Re: Schwarzer Edelborsdorfer und Arbeitstitel-Namen
Verfasst: 10. Apr 2018, 05:42
3 Punkte noch zu den "Arbeitstiteln" des Hr. Schwärzel:
1) Hr. Schwärzel selbst sagt, es seien "Arbeitstitel".
2) Beschreibungen dieser "Arbeitstitel"-Fundsorten gibt es nicht, sind zumindest bisher nicht bekannt geworden.
Die Obstsorten-Bestandserhebung ist inzwischen 30 Jahre alt. Es wäre also genug Zeit gewesen, Beschreibungen zu erstellen: "Erhaltung und multivalente Nutzung obstgenetischer Ressourcen am natürlichen Standort unter obstbaulichen landespflegerischen und landschaftsökologischen Gesichtspunkten" 1994-1998 (Brandenburg) - Leider ist diese bedeutende Bestandserhebung aus unserer Region, da ihre Beschreibung und Analyse bis heute aussteht, weitgehend unbeachtet geblieben!
3) Für "Arbeitstitel" gibt es pomologische Regeln, die genau das vermeiden sollen, was hier passiert: Unter Anlehnung an vorhandene Namen seltener und teilweise gefährdeter Sorten neue Verwechslersortennamen in die Welt zu setzen.
Zum Beispiel aus dem Bericht "Erhaltung alter Kernobstsorten im Bodenseeraum" (Projekt der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Schweiz und Fürstentum Liechtenstein, Abschlussbericht 2008), S. 28:
"4.4.1.4. Unbestimmte Besonderheiten
Innerhalb der bisher nicht bestimmbaren Apfel- und Birnensorten zeigen einige Sorten interessante Baum- und Fruchteigenschaften, die sie für eine spätere Nutzung geeignet erscheinen lassen. Eine kurzfristige Nutzung ist wegen des fehlenden Namens nicht möglich. Eine Sorte kann ohne Namen nicht vermehrt, aber auch nicht einfach neu benannt werden. Dies wäre in aller Regel ein Zweit- oder Doppelname, da man davon ausgehen muss, dass früher bereits ein Name existierte, unter dem sie auch beschrieben wurde. So alt wie die Pomologie selbst sind die Probleme, die lokale Namensänderungen und daraus entstehende Sortenverwechslungen mit sich bringen. Interessante, aber namenlose Sorten müssen daher weiter pomologisch bearbeitet werden. Im Folgenden werden für die jeweiligen Projektregionen Sortenbeispiele kurz dargestellt.
Tab. 8:
Unbestimmte Sorten (At = Arbeitstitel) mit potentieller Anbaueignung
Apfelsorte
Bayern "At Streifling/Kusinott" Verwendung: Saft
Vorarlberg "At Roter Flacher" Verwendung: Tafel, Most
Liechtenstein "At Rollapfel" Verwendung: Tafel, Wirtschaft
Ostschweiz "At Kastner" Verwendung: Saft
Baden-Württ. "At Klofterer" Verwendung: Saft "
[ Tabelle mit Beispielen für Arbeitstitel hier verkürzt, siehe den Bericht, S. 28, im Internet: ] https:/www.lwg.bayern.de/mam/cms06/landespflege/dateien/endbericht_bodensee_gesamt_opt.pdf
1) Hr. Schwärzel selbst sagt, es seien "Arbeitstitel".
2) Beschreibungen dieser "Arbeitstitel"-Fundsorten gibt es nicht, sind zumindest bisher nicht bekannt geworden.
Die Obstsorten-Bestandserhebung ist inzwischen 30 Jahre alt. Es wäre also genug Zeit gewesen, Beschreibungen zu erstellen: "Erhaltung und multivalente Nutzung obstgenetischer Ressourcen am natürlichen Standort unter obstbaulichen landespflegerischen und landschaftsökologischen Gesichtspunkten" 1994-1998 (Brandenburg) - Leider ist diese bedeutende Bestandserhebung aus unserer Region, da ihre Beschreibung und Analyse bis heute aussteht, weitgehend unbeachtet geblieben!
3) Für "Arbeitstitel" gibt es pomologische Regeln, die genau das vermeiden sollen, was hier passiert: Unter Anlehnung an vorhandene Namen seltener und teilweise gefährdeter Sorten neue Verwechslersortennamen in die Welt zu setzen.
Zum Beispiel aus dem Bericht "Erhaltung alter Kernobstsorten im Bodenseeraum" (Projekt der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Schweiz und Fürstentum Liechtenstein, Abschlussbericht 2008), S. 28:
"4.4.1.4. Unbestimmte Besonderheiten
Innerhalb der bisher nicht bestimmbaren Apfel- und Birnensorten zeigen einige Sorten interessante Baum- und Fruchteigenschaften, die sie für eine spätere Nutzung geeignet erscheinen lassen. Eine kurzfristige Nutzung ist wegen des fehlenden Namens nicht möglich. Eine Sorte kann ohne Namen nicht vermehrt, aber auch nicht einfach neu benannt werden. Dies wäre in aller Regel ein Zweit- oder Doppelname, da man davon ausgehen muss, dass früher bereits ein Name existierte, unter dem sie auch beschrieben wurde. So alt wie die Pomologie selbst sind die Probleme, die lokale Namensänderungen und daraus entstehende Sortenverwechslungen mit sich bringen. Interessante, aber namenlose Sorten müssen daher weiter pomologisch bearbeitet werden. Im Folgenden werden für die jeweiligen Projektregionen Sortenbeispiele kurz dargestellt.
Tab. 8:
Unbestimmte Sorten (At = Arbeitstitel) mit potentieller Anbaueignung
Apfelsorte
Bayern "At Streifling/Kusinott" Verwendung: Saft
Vorarlberg "At Roter Flacher" Verwendung: Tafel, Most
Liechtenstein "At Rollapfel" Verwendung: Tafel, Wirtschaft
Ostschweiz "At Kastner" Verwendung: Saft
Baden-Württ. "At Klofterer" Verwendung: Saft "
[ Tabelle mit Beispielen für Arbeitstitel hier verkürzt, siehe den Bericht, S. 28, im Internet: ] https:/www.lwg.bayern.de/mam/cms06/landespflege/dateien/endbericht_bodensee_gesamt_opt.pdf