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Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 11. Mär 2022, 18:59
von cydorian
Und noch das letzte noch nicht erwähnte, aber gängige Mittel: Rapsöl mit Wasser und sehr wenig Seife. Kieselgur wäre mir neben den genannten Nachteilen auch viel zu teuer.
Es gibt aber ohnehin nur sehr wenige Gründe, gegen Läuse zu behandeln. Im normalen Garten sind dann meist auch die Nützlinge sehr schnell da. Ausnahmen sind die frühe Jungpflanzenanzucht im Gewächshaus oder Haus. Da kommts manchmal vor, dass schon sehr früh Läuse auftreten, die dann auch Schaden anrichten. Im Haus mit Kieselgur rumzustäuben ist aber erst recht strikt abzulehnen. Und wenn man behandelt, muss man auch nicht auf Nützlinge oder andere Insekten achten, die sind nämlich noch nicht da.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 11. Mär 2022, 20:20
von Starking007
"...Wenn Du Erfahrungen mit Gesteinsmehl gegen Blattläuse hast, würden die mich interessieren...."
Ich selber leider wenig, weil ich ausser den Schnecken alles Viehzeuch fressen lasse.
Generell beschädigen scharfkantige feinste mineralische Splitter
Gelenke und Fressapparat von Insekten und Milben & Co.
Wird deshhalb auch bei Hühnern gegen Milben angewandt.
Zudem ergänzt Gesteinsmehl Spurenelemente.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 11. Mär 2022, 22:33
von thuja thujon
Ja, auch Plutonium bereichert die Vielfalt an Elementen die die Pflanzen nicht brauchen. ;)
Nichts behandeln was man essen möchte, ein tollkühner Plan, wenn die Pflanze damit klar kommt und der Körper das mehr an Gift dadurch abkann, warum nicht?
Rapsöl und Kaliseife, leider beides Totalinsektizide. Bohnen und Blattläuse, ich habe noch nie Meisen darin gesehen. Die picken eher an den Obstbäumen, und wenn da die mehlige Apfellaus drin ist, ist die bei mir totgespritzt bevor sie eine Meise entdeckt und noch mehr für Triebverkrüppelung sorgt. Bei den vielen anderen Blattläusen die auf Apfel vorkommen, mache ich gar nichts.
@Bristlecone: ist das wirklich nur der Winkel der Spitze vom Kristall das den Unterscheid macht? Ists bei Titandioxid genauso?
PS: diese Johannisbeere ist nach 3 Jahren Befall mit Aphis schneideri still und heimlich von uns gegangen. Wie hätte man bei den gekräuselten Blättern die Blattläuse mit Staub oder Schmierseife oder Öl treffen können?
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 12. Mär 2022, 09:29
von cydorian
thuja hat geschrieben: ↑11. Mär 2022, 22:33Rapsöl und Kaliseife, leider beides Totalinsektizide
[/quote]
Was für den genannten Jungpflanzen-Anwendungsfall ein Vorteil ohne Nachteile ist. Und bitte immer vorher einen kleinen Test machen, ob auch Jungpflanzen die Anwendung vertragen.
[quote author=thuja thujon link=topic=70327.msg3836932#msg3836932 date=1647034388]Wie hätte man bei den gekräuselten Blättern die Blattläuse mit Staub oder Schmierseife oder Öl treffen können?
Nicht jedes Mittel ist für jeden Anwendungsfall optimal, siehe oben. Ist ein bloss direkt wirkendes Mittel nicht direkt applizierbar, muss man systemisch wirkende Mittel erwägen. Will man das aus welchen Gründen auch immer nicht oder hat sie nicht: Pech gehabt. Im Fall der Johannisbeere wäre wahrscheinlich bereits eine teilsystemische Wirkung von Blattoberseite zu Blattunterseite nützlich.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 12. Mär 2022, 09:36
von thuja thujon
Die Beschränkung auf Jungpflanzen habe ich überlesen.
Gerade dort finde ich einen Befall mit Blattläusen aber recht selten. Normal schaukelt sich sowas eher langsam hoch mit den Jahren. Ich war letzte Woche in einem Garten Bäume schneiden, alle recht unauffällig bis auf einen James Grieve, da waren die Triebspitzen schwarz vor lauter Blattlauseiern. Eine klare Sortenanfälligkeit.
Wo möglich kann man auf resistente Sorten ausweichen, Kopfsalat etwa, da habe ich ungern welche drin, weil ich den nur selten wasche.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 12. Mär 2022, 09:48
von cydorian
In der Paprikapflanzenanzucht passiert es manchmal. Schon im Haus. Vorbeugung ist auch da alles. Man sollte dabei z.B. auf alle anderen Zimmerpflanzen verzichten, damit nichts rüberkommt. Aber wenns passiert, muss man schnell handeln.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 15. Mär 2022, 22:13
von thuja thujon
Wer es mal ausprobieren möchte, Diatomeenerde ist ab Donnerstag bei Aldi Süd als Biozid im Angebot, nicht als PSM und daher frei verkäuflich.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 11:43
von lucullus_52
Danke für den Hinweis, das werde ich mal ausprobieren. 3,50€ für 100g sind für den Normalgebrauch natürlich heftig, wenn man bedenkt, daß man das Zeug online in 10-20kg-Gebinden für <2€/kg kaufen kann.... Aber für erste Tests will ich mir auch keine 10kg hinstellen, um dann evtl. zu merken, daß es für den geplanten Einsatz nix taugt.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 12:00
von thuja thujon
Ich weiß nicht ob die Säcke auch für sowas gehen würden.
Man bekommt Kieselgur ja auch grob für zB Kakteenerde.
Zum stäuben brauchts aber die sehr fein zermahlene Fraktion.
Die hat man früher zB zum schönen von Wein genommen, als Filterhilfsmittel.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 12:09
von lord waldemoor
lucullus_52 hat geschrieben: ↑16. Mär 2022, 11:43. Aber für erste Tests will ich mir auch keine 10kg hinstellen, um dann evtl. zu merken, daß es für den geplanten Einsatz nix taugt.
den rest nimmt dir jeder hühnerhalter ab, oder du fragst einen ob er was hat für dich
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 12:11
von lucullus_52
lord hat geschrieben: ↑16. Mär 2022, 12:09den rest nimmt dir jeder hühnerhalter ab, oder du fragst einen ob er was hat für dich
Dazu müßte ich erst mal Hühnerhalter kennen.... Ich gärtnere zwar ein wenig im Hausgarten, habe aber ansonsten keine Bezugspunkte zur Landwirtschaft oder (teil)-gewerblichen Tierhaltung
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 12:16
von lucullus_52
thuja hat geschrieben: ↑16. Mär 2022, 12:00Ich weiß nicht ob die Säcke auch für sowas gehen würden.
Man bekommt Kieselgur ja auch grob für zB Kakteenerde.
Was ich so in der Bucht gesehen habe, sind z.B. 20kg-Gebinde zur Hühnerbehandlung (Vogelmilbe) zu unter 25€. Das sollte bezüglich der Feinheit passen, wenn auch die Korngröße bei diesem Angebot nicht angegeben ist. Andere Angebote für kleinere Gebinde hatten auch 4µm als Korngröße angegeben...
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 22:44
von ringelnatz
thuja hat geschrieben: ↑11. Mär 2022, 22:33Bohnen und Blattläuse, ich habe noch nie Meisen darin gesehen.
ist das wirklich nur der Winkel der Spitze vom Kristall das den Unterscheid macht? Ists bei Titandioxid genauso?
Nicht bei Busch- oder Stangenbohnen, aber bei Puffbohnen habe ich Spatzen beobachtet, die sich am Stiel festhalten und an den Blattläusen laben :D
Die krebserzeugende Wirkung von Quarzstaub entsteht durch die geometrische Form der Kristalle.
siehe:
https://www.dguv.de/staub-info/was-ist-staub/quarzstaub/index.jsphttps://www.dguv.de/staub-info/was-ist-staub/amorphe-kieselsaeuren/index.jspOT:
Beim Titandioxid ist es eher die Teilchengröße selbst. Je kleiner das Staubkorn, desto tiefer dringt es vor und umso schädigender die Wirkung (und potentiell krebserregend) Das potentielle Problem mit Titandioxid ist die Tatsache, dass die Darreichungsform oft einen sehr hohen Anteil dieser sehr feinen Stäube hat. So zumindest mein Kenntnisstand zum Thema.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 16. Mär 2022, 22:48
von ringelnatz
Ergänzung:
"Außerdem fällt unter diesen Begriff das so genannte ungebrannte Kieselgur (Diatomeenerde). Dabei handelt es sich um die Skelette von abgestorbenen Kieselalgen, die in prähistorischer Zeit große Lagerstätten ausbildeten (Grenzwerte von synthetischen Kieselsäuren und Kieselgur). Zu beachten ist allerdings, dass der als Rohstoff abgebaute Kieselgur in nicht unerheblichen Mengen Quarz als Verunreinigung enthalten kann."
Auch wenn wir jetzt nicht davon sprechen, dass man täglich 2 Stunden mit einem riesigen Gebläse durch ein Gewächshaus läuft, würde ich trotzdem eher eine Anwendung mit Öl-Wasser-Emulsion oder Schmierseife bevorzugen.
Re: Diatomeenerde / Kieselgur gegen Blattläuse (& Co?)
Verfasst: 17. Mär 2022, 11:04
von lucullus_52
Stimmt: Substanzen, wie Kieselgur können durchaus der Gruppe "Feinstaub" (ggf.: "Feinststaub") zugeordnet werden. Aus diesem Grund sollte man - auch ohne gesetzliche Vorschrift im Hausgarten - mit solchen Substanzen nur mit entsprechendem Atemschutz (im Startbeitrag hatte ich ja die uns mittlerweile geläufige FFP2-Maske genannt) hantieren.....