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Re: Walnuß - Schnitt so ok?

Verfasst: 6. Okt 2017, 13:37
von Roeschen1
Bei mir war es ein Butternußbaum, er wuchs kaum, war wohl zu nah an einer großen Buche.

Re: Walnuß - Schnitt so ok?

Verfasst: 22. Okt 2017, 12:47
von andreasNB
Also als Obstbaum kommt wohl am ehesten noch die Butternuß, Juglans cinera in Frage.
So aus der Erinnerung heraus, als ich vor vielen Jahren Saatgut gesammelt hatte. Genaues kann ich aber nicht sagen.
Mein Exemplar ist noch recht jung und so eingebaut ("Aus den Augen aus dem Blick") das ich die wenigen Nüsse bisher nie beachtet habe.
Die Wuchsleistung ist sehr gut, Standort nach Osten hin offen und von dem oben genannten Spätfrostschaden abgesehen bisher keine Probleme.
Der Gartenboden ist bei mir tiefgründig (am rand eines Urstromtales) mit guter Wasser und Nährstoffversorgung.

Bei meinen Aussagen zur Nutzung der Nüsse, gehe ich davon aus, das man sie händisch knackt und zum Frischverzehr bzw. zum backen verwenden möchte. Was die Verwendung als Öllieferant angeht, habe ich keine Ahnung, da ich dies nicht aus eigener Anschauung kenne.

Juglans microcarpa lohnt als Obstbaum nicht. Kleine Nüsse, wenig Inhalt und der ist auch noch fest in der Nuss "verwachsen".
Allerdings ist es mein Exemplar sehr schöne gewachsen. Der Standort ist nach Osten hin offen, trotzdem keinerlei Schäden bei meinem Exemplar. Die Blätter sind für eine Walnuß sehr zierlich, schöner Herbstfärber! Bisher keine eigene Ernte.


Die Nüsse von Juglans mandshurica habe ich im Gegensatz zu bristlecone als leicht knackbar in Erinnerung.
Ist aber schon einige Jahre her und vielleicht irre ich mich da. Nussfleisch und Schale waren aber auch hier fest verwachsen. Das Saatgut hatte ich im Botanischen Garten Halle/Saale gefunden.
Eine eigene Ernte hatte ich noch nicht. Das erste Expl. habe ich auf einen ehemaligen Kompostplatz gepflanzt. In Kombination mit dem nach Osten offenen Standort gab es in den ersten Jahren immer wieder Frostrisse, später setzte ihm Hopfen zu. In diesem Jahr habe ich ihn vom Holundergebüsch frei gestellt und ich hoffe der Hopfen kann ihn jetzt nicht mehr so überwachsen.

Juglans ailantifolia habe ich aus Nüssen aus dem Arboretum Späth gezogen.
Wenig Fruchtfleisch und dieses ist fest mit der Schale verwachsen.
Der oben genannte Baum hat sich in den letzten 4 Jahren sehr gut entwickelt.
Die beiden unteren Äste hätte ich wohl schon in diesem August entfernen sollen, so kommen sie halt im nächsten Jahr ab.
Der Knick im Stamm wird sich im Verlauf der nächsten Jahre sicher noch "verwachsen".
Natürlich, zum Wurzelsystem bzw. zur Standfestigkeit kann ich nix sagen, aber das er trotz des sehr massiven Rückschnittes der Wurzeln so gut gewachsen ist, spricht für ihn. Der Standort ist, wie man sieht, etwas geschützter, als bei den anderen Juglans.

Re: Walnuß - Schnitt so ok?

Verfasst: 28. Okt 2017, 23:44
von Nachbars Apfel
Hallo,
zum Schnitt von Walnussbäumen Folgendes:
Gebt mal in eure Leblingssuchmaschine die Begriffe "walnuss erziehungsschnitt baumschule haas pdf" ein.
Da werdet ihr dann auf einen der Seite Grundeigentum stoßen.

In diesem PDF stellt eine Nuss-Baumschule Grundwissen über Walnüsse zusammen.
Und auf der Seite 10 geh es eben um einen Erziehungsschnitt inkl. Begründung.

Übrigens orientiert sich dieser an der Oeschbergkrone.

Re: Walnuß - Schnitt so ok?

Verfasst: 29. Aug 2024, 19:34
von Pjoter
Amur hat geschrieben: 6. Okt 2017, 13:15 Der Eintrag in Wikipedia lässt sie wohl eher weniger geeignet zur Fruchtgewinnung erscheinen:Die recht kleinen Nüsse werden in Kuchen und Keksen verbacken. Der Geschmack der Butternuss ist im Vergleich mit der echten Walnuss etwas süßer, allerdings nicht so süß wie der der noch kleineren texanischen Walnuss (Juglans microcarpa). Butternüsse lassen sich leichter knacken als texanische Walnüsse. Das essbare Kernfleisch lässt sich jedoch nicht leicht aus der Schale herauslösen. Die Nüsse reifen im September, also bereits verhältnismäßig früh. Wie bei allen Walnüssen sollte man niemals Nüsse direkt vom Baum pflücken, weil diese hohl sein werden. Will man die Nüsse lagern, muss man sie notgedrungen schälen und trocknen. Das Schälen der Butternuss ist fast ebenso mühsam, wie sie zu knacken und ihr Fleisch herauszupulen, denn ihre Hülle ist zäh, klebrig und in der rauhen Nussoberfläche geradezu verwurzelt. Außerdem ist sie mit braunem Farbstoff getränkt, der von Kleidung und der menschlichen Haut schlecht entfernbar ist.
Aus eigener Erfahrung kann ich jetzt zu J. cinerea Hybriden mitteilen, dass diese bereits jetzt (Ende August) reif vom Bäumchen fallen und dass die
Nüsse sich (im Vergleich zur reinen J. cinerea) leicht knacken lassen und der Kern sich ohne Bruch aus der Schale lösen lässt.
Die Kerne sind wesentlich kleiner als Walnusskerne und wie ich finde im Geschmack neutraler/süßer.
Die Etablierung der Bäume war hier sehr langwierig und erst nach starker Düngung kamen sie in die Gänge, wachsen aber immer noch sehr buschig
und sparrig.

Re: Walnuß - Schnitt so ok?

Verfasst: 29. Aug 2024, 20:31
von Microcitrus
Zitat "Wie bei allen Walnüssen sollte man niemals Nüsse direkt vom Baum pflücken, weil diese hohl sein werden."

Bildet sich der Kern erst nach dem Abfallen? Interessant!

Oder geht es um hohle Bäume, an die man keine Leiter lehnen soll?

Re: Walnuß - Schnitt so ok?

Verfasst: 29. Aug 2024, 21:50
von Amur
Nein sie sind nicht hohl, aber wenn man sie pflückt (was dann ja automatisch heisst die grüne weiche äussere Schale ist noch komplett vorhanden) dann enthält der Kern (also das was wir essen wollen) noch sehr viel Wasser und schrumpft beim Trocknen zu einem kleinen hautigen etwas zusammen, mit dem man nicht viel anfangen kann und schimmelt gern weil er schlecht trocknet und lange dazu braucht. Die richtige Ausbildung des Kerns passiert wohl wirklich erst in den letzten Tagen wenn die äussere grüne, nasse Schale trocknet, sich von der hölzernen Schale löst und dann Risse bekommt und abfällt (Meist zusammen mit der dann blanken harten Nuss). Drum warten und allenfalls Nüsse vom Baum abnehmen bei der die grüne Schale schon deutliche tiefe Risse zeigen und die sich löst. Sonst hat man oft noch nasse anhaftende grüne Schalenreste und der Kern trocknet erstens schlecht und schrumpft sehr stark. Schimmelige Nüsse (also Nusskerne) wegschmeissen. Aspergillus der da dann vorkommen kann ist sehr schädlich.