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Re:Betonskulpturen

Verfasst: 2. Jul 2014, 01:00
von Gartenplaner
Ein großer Vorteil von Hypertufa ist jedenfalls, dass er durch den eingemischten Torf längst nicht so schwergewichtig wird wie reine Beton-Teile.Bei normalem Beton soll ja die Besiedelung mit Moosen durch die stark alkalische Reaktion des Betons viel länger dauern, Moose mögen lieber einen leicht sauren Untergrund, aber dafür ist das Werk dann wahrscheinlich langlebiger.

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 2. Jul 2014, 12:05
von EmmaCampanula
Ich bin ganz hin & weg lieber Axel!!! :D :D :D Hätte ich einen Garten mit Wiese, hättest Du einen Auftrag.

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 2. Jul 2014, 12:30
von Gänselieschen
Ist die Form dann aus Sand im Boden - ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen bei der Größe. So etwas könnte ich mir in meinem wilden Vorgartena auch ganz toll vorstellen - und zu schade zum Zuwuchern. Ich müsste dann immer den wilden Wein abreißen....

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 6. Jul 2014, 04:11
von partisanengärtner
:)Diese schöne Patina ist auch der Oberfläche geschuldet.Das mit der in den Sand gedrückten Form hab ich mir damals ausgedacht weil sich die Sandfläche dafür anbot und ich gerne Grenzen überschreite. Die Teile habe ich damals umsonst gemacht.

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 6. Jul 2014, 15:09
von riesenweib
a) danke für die infos über die 'produktionsweise', Axel, der b) sehr schönen ammoniten :D lg, brigitte

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 15. Okt 2014, 11:15
von Dietmar
Aus materialwissenschaftlicher Sicht ist das Zumischen organischer Substanzen wie Torf oder Holzmehl in den Beton das kontraproduktivste, was man bei Beton machen kann.Ich möchte mal ein paar Grundlagen zum Beton aufführen:Sand plus Zement (und Wasser) wird keine Beton, sondern Pfusch. Eine fettere Mischung (mehr Zement) führt nicht zu haltbareren Beton - je mehr Zement, desto höher ist die Rissgefahr.Man sollte den Zement nur als Leim verstehen. Ist viel Zement in der Mischung, dann gibt es dickere "Leimschichten" im Beton und da Zement beim Aushärten stark schrumpft, entstehen zwangsläufig innere Spannungen und Risse.Kernaussage: Man kann hochwertigen Beton nicht selbst mischen und fertige Trockengemische (Sand plus Zement) taugen nichts.Um das zu verdeutlichen, mal ein Gedankenexperiment:Stellt Euch mal vor, man schüttet auf eine Unterlage groben Kies einer einheitlichen Korngröße. Da gibt es zwischen den Kieseln große Zwischenräume. Diese werden nun mit Kieseln eines kleineren Durchmessers gefüllt. Die neuen Zwischenräume werden wieder von Kieseln noch kleinerem Durchmessers gefüllt und das immer so weiter bis zum Staub.Um dann alle Kiesel miteinander zu verbinden, braucht man nur relativ wenig Zement und dadurch ist die Festigkeit maximal. Das Mischungsverhältnis zwischen den Kieseln der unterschiedlichen Durchmesser ist nicht Pi mal Daumen, sondern wurde genau berechnet. Das ganze nennt sich nun "Sieblinie".Ein derartiger Beton ist nicht nur viel billiger, weil weniger teurer Zement, sondern auch viel viel haltbarer als der hausgemachte Beton.Für eine solche Sieblinie wird der Kies durch Sieben in verschiedene Körnungen aufgetrennt und nun werden die verschiedenen Fraktionen gemäß der berechneten Sieblinie wieder gemischt.So etwas kann nur ein Betonwerk machen. Das ganze kann man als Fertigbeton kaufen. Man muss aber eine geeignete Sieblinie bestellen.Da Beton zwar sehr hohe Druckkräfte aufnehmen kann, aber nur geringe Zugkräfte, legt man in Zugrichtung Bewehrungsstähle bzw. Matten aus Bewehrungsstählen ein. Das größte Korn der Sieblinie muss gut durch die Lücken im Bewehrungsstahl gehen, sonst wird der Beton beim Einfüllen durch die Bewehrung "gesiebt". Um Hohlräume zu verdichten, wird der "flüssige" Beton "gerüttelt", d.h. durch Schwingungen verdichtet.Es gibt sehr große Betonschädlinge, z.B.:- bestimmte mineralische Bestandteile im Kies - verursachen "Betonkrebs"- alle organischen Substanzen, weil diese beim Abbau Säuren entstehen lassen und diese Säuren zersetzen den Beton- Salz (z.B. im Kies aus dem Meer)Der Bewehrungsstahl sollte ca. 3 cm durch Beton abgedeckt sein, sonst platzt der Beton nach einigen Jahren ab.Will man leichten Beton herstellen, dann ersetzt man die entsprechende Korngröße der Sieblinie durch granulierten Tuffstein. Das haben schon die alten Römer vor über 2000 Jahren so gemacht. Tuffstein ist basisch und damit als Zusatzstoff geeignet. Nicht geeignet sind alle sauren Zusatzstoffe wie z.B. Basalt.Wo bekommt man so etwas her? Im Baumarkt gibt es sogenanntes Perlit. Das ist gepufftes Vulkangestein mit ähnlicher Konsistenz wie Puffmais, nur viel leichter. Die weißen Perlitkörner sind so leicht, dass schon schwacher Wind diesen fortweht.Man nimmt solches Perlit im Gartenbau auch, um Erde lockerer zu machen.

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 15. Okt 2014, 18:35
von Seed
Ich bin ein Experimentierer.Versuch macht kluch!Vor 8 Jahren habe ich einen Umzugskarton zum ,Sandsteintrog`ausbetoniert.Meine Mischung:Zement,Blumenerde aus dem Beutel,Katzenstreu(das gebrochene weise Zeug,das aussieht wie Ytong)Leider sind meine Abzugslöcherplatzhalter auf Nimmerwiedersehen im Beton verschwunden.Das hab ich erst tags drauf beim Ausschalen gemerkt.Deshalb haben wir in ca.20cm Höhe en Loch gebohrt für den Wasserabzug.Da steht das ganze Jahr Wasser drin.Ist dasQuartier eines Schachtelhalms.Nachdem das Gebilde 2 Winter überstanden hat wurde ich mutig und habe aus der selben Mischung einen ,Sandsteintrog`ca.180x60 an Ort und Stelle fabriziert.Ohne Armierung.Wandstärke ca7cm. Wasserabzugslöcher sind dieses mal gelungen.Mit Erde befüllt und bepflanzt steht das Teil seit 6 Jahren.GG & Nachbar haben mir erklärt das ich spinne und das nix wird!Und? Versuch macht kluch

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 15. Okt 2014, 18:55
von fromme-helene
Nun ja, Axel wollte ja kein Haus oder einen Stausee bauen, insofern ist die maximale Haltbarkeit sicher nicht das Wichtigste an seinen Skulpturen. Eher denke ich, dass etwas Verwitterung durchaus passend ist. Deine Erläuterungen fand ich trotzdem interessant, Dietmar.

Re:Betonskulpturen

Verfasst: 15. Okt 2014, 19:32
von Moira
Cool.Ich überlege auch schon, ob vielleicht ein künstlerisch bewanderteres Familienmitglied schöne Betonskulpturen machen könnte. ;) http://harmoniouspalette.com/TurtleGarden.html

TA-Grabmal (Technische Anleitung zur Standsicherheit von Grabmalanlagen)

Verfasst: 21. Okt 2014, 02:37
von Briza
Ganz nützliche Regeln zum Aufstellen von Skulpturen, Gartenbuddhas & -zwergen, japanischen Steinlaternen, chinesischen Kriegern etc.:http://www.denak.de/ta_grabmal.phpTA-GrabmalDie Deutsche Naturstein Akademie e.V. hat mit der TA-Grabmal (Technische Anleitung zur Standsicherheit von Grabmalanlagen) ein Regelwerk aufgestellt, das zu einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit auf Friedhöfen beiträgt. So wurden in dieser Technischen Anleitung die Regeln der Baukunst für die Belange auf dem Friedhof aufbereitet und bieten somit in Form von Tabellen eine solide Planungshilfe für eine sicherere Gründung von Grabmalanlagen.http://www.denak.de/downloads/TA-Grabma ... _06_12.pdf Es gibt dort auch nützliche Merkblätter:http://www.denak.de/downloads.htm Merkblatt 6: Reparatur von Grabsteinen Merkblatt 5: Jährliche Prüfung von Grabmalen Merkblatt 4: Klebungen an GrabanlagenMerkblatt 3: Sicherung von Grabmalen im Ausstellungsbereich Merkblatt 2: Standsicherheit von Holzgrabmalen Merkblatt 1: Grabmalgründung mit Kunststoffpfählen Mein Tipp für schnelle "künstliche" Patina : drüber pinkeln !Patina entfernen mit Eau Javel :http://de.wikipedia.org/wiki/Javelwasser Preis- und transportgünstig zu erwerben als Gel oder in Tablettenform in jedem Supermarkt in Frankreich, Luxemburg, Belgien.Anekdote:Bei uns an der Ecke wohnt und arbeitet ein ziemlich anerkannter Bildhauer. Der stellt immer einmal wieder eigene Werke, meist Stelen oder abstrakte Köpfe aus Stein, in seinen Vorgarten.Seine Nachbarn mit imigranten Hinter- und Vordergrund nicht faul haben gleichgezogen und ihren Garten mit Skulpturen aus dem Baumarkt vollgestellt. übergrosse Frösche, Flamingos etc.Diese Serienanfertigungen passen allerdings ganz gut in die Region, in der sich viele Gemeinden eisernen Kitsch auf die öffentlichen Plätze stellen.