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Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 14:21
von Eva
Gänseblümchen - Pellkartoffeln koch ich ohne Salz, sonst würd ich mich nicht trauen, das zu verwenden. Das Wasser vom Cypergras scheint jedenfalls toll zu sein, denn mein Kater trinkt eigentlich nur noch dort, nicht mehr aus seinem Napf :PNatrium vertragen die meisten Pflanzen wohl nicht wirklich gut.
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 16:03
von Caracol
Also ich habe den Säureliebhabern immer ab und an etwas alten Tee aus der Kanne verabreicht und mir eingebildet, dass das die ideale Flüssigkeit für diese Pflanzen ist.

Ist abgekocht und angesäuert. Was will man mehr? Und die Teeblätter können gleich noch mit.Experimentell oder mathematisch untersucht hab ich mein Tun natürlich nicht

, aber vielleicht hat sich jemand von euch intensiver damit auseinandergesetzt?
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 16:18
von Iris
abgesehen von den kosten:was ist eigentlich von mineralwasser aus dem handel zu halten. hier gibts vermutlich auch solches und solches.
Hihi, wie meinst du das, bernhard? Prinzipiell ist von Mineralwasser aus dem Handel mal viel mal wenig zu halten, je nachdem, ob es sich um ein solches oder ein solches handelt

.Mal Spaß bei Seite...Mineralwasser enthält, wie der Name schon sagt,
viele Mineralstoffe. Zudem einen Haufen an Kohlensäure, die unter Druck in Lösung gehalten wird. Dadurch, dass man die meisten Mineralwässer mit Kohlendioxid versetzt, erreicht man eine Umkehr der von mir auf S. 1 aufgeschriebenen Reaktion.Das Versetzen von Mineralwässern mit Kohlendioxid an sich ist sowieso Kohlendioxidquälerei

, denn man zwingt quasi das unschuldige Kohlendioxid unter Druck, in dem Wasser gelöst zu bleiben. Sobald ich aber die Flasche aufmache, versucht die gebeutelte Kohlensäure dem Gefängnis zu entweichen und die Menschheit freut sich scheinheilig und scheinbar unschuldig über das "Blubbern".Nu ist es aber so, dass die Kohlensäure (=schwache Säure) in ihrer deprotonierten Form (ihr Anion sozusagen) Bestandteil von Kalziumkarbonat - also unserem Kalk - ist. Ein Blick auf die Analyse auf der Mineralwasserflasche sagt dem mündigen Verbraucher aber rasch, dass auch Kalzium (=Ca
2+) als wichtiger und hocherwünschter Bestandteil in unseren handelsüblichen Mineralwässern vorkommt.
Würde man also seine Pflanzen mit Mineralwasser gießen, so hätte man das Problem mit den Kalkflecken genauso. Zusätzlich hätte man aber das Problem mit Salzauftrocknungen im Allgemeinen verstärkt. Mineralwasser müsste auch funktionieren....Der Salzgehalt ist ja meist auf den Flaschen angegeben und sollte dann logischwerweise möglichst niedrig sein.
Das "logischerweise" ist mir nicht so logisch.Salz ist für den Menschen nicht prinzipiell schädlich, sondern in gewissen Dosen sehr gesund. Vor allem Kalzium.
NaCl - natriumchlorid.... Aber auch davon könnte eine Pflanze versalzen, oder liege ich da falsch?
Richtig. Kochsalz ist für Pflanzen i.d.R. nicht so toll. Das sieht man auch an den Schäden, die manche straßennah gepflanzten Pflanzen vom Streusalz im Winter davontragen. Es gibt allerdings auch etwas "kochsalztolerantere" Pflanzen; das sind z.B. die, die an Küsten salzhaltiger Meere aushalten (z.B. Rosa rugosa).Liebe Grüße,Iris
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 16:23
von cimicifuga
OT: Iris, hast du denn chemie studiert?

staunende grüße
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 16:29
von Iris
Also ich habe den Säureliebhabern immer ab und an etwas alten Tee aus der Kanne verabreicht und mir eingebildet, dass das die ideale Flüssigkeit für diese Pflanzen ist.

Ist abgekocht und angesäuert. Was will man mehr? Und die Teeblätter können gleich noch mit.Experimentell oder mathematisch untersucht hab ich mein Tun natürlich nicht

, aber vielleicht hat sich jemand von euch intensiver damit auseinandergesetzt?
Na, da würde ich jetzt gerne mal eine mathematische Untersuchung anstrengen! Also:Du hattest ursprünglich 10 säureliebende Pflanzen mit je 5 l Tee (Darjeeling oder Cylon?) pro Monat gegossen. Eine davon stand in einem 11er Topf, 8 standen in einem runden 1l-Kontainer und vier weitere standen in 9er Töpfchen. Nach drei Monaten bist du bei drei der 9er-Pflanzen auf Früchtetee (noch saurer) umgestiegen. Nach 6 Monaten sind fünf Pflanzen verreckt. Was lernt uns das?
P.S. Bei mir bekommen die Pflanzen auch Tee-, Kaffee und Espressoreste. Aber auch hier gilt: salzempfindliche Pflanzen wie Orchideen besser verschonen oder mit dem zweiten Aufguß bedenken. Tee und Kaffe sind sehr salzhaltig, düngen dadurch gewöhnliche Zimmerpflanzen aber auch ganz gut mit (anorganisch über die Salze und organisch über die Schwebstoffe).
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 16:30
von Iris
OT: Iris, hast du denn chemie studiert?

staunende grüße
OT: Ein bisschen

.
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 16:35
von cimicifuga
mit je 5 l Tee (was für einer)
schon wieder ot: ich rate mal: PG tips oder Tetley's?

schwarztee wür ich sagen....sorrytotal alberne grüße
Re:Leitungswasser entkalken! - Völlig OT
Verfasst: 2. Jan 2004, 19:40
von Caracol
PG tips oder Tetley's?

schwarztee wür ich sagen....
Also Cimi, ich kenn deine anglophilen Neigungen ja, aber ich als Japanliebhaber würde keinen anderen Tee als frischen Sencha anrühren. Schwarztee ist doch nur Abfall bei der Teeproduktion.Und Kaffee??? Oh Graus!
Re:Leitungswasser entkalken! - Völlig OT
Verfasst: 2. Jan 2004, 20:11
von cimicifuga
Also Cimi, ich kenn deine anglophilen Neigungen ja, aber ich als Japanliebhaber würde keinen anderen Tee als frischen Sencha anrühren.
Und ich sah dich schon als gänzlich anglifizierten exilanten

PG tips nehm ich immer in der großpackung mit heim - ich weiß ja das es nur abfall ist, aber irgendein laster muss man doch haben.

Und Kaffee??? Da stimme ich dir zu - bähhh! :Pfür alle leidenden mitleser: sorry, wir werden uns in zukunft auf PMs beschränken, aber es hat sich grad so ergeben *unschuldigguck*

Re:Leitungswasser entkalken! - Völlig OT
Verfasst: 2. Jan 2004, 20:38
von Silvia
Und Kaffee??? Oh Graus!
Oh ja! Das schlimmste Gebräu, das ich in England je zu mir genommen habe, war Kaffee in einem Café - wie in der Mensa aus dem Automaten

. Da wird man automatisch zu Teetrinker. ;)Aber zum Thema Kaffee für Farne: Eine Bekannte versorgt ihren Farn regelmäßig mit einem Teelöffelchen voll Kaffeesatz. Und ich kann sagen, dass es ein Prachtexemplar ist. :)Zum Mineralwasser für Farne: Mir wäre es schlicht zu teuer und zu schwer zum Schleppen, auch wenn sich das richtige Wässerchen ohne Kohlensäure und arm an allem was schadet finden ließe. ;)LG Silvia
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 20:40
von Gänseblümchen
Mineralwasser müsste auch funktionieren....Der Salzgehalt ist ja meist auf den Flaschen angegeben und sollte dann logischwerweise möglichst niedrig sein.
Das "logischerweise" ist mir nicht so logisch.Salz ist für den Menschen nicht prinzipiell schädlich, sondern in gewissen Dosen sehr gesund. Vor allem Kalzium.
Iris, das logischerweise bezog sich nicht darauf, dass das Mineralwasser normalerweise salzarm ist, sondern darauf, dass es , wenn man es zum Blumengießen nehmen möcht, "logischerweise" möglichst wenig Mineralien enthalten soll, und natürlich auch kohlensäurefrei, da sonst der von dir beschriebene Effekt eintritt.Ist nicht immer ganz logisch die Logik

Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 23:11
von Wühlmaus
Mal abgesehen davon, daß es schon ein wenig pervers ist, was mit dem hochwertigsten Lebensmittel, daß uns in nahezu beliebiger Menge ins Haus geliefert wird, alles gemacht oder verbrochen wird, finde ich es schon recht sonderbar, dann auch noch Mineralwasser für Pflanzen zu kaufen

Kann dann nur empfehlen, wirklich kohlensaures Wasser zum Gießen empfindlicher Pflanzen zu verwenden

Ein heftiges Sprudeln erfüllt den Wurzelraum, wenn die Kohlensäure die im Laufe der Zeit in der Erde gesammelten Salze löst. Über das irreversibel schlappe Erscheinungsbild der so begossenen Pflanze sollte man sich dann aber nicht wundern :-XGeht es um kleinere WasserMengenBedürfnisse, würde ich Abkochen empfehlen. Für größere eine frostfest vergrabene Zisterne mit Hausanschluß :DWühlmaus
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 2. Jan 2004, 23:40
von Günther
Mineralwasser hat IMMER einen höheren Gesamtsalzgehalt als Leitungswasser, für die Bezeichnung "Mineralwasser" ist ein Mindestgehalt vorgeschrieben, drunter ists "Tafelwasser".Es hat also kaum Sinn, an Mineralwasser für Pflanzen zu denken.Auch für Tee ist Mineralwasser in der Regel ungeeignet, weichr Wässer werden bevorzugt.Und Kaffee trinkt man im feindlichen Ausland sowieso nicht, bis zum Beweis des Gegenteils bevorzuge ich Tee, da kann weniger verdorben werden.
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 9. Jan 2004, 20:04
von Iris
Mineralwasser hat IMMER einen höheren Gesamtsalzgehalt als Leitungswasser, für die Bezeichnung "Mineralwasser" ist ein Mindestgehalt vorgeschrieben, drunter ists "Tafelwasser".
Bevor falsche Aussagen über den Mineralstoffgehalt von Mineral- und Tafelwässern in den Köpfen der Leser verbleiben, halte ich einen Blick auf die Begriffsbestimmung nach der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung vom 1. August 1984 (BGBl. I S. 1036), die zuletzt durch Artikel 309 der Verordnung vom 29. Oktober 2001 (BGBl. I S. 2785) geändert wurde für sinnvoll:
§2 Begriffsbestimmungen. Natürliches Mineralwasser ist Wasser, das folgende besondere Anforderungen erfüllt: 1. Es hat seinen Ursprung in unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen und wird aus einer oder mehreren natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen; 2. es ist von ursprünglicher Reinheit und gekennzeichnet durch seinen Gehalt an Mineralien, Spurenelementen oder sonstigen Bestandteilen und gegebenenfalls durch bestimmte, insbesondere ernährungsphysiologische Wirkungen; 3. seine Zusammensetzung, seine Temperatur und seine übrigen wesentlichen Merkmale bleiben im Rahmen natürlicher Schwankungen konstant; durch Schwankungen in der Schüttung werden sie nicht verändert; 4. sein Gehalt an den in Anlage 1 aufgeführten Stoffen überschreitet, gegebenenfalls nach einem Verfahren nach § 6, nicht die in Anlage 1 angegebenen Höchstwerte.
In Anlage 1 werden einige Schwermetalle aufgeführt.
Der "geforderte" Mineraliengehalt von 1 g/l bei Mineralwässern darf nach §3 Abs.1 Satz 3 Punkt 4 der Mineral- und Tafelwasser-VO unterschritten werden. An der Stelle heißt es:Die amtliche Anerkennung wird auf Antrag erteilt.
Sie setzt voraus, dass die Anfoderungen nach § 2 (= Begriffsbestimmung, s.o.) erfüllt sind und diese unter(...)4. bei Wässern mit weniger als 1000 milligramm gelöster Mineralstoffe oder weniger als 250 Milligramm freien Kohlendioxids in einem Liter gegebenenfalls zusätzlich unter ernährungsphyiologischen oder sonstigen Gesichtspunkten mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren überprüft worden ist.
Und das heißt für den kundigen Leser, dass Mineralwasser keine 1000 mg Mineralien pro Liter enthalten muss, wenn es ansonsten die Kriterien nach §2 sowie die hygienischen Anforderungen etc. erfüllt und ein Antrag auf Zulassung gestellt wird. Viele Mineralwässer erfüllen nicht den Mineralstoffgehalt von mehr als 1g/l. Wenn sie geogen bedingt unter diesem Wert liegen, ist es eine Formsache, das Wasser dennoch in den Handel zu bringen. Bei der von mir favorisierten "Albertus Quelle" ("natüliches Mineralwasser, mit Kohlensäure versetzt - enteisent - Natriumarm") errechne ich aus der Analyse auf dem Etikett immerhin schlappe 446,4 mg/l und viel mehr kann es nicht werden, da die wichtigesten Ionen aufgeführt sind: also nicht mal die Hälfte der in der VO ursprünglich genannten 1000 mg/l

. Ein Würzburger Stadtwasser toppt mein Mineralwasser sicher locker.
§10 Begriffsbestimmungen. (1) Quellwasser ist Wasser, das1. seinen Ursprung in unterirdischen Wasservorkommen hat und aus einer oder mehreren natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen worden ist,2. bei der Herstellung keinen oder lediglich den in §6 aufgeführten Verfahren unterworfen worden ist.(2) Tafelwasser ist Wasser, das eine oder mehrere der in § 11 Abs. 1 erfaßten Zutaten enthält.
§11 Abs. 1 beginnt mit den Worten:
Zur Herstellung von Tafelwasser dürfen außer Trinkwasser und natürlichem Mineralwasser nur verwendet werden:1. Natürliches salzreiches Wasser (Natursole) oder durch Wasserentzug im Gehalt an Salzen angereichertes natürliches Minteralwasser,2. Meerwasser3. Natriumchlorid,4. Zusatzstoffe nach Maßgabe der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung
etc....
Daraus geht deutlich hervor, dass Tafelwässer sogar einen höheren Salzgehalt als Mineralwässer aufweisen können !Günther hat geschrieben:Und Kaffee trinkt man im feindlichen Ausland sowieso nicht, bis zum Beweis des Gegenteils bevorzuge ich Tee, da kann weniger verdorben werden.
Na, war das kein Argument für Kaffee

?Unbemerkt an Kaffee verdorbene Grüße vonIris
Re:Leitungswasser entkalken!
Verfasst: 9. Jan 2004, 21:42
von Günther
Tja, ich hab eben nicht an die germanischen Leser gedacht, tut leid...