Seite 2 von 2
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 23. Jul 2013, 11:47
von Biotekt
und wie , wann und wie oft wird geschnitten ?
Alle Geissblatt-Arten/Sorten sind sehr schnittverträglich - auch zu fast jeder Zeit. (Kurz vor der Blüte sollte man eher nicht schneiden.) Ich empfehle jährlich zwei Hauptschnitte - einen im Spätherbst und einen weiteren nach der Blüte. Zwischendurch kann - falls erforderlich - nachgeschnitten werden.Ziel der Schnitte sollte die "Formgebung" der Begrünung sein. An der Fassade muss die Hinterlüftung der Pflanzen erhalten und die Bildung von Überhängen unterbunden werden. Außerdem ist Totholz grundsätzlich vollständig zu entfernen. Die Begrünung sollte im Winter möglichst dünn gehalten werden und nach der Blüte auf maximal 30 cm Dicke eingekürzt werden.Überwächst die Pflanze die Kletterhilfe in der Höhe, muss sie oben so weit zurück genommen werden, dass sie dort weder nach vorn noch nach hinten umkippt.Lonicera schlingt je nach Wuchsbedingungen mit einer relativ langen kreisenden Triebspitze (ggf um 20 cm). Damit sich diese regelmäßig um eine Kletterhilfe winden kann, darf sie innerhalb ihres "Drehradius" nicht auf Hindernisse stoßen. Störende Hindernisse ergeben sich aus zu engmaschigen Kletterhilfen, zu geringem Wandabstand selbiger und aus einem zu dichtem Triebgewirr um die Ketterhilfe. Für dauerhaft ansehnliche Fassadenbegrünungen sollten von Anfang an "Leittriebe" entlang der Kletterhilfe herangezogen werden, von denen aus junges Holz die Fläche schließt. Lässt man chaotischen Zufallsbewuchs zu, wird man später immer wieder gezwungen sein, die Pflanze flächig zu kürzen, weil eine "Entwirrung" nicht möglich ist. Sind jedoch einige Leittriebe in direktem Kontakt zur Kletterhilfe (fest mit dieser verbunden) vorhanden, bilden diese ein leicht zu erhaltendes (und ggf. partiell zu verjüngendes) Grundgerüst für eine beständige Flachendeckung. Wie man dazu im Einzelfall vorgehen muss, richtet sich nach den jeweiligen Gegebenheit und natürlich nach den individuellen Zielen. Was für ein demgemäß gutes Ergebnis notwendig isr, lernt man irgendwann von alleine. Prinzipiell ist es besser, zu viel als zu wenig zu schneiden. Wenn man aber von Anfang an darauf achtet, dass ein geeignetes "Grundgerüst" skräftiger Triebe heranwächst, spart man sich ein paar Jahre "Experimentierzeit" und ggf sogar Enttäuschungen.....
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 23. Jul 2013, 12:36
von Isantu
@BiotektDanke für die Anleitung. Dann werde ich bei "Henry" mal zielgerichteter vorgehen.
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 23. Jul 2013, 17:46
von lonicera 66
Zur Ergänzung habe ich hier noch ein Bild von einer immergrünen Lonicera.(ich weiß, die Bildqualität ist grottig, aber bei den Lichtverhältnissen...)Gekauft vor drei Jahren, so ca. 40 cm hoch. Die Pergola hat eine Höhe von 2,40 m. Die Blüten sind jedoch völlig unspektakulär, winzig (1,3cm) und ohne Duft...
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 24. Jul 2013, 01:48
von Biotekt
Dann werde ich bei "Henry" mal zielgerichteter vorgehen.
Das empfiehlt sich bei allen Kletterpflanzen etwa vergleichbar, gilt aber wie vorstehend besonders für die ausdauernden Schlingpflanzen.
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 24. Jul 2013, 08:53
von presi837
@BiotektDanke für die Anleitung. Dann werde ich bei "Henry" mal zielgerichteter vorgehen.
ich kann mich dem dank nur anschließen , klasse beschrieben
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 28. Jul 2013, 21:34
von Starking007
Die geschlossen grüne, ja wintergrüne Wandbegrünung,robust und pflegeleichtgibt es nicht,und das ist gut so!Sonst hätte jeder Neuling in Kürze das Optimum -und meine 50 Jahre Lehrzeit wären vergebens....................
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 28. Jul 2013, 21:51
von troll13
Lonicera henryi habe ich wieder rausgeschmissen. Ich kann die Erfahrungen von lonicera66 nur bestätigen. Und die ewige Schnippelei mochte ich mir nicht länger antun. :PWenn schon Geißblatt, dann 'Hall's Prolific'. Leider recht unbekannt, dafür jedoch wesentlich üppiger, weitgehend wintergrün und auch die Blüten sind auffallender.
Re:Wieviele Geissblatt
Verfasst: 29. Jul 2013, 03:28
von Biotekt
Lonicera henryi habe ich wieder rausgeschmissen. Ich kann die Erfahrungen von lonicera66 nur bestätigen. Und die ewige Schnippelei mochte ich mir nicht länger antun.

Meist verkneife ich mir Kommentare zu den pflanzlichen Vorlieben der User aber ich stimme zu, dass Lonicera h. keineswegs die attraktivste hierzulande verwendbare Kletterpflanze ist. Außerdem nervt auch mich ein mir eher unreflektiert scheinender "Immergrünwahn". Laubabwerfende Kletterpflanzen haben auch hinsichtlich angemessener Pflege erhebliche Vorteile. Bei Vernachlässigung kann tatsächlich immergrüner Fassadenbewuchs obendrein auch zu Brandlast werden. "Ewige Schnippelei" ist allerdings kein wirkliches Argument gegen eine bestimmte Art/Sorte Kletterpflanzen. Die stellt sich so oder so irgendwann ein oder wird irgendwann als solche empfunden. Tatsächlich wird Gras - speziell Rasen - häufiger geschnitten.