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Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 13:33
von Krokosmian
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Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 13:35
von Krokosmian
Der Lockstoff wurde, wenn ichs richtig mitbekommen hab, erst vor knapp vier Wochen identifiziert. Und ich lass mir am Wochenende das Link-Setzen zeigen, ich versprechs.

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 13:45
von Rieke
Hier ist Dein Link. ;) Und noch ein längerer Artikel über den Lockstoff Beta-Cyclocitral.
Obstessig scheint Standard zu sein - da müsste es unter den Säften doch gewaltige Unterschiede geben.
Reisweinessig funktioniert wohl auch recht gut. Aber ob man den bei uns preiswert bekommt?

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 13:52
von Krokosmian
Hier ist Dein Link. ;) Und noch ein längerer Artikel über den Lockstoff Beta-Cyclocitral.
Obstessig scheint Standard zu sein - da müsste es unter den Säften doch gewaltige Unterschiede geben.
Reisweinessig funktioniert wohl auch recht gut. Aber ob man den bei uns preiswert bekommt?
Danke!!! :)

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 14:17
von Dietmar
Und noch ein längerer Artikel über den Lockstoff Beta-Cyclocitral.
Das nutzt alles nichts, wenn man diesen Lockstoff nicht kaufen kann. Die Marktfähigkeit von "Erfindungen" der Grundlagenforschung ist gewöhnlich erst nach 20 bis 30 Jahren gegeben.Hier haben es einmal die Hobbywinzer besser, denn im Gegensatz zu allen anderen Obstsorten kann man Trauben mechanisch schützen, indem ein Beutel aus ganz feiner Gaze (z.B. Organza-Beutel) über die Trauben gezogen und dicht zugezogen wird. Der Beutel darf nicht zu klein sein, d.h. die Beeren dürfen an die Beutelwand nicht anstoßen.Da die Maschenweite nur Zehntel mm ist, können die Suziki nicht durchschlüpfen. Der Beutel braucht erst übergezogen werden, wenn die Färbung der Beeren einsetzt, denn die Suzuki fallen nur Früchte an, die fast reif sind.Nachteil: Die Pilzgefahr erhöht sich eventuell (schlechtere Durchlüftung der Trauben) und nach Überzug der Beutel sollte vorbeugend mit einem systemischen Pilzmittel gespritzt werden (welches von den Blättern aufgenommen und in der gesamten Pflanze verteilt wird). Dabei muss allerdings die Wartezeit beachtet werden.Auch wegen der Pilzgefahr ist es wegen der Suzuki wichtig, nur noch sehr pilzfeste Sorten neu zu pflanzen. Das Angebot geeigneter Sorten in D ist allerdings sehr übersichtlich.

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 14:26
von enigma
Den Stoff könnte man schon kaufen.
Der Lockstoff wurde, wenn ichs richtig mitbekommen hab, erst vor knapp vier Wochen identifiziert.
Von "Lockstoff" würde ich da noch nicht sprechen, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass man mit dem Stoff die KEF anliocken und/oder verwirren könnte, sodass sie ihre Eier nicht mehr oder nicht nur noch in geringer Zahl an reifenden Früchten ablegt.Dazu stecken die Untersuchungen noch viel zu sehr am Anfang.Hier weitere Infos (auf Englisch) und hier der Link zur Zusammenfassung der Originalarbeit.

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 14:32
von Dietmar
Den Stoff könnte man schon kaufen.
Wo?

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 14:34
von Krokosmian
Den Stoff könnte man schon kaufen.
Der Lockstoff wurde, wenn ichs richtig mitbekommen hab, erst vor knapp vier Wochen identifiziert.
Von "Lockstoff" würde ich da noch nicht sprechen, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass man mit dem Stoff die KEF anliocken und/oder verwirren könnte, sodass sie ihre Eier nicht mehr oder nicht nur noch in geringer Zahl an reifenden Früchten ablegt.Dazu stecken sie Untersuchungen noch viel zu sehr am Anfang.Hier weitere Infos (auf Englisch) und hier der Link zur Zusammenfassung der Originalarbeit.
Schade und Danke für den zweiten Link, bin hier im familiären Umfeld engst mit dem Erwerbsweinbau verbunden (obs mir passt oder nicht :-X). Es kursieren einfach zu viel Gerüchte, falsche Hoffnungen und/oder Verschwörungstheorien. Ist aber auch verständlich, wenn die Existenz überm Abgrund hängt!

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 14:52
von Günther
Beta-Cyclocitral gibt's - mit Lieferzeiten - bei Aldrich beispielsweise, in Lebensmittelqualität....

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 14:56
von enigma
Für ein Heidengeld auch hier.

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 15:28
von Günther
Das wird wie mit den Wuchsstoffen sein: Brauchen tut man minimale Mengen, kaufen muß man für den Eigenbedarf viel zu viel....

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 15:33
von Günther
Nachtrag: Vielleicht kann man einen Naturstoff verwenden, wo das Zeug auch drin ist.In der Eile hab ich erst mal Safran gefunden....

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 16:04
von Gänselieschen
Der andere Faden ist wirklich zu lang, um ihn zielgerichtet zu durchforsten. Meine Frage: Hat denn jemand hier aus Berlin/Brandenburg das Tier im letzten Jahr schon gesichtet? Mir macht das alles mächtig Angst. Dann kann ich wirklich meine Obstbäume, die sowieso nicht so wollen, durch andere Bäume ersetzen. Die Beeren könnten ja früh genug reif werden.

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 16:33
von Rieke
Ob Beta-Cyclocitral wirklich für die Anwendung im Obstbau geeignet ist, kann man noch überhaupt nicht sagen. Es dürfte für die Forschung sehr nützlich sein, weil es spezifisch nur D. suzukii anlockt, nicht die ganzen anderen Drosophila-Arten, die schwer zu unterscheiden sind.Es ist durchaus denkbar, dass damit auch nicht mehr KEF in der Falle landen, als mit schlichtem Apfelessig.@ Gänselieschen: Ja, sie wurde gesichtet und sie hat bei Einigen auch schon ziemlich viel Schaden angerichtet. Mit dem Roden der Obstbäume würde ich aber noch warten.

Re:Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Verfasst: 17. Apr 2015, 17:07
von cydorian
Der andere Faden ist wirklich zu lang, um ihn zielgerichtet zu durchforsten.
Kein Problem, wiederholen wir hier im zweiten Thread einfach alles, anschliessend können wir den Dritten aufmachen und so weiter. Dann wirds viel übersichtlicher. "Lockstoffe" werden seit 50 Jahren intensiv erforscht und schon lange gegen einige hundert Insekten in Form verschiedener Anwendungen eingesetzt. Einige sind sehr bekannt und schon lange in vermarkteten Produkten, z.B. der für Apfelwickler, der in den Fallen für die Dörrobstmotte oder der in Fallen im Wald, um Borkenkäfer zu überwachen.Sehr wenig Anwendungen mit Lockstoffen drängen aber Schäden signifikant zurück und keine hält Schäden wirklich auf. Meistens sind es reine Diagnosewerkzeuge. Die Gründe sind einfach und grundsätzlicher Natur. So verlässt sich z.B. kein Tier nur auf Pheromone, um Partner oder Orientierung zu finden. Es ist eben immer nur ein Faktor. Bei Schädlingen mit hoher Vermehrungsrate sind Lockstoffe noch weniger brauchbar, wenn in wenigen Wochen statt einer Million Nachkommen nur 800000 produziert werden, so nutzt das in der Praxis so gut wie gar nichts. Dann sind die Fallen schön voll und die Kassen der Hersteller auch, aber die Schädlinge vernichten trotzdem alles.Nun kann man gerne forschen und entwickeln, Lockstoff-Fallen oder andere Anwendungen mit der tollen Zutat für die Kirschessigfliege auf den Markt bringen - die Hoffnung, damit das Problem in den Griff zu bekommen oder auch nur zu verbessern liegt trotzdem nahe Null. Was man auch in Garten oder Plantage anstellt, der Schädling braucht nur ein Holunderbüschel hinter der nächsten Scheune oder die Ackerbeeren am Bahndamm um doch wieder massenhaft einzufliegen. Er ist leidergottes äusserst unspezifisch im Bezug auf die Beeren, die er permanent vernichtet und die er für seine Fortpflanzung missbraucht.