungsformeln. Allgemein gilt: Stellt man die Säure in einem für den menschlichen Genuß angenehmen Bereich ein, kommt die Hefe damit hin. Wir haben dabei noch nie Probleme mit der Hefe gehabt.Ich würde sagen titrier den Säuregehalt deines Mostes und stell einen Säurewert von 8g/l bis 10g/l ein und die Gärung wird schon klappen.Gruß Birgit
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:07
von bristlecone
@Günther: Zur Strafe erklärst du jetzt in allgemein verständlichen Worten und nicht mehr als 3 Sätzen max. den Unterschied zwischen Konzentration und Aktivität und die Rolle, die dieser Unterschied im konkreten Fall bedeuten mag. ;)Hab gerade mal nachgeschlagen: In guten Jahrgängen, heißt es da, entfallen ca. 70 % der gesamten Säure auf Weinsäure, der Rest auf die oben genannten (außer Essigsäure, die sollte nicht drin sein).Als Puffer kommen auch Eiweiß (und freie Aminosäuren) infrage.Wenn man - gescheiterweise - misst, wird hinterher wohl umgerechnet, wobei man so tut, als wäre alle Säure Weinsäure, und gibt dann den Säuregehalt als "Weinsäure" an.
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:07
von max.
sonst hatte der immer zwischen 8 und 9g/l. dieses jahr hat er knapp unter 7 und hängt noch immer am stock (riesling).ps:beitrag galt birgit.
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:10
von Günther
Und was willst Du tun?Säure (Weinsäure) zusetzen?
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:11
von max.
den zweiten puffer, die eiweiße, bringe ich schon vor der gärung mit bentonit zum ausfällen, damit sie sich viel später in der flasche als schlieren zeigen.ps:ja, wenn es sein muß.
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:16
von birgit.s
@MaxBei Weisswein würde ich in der Tat etwas aufsäuern. Üblicherweise hat der Hobbywinzer Milchsäure im Haus. Die würde ich nehmen, keine Zitronensäure.Gruß Birgit
Re:dringende chemische frage zur ph-messung
Verfasst: 15. Okt 2009, 18:21
von max.
meine zuständige weinberatung empfiehlt zum aufsäuern von most weinsäure. zur evtl. nötigen aufsäuerung von jungweinen dann milchsäure oder apfelsäure (weil keine weinsteinausfällung)