Re:Pflanzt mir einen Baum, bitte!
Verfasst: 12. Jul 2005, 11:02
Und ich trinke sie als Tee 

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Warum ignoriert Ihr fast alle die Früchte? 'Kein Obstbaum' dürfte doch vor allem heißen 'kein Apfel, keine Birne, keine Pflaume, keine Kirsche', oder? Und für die Hälfte der anderen Vorschläge muß man kein Experte sein, um zu wissen, daß genau diese Bäume (Platane, Eisenholzbaum, Amberbaum...) ausgeschlossen werden sollten, als man sich auf 'einheimische' Bäume festlegte.Bei den Obstbäumen könnte man vielleicht schonmal einen Trick versuchen: Prunus avium, die Vogelkirsche. Ist ein einheimischer Waldbaum, wenn ich mich nicht irre. 'Dummerweise' ist die Süßkirsche ebenfalls Prunus avium. Du könntest also eine 'wilde' Prunus avium pflanzen und später hier und da Süßkirschzweige hineinveredeln lassen. Vielleicht wäre ähnliches auch bei Apfel oder Birne möglich: erkundige dich doch einmal in der Baumschule, welche Veredlungsunterlagen für sich alleine genehmigungsfähig wären. Vielleicht irgendein Wildapfel oder eine Wildbirne. Und nach fünf oder zehn Jahren bekommt der dann ein paar 'noch interessantere' Äste....Vielleicht gefällt Dir z.B. die Wildbirne (Pyrus pyraster) auch einfach so. Immerhin schöne Blüte, schöne Herbstfärbung, Früchte für Saft oder Marmelade...(Allerdings sollte man gerade bei Euch im Süden darauf achten, daß der gepflanzte Baum resistent gegen Feuerbrand ist! Wäre ja blöd, wenn ihr jetzt viel Geld ausgebt, und dann müßt ihr in wenigen Jahren nochmal pflanzen. Das Problem tritt nicht nur bei Obstgehölzen auf! Also vorher schlau machen...)Wie wäre es mit Elsbeere (Sorbus torminalis) oder Speierling (Sorbus domestica)? Soweit ich weiß mögen Naturschützer diese Bäume, sie haben eine schöne Blüte, zumindest der Speierling hat auch sehr dekorativen Fruchtschmuck und sie bringen auch Wildobst. Nahe Verwandte deiner Eberesche...Was ist mit einer Maulbeere? Ok, sie ist eigentlich nicht wirklich einheimisch, aber zumindest die Weiße Maulbeere wurde schon vor einigen Hundert Jahren zwecks Seidenraupenzucht in DE angesiedelt. Steht der Maulbeerbaum nicht schon im Verzeichnis der Must-have-Pflanzen von Karl dem Großen? Ich finde, auf den sollte man sich schon berufen können.Du sorgst also dafür, daß auf der Rechnung 'Morus alba' steht, im Boden aber 'Morus rubra' landet.die eierlegende Wollmilchsau - schöne Blüten, schöne Herbstfärbung, schöner Habitus, tolle Rinde, essbare Früchte, ökologischer Nutzen, Lebensqualität, ein Ort für Rindeneinritzungen, Heimatgefühl, Wellness...
Nee, der Rest des Rückens wurde ja benetzt. Die Schuld ist also eindeutig bei der widerlich klebrigen Linde zu suchen.Hätte sich der Siegfried den Rücken gewaschen....hät er das Lindenblatt entdeckt!
Ich kann ja verstehen, dass sie verhindern wollen, dass jeder alles mit Laura-Ashley-Prunus und Koniferen zupflastert, aber ich finde es ach eine ziemliche Zumutung. Die Baumpflanzaktion letztes Jahr, bei der wir den Sorbus gesetzt haben, war ein Kraftakt sondersgleichen und unglaublich teuer. Mein Plan ist jetzt, unsere tote Birke heimlich fällen zu lassen (man darf hier keine Bäume fällen, aber wir können immer noch "Gefahr im Verzug" reklamieren"), in Frieden einen kleinen Bam zu pflanzen und dann zu warten, ob sich das Gartenbauamt mal merkt. Da unser Garten nicht einsehbar ist, sind die auf Luftbilder angewiesen. Und dass die Birke weg ist, merken sie eh nicht so schnell, weil die zwischen ein paar Buchen verschwindet.Catalpa habe ich auch schon überlegt. Wie breit wird denn die Krone? UNd Pyrus salicifolia 'Pendula' war von vornherein meine Herzenswahl.Die Baumverordnung ist Arbeitsbeschaffung. Schleppt mal einen Baum mit einem Stammumfang von 25 cm. Dafür braucht man einen Kranen. Einen Grünexperten der den mickernden Baum die nächsten Jahre über die Runden bringt. Nee das ist Willkür. Auserdem hat nicht jeder das Geld, fertige Bäume zu versetzen. Auser den Komunen und die sind pleite. Gescheiter ist es einen vernünftigen Jungbaum zu setzen und ihn einwurzeln zu lassen. Der entwickelt sich dann auch richtig und fällt nicht bei jedem Lüftchen um!
gut, dass du das in diesem zusammenhang wieder mal erwähnst, knorbs. dazu habe ich mal ein paar gedanken zusammengeschrieben, die man im portal nachlesen kann. in der zwischenzeit sind ja auch wieder viele neue user hinzugekommen. daher erlaube ich mir auf meinen artikel "Wann sind Gehölze bei uns heimisch? - Eine kritische Betrachtung" hinzweisen.heimisch...ja da bahnt sich bei mir auch ein schöner kleiner disput mit unserem umweltamt an....da freu ich mich schon drauf . letztlich ist alles heimisch, was seit columbus 1492 als neophyten zu uns kam + sich selbstständig in freier natur halten konnte...hab ich irgendwo mal gelesen.
möchte ich etwas ergänzen, damit keine mißverständnisse entstehen. unsere heimische birke hat nach den jugendjahren (erste lebensjahre) mit gelblicher rinde, eine lange phase weißer rinde vor sich, die mit zunehmendem alter vor allem im unteren stammbereich durch schwarze borkenelemte abgelöst wird. die weiße rinde löst sich in horizontalen bahnen.platanen hingegen haben eine graue rinde, die sich blad plattenartig ablöst und grüne wie beigefärbige partien zum vorschein bringt. sehr alte exemplare haben auch oft einen reinbeigen stamm. ähnliche stämme kriegen im alter stewartia pseudocamellia und parrotia persica. wenn auch bei weitem nicht so dick.die platane; ist zwar ein amerikanischer baum aber schon gut eingebürgert; wird schön hoch, hat eine auffällige rinde (ähnlich der birke weißlich, die abblättert und gut für bastelarbeiten geeignet ist)
scheint so, als bestünde bedarf an einer "ode an die quitte"Ich weiß echt nicht, was so viele Leute an Linden finden.
robert, das ist eine klasse idee. würde mir irren spaß machen, die an der nase rumzuführen.Du sorgst also dafür, daß auf der Rechnung 'Morus alba' steht, im Boden aber 'Morus rubra' landet.
Das Laub kehre ich ohnehin zusammen (würde ich bei unterpflanzten Großbäumen generell so halten), da die Menge die Stauden und Gehölze schädigen könnten und ich unter dem Nussbaum einen einigermaßen gepflegten Rasen angelegt habe.Ich habe das Nusslaub zu Mulchzwecken genutzt. So z.B. unter Rhododendren und auf Salvia uluginosa.Schädigungen konnte ich keine feststellen. Aber das Nusslaub nimmt im Laufe des Winters keine schöne Konsistenz an, so dass ich künftig auf dieses Material verzichte. Generell nehme ich aber diesen Warnhinweis, der mir schon des Öfteren zu Ohren gekommen ist, ernst.Habe genug anderes Mulchmaterial, so dass ich auf Walnussblätter verzichten kann.Nach meinem Informationsstand wird aus verrottendem Walnuss-Laub Juglon freigesetzt, das allelopathisch wirkt, d. h. anderen Pflanzen als der Walnuss selbst schadet. In Gefäßversuchen ist dies zumindest nachvollziehbar - möglicherweise wird die schädliche Wirkung des Juglons ja durch besonders reichliche Düngung kompensiert. Nach meinem jetzigen Informationsstand würde ich bei Unterpflanzung einer walnuss das laub entfernen. Hast Du andere erfahrungen gemacht, Hortulanus? Kann man das Laub belassen?LGUrs