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Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 16:22
von Secret Garden
sempervirens hat geschrieben: 8. Jan 2024, 15:59
reicht doch sie in einenm lokalen PArk auszusetzen

::) >:(
.
Diese invasive Nacktschnecke gehört weder in den Wald noch in einen Park. Wenn man sie schon eingesammelt hat, sollte man auch den Mumm haben sie zu töten. Beispielsweise mit einer scharfen Klinge. Gegen aufkommende Übelkeit hilft ein Gläschen Magenlikör. ;)

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 16:33
von Cryptomeria
Eure Einwände sind alle gerechtfertigt. Bei uns auf dem flachen Land sind in feuchten Jahren 100-Tausende Spanischer Nacktschnecken unterwegs. Viele Landwirte bringen großflächig Schneckenkorn auf ihren Feldern aus. Die Frage ist dann, wenn ich einen Eimer woanders aussetze, macht das die Suppe fett. Ich selbst zerschneide alle, um keine anderen Schneckenarten mit Gift zu gefährden. Aber sicherlich in Parks und Städten, wo es nur sehr wenige Spanische gibt, sollte man das natürlich unterlassen.
VG Wolfgang

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 16:45
von Aspidistra
Secret hat geschrieben: 8. Jan 2024, 16:22
Diese invasive Nacktschnecke gehört weder in den Wald noch in einen Park. Wenn man sie schon eingesammelt hat, sollte man auch den Mumm haben sie zu töten. Beispielsweise mit einer scharfen Klinge. Gegen aufkommende Übelkeit hilft ein Gläschen Magenlikör. ;)


Yep!
Ich zerschnippele alle Spanische Wegschnecken, die mir in meinem Garten vor die Schere/das Messer laufen.
Alle anderen Schnecken lass ich in Ruhe, die lassen mich ja auch in Ruhe.

Und für die Zartbeseideten: Ameisen mit kochendem Wasser überschütten, Silberfische vergiften und zerquetschen aber Nacktschnecken mit Schere IGITT!. Wo liegt da der Unterschied?

Sie in der "freien Natur" aussetzen hieße, der invasiven Art bei der Ausbreitung auch noch zu helfen.
Übrigens ich habe irgendwo gelesen, dass die Spanische eigentlich eine einheimische Art ist, wobei das Bestimmen eh sehr schwierig ist.
Die hat es nur irgendwie geschafft sich explosionsartig zu vermehren. Klimawandel? menschliche Eingriffe in die Landschaft?

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 16:49
von thuja thujon
Hast du keine Ackerschnecken?

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 16:54
von Aspidistra
thuja hat geschrieben: 8. Jan 2024, 16:49
Hast du keine Ackerschnecken?


Die machen eigentlich nur bei den Sämlingen Ärger. Die schütze ich mit hochstellen.
So im Garten kommen auf jede Ackerschnecke die ich find 10 bis 20 Spanische. Kann sein, dass auch die eine oder andere Ackerschnecke zerschnipselt wird aber Feind Nr. 1 ist die spanische, danach kommt lange nichts.
Und wenn ich ohne Brille unterwegs bin habe ich angst einen Tigerschnegel mit einer Ackerschnecke zu verwechseln. ;)

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 17:11
von thuja thujon
Die Spanische ist hier seit 2018 deutlich zurückgegangen, da hat man schon gemerkt wie Dürrejahre in Folge die Bestände schrumpfen. 2023 habe ich vielleicht 20 gesehen. Das ist das, was ich an Ackerschnecken jetzt Anfang Januar pro Tag finde.

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 19:08
von Gartenplaner
Laut Wiki ist die „spanische“ eigentlich eine südwestfranzösische Schnecke, die 1855 erstbeschrieben wurde und seit den 1950er schon weiträumig in Mitteleuropa verbreitet war.
Spanische in den Wald zu bringen ist vielleicht eher wie Eulen nach Athen tragen 8)

Ich trage weder, noch schnippel ich, bei mir bleiben sie ziemlich in der Wiese.

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 20:19
von cydorian
Arion vulgaris ist auf Kulturland in den letzten Jahren subjektiv weniger geworden, bis zu dem Punkt an dem man sagen kann "kaum Probleme". Stark zugenommen hat von Jahr zu Jahr die Garten-Wegschnecke, Arion hortensis, dann Ackerschnecken. Arion hortensis vermehrt sich ganzjährig, frisst sehr effektiv Jungpflanzen, aber nicht nur, sie geht auch in mildem Winter radikal an alles, was noch steht - Rettiche werden ausgehölt, Kohlrüben, im Radicchio sitzt sie drin und verlässt ihn nicht mehr, Winterblumenkohl wird angefressen, Spinat abgefressen, Pak Choi kommt gar nie mehr so weit, dass er erntefähig wird. Gegen ihre Taktik hilft Schneckenzaun nur bedingt. Trockenheit und Frost übersteht sie locker, indem sie einfach flott tiefer in den Boden kriecht und dort monatelange Wüste übersteht. Und sich dort auch fortbewegt - unter Schneckenzäunen hindurch. Das habe ich diese Saison wieder an einem Chinakohlbeet feststellen müssen. Das ist auch die Art, die mit Schneckenkorn kaum zu bekämpfen ist.

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 20:47
von ringelnatz
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Das ist auch die Art, die mit Schneckenkorn kaum zu bekämpfen ist.

muss ich leider unterschreiben. Ich wunderte mich schon...
weißt du woran das liegt?

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 22:04
von hobab
Echt, die hast du? Hier, im südlichen Berlin hab ich seit Jahren keine mehr gesehen, können auch Jahrzehnte sein - nur spanische und die neuen Mittelmeerweinbergis

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 22:09
von cydorian
Es gibt Unterschiede. Mit den kleinen Schneckenlinsen funktioniert es ein wenig besser. Die tönnchenförmigen Produkte bringen weniger was.

Arion hortensis bewegt sich anders. Sie kommen aus dem Boden und gehen dorthin wieder, oberirdisch bewegen sie sich weniger horizontal und treffen deswegen auch weniger auf das locker gestreute Schneckenkorn. Arion hortensis kann auch ganz unterirdisch bleiben und "nur" Wurzelfrass begehen. Sie vernichtet bei mir zuverlässig späte gelbe Rüben, geht in Kartoffeln und Süsskartoffeln, macht alle Retticharten nieder, frisst sich in heruntergefallene Tomaten hinein, in Paprika...

Schneckenzäune, egal ob mit Strom, mit Kupfer oder sonstwas helfen nicht gegen diese kleinen Problemarten. Da müsste auch eine tiefe unterirdische Sperre damit verbunden sein. Arion hortensis geht locker 40cm tief. Sie nutzt dafür auch kleine Gänge anderer Tiere oder (besonders beliebt) frisst sich an Wurzeln oder Stengeln entlang in die Tiefe. Auch nach einem knochentrockenen Sommer ist sie am ersten Regentag sofort wieder da. Im Gegensatz zu den grösseren Arten.

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 22:18
von ringelnatz
hobab hat geschrieben: 8. Jan 2024, 22:04
Echt, die hast du? Hier, im südlichen Berlin hab ich seit Jahren keine mehr gesehen, können auch Jahrzehnte sein - nur spanische und die neuen Mittelmeerweinbergis


hab gerade mal Wikipedia bemüht. Es ist evtl. doch die Gemeine Wegschnecke (Arion distinctus).

Aber die Beschreibungen von cydorian passen sehr gut:
- sie sitzen jetzt noch in den Radicchios, tief drinnen
- auch im Sprossenbroccoli
- zur Überwinterung gepflanzter Kopfsalat wurde im Gewächshaus aufgefressen
- es sind Massen und man sieht sie nie, außer in Verstecken
- Schneckenkorn wird zwar gefressen (von wem?), aber die Schnecken sind immer noch da
- die Schnecken sind alle sehr klein und dunkel, sie schaden v.a. Jungpflanzen; nicht über Nacht, aber stetig

ich guck mir die nochmal genauer an und versuche zu bestimmen

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 22:21
von oile
Die kenne ich nur zu gut. Salat sieht aus wie grünes Spitzentuch und tief zwischen Blättern stecken die Dinger. Beim Waschen bekommt man sie kaum raus. An Feldsalat gehen sie übrigens nicht gern.

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 22:42
von ringelnatz
man mag es kaum glauben, aber als ich heute Mittag kurz für eine Stulle 8) im Gewächshaus saß, habe ich gesehen, dass sie auch den Feldsalat fressen :o

Re: nie wieder schnecken :-)

Verfasst: 8. Jan 2024, 23:08
von cydorian
Bei denen sollte man nur auflisten, was sie NICHT fressen, denn diese Liste ist wesentlich kürzer und einfacher wie die Fressliste...