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Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 15:26
von philippus
Alva hat geschrieben: ↑27. Aug 2018, 13:41Sie wächst auch im Halbschatten sehr gut und bringt auch viele Früchte wenn Sommer und Herbst mal zu kühl sind.
[/quote]
Aber sie ist nicht früh und hier am Stadtrand sieht's ganz anders aus als Mitten im Inneren der Stadt. Auch Negronne wächst hier im Halbschatten und trägt jährlich seit 2006.
[quote author=Alva link=topic=63711.msg3154909#msg3154909 date=1535370081]
Brown Turkey wächst auf Lehm ausgezeichnet. Ich verstehe die Vorurteile ihr gegenüber immer weniger. Ich hatte heuer Gelegenheit Negronne und Brunswick zu kosten: Brown Turkey schmeckt mir besser.
es geht nicht ums wachsen, es geht ums schmecken. Im Lehm wachsen alle, viele verlieren aber an Geschmack (Wasser). BT aus dem Lehm war für mich jetzt keine Offenbarung.
Ich schrieb, dass Geschmäcker verschieden sind. Es freut mich zu lesen, dass auch BT mal jemandem besser schmeckt als Negronne & Brunswick. Worin liegt für dich der Unterschied?
Pierre Baud, andere die sich beruflich mit Feigen beschäftigen und ein Großteil der Feigenfreunde weltweit sehen das jedoch anders, mich eingeschlossen. Auch bei Verkostungen die vor wenigen Jahren anlässlich der Fête des plantes in Courson (F) durchgeführt wurden, lagen die genannten Feigen geschmacklich weit vor BT. Nicht nur für mich schmecken also Negronne oder RdB wesentlich besser als BT (wenn man sich mehr als Süße und Saftigkeit erwartet), aber selbstverständlich soll sich jeder eine eigene Meinung bilden.
Das also sind keine Vorurteile. Vorurteile wären es, wenn sich Leute eine Meinung bilden würden ohne BT zu kennen. Ich hatte in meinen Anfängen eine BT, habe mehrmals BT anderer Bäume gekostet und wohl die meisten anderen die derselben Meinung sind sowie Baud und Kollegen kennen sie noch viel besser ;)
Es gibt keinen Grund BT schlecht zu reden, aber man darf schon sagen, wenn etwas anderes besser schmeckt. Ich habe ja auch kein Problem damit, manchen Feigen die ich selbst habe geschmacklich nicht überragend zu finden. Trotzdem schmeckt BT gut, die Vorteile gegenüber anderen Sorten liegen wo anders als im Geschmack: Winterhärte, gute Erträge (quantitativ), verhältnismäßig geringe Größe des Buches (verglichen mit etwa RdB oder Sultane) und sie ist leicht zu bekommen.
Bei der heutigen Auswahl spricht MMn nichts dafür, eine BT zu pflanzen.. es sei denn man findet sie wirklich besser oder man ist Sammler und hat sie noch nicht :)
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 15:29
von philippus
Dornroeschen hat geschrieben: ↑27. Aug 2018, 15:09@philippus
BT Brebas reifen Ende Juni, findest du das nicht früh?
Weil sie nicht so empfindlich ist, würde ich sie als Einsteiger empfehlen.
Du hast sicher damit recht, dass es eine gute Einsteigerfeige ist. Aber auch da gibt es MMn andere. RdB ist für mich die optimale Feige für nördlich der Alpen, wenn man alle Kriterien berücksichtigt und ein wenig Platz hat.
Brebas Ende Juni ist schon ok, es fragt sich nur von welchem Standort wir sprechen. Mitten in der Stadt etwa überrascht das nicht. Bei mir war BT nie Ende Juni reif, ist aber schon länger her (2003 hatte ich sie aber noch und der Sommer war bekanntlich sehr heiß und sonnig)..
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 16:59
von Roeschen1
Negronne ist sicher auch super, aber leider nicht so häufig angeboten.
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 17:07
von Valerie
Die Geschmacksbeschreibungen von BT lassen mich zweifeln, ob es nur eine BT gibt. Ich denke, es gibt viele BT-Feigensorten.
Ich habe eure Fotos von den reifen, aufgeschnittenen Feigen gesehen. Meine Feigen sind innen tiefrot, viel kräftiger als die auf euren Fotos. Tatsächlich lassen sich meine Feigen erst dann ohne Ziehen ernten. Sie fallen in meine Hand.
Würde ich meine Feigen vor dieser dunklen Rötung probieren, wären sie flach im Geschmack. Ich würde solche Feigenbäume nicht weiter kultivieren. Ich habe vier seit über 15 Jahren ausgepflanzte Feigenbäume, aber von 4 unterschiedlichen Händlern als ficus carica ohne Sortenangabe gekauft. Sie schmecken alle gleich köstlich. Sie haben alle den gleichen Boden.
Gibt es eine Feigensorte, mit der die BT im Aussehen, Geschmack und Reifezeit verglichen werden kann?
Ihr habt schon unterschiedliche Böden als Geschmacksbeeinträchtigung erwähnt. Dazu die klimatischen Bedingungen, das Gartenklima, Standort, etc., also können wir nur ausprobieren.
Habt ihr Geschmacksunterschiede zwischen den Feigen der gepflanzten und getopften Feigenbäumen der gleichen Sorte bemerkt?
Das wäre ein interessanter Vergleich.
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 17:11
von Alva
@Philippus
Die Feigen hatte mir eine Freundin Ende Juli vom Feigenhof mitgebracht. Mit einigen anderen, deren Namen sie nicht mehr wusste. Ich fand keine davon besser als meine Brown Turkey, was auch daran liegen könnte, dass ich meine frisch pflücke und nicht einen halben Tag mit mir rumtrage.
Alle haben sehr ähnlich geschmeckt, deswegen kann ich mich jetzt auch nicht mehr an einzelne erinnern.
Falls solche Verkostungen keine Blindverkostungen sind, wird wohl auch das Aussehen eine Rolle spielen. Viele Leute finden lila Feigen hübscher als braune.
Und Pierre Baud wird sich hüten zuzugeben, dass es bei Feigensorten nicht so große Unterschiede gibt, wie etwa bei Apfelsorten. Das ruiniert ihm sein Geschäft. ;)
(Von den beiden Negronne im Topf hatte ich letzte Woche übrigens ein paar Kostproben. Ich kann keinerlei Urteil machen, sie konnten ihr Potential nicht ausschöpfen, die Nachbarn haben sie während unseres Urlaubs vernachlässigt, sie haben jeweils nur noch ein Blatt. :-\ Außerdem sind erste Früchte eines Baumes oft nicht so gut)
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 17:20
von tarokaja
Dornroeschen hat geschrieben: ↑27. Aug 2018, 16:59Negronne ist sicher auch super, aber leider nicht so häufig angeboten.
mercato verde in Chur hat sie im Sortiment... nachfragen - das Sortiment ist ja gross... wenn es auch ein Schweizer Anbieter sein darf oder man vom Bodensee aus Chur ja gut erreichen kann zum selber ein Pflanze aussuchen.
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 18:54
von philippus
@Alva
Die Unterschiede sind auf jeden Fall genauso groß wie bei Äpfeln oder zB Tomaten. Sie schmecken alle nach Feigen, aber mit mehr oder weniger deutlichen Unterschieden bei Aroma, Konsistenz und Saftigkeit. Dass man bei Feigen die so unterschiedlich schmecken wie Brunswick und Negronne kaum Unterschiede feststellt, wundert mich :)
Die Geschmacksunterschiede sind kein Gschichtl der "Feigenindustrie". Ich erlebe das jedes Jahr und hier wurde schon von anderen mehrmals über diese Unterschiede berichtet.
Die Feigen vom Feigenhof sind normalerweise eher frisch aber wohl recht früh gepflückt. Die meisten kommen aus dem Glashaus und man merkt ihnen an, dass ordentlich gewässert wird.
Dem Argument mit dem Aussehen kann ich so nicht ganz folgen. Madeleine und Brunswick sind auch "braune" Feigen, gelten aber als ausgezeichnet. Und was sollte Baud davon haben, die bekanntesten Feige für die es den größten Markt gibt, als einzige als nur "durchschnittlich" zu bezeichnen? Was hielte ihn davon ab, sie mit geschmacklichen Eigenschaften zu beschreiben ? Und wie gesagt, das sieht ja nicht nur er so :). Und ich sehe ihn hier keinesfalls als einen Opinion leader. Die Leute bilden sich ihre eigene Meinung, wie man zB bei LdA und Pastiliere sieht (die beschreibt er als gut, manche teilen aber diese Meinung nicht).
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 18:57
von philippus
tarokaja hat geschrieben: ↑27. Aug 2018, 17:20mercato verde in Chur hat sie im Sortiment... nachfragen - das Sortiment ist ja gross... wenn es auch ein Schweizer Anbieter sein darf oder man vom Bodensee aus Chur ja gut erreichen kann zum selber ein Pflanze aussuchen.
Die hören leider auf.
"Feigenbäume: Wegen einer geplanten Überbauung unseres Gärtnereigeländes werden wir innerhalb des Jahres 2018 unsere Geschäftstätigkeit mit Pflanzen aufgeben"
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 19:10
von philippus
Valerie hat geschrieben: ↑27. Aug 2018, 17:07Ihr habt schon unterschiedliche Böden als Geschmacksbeeinträchtigung erwähnt. Dazu die klimatischen Bedingungen, das Gartenklima, Standort, etc., also können wir nur ausprobieren.
Habt ihr Geschmacksunterschiede zwischen den Feigen der gepflanzten und getopften Feigenbäumen der gleichen Sorte bemerkt?
Das wäre ein interessanter Vergleich.
Es gibt English BT (die BT um die es hier normalerweise geht) und Californian BT. CBT soll EBT geschmacklich übertreffen, aber viel frostempfindlicher sein. Es ist immer wieder zu lesen, dass diverse Feigen als BT verkauft werden bzw. BT unter anderen Namen kursieren.
Der Unterschied zwischen gepflanzten und getopften Feigen ist für mich spürbar. Auch zwischen noch ganz jungen und etwas älteren Pflanzen.
Was ich sagen kann ist, dass im selben Boden unterschiedliche Sorten unterschiedlich schmecken.
Bei manchen ändert sich bei unterschiedlichen Böden nichts, bei anderen hat der Boden einen größeren Einfluss auf den Geschmack. Vor allem wenn der Boden tief, schwer und feucht ist, kann das zu wässrigen führen (LdA, Dalmatie, Doree..)
Re: Empfehlung für Feige im Bereich Bodensee
Verfasst: 27. Aug 2018, 20:58
von Valerie
oh, meine Antwort gehörte hier hin, aber warum laufen 2 Feigenthreads.
Die Sortenbeschreibungen gehören in den großen Feigenthread.
Da steht nun meine Antwort.