Seite 2 von 3
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 6. Nov 2018, 15:22
von Gartenplaner
Campanula rapunculoides hatte ich 2015 versucht, in dem schattigeren Übergang von Wiese zu Hartriegelhecke anzusäen, die wäre im Prinzip für den Standort gut geeignet.
Bis jetzt hat sich aber leider keine bei mir gezeigt, wahrscheinlich Wiese noch zu dicht.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 6. Nov 2018, 16:55
von Wild Obst
Wegwarte kenne ich auch eher von trockenen, sonnigen Standorten, aber die kann ich sicher mal ausprobieren. Warum auch nicht ein paar Malven.
Campanula oder Glockenblumen wären natürlich auch schön, aber mit denen hatte ich bisher eher wenig Glück. C. patula habe ich in der Wiese an manchen Stellen, C. persicifolia gibt es in der Nähe am Rand einer Kuhweide. Die habe ich in der Stadt zT. auch aus etwas verkahlten Thujahecken wachsen sehen, eine gewisse Schattenverträglichkeit müssten die dann auch haben. Auch die vorgeschlagene C. rapunculoides könnte ich mir gut vorstellen, oder C. latifolia, die ja recht (halb)schattenverträglich sein sollte.
Vielen Dank für die vielen Ideen!
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 6. Nov 2018, 20:07
von Wild Obst
Hier habe ich einmal ein Bild gefunden, leider ist das eine Ecke, die ich so sehr selten fotografiere, weil sie bis jetzt recht langweilig ist. Deswegen habe ich jetzt nur die Aufnahme von weiter hinten mit Obstbäumen im Vordergrund. Als erstes würde ich gerne den linken Bereich bepflanzen, die Trockensteinmauer im rechten Bereich ist noch im Bau. Da wird sich noch einiges ändern und die Hecke bzw. die Reisighaufen auch wahrscheinlich in ein paar Jahren wieder mehr Platz einnehmen als jetzt. Die Einfahrt dazwischen sollte frei von höheren Stauden bleiben.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 6. Nov 2018, 21:15
von Gartenplaner
Gibts im Wald dahinter größere wild vorkommende Farne? (außer Adlerfarn ;D)
Bei uns gibt es häufig Dryopteris filix-mas, der, ein bisschen gedüngt und nicht zu sehr von Wiese bedrängt, auch zu großen Gestalten werden kann und es auch halbschattig verträgt.
Die Trichter bilden den ganzen Sommer eine klare Struktur, die Wedel sollten aber erst im späten Winter "abgemäht" werden.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 6. Nov 2018, 21:28
von Wild Obst
Im Wald gibt es eigentlich nicht sehr viele Farne, und zum Glück in mehreren Kilometern Umkreis soweit ich weiß keinen Adlerfarn. Die Buchenwälder hier in der Gegend verschütten wohl die meisten kleineren Farne in der Streuschicht, so dass sich nur einzelne größere Farne halten können. Und die wachsen am häufigsten an Böschungen, auf Steinriegeln oder auf morschen Baumstümpfen. Es könnten die angesprochenen Dryopteris filix-mas sein, aber sicher bin ich mir nicht, ich bin kein Farnexperte. Es sind jedenfalls "trichterbildende" und da könnte D- filix-mas schon hinkommen. Am Fuß der Trockensteinmauer wachsen zwei davon und vereinzelt weitere im Wald.
Ein bisschen OT hier, aber zu Farnen:
In die Trockensteinmauer habe ich letzten Herbst zwei Hirschzungen gepflanzt, die haben den Sommer sogar recht gut überlebt, einer sogar mit den Sommer über grünen Blättern. Der andere hat im September nach einem Gewitter wieder ausgetrieben.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 6. Nov 2018, 21:35
von Gartenplaner
Es gibt ein paar sehr schöne und robuste "Trockenmauerfarne", Hirschzunge geht gut an so einem Standort, daneben Asplenium trichomanes, Asplenium ceterach, Asplenium ruta-muraria (kaum im Handel, sehr schlecht anzusiedeln), Asplenium septentrionale, Gymnocarpium robertianum, Polypodium vulgare ...
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 7. Nov 2018, 01:09
von Gartenplaner
Wild hat geschrieben: ↑6. Nov 2018, 11:00...Baldrian (
Valeriana officinalis) kommt an anderen Stellen in der Hecke und am Waldrand schon wild vor und ich würde den auch noch zu verpflanzen versuchen.
...
Bei dieser mächtigen Pflanzengestalt kamen mir noch Klette, Arctium lappa, Karde, Dipsacus fullonum und Geißbart, Aruncus dioicus in den Sinn, die da auch funktionieren könnten, wobei Klette und Karde nur zweijährig sind und Karde es vielleicht sonniger braucht.
Hier im Stadtpark ist an vielen halbschattigen und schattigen Stellen Bistorta amplexicaulis gepflanzt, eine nicht einheimische Staude, die jetzt immer noch nett blüht und, eingewachsen, auch diesen trockenen Sommer hier ohne Gießen überstanden hat.
Dann findet sich auch Salvia glutinosa als problemlose Bepflanzung mit später Blüte neben den Bistorta.
Stachys sylvatica wär auch noch ein später Blüher für den Standort....
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 7. Nov 2018, 09:19
von Wild Obst
Klette (Arctium lappa) und Karde (Dipsacus fullonum) habe ich diesen Herbst gesät, das hatte ich am Anfang ganz vergessen zu erwähnen. Da habe ich auf meinem Weg zur Arbeit ein paar beerntbare Pflanzen und hatte so genug Samen für einen Versuch.
Der Geißbart (Aruncus dioicus) und Salvia glutinosa sind recht interessant.
Ich sehe schon, dass meine Überlegungen sich langsam von "Was könnte ich da überhaupt pflanzen?" zu "Was von den Vorschlägen sollte/kann ich auf der Fläche überhaupt umsetzen?" ändern. Es macht ja eher wenig Sinn, von allen Vorschlägen je eine Pflanze zu setzen. Wenn, dass würde ich eher weniger Arten, die dafür in mehreren Exemplaren pflanzen.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 7. Nov 2018, 09:28
von Apfelbaeuerin
Wild hat geschrieben: ↑7. Nov 2018, 09:19Es macht ja eher wenig Sinn, von allen Vorschlägen je eine Pflanze zu setzen. Wenn, dass würde ich eher weniger Arten, die dafür in mehreren Exemplaren pflanzen.
Unbedingt. Ich würde an dieser Stelle sogar ziemlich flächig pflanzen, sonst wird es zu unruhig und schaut nicht gut aus.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 7. Nov 2018, 18:21
von enaira
Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich immer an einem Grünstreifen vorbei, in dem im Frühjahr ein breites Band Osterglocken blüht.
Später blühen dann Camassien und jede Menge Staudenwicken in unterschiedlichen Farben.
Keine Ahnung, wie der Boden dort ist. Liegt jedenfalls relativ sonnig, nur die Bäume im Streifen spenden etwas Schatten.
Gemäht wird einmal im Jahr, wenn die Hauptblüte der Wicken vorbei ist.
In diesem Jahr gibt es ein bisschen Nachblüte.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 7. Nov 2018, 18:44
von Bufo
Die Camassien haben bei mir den Druck der größer werdenden Gehölze nicht standgehalten. Die bräuchten ausreichend Abstand davon.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 7. Nov 2018, 21:51
von Wild Obst
Interessant, dass auch die Camassien genannt werden. Die probiere ich in der Wiese, wo ich vor einem Jahr 1000 St. gepflanzt habe. Im Staudensaum wäre mein Plan, Zwiebelblumen erst später zwischen die Stauden einzubringen, wenn sich diese etabliert haben. Allerdings gibt es schon ein paar Crocus, Eranthis und Galanthus dort.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 11. Nov 2018, 20:10
von Wild Obst
Dieses Wochenende war ich wieder auf meinem Grundstück und habe vom zukünftigen Staudensaum mal ein besseres Bild machen können.
Man sieht jetzt auch, dass das ganze am Hang liegt und links der Höhenunterschied zum Weg etwa 0,5 m sind, rechts eher 1,5 m. Links ist es auch etwas feuchter. Meine Hecke sind links Cornus mas und Tetradium danielii, rechts Prunus cerasifera, die auch mal als "Edelreiszwischenlager" herhalten müssen mit Chaenomeles und Aronia. In der Mitte eine Eleagnus multiflora (oder umbellata) und ein Heptacoidium.
Leider kann man die bisher gepflanzen Aquilegia, Iris sibirica und anderen Stauden kaum erkennen.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 11. Nov 2018, 20:18
von Wild Obst
Und hier auch noch ein Bild von der Trockenmauer und der +- freien, neuen Fläche hinter ihr. Dort habe ich schon Agrimonia eupatoria, Campanuka persicifolia und mehrere andere unbekannte Campanula, Knautia macedonica und an der Mauerkrone auch trockenheitsliebendere wie diverse Sedum, Lavendel und Thymian gepflanzt.
Re: +- "natürlicher", halbschattiger Staudensaum vor Hecke
Verfasst: 11. Nov 2018, 21:39
von Hero49
Damit die Gräser etwas gebremst werden, kann der kleine Klappertopf helfen.
In der Auflistung fehlen noch div. Digitalis.