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Re: Wie kommt meine Kiwi auf Touren?
Verfasst: 18. Sep 2017, 10:30
von cydorian
An einem früheren Wohnort hatte ich auch eine A. deliciosa. Zwei Meter Zuwachs pro Jahr. Boden durchaus mit höherem ph-Wert, aber gewurzelt nahe Regenablauf eines offenen Balkons. Das hat sie geliebt. Wasser ist Kiwis wichtiger wie Kalk schadet.
Re: Wie kommt meine Kiwi auf Touren?
Verfasst: 18. Sep 2017, 11:31
von thuja thujon
Meine Hayward steht in kalkhaltigem Lehm, als Sichtschutz an der Terasse, 500mm Niederschlag reichen meist nicht, bei Hitze giesse ich sie ab und an. Dünger bekommt sie eigentlich nicht.
Mit Boden und etwas Trockenheit kommt sie im allgemeinen noch recht gut klar, macht dann natürlich keine 5m Jahrestriebe.
Ich denke an der Kiwi gibts ein ganz anderes problem.
Verhockte Pflanzen hat man immer wieder, unabhängig von Boden, wasser und Licht.
Im Container angezogen und verhockt verkauft. Wurzelballen nicht auseinandergebröselt und mit Ringelwurzeln gepflanzt. Sowas gelingt nur selten.
Wenn sie es im 2ten Jahr nicht schaffen eine vernünftige Wurzel aus dem Topfballen in die umliegende Erde zu treiben, sollte man sie wieder ausgraben und Wurzelstock sanieren.
Wenn sie die eine Wurzel in den Boden treibt, wächst sie in diesem jahr wenigstens mit 5-8 Trieben zu jeweils gut über 1 Meter, wenn man düngt noch mehr.
Ich würde sie einfach mal ausgraben, das was noch an Wurzel existiert neu anschneiden, totes raus und wieder neu pflanzen. Jetzt im Herbst noch, sofort nach dem Laubfall.
Dabei die dicke Stelle unten direkt über dem Boden begutachten, da siehts nach Rissen aus, gestörten Leitungsbahnen. Tropft da was im Frühjahr raus? Trocknet später weiss ein.
Verhockte Pflanzen sind anfällig für Bodenpilze und andere Schädlinge. Bekämpfen muss man eigentlich nicht, wenn die wachsen, wachsen sie das aus und nach 2 jahren ist alles vergessen.
Ansonsten, A. diliciosa, wenn man Fußballerwadendicke Stämme Bodeneben absägt, treiben sie wieder aus. Dünnere Stämme auch. Wenn man sie loswerden möchte, muss man unter den Wurzelfuß. Kiwi ist ähnlich zäh und lebensfreudig wie Feigen.
Re: Wie kommt meine Kiwi auf Touren?
Verfasst: 18. Sep 2017, 14:03
von Re-Mark
thuja hat geschrieben: ↑18. Sep 2017, 11:31Ich würde sie einfach mal ausgraben, das was noch an Wurzel existiert neu anschneiden, totes raus und wieder neu pflanzen. Jetzt im Herbst noch, sofort nach dem Laubfall.
Da ich von einer Arguta auch schonmal Absenker gemacht habe, würde ich die Pflanze, wenn man sie schon ausgräbt, liegend wieder eingraben. Also so, dass oberirdische Triebe unter die Erde kommen (aber Spitzen natürlich noch rausragen). Dann kann sie ganz neue Wurzeln machen. Wenn mehrere Stellen wurzeln, lässt man ein Jahr später die besten Stücke stehen, überschüssige schneidet und gräbt man raus. Ist natürlich blöd, dass da anscheinend gar keine richtigen Neutriebe sind.
Manchmal knicke ich bei Absenkern den Trieb leicht an. Und Bewurzelungshormonpulver kann bei Kiwis recht hilfreich sein.
Das ganze evtl. kombiniert mit tiefgründigem Pflanzbett, Erdaustausch, falls da Schutt oder Mergel o.ä. drunter ist.
Was ich zu dem Bild der Hayward-Hecke nicht geschrieben hatte: die steht in der Bretagne. Jahresniederschlag ist dort soweit ich weiß doppelt so hoch wie bei uns (über 1000mm/Jahr). Das Wasser ist weich.
Solche Bedingungen scheinen Kiwis zu mögen. (Andere Pflanzen auch, z.B. waren Gärten und Grünanlagen dort voller großer üppig blühender Hortensienbüsche.)
Grüße,
Robert
Re: Wie kommt meine Kiwi auf Touren?
Verfasst: 18. Sep 2017, 17:29
von burgunde
Das klingt alles plausibel! Vielen Dank!
Es könnte am Wasser liegen! Die männliche steht neben dem Wasserhahn und bekommt da öfter was vom tropfenden Bewässerungsschlauch.
Auch der Steckling ist schon so groß, dass da nächstes Jahr schon Blüten kommen könnte.
Deshalb grabe ich die "alte" Kiwi bald aus, schneide sie kurz und gebe ihr frischen Boden.
Vielleicht suche ich auch einen anderen Platz.
Wie viele Meter Abstand ginge noch zum männlichen?