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Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 00:00
von _felicia
... wir haben hier in München recht kleine Gärten, das kann man mit Piet Oudolf´s weitläufigem Garten leider gar nicht vergleichen. Aber das ist ein sehr interessanter Aspekt!Ich liebe hohe Gräser und wiesenartige Pflanzung, muss in den relativ kleinen Gärten aber ein wenig ordentlicher sein, als ich gern wäre.Wenn es also Sorten gibt, die nicht aussamen sehe ich auch in unseren Mini-Wiesen-Pflanzungen eine Chance.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 00:20
von pearl
die Pflanze, die hier im Oberrheintal wild versamt und in allen Straßenböschungen wächst, was ich sehr schön finde, weil das auf der ganzen Strecke zum Mittelmeer so bleibt, ist Echinops sphaerocephalon. Die sollte man meiden. Eine der Sorten heißt Arctic Glow. Bei mir im Garten ist das im letzten Jahr gepflanzte Exemplar eingegangen. Wahrscheinlich zu viel Winternässe im Neckartal. Straßenböschungs-Schotter habe ich nicht. Bei Echinops ritro und Echinops bannaticus besteht keine Gefahr übermäßiger Versamung. Allerdings können die Exemplare mit der Zeit raumfordernd sein. Ein Quadratmeter füllt ein Exemplar dann aus. Gaißmayer empfiehlt 4 Stück pro qm. Das ist auch ungefähr die Menge ab der es anfängt Spaß zu machen und nach was auszusehen. Bild Bild

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 00:32
von pearl
so gesehen sind die nix für Beete. Aber Beete habe ich nicht. Als Begleiter von Gehölzen sind Echinops sicher besser.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 01:03
von kasi †
so gesehen sind die nix für Beete. Aber Beete habe ich nicht. Als Begleiter von Gehölzen sind Echinops sicher besser.
Ich habe seit 50 Jahren Echinops ( ich vermute nachdem was ich jetzt gelesen habe - ritro) Ein Aussamen kenne ich nicht obwohl die Samen immer runtefallen, Schneiden tue ich nur, wenn die zweite Blüte ca 50 cm hoch ist. So alle 10 bis 15 Jahre pflanze ich sie allerdings neu, da mir der Horst zu groß wird. Dass ich dabei Restwurzelaustriebe habe, kommt nur vor wenn ich ein größeres Stück beim Ausgraben übersehen habe. Beim Neupflanzen wechsele ich auch den Standort und die alte Stelle bleibt in der Regel echinopsfrei. Also Entwarnung an alle, die von mir am letzten Sonntag Echinops bekommen haben.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 06:23
von Henki
Ich bin vollkommen überrascht von euren Erzählungen.
Ich auch. Hier stehen sie seit etlichen Jahren. Hin und wieder entdecke ich mal einen einzelnen Sämling, bin aber nichtmal traurig darüber. Und was das Thema "wenig Arbeit" angeht - ich finde unter diesem Gesichtspunkt eine so anspruchlose und ausdauernde Pflanze in dem Fall gar nicht unpassend. Und: Insektenmagnet.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 06:47
von Lilo
Es verwundert mich sehr, dass Echinos ritro nicht aussamen soll.Ein bereits vor 20 Jahren im Garten vorhandener samt sich bei mir reichlich aus, und ich bin im Spätsommer immer im Konflikt: Stehenlassen wegen Herbst/Winteraspekt sowie als Vogelnahrung oder abschneiden um das Aussamen zu vermeiden. Die einjährigen Sämlinge lassen sich recht gut jäten. Aber wenn alter als ein Jahr, dann muss ich schon ausgraben.Aus diesem Grunde bin ich jedes Mal vor dem Kauf von Echinopssorten zurückgeschreckt, ich wollte mir keine weitern Samenschleudern zulegen. Jetzt werde ich nochmal genauer schauen.Jetzt habe ich weiter oben gelesen
Echinops sphaerocephalon
wächst hier wild, wahrscheinlich handelt es sich bei meinen Echinops um E. sphaerocephalon. Woran erkennt man den Unterschied?

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 07:00
von Floris
Allerdings können die Exemplare mit der Zeit raumfordernd sein.
Das ist aber kein Problem. Ich reiße im Frühjahr die äußeren Triebe ab. Das macht die Pflanzen schlanker. Solange die mittleren Triebe stehen treibt da auch nichts nach. Wenige Sämlinge die dort stehen wo eigentlich gar kein Platz mehr ist, reduziere ich so schonmal auf einen einzigen Trieb, und der paßt fast immer noch da hin. Schon wegen der Schwebfliegen die sie zur Blüte besuchen müssen die stehen bleiben.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 07:04
von hymenocallis
so gesehen sind die nix für Beete. Aber Beete habe ich nicht. Als Begleiter von Gehölzen sind Echinops sicher besser.
Ich habe seit 50 Jahren Echinops ( ich vermute nachdem was ich jetzt gelesen habe - ritro) Ein Aussamen kenne ich nicht obwohl die Samen immer runtefallen, Schneiden tue ich nur, wenn die zweite Blüte ca 50 cm hoch ist. So alle 10 bis 15 Jahre pflanze ich sie allerdings neu, da mir der Horst zu groß wird. Dass ich dabei Restwurzelaustriebe habe, kommt nur vor wenn ich ein größeres Stück beim Ausgraben übersehen habe. Beim Neupflanzen wechsele ich auch den Standort und die alte Stelle bleibt in der Regel echinopsfrei. Also Entwarnung an alle, die von mir am letzten Sonntag Echinops bekommen haben.
Ich habe sie seit 10 Jahren und habe exakt die selben Erfahrungen gemacht. Bei mir steht der Horst übrigens in einem schmalen Beet direkt an der Hauswand und ist problemlos durch Abstechen auf einer Größe von ca. 50 cm im Durchmesser (bodennah) zu halten. Auf ca. 1 m Höhe binde ich ihn lediglich ein wenig zusammen, damit er die rundherum stehenden Bartiris nicht zu sehr bedrängt. Er ist ein Hummelmagnet und blüht hier verläßlich zweimal (beim zweiten Mal bleibt er aber niedriger).LG

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 16:13
von martina 2
Echinops ritro 'Veitch's Blue', vor ca. 14 Jahren in meinem Waldviertler Garten eingezogen, ist für mich und ein paar begeisterte Abnehmer von Sämlingen eindeutig ein Segen :D Ein paar stehen an der sandig-trockenen Wand des Gemüsegartens zwischen Rosen und Bauernpfingstrose, ein paar am Rand des Phloxbeetes, sie werden nie gegossen; die Sämlinge, deren Anzahl durchaus überschaubar ist, topfe und verschenke ich, sobald sie groß genug, aber ihre Pfahlwurzeln noch nicht zu lang sind. Eine überaus wertvolle Staude, wo sie paßt!

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 17:32
von Bellis65
Habe lange Zeit eine Echinops Sämlingspflanze im Garten gehabt und irgendwann gerodet, da sie immer unschön auseinandergefallen ist. Sie war mir auch zu hoch. Letzten Herbst habe ich dann Echinops ritro Veitch's Blue gepflanzt. Die kleinen Pflanzen haben schon gut ausgetrieben gehabt, bis sie praktisch über Nacht von Schnecken oberirdisch abgefressen wurden. Ich war erstaunt, da es rundherum viel zarteres gibt... Hoffentlich treiben die wieder durch.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 22:05
von marygold
Meine Echinops samt und dehnt sich heftig aus. Und gehört mit Bronzefenchel zu den Geistern, die ich rief. Allerdings bin ich ich mir nun nicht mehr sicher, welche Art ich habe.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 22:36
von maculatum
Allerdings bin ich ich mir nun nicht mehr sicher, welche Art ich habe.
Geht mir inzwischen genauso. Meine Aussaatmonster sahen so aus:

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 22:44
von Staudo
Das dürfte am ehesten Echinops sphaerocephalus sein, gilt manchem auch als invasiver Neopyht. Für mich teile ich die verbreiteten Echinops so ein:- eher dunkle, kleine Kugeln: Echinops ritro- größere, hellblaue Kugeln: Echinops bannaticus- weiß-hellblaue Kugeln: Echinops sphaerocephalus

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 22:51
von Danilo
Das dürfte am ehesten Echinops sphaerocephalus sein
Dem schließe ich mich an. Aussaatmonster trifft es. Wie geschrieben: vergleichbar mit Dipsacus fullonum. Schön für einen naturalistischen großen Wildstaudengarten, aber für Beetsituationen ungeeignet.Sollte aber im Bezug auf das vegetative Ausdauervermögen kein ernstes Problem sein, da es hier meist nach der Blüte abstirbt. Manchmal überlebt ein kläglicher Rest, der aber im Folgejahr nicht mehr wirklich eindrucksvoll wird, ist ja bei vielen anderen hapaxanthen ähnlich.

Re: Echinops ritro - Segen oder Fluch im Beet?

Verfasst: 28. Apr 2016, 22:53
von Isatis blau
Die Sorte, die ich habe und die sich moderat verhält, also Sämlinge bildet, aber nicht massenhaft, hat andere Blätter.