Seite 2 von 9
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 21:30
von Gartenplaner
Vielleicht solltet ihr etwas unterscheiden - ein Tothozhaufen/Benjeshecke ist zuerst ein "Lebensraum" in der Folge der Naturgartenbewegung in Mode gekommen.Eine "stumpery" ist eine gestalteter, dekorativer Gartenbereich - wie ein Alpinum oder so - im viktorianischen England als Pflanzbereich für die damals so beliebten Farnsammlungen entwickelt.Meist aus Wurzelstümpfen, dickeren Ästen und Stämmen aufgebautDas youtube-Video ist leider eine ziemlich schlechte Umsetzung - trotz BBC

Wenn man bei google Bildersuche nach stumpery macht, bekommt man einiges an Bildern.Prinz Charles hat übrigens eine stumpery in Highgrove
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 21:39
von pearl
ja, wissen wir. Nur wollte ich genau die Unterscheidung herausarbeiten, die du jetzt vorschlägst.Die britische Art Stumpery ist ein völlig steriles und an viktorianisch künstlichen Vorgärten orientiertes gizmo.Einen Farnhügel auf Moderholz habe ich unter einer riesigen Eiche aufgebaut. Letztens noch ergänzt und mit Erde beschüttet. Ein Totholzhaufen auf offener Wiese habe ich zu einer Pflanzfläche für Magnolie und Blaubeere mit amerikanischen Stauden aus dem GR 2 Bereich gemacht.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 21:45
von Cosmo Kramer
Symphytum officinale, Digitalis, Valeriana officinalis und Stachys sylvatica sind nach meinem Geschmack schönere Bepflanzung für einen Totholzhaufen als die Farne aus dem Video....Ich fand auch Impatiens glandulifera schön, aber da muss man bekanntlich aufpassen....

Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 21:51
von pearl
Symphytum officinale, Digitalis, Valeriana officinalis und Stachys sylvatica sind nach meinem Geschmack schönere Bepflanzung für einen Totholzhaufen als die Farne aus dem Video.....

vor allem dann sinnvoller, wenn der Totholzhaufen auf der Wiese in voller Sonne liegt.

Wobei
Stachys sylvatica eher doch was mehr Schatten mag, oder?
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 21:54
von Cosmo Kramer
Symphytum officinale, Digitalis, Valeriana officinalis und Stachys sylvatica sind nach meinem Geschmack schönere Bepflanzung für einen Totholzhaufen als die Farne aus dem Video.....

vor allem dann sinnvoller, wenn der Totholzhaufen auf der Wiese in voller Sonne liegt.

Wobei
Stachys sylvatica eher doch was mehr Schatten mag, oder?
Sollte man meinen, kann ich aber nicht bestätigen....in knalliger Mittagshitze lässt er natürlich mal die Blätter hängen, steckt das aber problemlos weg.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:03
von pearl
Super! Jetzt wissen wir das auch! Bei mir wächst das Zeug im Halbschatten. Sämtliches andere Zeug in der vollen Sonne.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:21
von troll13
Nun macht mich mal schlau. ???Farne (Athyrium, Blechnum, Dryopteris, Osmunda, Polypodium, Polystichum und Co.) wachsen bei mir in meinem normalem Gartenboden. Welche Farne sind auf Totholz angewiesen?Für die Viecher (Igel, Zaunkönig und so) sind Reisighaufen sicher sinnvoll und als Unterlage für bestimmte Moose kann ich mir Totholz auch noch vorstellen.Aber was ist nun das Besondere an einer Stumpery?
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:31
von Gartenplaner
Die britische Art Stumpery ist ein völlig steriles und an viktorianisch künstlichen Vorgärten orientiertes gizmo.
Das finde ich zu hart.Klar, die Viktorianer haben es auf die Spitze der Künstlichkeit getrieben - ursprünglich kommt die Inspiration aber aus der Natur.Wälder, in denen Bäume umstürzen und vermodern konnten, wo die Wurzelteller nach und nach mit Farnen besiedelt wurden waren das Vorbild.Diese romantisch-gothicmäßige verwunschenen Naturwaldsituationen waren das Vorbild, welches in Landschaftsgärten als erstes "eingebaut" wurden und dann immer mehr abstrahiert wurden.Es war, wie so häufig, der Versuch, eine Situation aus der Natur in den Garten zu übertragen.Und da Martina ja Folgendes schrieb: "Ich möchte einige Wurzelstöcke zu einem optisch nett aussehenden Totholzhaufen gruppieren."geht es ja um Gestaltung.Meine Meinung dazu ist, dass ich einen "Totholzhaufen" zwar ökologisch sehr sinnvoll finde, selber auch zwei im Garten habe - aber nur gut versteckt hinter meinen freiwachsenden Hecken!Eine "stumpery" hingegen, eine nachgebaute Urwaldsituation mit einer Anmutung umgestürzter Bäume, kann ich mir nur im Schatten als gutaussehend vorstellen.Auf der sonnigen Wiese hats für mich was von Waldbrache nach Kahlschlag

Zu den anderen Punkten:natürlich mögen Mäuse Hohlräume - spart ja die Arbeit des selber-Gänge-grabens.Wahrscheinlich kann man das auch kaum verhindern, wenn man Kaninchendraht unter die Wurzelstrünke legt, da die Mäuse die Hohlräume auch von oben erobern.In der Sonne wird der Unkrautdruck viel stärker sein, gerade in aufgeschütteter Erde.Alle Wiesenpflanzen, die als Samenbank im Boden stecken, keimen am besten in der Sonne.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:35
von pearl
eben, ganz genau!
Aber was ist nun das Besondere an einer Stumpery?
Stumpery in googleBilder zu StumperyEs geht wohl dabei tatsächlich nur um Dekoration. Ob als unplausible Beetbegrenzung oder als unmotiviert aufgetürmtes
gizmo.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:36
von Gartenplaner
@troll:Angewiesen sind glaub ich kaum Farne

Dass die meisten Farne generell viel Humus im Boden mögen, ist ja bekannt.Wenn sich Wurzelteller, Äste, Stämme langsam zersetzen, reichert das den Boden mit Humus an - und manche Farne können AUF dem morschen und dadurch Feuchtigkeit speichernden Holz keimen und wachsen.Das kann man natürlich fördern, wenn man Hohlräume mit Erde ausfüllt.Geht am besten in feuchterem Klima, da die Erdtaschen ja keinen Bodenkontakt haben und bei zu wenig Regen schnell austrocknen können - was wieder schlecht für viele Farne wäre.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:45
von pearl
eine sinnvolle Verwendung für Totholz gibt es nur in Pflanzungen in Gehölznähe. Ich habe auch schon mit Material gemulcht, das ich unter der Eiche zusammengekramt habe, in dem tote Äste waren. Oder ich schmeiße in die Pflanzungen hier und da mal etwas rein, was sonst im Weg ist. Ein mit Flechten bewachsenes Stück vermodernder Apfelbaum. Das hat alles noch Sinn und Verstand. Aber Stumpen zusammenzufügen zu einem Ungetüm? Um in der prallen Sonne Farne ...Engländer können das, da regnet es immer.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:45
von troll13
Ich bekenne, dass ich auch schon einen verwitterten Baumstumpf in meinen "Waldgarten" geschleppt habe. Nur weiß ich jetzt nicht, ob ich das nun kitschig oder gestalterisch sinnvoll finden soll.

Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:50
von Gartenplaner
:)Es geht um Dekoration - mal weniger gelungen, mal
mehr, oder auch
so, oder
so, oder
so Die "Bauwerke" fallen eher unter die Kategorie "englische Follies"
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:52
von Danilo
Ich bekenne, dass ich auch schon einen verwitterten Baumstumpf in meinen "Waldgarten" geschleppt habe. Nur weiß ich jetzt nicht, ob ich das nun kitschig oder gestalterisch sinnvoll finden soll.

Ich hab die Dinger unter gleicher Fragestellung wieder entfernt und schmeiße sowas nur noch dezent zwischen hinreichend üppige Gehölzrandflora.Wenn rundherum sofort Giersch, Matteuccia und ähnliche wuchern, fügt sich so ein Stubben ja schnell ein. Für ansprechende Gebilde aus Baumstumpf und kleinteiliger Flora, möglichst inklusive Moosen, braucht es m.E. mehr Fürsorge, gestalterisches Talent und Geduld.Analog Findlinge; viel zu oft wirkt sowas deplaziert.
Re: Stumpery/Totholzhaufen
Verfasst: 9. Mär 2013, 22:56
von troll13
Ich warte einmal ab, wie das aussieht, wenn die Ecke mit Pflanzen ausgestattet ist.
