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Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:37
von mame
Wer betreibt die bewußte Photovoltaikanlage eigentlich?
Die ist noch gar nicht gebaut, wurde aber letztes Jahr beantragt. Sie soll auf das Dach des gegenüberliegenden Hauses kommen.edit: Das Haus gehört einem Privateigentümer und ist vermietet.
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:39
von Danilo
Wie will man denn von außen gesehen haben ob er innen morsch war?
Da reicht argumentativ meistens schon, wenn Ameisen am Stamm rumlaufen, Spechtlöcher vorhanden sind, Pilzbefall, geschätztes Baumalter, Frostrisse, Totholz, ein den Gutachter anzwinkernder V-Zwiesel und dergleichen. Nun gut, das können nunmal Anzeichen für ein morsches Inneres sein, das zeigt ja die Praxis.

Treten mehr als ein solches Phänomen gleichzeitig auf, hat der Baum meistens keine Chance gegen die Behörde.
carabea hat geschrieben:Die [Anwohner] zahlen ja auch anteilig dafür.
Dazu eine Anekdote, die zeigt, daß engagiertes Vorgehen auch mal belohnt wird. Ich hab beim Grünflächenamt eine Ersatzpflanzung für eine im Sturm gefallene Linde vor meinem Grundstück erbeten. Dieses hat schriftlich abgelehnt, mit der Begründung, die Straße werde ohnehin in absehbarer Zeit ausgebaut. Ich hab dieses Schreiben direkt dem Bürgermeister (ein guter Mensch) vorgelegt und ihm klargemacht, daß die Bürger unserer Straße notfalls sowieso bis vors Bundesverwaltungsgericht ziehen würden um den Ausbau zu verhindern. (Ich hatte mich vorher rechtskundig gemacht auf welche Weise der Weg durch die Instanzen möglich wäre). Während des potentiellen Rechtsstreit hätte die Linde genug Zeit um ihren ökologischen Zweck zu erfüllen, argumentierte ich. Aufgrund der geringen verkehrsplanerischen Bedeutung der Straße und ihrem Jahrhunderte alten Baumbestand wäre die Rechtfertigung des Ausbaus gesetzlich nicht einfach gewesen. Der Bürgermeister wußte das und siehe da: wenig später bekam ich mein neues Bäumchen. :)Die Neupflanzung stellte sich als Berg-Ahorn heraus, aber besser als nichts
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:45
von mame
Wie will man denn von außen gesehen haben ob er innen morsch war?
Da reicht argumentativ meistens schon, wenn Ameisen am Stamm rumlaufen, Spechtlöcher vorhanden sind, Pilzbefall, geschätztes Baumalter, Frostrisse, Totholz, ein den Gutachter anzwinkernder V-Zwiesel und dergleichen. Nun gut, das können nunmal Anzeichen für ein morsches Inneres sein, das zeigt ja die Praxis.

Treten mehr als ein solches Phänomen gleichzeitig auf, hat der Baum meistens keine Chance gegen die Behörde.
Ja, so in etwa muß das gewesen sein. Außerdem wollen die "Experten" auch Schäden anhand einer Luftaufnahme erkannt haben.

Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:49
von Danilo
Ja, so in etwa muß das gewesen sein. Außerdem wollen die "Experten" auch Schäden anhand einer Luftaufnahme erkannt haben.

Schüttere Kronenbereiche->partielle Fäulnis. Daß eine Baumkrone aus den verschiedensten natürlichen Gründen oder gar wegen sogenannter Baumpflegemaßnahmen nicht in allen Achsen symmetrisch ist, zählt natürlich nicht.
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:53
von carabea
Ja, so in etwa muß das gewesen sein. Außerdem wollen die "Experten" auch Schäden anhand einer Luftaufnahme erkannt haben.

Google Earth oder was?

Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:54
von mame
Von der Dachterrasse hatte ich einen guten Einblick in die Krone, aber mir ist wirklich nichts aufgefallen. Vielleicht sollte ich mal zum Augenarzt gehen..

Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:57
von Günther
Außerdem wollen die "Experten" auch Schäden anhand einer Luftaufnahme erkannt haben.

Die müßte man ja sehen können.Aber wahrscheinlich ist sie irrtümlich verschwunden worden....
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 10. Mär 2010, 23:59
von Danilo
Google Earth oder was?

Die staatlichen Behörden für Geodatenerfassung haben deutlich höher aufgelöste Luftbilder zur Verfügung, in die kommunale Einrichtungen dann vermutlich in solchen Fällen auch Einsicht nehmen. Also technisch ist es denkbar.
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:04
von mame
Die staatlichen Behörden für Geodatenerfassung haben deutlich höher aufgelöste Luftbilder zur Verfügung, in die kommunale Einrichtungen dann vermutlich in solchen Fällen auch Einsicht nehmen. Also technisch ist es denkbar.
Bleibt noch die Frage, warum sie dann die Schäden am übernächsten Baum, die ich sogar aus größerer Entfernung erkennen kann, nicht gesehen haben bzw. diesen Baum nicht entfernt haben?
Oder haben sie vielleicht den Falschen umgesägt? 
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:06
von pearl
Kettensägen-Massaker
gutes Wort. Bringt mich wieder auf solche Sachen hier in der Umgebung. Ich weiß nicht genau was dahinter steckt, aber überall werden aus den unterschiedlichsten Gründen enorme Mengen an Bäumen gefällt und häufig hört man irgendeine fadenscheinende Begründung über Schädlingsbefall oder Krankheiten. Auf der anderen Seite haben wir dann solche Überlegungen wie Kohlenstofffixierung in der Terra Preta. Vielleicht gibt es jetzt eine Wipfelpauschale.

Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:07
von Danilo
Oder haben sie vielleicht den Falschen umgesägt? 
Auch das wär ja weiß Gott nichts Neues
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:08
von carabea
Na, sie haben sich halt nur diesen Baum angeschaut, weil der ja den Lichteinfall der zu bauenden Anlage stört/stören könnte....bezieht sich auf #23
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:14
von Danilo
Ich weiß nicht genau was dahinter steckt, aber überall werden aus den unterschiedlichsten Gründen enorme Mengen an Bäumen gefällt und häufig hört man irgendeine fadenscheinende Begründung über Schädlingsbefall oder Krankheiten.
In unserer größten regionalen Zeitung stand kürzlich, daß sich zur Jahresmitte eine neue Baumschutzsatzung ankündigt, die mutmaßlich so einiges enthalte, was nachteilig für bauwütige Gemeinden wäre. Nach Aussage des Autors seien in der Tat momentan ungewöhnlich viele Baumfällungen zu beobachten. Das wäre wohl die Erklärung. Hier gings konkret um die Fällung von Bäumen in einem Gutspark, die nach neuer Satzung wohl Bestandsschutz genossen hätten.Ich müsste nachlesen auf welche Verwaltungsebene sich die Satzung bezog - wenn bundes- oder gar EU-weit, könnte dies auch eine Erklärung für so einige andere Fälle sein.
Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:19
von mame
Na, sie haben sich halt nur diesen Baum angeschaut, weil der ja den Lichteinfall der zu bauenden Anlage stört/stören könnte.
Darauf wäre ich nie gekommen *an die Stirn klatsch*

Überhaupt geben mir solche Behördenvorgänge immer Rätsel auf.Rätselhaft ist auch, warum bei kommunalen Arbeitseinsätzen die 2 arbeitenden Leute immer von 3-4 rumstehenden flankiert werden, die dekorativ einen Besen in der Hand halten.

Re:Seltsames Baumsterben in der Nähe von Photovoltaikanlagen
Verfasst: 11. Mär 2010, 00:26
von Danilo
Rätselhaft ist auch, warum bei kommunalen Arbeitseinsätzen die 2 arbeitenden Leute immer von 3-4 rumstehenden flankiert werden, die dekorativ einen Besen in der Hand halten.

Dieses Prinzip ist im Wesentlichen eine staatliche Erfindung, besonders polulär seit den 50er und 60er Jahren. In Fachkreisen nennt man das dann Vollbeschäftigung.