Seite 2 von 3

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 31. Okt 2010, 22:01
von frida
Ich würde auf jeden Fall in eine Bodenanalyse investieren. Auf meinen Sandboden haben die Vorgänger offenbar Kalkstickstoff ohne Ende geworfen (jeden Herbst gegen das Unkraut), und ich habe deshalb einen PH-Wert von knapp über 7 - das führt dazu, dass einige Spurenelemente, vor allem Eisen, nicht mehr gut resorbiert werden können und infolgedessen kümmern auch manche Gemüsearten.Eine Analyse über eine landwirtschaftliche Untersuchungsanstalt kostet etwa 15,- Euro und lohnt auf jeden Fall, weil Du dann gezielter düngen kannst und mindestens Düngemittel sparst, eventuell auch einer Überdüngung vorbeugst.

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 07:29
von Paulownia
Basalt enthält oft Calciumoxid ....Da liegt der Hase im Pfeffer. Kann ich jetzt Basalt für Carnivoren und Kalkfliehende Pflanzen verwenden oder nicht.
Wollemia schreibt darauf:"Die Mineralgehalte von Gesteinen werden meist in Form der Oxide angegeben, also Ca-Oxid, K-Oxid etc. Deswegen enthält das betreffende Gestein aber nicht zwangsläufig tatsächlich Calciumoxid und muss daher auch nicht basisch reagieren."Jetzt habe ich entweder seine Antwort nicht verstanden, oder es gibt keine klare Antwort darauf :-\Vielleicht erklärt er es ja nochmal für Dummies :)

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 08:06
von Gänselieschen
@Paulownia,mal ne Frage zum stickstofffressenden Stroh?? Heisst das nicht auch, dass mit Pflerdemist gedüngte Beete letztlich zu wenig Stickstoff enthalten können.Oder noch verschärfter: ich habe richtig abgelagerten Pferdemist - fast schon nur noch Erde - im letzten Jahr sowohl für die Kartoffeln als auch sonst im Gemüsegarten ziemlich reichlich verwendet - und war eher enttäuscht, dass sich das so gut wie garnicht ausgewirkt hat. Nur die roten Beten sind gut geworden, alles andere mäßig oder so wie sonst auch.Der komplett abgelagerte würde ja dann sofort zu wenig Stickstoff enthalten - wofür ist denn Pferdemist dann gut??L.G.Gänselieschen

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 09:01
von wollemia
Basalt enthält oft Calciumoxid ....Da liegt der Hase im Pfeffer. Kann ich jetzt Basalt für Carnivoren und Kalkfliehende Pflanzen verwenden oder nicht.
Wollemia schreibt darauf:"Die Mineralgehalte von Gesteinen werden meist in Form der Oxide angegeben, also Ca-Oxid, K-Oxid etc. Deswegen enthält das betreffende Gestein aber nicht zwangsläufig tatsächlich Calciumoxid und muss daher auch nicht basisch reagieren."Jetzt habe ich entweder seine Antwort nicht verstanden, oder es gibt keine klare Antwort darauf :-\Vielleicht erklärt er es ja nochmal für Dummies :)
Vorneweg: Basalt reagiert nicht basisch. Von daher wäre er für fleischfressende Pflanzen geeignet, ob er aufgrund seiner sonstigen Eigenschaften auch geeignet ist, weiß ich nicht. Wenn du z. B. nach Basalt bei Wikipedia schaust, steht dort u. A. unter "Zusammensetzung":SiO2 um 50%Al2O3 um 20%FeO, CaO und MgO jeweils um 10%K2O und Na2O um 5%TiO2 und Schwefelverbindungen in kleinen Mengen.Das bedeutet aber nicht, dass Basalt ein Gemisch dieser Oxide ist, wie man es erhielte, wenn man in einem Chemielabor aus den entsprechenden Fläschchen mit SiO2, Al2O3 etc. die Stoffe entnähme und einfach zusammenrührte.Es heißt vielmehr, dass bei einer chemischen Analyse, bei der man den Basalt darauf analysiert, welche chemischen Elemente er enthält, die angegebenen Mengen findet. Wobei man nicht den Gehalt der chemischen Elemente selbst angibt (also Si, Al, Fe, Ca, etc.), sondern den Gehalt als Sauerstoffverbindung des betreffenden Elements. Man könnte auch genausgut schreiben: "Enthält ...% Si, ... % Al, ... % Ca etc und ... % Sauerstoff." Damit würde die Zusammensetzung genauso beschrieben. Natürlich enthält der Basalt aber keinen elementaren Sauerstoff (das wäre ja Sauerstoffgas), sondern dieser ist mit den anderen Elementen chemische Verbindungen eingegangen. Tatsächlich besteht Basalt aus einem komplizierten dreidimensionalen Gitternetzwerk aus Si-, Al- und O-Atomen, das insgesamt negativ geladen ist. Zum Ausgleich dieser negativen Ladung des Gerüsts sind in das Gitter positiv geladene Metallionen von Na, K, Ca, Fe mehr oder weniger stark gebunden eingelagert, und zwar sind insgesamt genauso viele positive wie negative Ladungen vorhanden. Insgesamt gibt es da eine enorme Vielfalt an Baumöglichkeiten. Eine Erläuterung des Bauprinzips mit Bildern findest du z. B. hier.

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 09:12
von Floris
Hallo,@Gänselieschenman unterscheidet auch bei Kompost zwischen Nährhumus und Dauerhumus. Mit zunehmendem Alter und Reifegrad des Kompostes verschiebt sich das Verhältnis in Richtung Dauerhumus. Dieser ist vor allem nützlich für eine stabile Bodenstruktur und die Versorgung mit P, K, Mg, Ca etc. Der verfügbare Stickstoffgehalt im Dauerhumus ist nur noch gering. Da ich ohne viel Aufwand kompostiere, d. h. die Zeit arbeiten lasse, bekomme ich vermutlich überwiegend Dauerhums. Dieser wird erst in Verbindung mit zusätzlichen Stickstoffgaben (Hornspäne) zum vollwertigen Dünger. Ich verwende Kompost daher in größeren Zeitabständen hauptsächlich zur Bodenstrukturverbesserung und Grunddüngung, den Stickstoff gebe ich überwiegend während der Vegetationszeit je nach Bedarf der Pflanzenart. Würde ich die Kompostgaben nach dem Stickstoffbedarf der Pflanzen bemessen, bekäme ich recht bald eine P- und K-Überversorgung.Grüße Floris

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 12:08
von Paulownia
Danke Wollemia :).Also Axel, wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, brauchst Du Dir keine Sorgen machen.Und die Kalkversorgung via Gesteinsmehl aus Balsalt ist zwar möglich, aber wohl nicht so der Brüller ;)@GänselieschenDas Thema Strohiger Pferdemist ist für mich nicht in drei Worten zu erklären. Ich mach da mal eine extra Thema draus.

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 13:44
von Gänselieschen
Danke, habe ich grad gesehen, muss noch mal drüber, dann antworte ich.L.G.

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 18:38
von Ingeborg
also ich krieg immer Kopfschmerzem wenn ich mich mit Boden und Düngen beschäftige. Vor Jahren fing ich schon mal damit an weil der kleine Ampfer und das Moos mir zu denken gaben. Ich habe sogar Kalk gekauft weil ich Blasenstrauch aussähen wollte der ja kalkliebend ist. Und ich habe ein Testset gekauft. Damals wie heute ergibt die Probe ein wunderbares Blau das auf PH-Wert 7 neutral deutet. Vergleichstest an Rhodoerde ergab Gelb: etwa PH-Wert 4,3. Der Test funktioniert also noch.Trotzdem erscheint mir eine Bodenanalyse sinnvoll.Wenn ein Zuviel an Kalk irreversibel ist, ist es besser auf Nummer Sicher zu gehen.Ingeborg

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 18:52
von Lilo
Der Boden ist also nicht sauer, es fehlt kein Kalk. Doch was ist es, das manche Pflanzen mickern lässt?Ich war voller Hoffnung das Rätsel gelöst zu haben - doch nun ???

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 19:02
von Staudo
Vielleicht fehlt schlicht und einfach Stickstoff?

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 19:43
von Lilo
Bei Euphorbien?

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 21:23
von pearl
zu den geologischen Karten umgeleitet.

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Verfasst: 1. Nov 2010, 21:24
von Staudo
Bei Euphorbien?
Alle grünen Pflanzen brauchen Stickstoff. Ich würde es einfach mal probieren.

Re:Sandboden - was fehlt?

Verfasst: 2. Nov 2010, 08:21
von Lilo
Brauchen Euphorbien mehr Stickstoff als Narzissen und Sedum?Narzissen 200904_01.jpgSedum 20090128_01.jpgIn diesem Beet sind mir schon die verschiedendensten Euphorbien eingegangen, die einzige welche überlebt ist E. cyparissias 'Fence Ruby', aber E. cyparissias ist hier auch heimisch.Ich benenne den Thread nun um.

Re:Sandboden - was fehlt? -vielleicht Kalk?

Verfasst: 2. Nov 2010, 12:20
von Staudo
Ich bin nach wie vor der Meinung bei Gartenbesitzern wird die Bedeutung von Kalk über- und die Bedeutung von Stickstoff unterbewertet. Was für Euphorbien wollten denn nicht wachsen?Alles, was Euphorbia amygdaloides und Euphorbia characias ist, verschindet hier über kurz oder lang im Winter wieder bis auf ein paar klägliche Reste. E. polychroma und myrsinites sind etabliert sehr dauerhaft, bekommen aber auch blaue Kügelchen. Letztere haben wir versehentlich schon mal ohne Dünger getopft. Diese Pflanzen kamen überhaupt nicht vom Fleck.