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Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 19:53
von Lisa15
...Mein Spruch lautete immer, dass gegen Birken nur ein wirkungsvolles Mittel gibt: eine Motorsäge. ::)
Mag sein. ;) Dann müßte Mutabilis mit der Motorsäge beim Nachbarn vorstellig werden, denn die Birke gehört diesem. ;D Man kann es sich leider nicht immer aussuchen im Leben, lieber Sarastro... ;D Dann lieber Birke des Nachbarn als gar keinen Baum. Und nochwas:Genaugenommen hat jeder Baum seine Nachteile. Ahorne gehören genauso in den Wald wie Fichten, Tannen, Douglasien, Metasequoia, Eichen, Buchen, Kastanien und dergleichen. Alles zu groß und mächtig für kleine Gärten. Robinien und Akazien haben Stacheln, Platanen sind zu mächtig, Kiefern zu flachwurzlig, Eschen und Linden machen Dreck, Weiden brauchens feucht, Ulmen und Pappeln brauchen Platz und spenden kaum Schatten. Sonst noch welche? Klein bleibende Eschen, Haseln? Und der Schattenspender? Etwa Magnolie oder andere Exoten? Andererseits machen wir uns für Naturschutz stark, für den Schutz der Wälder und Urwälder, aber jeder hat die Motorsäge für alle Fälle (!) im Haus. Wie schön, dass alles so einfach ist. ;D

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 19:57
von Staudo
aber jeder hat die Motorsäge für alle Fälle (!) im Haus.
Im Haus haben reicht nicht. Man muss sie auch einsetzen. Große Bäume auf kleinen Grundstücken sind generell problematisch. Deswegen bin ich froh, ein großes Grundstück zu haben. Unter meiner sehr großen Birke wuchs bis zu ihrem stürmischen Ende eine Rosa canina. Das passte ganz gut.

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 19:59
von Lisa15
...Trotz Schmutz: Eine gut gelichtete Trauerbirke (nicht so ein wilder Mopp!) kann im Garten ein Schmuckstück sein.
So ist es. Meine Hängebirke macht keinen "Schmutz". Der Abfall von den Hängekätzchen im Frühjahr wird vom Efeu und der Campanula "geschluckt". Ich brauch nichtmal 'nen Besen. Die hängenden Zweige stütze ich auf Mannshöhe, damit man unter der Birke noch hindurch kann, ohne sich ducken zu müssen. Sie steht dort seit Anfang der 80er Jahre und ist ein Prachtstück. Ich würde sie nicht mehr missen wollen. :)

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 20:07
von Amelia
In unserem Garten wachsen zwei mind. 30 Jahre alte Birken.Ich möchte sie nicht missen. Das bisschen Dreck interessiert mich nicht. Er wird weggekehrt und fertig. Im Sommer spenden sie Schatten. Außerdem mag ich das Rauschen, wenn der Wind durch die Blätter fegt :). Unter einer Birke wuchert uralter Efeu.Außerdem wächst unter der Birke eine Forsythienhecke und die Ramblerrose Ayrshire Queen :).

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 20:11
von oile
An Rosen wachsen unter meiner Birke nur diejenigen, die sich selbst ausgesät haben ;D . Aber meine sehr große Birke ist ja auch in Gesellschaft einer ebenfalls sehr großen Kiefer und steht nicht weit von einer großen Lärche und einer noch nicht ganz so großen Eiche ;D .

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 20:26
von mutabilis
Isch 'ahbe gar keine Motorrrsäge ;D , und wie Lisa schrieb: mein Nachbar wird wohl nicht einverstanden sein.Mit dem Hochbeet käme ich daher auch nicht an den Stamm - aber warum sollte das schneller autrocknen als der Boden (naja gut: schneller als ein sehr großer Kübel...)? Und solange es Feuchtigkeit überhaupt hält, wäre ich schon zufrieden...Ein lauschiger Sitzplatz - och nöööö. Der Nachbar hat nämlich direkt neben der Birke seinen Komposthaufen, und er trennt sehr säuberlich nach Rasenschnit und Restmüll. Und der Rasenschnitt stinkt bestialisch, wenn der so vor sich hingammelt.Heide wuchs da in der Tat sehr gut. Unglücklicherweise kann ich mich mit Heide so wenig anfreunden (sie hatte aber auch hübsch zu den Friedhofsraketen gepasst, die den Garten auch verlassen mussten).

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 20:38
von Querkopf
Hallo, Fars,
... Eine gut gelichtete Trauerbirke (nicht so ein wilder Mopp!) kann im Garten ein Schmuckstück sein.
stimmt :D. Und drunter wächst mehr, als man so denkt. Wir haben eine schätzungsweise gut 30 Jahre alte Betula pendula 'Youngii' - also die Trauerform - hinterm Haus, Kronendurchmesser mittlerweile 7-8 m. Sie steht auf einem kleinen Hang, der zwar oben das vom gepflasterten Hof ablaufende Regenwasser abkriegt, aber zur Gartenseite hin recht steil abfällt (Höhenunterschied mehr als ein Meter) und dort deshalb trocken ist. Die Birke wird so geschnitten, dass ein Lichtraum von ca. 1,70 m Höhe frei bleibt (ohne Schnitt würden die Zweige bis zum Boden hängen). Unterm Baum wachsen Zwiebelblüher, Walderdbeeren, Wurmfarn, Maiglöckchen, Storchschnabel, Vinca minor, Astilben, Akelei, Hesperis matronalis, diverse Helleboren, Hemerocallis fulva (an der hellsten Stelle), Phlox (!). Leider auch jede Menge Giersch, der sich wg. Wurzelfilz kaum jäten lässt (er wird aber trotzdem jedes Jahr weniger, weil ich ihn rupfe ;D) . Gleich nebenan haben Eichhörnchen eine Hasel "gepflanzt", die prächtig gedeiht. Am Rande des Hügels/ des Wurzelbereichs wachsen kleinere Gehölze: Euonymus fortunei 'Emerald 'n' Gold', Lespedeza thunbergii, Ceanothus 'Gloire de Versailles'. Alle zwei Jahre gibt's eine dünne Schicht Kompost, gesprengt wird nur bei extremster Dürre - es funktioniert. Mit unserer zweiten Birke hinten im Garten (Normalform, wohl Wildwuchs, ca. 50 Jahre alt und entsprechend groß) ist es schwieriger. Im weiteren Umkreis habe ich beim Beet-Anlegen viel oberflächlichen Wurzelfilz entfernt, von feinem Zeuchs bis zu Fingerdicke (@Raphaela: Wo der Spaten nicht reicht, helfe ich mir mit einer alten Astschere, bei der es egal ist, ob sie durch Erde schartig wird). So hatten Sträucher, Rosen und Stauden einen guten Start, ehe die Birkenwurzeln nachgewachsen waren ;). Für den Rambler 'Hiawatha', der an der Birke hochwächst, musste ich lange nach einem starkwurzelfreien Pflanzplatz suchen. Und obwohl ich die Rose in einem bodenlosen Baueimer versenkt habe, brauchte sie ewig, um in die Puschen zu kommen; jetzt wächst und blüht sie gut. Ein Kreis von zwei, drei Quadratmetern direkt um den Stamm ist aber fast unbepflanzbar: knochentrocken und extrem "dicht". Nachdem ich ein bisschen Kompost (keine fünf Zentimeter) aufgetragen habe, schaffen es immerhin Teppichthymian und entbehrungswillige Gräser, Festuca cinerea, Helictotrichon sempervirens. Mit Mühe, sie haben wenig Zuwachs.@Sarastro: Motorsäge käme nicht in Frage, ich finde Birken schön :D...Schöne GrüßeQuerkopf

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 21:06
von Querkopf
Hallo, Mutabilis,
... Liegt aber auch sehr am Boden. Ist dieser sehr sandig, sind die Chancen gering, dass man eine Birke unterpflanzen kann. Ist dieser hingegen lehmig (wie bei mir) oder gar tonig, erhöhen sich die Chancen beträchtlich. ...
das hatte ich vergessen, ist wichtig. Bei mir ist der Boden ebenfalls lehmig bis lehmig-tonig. Wie sieht's bei dir aus?
mutabilis hat geschrieben:...Ich verfluche den Baum, aber es ist im Sommer auch der einzige Schattenspender...
Och nö, verfluch' ihn nicht ;). Pule etwas Wurzelfilz raus (das darf dir dein Nachbar nicht verwehren!), pack statt dessen ein bisschen Kompost drauf, pflanz was Hübsches, Genügsames hin und lass in den ersten zwei Sommern den Schlauch nicht aus der Hand ;D, dann wird das schon...Callis' Idee finde ich schön: Veilchen schaffen es bestimmt. Lisas Campanula portenschlagiana wollen bei mir nicht recht, ihnen gefällt der sehr schwere Lehm nicht; dafür tun's hier Campanula poscharskyana, klaglos und üppig. Polsterphlox könnte auch klappen. Oder vielleicht verschiedene Arten/ Sorten von Nelken (die wachsen bei mir leider gar nicht...), damit könntest du Nachbars müffelnden Rasenschnitt überduften ;D.... Schöne GrüßeQuerkopf

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 21:28
von Katrin
Unsere Birke ist noch relativ jung - etwa 16 Jahre - daher kann sie in Sachen Wurzelkonkurrenz bestimmt nicht mit euren Exemplaren mithalten, aber vielleicht kann man den äußersten Wurzelrand eurer Riesenbirken mit ähnlichen Pflanzen wie bei mir bestücken. Hier wachsen, natürlich nicht sehr glücklich, aber doch:Hosta sieboldiana Hosta in Sorten (robuste Namenlose :) )Vinca minorDryopteris filix-masGeranium x cantabrigienseGeranium dalmaticumMatteuccia struthiopterisThalictrum aquilegifoliumHemerocallis fulvaConvallaria majalisHeucheraAquilegiaOmphalodes vernaGalium odoratumLamium galeobdolonPersicaria bistortaAruncus dioicusGegossen wird dort fast nie, nur in absoluten Trockenphasen (letzten Sommer wars nie nötig) - nur der Straußfarn im alten Ofen kriegt hin und wieder einen Schluck ab.Den Boden haben wir mit Schafmist und Kompost verbessert/aufgeschüttet, von Zeit zu Zeit dünge ich etwas nach und streue Kompost auf.LG, KatrinBild

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 21:51
von Danilo
Im Garten meiner Eltern ist das Pflanzbild ähnlich wie das von Katrin beschriebene: Allerdings steht dort eine 20 Meter hohe alte Birke, nur 4 Meter entfernt von einer fast eben so hohen Walnuss und einer alten Mandelweide, und das Ganze auf gutem märkischen Streusand, also eine echte Extremsituation. Trotzdem wächst die krautige Vegetation darunter eigentlich zufriedenstellend. Es sind aber ausnahmslos Pflanzen, die für ihre Robustheit bekannt sind.Den Hintergrund bilden ein paar Hortensien, Eiben, Ilex, Buchs und alles was sich selbst ansiedelt wie Sämlinge von Linden, Lärchen, Ahorne, Liguster etc. Nur das Walnuss-Laub wird bestmöglich entfernt, alles andere bleibt liegen.An Krautigen gedeihen hier Matteuccia struthiopteris, Aegopodium podagraria, Equisetum telmateia, Ranunculus auricomus, einige Arten und Sorten von Carex, Dryopteris, Hosta und Rodgersia, Bergenia und Astrantia, diverse Geranium, dazwischen ein paar alte Clivien und andere Kübelpflanzen.Im Großen und Ganzen eine eher grün dominierte Pflanzung, die aber ohne große Vorarbeit wie Bodenaufschüttung entstand. Und gemessen am geringen Aufwand finde ich das Ergebnis völlig in Ordnung - und ein Paradies für etliche Frühblüher.

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 21:54
von freitagsfish
im hof von unserem mietshaus haben wir eine große trauerbirke. nachdem alle nachbarn immer behaupteten, dort auf der kleinen baumscheibe (der rest ist hofpflasterung mit offenen fugen und sehr ungleichmäßig) wachse nix, habe ich vor jahren irgendeine katzenminze dorthin gepflanzt. außerdem hat irgendjemand anderes auch schwertlilien gesetzt. beide pflanzen wachsen: die nepeta geht nicht ab die schmitz katze, schlägt sich aber wacker. die schwertlilien breiten sich langsam, aber sicher aus.

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 21:58
von sarastro
Ja, Bergenien hatte ich vergessen, Geranium sanguineum auch, stimmt!Man darf natürlich nie vergessen, dass es unter jüngeren Birkenexemplaren leichter ist, Stauden anzusiedeln. Ich bin insofern birkengeschädigt, als dass wir mit unserem Hauskauf 8 ausgewachsene, 30-jährige Birken vorfanden, unter denen wirklich wenig Stauden ein Auskommen hatten. Und wenn, dann äußerst kümmerlich, da hilft kein Wässern und kein Düngen, lediglich die Birken haben sich gefreut darüber. Nun sind sie weg. ::) :P

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 22:04
von Querkopf
Hallo, Freitagsfish,
... die schwertlilien breiten sich langsam, aber sicher aus.
weißt du zufällig, um was für Schwertlilien es sich handelt? Ich suche nämlich verzweifelt nach weiteren Schwertlilien-Plätzen - Iris barbata, die ich sehr mag, mögen ihrerseits keinen schweren Lehm ::)... Wäre genial, wenn sie unter Birken zurechtkämen :). Schöne GrüßeQuerkopf

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 22:14
von freitagsfish
querkopf: leider nicht! ich könnte höchstens zur blütezeit mal ein foto machen. nur: du müßtest mich daran erinnern, sonst denke ich nicht dran... sorry!

Re:Trockener Boden unter Birke

Verfasst: 27. Jan 2010, 22:24
von Querkopf
Hallo, Freitagsfish, ist notiert - hoffentlich denke ich dann im Mai dran ;D.Vielleicht werde ich's schon vorher mal ausprobieren, hab' noch ein paar Iris provisorisch getopft rumstehen ;). Schöne GrüßeQuerkopf