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Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 16. Nov 2009, 09:15
von Lehm
Wie bleichst Du denn? Ich habe zusammengebunden, aber dabei brechen nur die Zweige und wirklich viel Effekt bringt es nicht.
Ich nehme grosse, schwarze Plastiktöpfe ohne Boden, die ich über die locker zusammengebundene Pflanze stülpe und ineinanderstecke, wobei der oberste Topf verkehrt rum den Boden noch hat und ein Dach bildet. Der Stabilisierung des Turms dient ein Bambusstab, den ich durch eins der Abflusslöcher des obersten Topfs in den Boden stecke. Klappt gut.Das Bleichen dauert schon knapp einen Monat, bei kaltem Wetter. Daran mangelt es grad, und es besteht die Gefahr, dass Blattteile im feuchtwarmen Turmklima abfaulen. Das freut dann die Asseln, die im Turm aufsteigen...
Ist es bei der Cardy normal, dass das Laub nach der Blüte zunächst abstirbt und ab Oktober neu austreibt?
Ja. An sich sind Cardy zweijährig und sterben daher nach der Blüte im zweiten Jahr ab, allerdings nur oberirdisch (ausser ins ehr kalten Gegenden). Der Wurzelstrunk ist dann schon sehr mächtig und schiebt noch im Herbst des zweiten Jahres Seitentriebe, die dann im dritten Jahr meist wieder blühen, so dass man keine kräftigen Blätter ernten kann. Hin und wieder blühen sie aber auch erst im vierten Jahr erneut, sodass es im dritten nochmals Gemüse gibt.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 17. Nov 2009, 08:50
von micc
Thx, dass Cardy eine Staude ist, freut mich, Lehm!:)Michael

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 20. Nov 2009, 11:30
von Susanna
Nur in wintermilden Gegenden michael!!Könnte aber bei einem milden und trockenen Winter bei dir mit Klimazone8 was werden.Entsprechenden Winterschutz würde ich aber auf jedenfall anbringen!PfiadeSusanna

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 24. Nov 2009, 16:36
von Lehm
Ich weiss nicht. Unterirdisch ist die Wurzel ja geschützt. Oberirdisch überlebt nördlich der Alpen meist nichts. Also würd ich eher, bzw. wenn schon, den Boden mulchen, damit es die Wurzel schön warm hat.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 8. Dez 2009, 16:53
von Lehm
Die erst stachelige hab ich übers Wochenende verspiesen, war lecker, obschon sie eher klein geblieben ist. Drum hab ich dann gleich begonnen, die zweitgrösste zu bleichen. Die kleinste ist hingegen definitiv zu klein, die darf dann im nächsten Jahr blühen, damit wir auch sehen, wie das ausschaut. Ansonsten werde ich schon wieder die stachellose italienische bevorzugen, weil sie halt einfach viel grösser wird und doch noch etwas weniger krautig, dafür nussiger schmeckt.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 09:55
von Lehm
Eine Stachelige ist mir nun erfroren. >:(Die Stachellosen waren da nicht so heikel. Werde daher wieder zu diesen zurückkehren, zumal mir die Stacheligen kein bisschen besser geschmeckt haben. Was die in den Katalogen immer für Mist schreiben.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 10:18
von zwerggarten
dornen? stacheln? dornen- bzw. stachellos? hm. ich habe gerade eine samentüte cardy von franchi erstanden - bianco avorio. piekt das zeug von denen oder nicht? ::)

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 10:22
von Lehm
Die meisten Sorten sind stachellos. Meine Sorte mit Stacheln ist eine Lokalsorte aus Genf, noch eine richtige Distel eben.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 12:02
von zwerggarten
ich fürchte doch, der ist stachelig: "... si presenta di colore bianco avorio con foglie strette, frastagliate, spinose e particolarmente tenere. ..." :P immerhin habe ich eine wissenschaftliche arbeit gegugelt, die sagt, dass unter berücksichtigung des ertrages, der morphologie und der wirkstoffgehalte folgende sorten bzw. akzessionen für weitere züchtungsarbeiten empfohlen werden: 'piana degli albanesi', 'cardo pieno inerme', 'cardo bianco avorio', 'kat. 347' und 'gl nr. 368'. :)(quelle: einfluss von sorte, saatzeit und standraum auf blattertrag und wirkstoffgehalt der artischocke, inaugural-dissertation zur erlangung des doktorgrades (dr. agr.) im fachbereich agrarwissenschaften, ökotrophologie und umweltmanagement der universität gießen, juni 2008)

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 12:09
von Lehm
Na dann. Muss ja nichts heissen, vielleicht ist deine Sorte robuster, zumal, wenn sie für Weiterzüchtungen scheinbar geeignet sein soll. Wichtig ist jedenfalls, sie möglichst gross werden zu lassen, damit die Blattrippen, die ja das Ziel des Anbaus sind, schön breit werden. Also weder mit Kompost noch mit Wasser geizen.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 12:15
von zwerggarten
ja, gut, mal sehen. ::) in einem kompostsumpf stehen will sone distel vermutlich auch nicht?

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 6. Jan 2010, 12:17
von Lehm
Das dann auch wieder nicht. Wüste ist aber bestimmt nicht die Umgebung, die guten Ertrag liefert. Ausser du hast es im Jahr 2 aufs Blümchen abgesehen.

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 12. Feb 2010, 14:50
von Lehm
Ich frag mich grad, ob ich die Cardy mal etwas früher vorziehen soll, um Zeit zu gewinnen. Ich hab das zwar schon versucht in Töpfchen auf dem Fensterbrett, die harten Samen zuvor in feuchter Watte eingesperrt, aber die Dinger keimen dennoch erst, wenns ihnen passt, also frühestens Ende April. Nun gibts doch die Technik, Samen vor der Aussaat anzuschleifen und sie so zum Keimen anzuregen, nur sind Cardysamen mit 4 mm schon eher sehr klein dafür. Ausserdem hab ich Angst, dass ich da was kaputt mache. Oder was meint ihr?

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 12. Feb 2010, 15:17
von Knusperhäuschen
Zufällig bin ich auf der Suche nach Rezepten für "Bagna Cauda" gestern darüber gestolpert, dass für diese interessante "Fondue"-Alternative ursprünglich als Hirtenessen wohl Cardy als "Stipp"-Gemüse bevorzugt wurde. cardi/bagna cauda Leider hab ich noch nie Cardy gegessen, wüsste auch nicht, wo ich die hier herkriege, aber ich werde es mal mit anderem Gemüse versuchen. Aber vielleicht was für dich, das Rezept mit Kardonen, Lehm :D ?

Re:Cardy - unbekannt?

Verfasst: 12. Feb 2010, 15:27
von Lehm
Danke. Werde es gelegentlich mal versuchen. Vorausgesetzt, ich ernte was Brauchbares.