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Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 26. Dez 2012, 20:57
von troll13
Ich glaube eher an pearls Erklärungsansatz
der Boden ist inzwischen mit Nährstoff angereichert. Weil es seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr nötig ist in holzarmen Gegenden auf den wenigen Waldstücken Streu für das Vieh und Brennholz zu holen.
Ich war heute übrigens noch einmal da und habe versucht, ein paar Fotos zu machen. Es sieht auch sechs Jahre nach dem Sturm reichlich gespenstisch aus.Es ist jedoch ein schönes Anschauungsbeispiel dafür, wie Sukzession funktioniert. Neben den Buchensämlingen findet man die typischen Pionierbaumarten, wie Birke, Eberesche und Weiden. dazu eine nahezu undurchdringliche Strauchschicht aus Brombeeren, Faulbaum Hasel und Co.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 26. Dez 2012, 21:02
von troll13
Zum eigentlichen Thema:Den Tüpfelfarn habe ich übrigens nur an einer einzigen Stelle gefunden. ein zweites Exemplar steht ungefähr einen Meter entfernt.Obwohl ich auch an anderen ähnlichen Stellen in dem Waldstück gesucht habe, habe ich keine weiteren mehr finden können.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 26. Dez 2012, 21:07
von pearl
sind da Reste und Stängel von Adlerfarn?
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 26. Dez 2012, 21:11
von troll13
Du meinst die schwarzen?
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 26. Dez 2012, 21:20
von Danilo
Erinnert mich eher an die Reste meiner Brennnesseln, denen ich heute händisch etwas Habitat abgenommen habe.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 26. Dez 2012, 21:23
von troll13
Können das nicht auch abgestorbene Wedelstiele von
Dryopteris dilatata sein?Der wächst in unmittelbarer Nähe.An einen Adlerfarnbestand kann mich mich von Spaziergängen im Sommer jedenfalls nicht erinnern. Aber ich kann mich auch irren.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 12:13
von Staudo
Erinnert mich eher an die Reste meiner Brennnesseln
Ich tippe auch auf Brennnesseln.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 15:12
von pearl
gut, dann ist die Frage der Nährstoffanreicherung auch wieder klar. Diese wenigen Exemplare von Tüpfelfarn sind Reste alter Bestände, als der Standort noch nicht unter der Last der im Flachland enormen Gülleproduktion und der Einträge durch die Stickstofffracht in der Luft stand.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 15:51
von biene100
. Diese wenigen Exemplare von Tüpfelfarn sind Reste alter Bestände, als der Standort noch nicht unter der Last der im Flachland enormen Gülleproduktion und der Einträge durch die Stickstofffracht in der Luft stand.
Häää ???Daß das Tüpfelfarnvorkommen etwas mit der Gülleausbringung auf Äcker und Wiesen zu tun hat, ist für mich nicht verständlich.Wir haben eine Landwirtschaft, und bringen Gülle aus.Und trotzdem gibts ziemlich viel Tüpfelfarn in unserem Wald in Bachnähe. Das Gebiet ist auch ziemlich felsig und karg, schattig. Das gefällt ihm ganz sicher besser als lichte Wälder mit Brennesseln.lg Biene
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 16:53
von pearl
es ist eine Frage der Konkurrenz. Die Pflanzen-Soziologie oder die Prozesse, die Störungen in Lebensräumen folgen, Sulzession, die können nicht auf einen Schlag erklärt werden, dazu gehört ein wenig Vertiefung in das Thema.Wobei ich immer wieder erstaunt bin, dass bio-logische Dinge ...Egal. ...
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 17:13
von troll13
Ich freue mich, dass ihr mir bei meinem Tüpfelfarnproblem helfen möchtet.Brennnessel und Eutrophierung können jedoch nicht allein die Ursache für spärliche Vorkommen von Polypodium vulgare in unserer Gegend sein.Auch in reinen Nadelwaldbeständen, wo ich hier nur Dryopteris dilatata finde, wachsen Brennensseln an den Wegrändern. Dieser Farn ist hier übrigens in allen Waldbeständen, unabhängig vom Boden, Grundwasserstand, Baumbestand und an deren Faktoren, zu finden.Die Vorkommen anderer Farne, wie Athyrium filix-femina, Dryopteris carthusiana und D. filix-mas, sind jedoch auf kleine Areale beschränkt. Das muss doch Ursachen haben, für die ich Erklärungsmuster suche.In geringer Enfernung zum Tüpfelfarn ist übrigens auch ein kleiner Bestand von Waldheidelbeeren, die in diesem Waldstück sonst nicht zu finden sind.Vielleicht kann man über die kleinräumige Vegetationszusammensetzung zu einem Erklärungsansatz für das Vorkommen dieser Farne gelangen. Welche anderen standorttypischen Pflanzen der Kraut- und Strauchschicht könnten in Frage kommen?
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 17:19
von pearl
natürlich! Restbestände eines gemeinsamen Habitats.Denn Blaubeerbestände sind sehr genau dort zu finden wo die bodensauren und mageren Bedingungen herrschen, die andere Pflanzen fliehen. Bei größerem Nährstoffeintrag und Störungen verschwinden die Blaubeerbestände.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 17:20
von pearl
mich trennen gerade 3 Treppen vom Oberdorfer, sonst würde ich nachschauen.
Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 17:25
von troll13
Die verschiedenen Farne müssen doch eine unterschiedlich breite Standortamplitude haben. Damit müsste man mit einer typischen Auswahl von Nachbarpflanzen auch ein Standortprofil entwickeln können.Oder mache ich mir das zu einfach?

Re:Tüpfelfarn
Verfasst: 27. Dez 2012, 17:28
von pearl
ach so! Ich habe mich natürlich auf Tüpfelfarn konzentriert. Dass du auf sämtliche anderen Farne umgeschwenkt bist habe ich ignoriert. Nein, ich glaube nicht, dass man alles erklären kann und aus dem aktuellen Stand der Dinge herauslesen, was in einem Waldstück jemals passiert ist.