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Re:Hilfe für die Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 17:00
von Amur
Mit einer hohen Bockleiter und einer Astsäge an einem langem Stab wie es von Fiskars, Gardena oder Wolf gibt dürfte das nicht das Problem sein. Du mußt ja keinen sehr detailierten Pflegeschnitt machen sondern die Krone behutsam verkleinern, also vor allem weit ausladende Teile an einer passenden Stelle abnehmen.
Re:Hilfe für die Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 18:25
von JörgHSK
Ich denke über kurz oder lang (besser kurz) hilft da nur eine Entlastung der Krone. Denn wenn die zuviel Druck (z.B. bei Sturm) im Sommer ausübt kommt es leicht zu Brüchen größerer Astpartien.Lieber die Krone jetzt schneiden und noch 20 Jahre was von dem Baum zu haben als ein Sturm und der halbe Baum liegt da.
Re:Hilfe für die Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 18:34
von ManuimGarten
Eine echte Entlastung der Krone wäre dann aber ein starker Rückschnitt. ???Wie stark müsste man das anlegen, wie und wann macht man es, Wundversiegelung? Amur schreibt auch, dass Zwetschken das nicht so mögen. Darum frage ich so genau nach dem wie und wann.
Re:Hilfe für die Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 19:07
von Starking007
Oft kann man vielen alten, kranken Bäumen helfen durch einen Rückschnitt,was sich als Entlastung, Verjüngung viel besser anhört.Manche - so wie hier - läßt man besser in Ruhe altern, würdig werden,und letzten Endes sterben. Das kann noch dauern!
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 20:30
von Werner987
ein kronenrückschnitt senkt die windlast und die gefahr des umbrechens.ich verfülle hohle stellen in bäumen mit einer mischung aus latex-bindemittel, sägespänen und etwas kupferoxichlorid (pilzhemmung). zum strecken der mischung verwende ich holzklötzchen (hartholz). morsches holz wird nach möglichkeit vorher entfernt. weil frisches latex wasserlöslich ist verbindet es sich auch mit nassem holz.die aufgefüllte stelle sollte bis zum abbinden einige tage vor regenwasser geschützt werden. dann versiegele ich mit latex. gegenüber dem ausfüllen mit beton ist das zersägen problemlos möglich (brennholz), wenn der baum später das zeitliche segnet.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 21:14
von ManuimGarten
Sehr interessant. Und das lässt nicht wieder Wasser ein und führt zu Fäulnis? Die Rinde ist schließlich etwas rauh, da wird es schwierig, mit der Füllung genau zu verschliessen. Wo bzw. unter welchem Namen bekommt man die Zutaten?Beim Schnitt ist es für einen Laien schwierig, nun dafür oder dagegen zu entscheiden. Jeder Standpunkt klingt so plausibel.Kann bitte noch ein Fachmann/-frau wie schon oben gefragt Details zu einem Schnitt geben? Also wieviel und wie genau....
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 29. Dez 2010, 22:14
von Werner987
latex-bindemittel gibt es im baumarkt oder beim maler.kupferspritzmittel enthalten kupferoxichlorid oder ähnliche Cu-verbindungen. sie wirken alle gegen fäulnis.die breiige mischung mit den sägespänen passt sich gut unebenheiten an. notfalls könnte man auch später nachflicken.nach dem abbinden ist das latex nicht mehr wasserlöslich. nach 1 - 2 jahren empfielt sich ein erneuter auftrag von latex oder farbresten.die standsicherheit des baumes kann ich nicht beurteilen. ich würde vorerst ein viertel entfernen.wenn du den baum im frühsommer schneidest und die wunden mit latex (plus geringem fungizidanteil Cu....) behandelst werden sie schnell überwachsen. die schnittflächen sollten parallel zum verbleibenden saftstrom angelegt werden - also keine stummel belassen.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 10:04
von ManuimGarten
Danke für die Erklärungen. Werde das mal mit GG bemurmeln.... @Zuccalmaglio: mir dämmert erst im nachhinein, was du über die Kirschpflaume schreibst. Das dürfte die Antwort auf eine andere offene Frage sein:Die Zwetschkenlady bildet nämlich laufend Ausläufer. 2 davon läßt GG schon länger wachsen und sie sind inzwischen kleine Bäumchen. Heuer gab es zum ersten mal Früchte drauf, aber keine Zwetschken, sondern runde Früchte. Und kein Genuß. Und zuuuufällig waren es die gleichen Früchte, die ein anderes Gestrüpp hat. Selbiges war die Unterlage eines Gewächses, an das er sich nicht mehr erinnern kann, weil es schon lange abgestorben ist. Aber die Unterlage ist inzwischen 4m hoch, blüht bereits Anfang April, bildet runde gelbrote Früchte, deren Kern sich kaum löst. Klingt wie die Wiki-Beschreibung der Kirschpflaume.Geschmacklich finde ich sie unbrauchbar, aber mit der extremen Wuchsstärke ist sie ein guter Sichtschutz zum Nachbarn. Und die Blüten und gelbe Blätter im Herbst sind auch schön.

Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 11:45
von Zuccalmaglio
Dann hat deine Zwestche offensichtlich eine Kirschpflaume als Unterlage.Mehr als (in Zahlen ausgedrückt, was immer nur behelfsmäßig ist) 20-25 % der Krone würde ich in einem Jahr nicht wegnehmen. Aber bitte nicht Rasierschnitt über die ganze Krone, sondern ausgewählte, z.B. andere Bereiche überbauende Partien ganz entfernen (mittels ableiten auf jüngeren/schwächeren Trieb). Außerdem auslichten (an der Astbasis) was so und so rausmuß. Kreuzendes, Beschattendes, Morsches.Über Wundverschluß streiten sich fast alle. Ich neige bei Pflaumenartigen und Wunden über der 2-Euro-Münzgröße zum Verschluss.Im übrigen sollte das bei der Baumgröße noch mit einer Leiter (die zur Sicherheit unten einer festhält) gehen. Die Schnitte lassen sich so auch fachgerechter ausführen als mit Hochentastungswerkzeug.Nun, ich habe als nicht Schwindelfreier gut reden und natürlich jemanden an der Hand, der so etwas in Kommunikation mit mir untenstehend für mich an den größeren Bäumen ausführt.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 14:40
von ManuimGarten

:DDanke für die Anleitung. Habe das Thema inzwischen mit GG besprochen, er will auch die Krone etwas verkleinern, weil er Sorge wegen Windbruch hat.Beim Schneiden stärkerer Zweige bin ich auch der Kommunizierende und nicht der Schneider. Aber mein GG stellt sich manchmal... hüstel, hüstel... habe schon manchmal den Verdacht, dass das ein Trick ist. Aber den Rückschnitt auf schwächere Triebe und nicht alles köpfen, das habe ich ihm schon erklärt. Das hatten seine früheren "Gehilfen" bei mehreren Bäumen und einer alten Hecke verbrochen. Das stehen 30cm hohe, abgestorbene Stummel hoch. Ditto bei einer alten Birne - die habe ich schon vor 2 Jahren zu schneiden begonnen und sie sieht nun regelrecht verjüngt aus. :DMorsche Zweige hat die Zwetschke auch, ein dickerer ist im Vorjahr im Sturm abgebrochen und hing herunter. Werden also den Rückschnitt erst bei angeschwollenen Knospen machen können, um die abgestorbenen Zweige zu erkennen.Sorry Staudo und Starking. Ob euer Rat des Nichtschneidens besser wäre, werde ich wohl erst hinterher erfahren.

Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 16:37
von Landpomeranze †
Ich plädiere auch fürs ignorieren.Hier stehen zwei solcher Senioren, mehrstämmige undefinierbare Zwetschgen mit relativ kleinen, aber schmackhaften Früchten. Leider habe ich sie vor einigen Jahren auslichten und zurückschneiden lassen - im nachhinein gesehen hat diese Aktion das Sterben beschleunigt. Die neuen Wunden wurden nicht überwallt, die Stämme rissen immer mehr auf und wurden in kürzester Zeit morsch, der Gummifluss ließ mich letzten Sommer an Bernsteinproduktion denken und im Herbst staunte ich über die zahllosen Pilze. Spechte und Kleiber freuen sich noch über die morschen Kraxn.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 18:15
von Zuccalmaglio
Eine Verjüngung sehr alter Bäume ist immer ein Risiko. Das muss man sich klar machen. Ich habe selbst in meinen Anfangsjahren einen mächtigen, aber schon sehr greisen Kaiser Wilhelm (mit 140 qm Traufbereich) zu stark zurückgenommen. Innerhalb von 2 Jahren war er hinüber. Das war mir eine Lehre. Deshalb ganz sachte anfangen.Denn eine mäßige Verjüngung kann, wenn sie gelingt, das Leben des Baumes auch deutlich verlängern.Zum Zeitpunkt: Auch da streiten sich die Geister oft. Bei Pflaumen und Kirschen schneide ich Herbst bis Winter nicht, sondern neben evtl. Sommerschnitt erst mit dem beginnenden Frühjahr, je nach Witterungsverlauf Ende Februar bis Anfang März (Klima Kölner Bucht).
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 18:30
von Wiesentheo
nach Möglichkeit nicht so.Hab heute extra Mal das Bild gemacht.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 18:37
von Wiesentheo
Die hier schon besser.Ist eigendlich für ihr Alter gut zurückgeschnitten worden Oder?
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Verfasst: 30. Dez 2010, 18:53
von ManuimGarten
Der erste Baum sieht wohl auch mehr als 20-25% zurück geschnitten aus.

Beim 2. bin ich auch nicht so sicher, ob wirklich jeweils auf einen Seitenzweig abgeleitet wurde. Sieht tw. nach Aststummeln und kürzen jedes Triebes aus, oder täuscht das?Was Landpomeranze schreibt, will ich natürlich auch nicht. Jetzt werde ich mal beim Eipeldauer kramen, was der zu alten Zwetschken sagt...Hier noch ein Foto der Lady, die wie ein Schirm über der Bank steht.
