Seite 2 von 2
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 00:59
von Rib-2BW
dmks hat geschrieben: ↑11. Sep 2018, 22:28.
Herbstschnitt (ab jetzt) ist Kacke - weil der Baum in eine Ruhephase geht und die Schnittstellen dementsprechend nicht schließen; austrocknen und eine Eintritspforte für Pilzsporen bilden.
Gut, krankheitsanfälliger. Dann arbeitet man mit Wundwachs (nicht Paste) und das Problem ist auch gelöst. :)
Für mich wäre es nur ein Ausschlusskriterium, wenn die Wunde nicht behandelt werden kann o. viel zu groß werden würden
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 05:18
von 555Nase
Hallo Huftier, was ist (Wund)-Paste und warum nicht ?
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 12:27
von Rib-2BW
Ich sehe die Verwendung von Wundverschlusspasten weniger kritisch als andere Leute, vor allem wenn man Qualitätspasten nimmt, wie die von
Neudorf oder
Compo. Diese enthalten, so weit wie ich es weiß, Fungizide, wo wir auch zur Kritik dieser Pasten kommen. Es gibt die Meinung, das diese Pasten eher kontraproduktiv seien und eine Pilzinfektion eher fördern als verhindern. Die Verarbeitung bei kühlem, feuchten Wetter ist recht kompliziert.
Aus was es genau besteht, weiß ich nicht. Ich denke es sind Kunststoffe mit Lösungsmittel, hab aber wirklich keine Ahnung.
Die
Baumwachse haben von sich aus eine desinfizierende Wirkung, sind gut verträglich und besser Witterungsbeständig. Sie werden aber auch mit Fungiziden versetzt. Sie gibt es zB von
Schacht.
Neudorf. Die Verarbeitung ist auch in unangenehmerer Bewitterung möglich, wobei man sie, je nach Sorte, zwecks der Verarbeitung, erwärmen sollte. Sie sind manchmal ganz schön fest.
Bei vielen Bäumen, kann die Verwendung solcher Pasten und Wachsen schon zeitaufwendig sein aber bei einem Baum sollte das kein Problem sein.
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 13:09
von Nox
Ohne hier als Experte auftreten zu wollen, bin ich garnicht,
aber wieso hat noch niemand nach der Unterlage gefragt ? Aufasten macht doch nur Sinn, wenn man einen Hochstamm mit entsprechender Wuchskraft der Unterlage hat.
Und je nach Wuchskraft wird doch anders erzogen ?
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 13:47
von Rib-2BW
Nox hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 13:09aber wieso hat noch niemand nach der Unterlage gefragt ?
[/quote]
Indirekt schon passiert.
[quote author=Quendula link=topic=63819.msg3163258#msg3163258 date=1536608647]
Herzlich willkommen, Glerk. Hast Du noch ein paar mehr Infos für uns?
Aber bisher kam noch keine Antwort. Auch einen Wunsch, was er gerne möchte, ob Spindel, Busch, Halbstamm usw, kennen wir noch nicht.
Aufasten ist erst einmal nur eine Tätigkeit. Die kann bei 60 cm enden, Busch, bei 120 cm enden, Halbstamm oder bei 180 cm enden, Hochstamm. Dies ist, wie du es richtig erkannt hast, von der Unterlage, zum Teil, abhängig, wobei man z.B. eine 5 m Spindel machen kann. Die Sinnhaftigkeit ist aber ein anderes Thema.
Ein Hochstamm auf schwacher Unterlage macht keinen Sinn, da die Krone klein bleiben würde und der Baum schnell fallen würde, wäre aber prinzipiell machbar.
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 13:52
von Bruno3120
Rib hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 12:27Ich sehe die Verwendung von Wundverschlusspasten weniger kritisch als andere Leute, vor allem wenn man Qualitätspasten nimmt, wie die von
Neudorf oder
Compo. Diese enthalten, so weit wie ich es weiß, Fungizide, wo wir auch zur Kritik dieser Pasten kommen. Es gibt die Meinung, das diese Pasten eher kontraproduktiv seien und eine Pilzinfektion eher fördern als verhindern. Die Verarbeitung bei kühlem, feuchten Wetter ist recht kompliziert.
Aus was es genau besteht, weiß ich nicht. Ich denke es sind Kunststoffe mit Lösungsmittel, hab aber wirklich keine Ahnung.
Die
Baumwachse haben von sich aus eine desinfizierende Wirkung, sind gut verträglich und besser Witterungsbeständig. Sie werden aber auch mit Fungiziden versetzt. Sie gibt es zB von
Schacht.
Neudorf. Die Verarbeitung ist auch in unangenehmerer Bewitterung möglich, wobei man sie, je nach Sorte, zwecks der Verarbeitung, erwärmen sollte. Sie sind manchmal ganz schön fest.
Bei vielen Bäumen, kann die Verwendung solcher Pasten und Wachsen schon zeitaufwendig sein aber bei einem Baum sollte das kein Problem sein.
Keines der genannten Mittel hat noch Fungizide als Wirkstoff, Schacht wirbt sogar mit fungizidfrei. Genau das ist das Problem! Die Wunde wird "zugeschmiert" und unter der Paste können sich Pilze und Bakterien unter Luftabschluß munter vermehren. Wenn, dann nur die Rinden- und Kambiumschicht, nicht das Holz, bestreichen.
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 14:13
von Rib-2BW
Danke.
Noch ein Teilgrund mehr für Wachse.
Deine Verwendungsbeschreibung gleicht dem, was ich auch vor kurzem darüber überflogen habe. Ich denke, man kann möglicherweise Kupfersalze mit beimengen, wie CuSO4 x 5 H2O, um es mit fungizid zu machen (wahrscheinlich eine schlechte Idee). Oder man löst Rebwachs in Isopropanol und verwendet dies. Da Sollten Fungizide bei sein.
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 14:18
von Witteke
Aber warum den ganzen Aufwand, wenn man das Problem auch einfach damit umgehen kann, mit dem Schnitt ein paar Monate zu warten?
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 12. Sep 2018, 14:22
von Rib-2BW
Um den nicht-wachstumsfördernden Effekt, vor allem bei größeren Schnittarbeiten, zu nutzen. Schneide ich im Frühjahr, bekommt der Baum das mit, vergisst dies auch nicht und wächst sehr stark. Wenn man ein Problem mit Wasserschossern hat, dann wird dieses Problem, mit einem Frühjahrsschnitt, zum Beispiel, nur verstärkt.
Mit einem späten Schnitt kann man Bäume, rel. leicht, kleiner halten. Das ist in etwa der selbe Aufwand.
Natürlich kann man auch mit der Schere, während der Vegetationszeit, dran bleiben und hoffen, das sich die Wunden immer schleißen, ist aber kein Garant für keinen Pilzbefall. Vor allem bei einem schlechten Schnitt von Anfängern (nichts für Ungut :) ).
Ist nur ein Vorschlag gewesen :)
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 13. Sep 2018, 04:25
von 555Nase
Rib hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 12:27Baumwachse je nach Sorte, zwecks der Verarbeitung, erwärmen sollte. Sie sind manchmal ganz schön fest.
Bisher hatte ich keinen Baumwachs, der nicht in kurzer Zeit hart geworden wäre und bei 5° Frühjahrstemperatur nützt auch kein warm machen, wenns dann am "Pinsel" sofort wieder hart wird. Deshalb erwärme ich den Wachs über einem Teelicht bis er flüssig ist und rühre 1/4 Leinöl dazu, so bleibt der Wachs weich wie Butter und läßt sich bei jeder Kälte gut verarbeiten.
Mit- oder ohne Fungizit..., durch Schnittwunden habe ich noch keine "Verpilzung" feststellen können.
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 14. Sep 2018, 15:16
von b-hoernchen
Um Glerks eingangs gestellte Frage zu brantworten:
Ich würde die Schere bei ca. 1/3 der Höhe der Baumes von unten gerechnet ansetzen, also die oberen 2/3 wegschneiden - damit man einen Baum bekommt, dessen Stammdurchmesser in vernünftigem Verhältnis zur Höhe steht..
Aufasten halte ich im jetzigen Zustand für Blödsinn - schafft eine instabile lange Bohnenstange mit riesigem Hebel. Dass die tief ansetzenden Seitenäste ein Problem darstellen, davon schreibt Glerk uns nichts.
Wenn der Baum eher klein bleiben soll, würde ich jetzt schneiden, wenn er noch kräftig wachsen soll, im Winter.
Schneiden kann man einen so jungen Baum auch jetzt noch - der wird nicht gleich eine tödliche Fäulnis kriegen, sonst würden alle Bäume, bei denen ein Ast während der Ernte bricht, darauf eingehen.
Ansonsten würde ich mich um die Seitenäste kümmern, einkürzen, teils bis ins mehr- (2-3)jährige Holz - das kann man auch ganz gut noch im Februar machen.
Und einen stabilen Baumpfahl würde ich dem Baum trotzdem geben - auch jetzt noch... .
Re: Apfelbaum richtig schneiden
Verfasst: 14. Sep 2018, 15:29
von b-hoernchen
Bruno3120 hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 13:52Aus was es genau besteht, weiß ich nicht. Ich denke es sind Kunststoffe mit Lösungsmittel, hab aber wirklich keine Ahnung.
Keines der genannten Mittel hat noch Fungizide als Wirkstoff, Schacht wirbt sogar mit fungizidfrei.
Ich nehme Wundbalsam, vor allem bei flächigen Rindenschaden (ausgerissene Ästen) - bei Schnitten quer durchs Holz nur bei "größeren Schnitten, so ab "5-Mark-Stück-Durchmesser".
Ich hatte bisher nie Problemen wegen der Verwendung von Wundbalsam, streiche durchaus bei Reissen des Wundfilms durch Dickenwachstum noch mal nach.
Dr. Stählers Wundbalsam riecht meiner Nase nach etwas nach Formaldehyd. Ob der jetzt EU-mäßig als Fungizid anerkannt ist, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht - keimtötend wirkt sowas auf alle Fälle.