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Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 16:57
von Kürbisprinzessin
Ich würde Mist auch nicht in Töpfe zum Aussäen machen (ich hätte einfach Sorge, dass das zu nährstoffreich ist).
Und das Thema mit Medikamenten/Herbiziden - da hoff ich jedes Mal das Beste ::) Hier steht ein großer Container mit Mist für die Gärtner und ich hoffe sehr, dass sie da nicht den "frisch entwurmten" Mist reinkippen.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 17:56
von thuja thujon
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit unten 5 bis 10 cm Blaukorn als Drainage und Nährstoffspeicher, darüber etwas normalen Küchenabfallkompost, linksgerührt, und oben Laubkompost aus Ahornlaub mit etwas Gartenerde gemischt. Das hält das ganze Jahr und ich hatte immer gute Ernten.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:09
von hobab
Neidisch auf die Klimazone guck...
Warum Blaukorn? Ist ja nicht grade der Langzeitdünger (gibts zwar auch, aber da du es nicht erwähnst..)? Sonst mach ich das gerne ähnlich, bloß halt mit Hornspänen und Zuschlagstoffen je nach Kultur.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:19
von APO-Jörg
thuja hat geschrieben: ↑3. Feb 2024, 17:56Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit unten 5 bis 10 cm Blaukorn als Drainage und Nährstoffspeicher, darüber etwas normalen Küchenabfallkompost, linksgerührt, und oben Laubkompost aus Ahornlaub mit etwas Gartenerde gemischt. Das hält das ganze Jahr und ich hatte immer gute Ernten.
Das ist doch Spaß oder
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:22
von thuja thujon
Ja klar. Angefangen damit haben aber andere.
Zur Erinnerung, Faustregel, um Boden und Umwelt zu schützen: 3mm Kompost bzw Mist pro Jahr. Nicht den ganzen Kübel vollpacken.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:29
von hobab
Klar, bei Stauden. Bei den Einjähringen und eben auch vielen Gemüse kann man es schon mal krachen lassen. Kommt aber natürlich auch drauf an, ob der Kompost mehr Küchen- oder Gartenabfälle enthält.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:36
von thuja thujon
3mm gelten für die Starkzehrer unter den Gemüsen. Alles an mehr ist Umweltverschmutzung.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:45
von Kürbisprinzessin
thuja hat geschrieben: ↑3. Feb 2024, 17:56Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit unten 5 bis 10 cm Blaukorn als Drainage und Nährstoffspeicher, darüber etwas normalen Küchenabfallkompost, linksgerührt, und oben Laubkompost aus Ahornlaub mit etwas Gartenerde gemischt. Das hält das ganze Jahr und ich hatte immer gute Ernten.
Ahornlaub? Ich würde dir Buchenlaub empfehlen!
Thuja, wie würdest du es mir empfehlen, wenn ich im Garten immer wieder an den gleichen Stellen Kürbis + Tomaten (Starkzehrer) anbauen möchte? (kleiner Garten, kaum Möglichkeiten um mit Schwachzehrern zu wechseln).
Gilt dann auch die 3mm Regel? Mein Plan war da nämlich schon, die Kürbisse in einen Haufen aus Kompost (vielleicht 20L pro Pflanze) + Mist zu setzen, damit es genug Nährstoffe gibt.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 18:59
von thuja thujon
Natürlich gelten die 3mm für Starkzehrer. Du möchtest ja keine 3 Felderwirtschaft machen, wo nur im ersten Jahr gedüngt wird und die Jahre danach nicht mehr. Aber Tomaten und Kürbis ohne Flächenwechsel, das widerspricht jeder Fruchtfolge. Sowas sollte man niemals machen. Das sind die Grundregeln im Gartenbau.
Und fürs Verständnis: wenn ich 100L Grünschnitt brauche, um 5 Liter Kompost zu erzeugen, dann sollte aus den 5 Liter Kompost auch wieder 100 Liter Biomasse wachsen.
Und wenn 3mm Kompost nicht reichen, dann liegt das evtl daran, das Kompost nicht genug Stickstoff liefert um die Pflanzen zu ernähren.
Früher wussten sie es nicht besser und haben deshalb mit Blaukorn nachgeholfen. Wegen dieser Kompost-Blaukornschweinerei sind unsere Gartenböden die nächsten Jahrzehnte noch überdüngt. Aber es fehlt jedes Frühjahr an Schwefel und Stickstoff, damit man mal etwas an Pflanzenwuchs erkennt. N und S, die beiden Nährelemente, die nicht vom Kompost in ausreichender Menge im kalten Frühjahr zur Verfügung gestellt werden. Es hilft nicht, wenn man dann einfach nur 10 mal so viel Kompost gibt. N und S fehlen, Kompost ist der der falsche Dünger dafür.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 19:00
von hobab
Du stellst das als eine allgemeingültige feste Regel hin: das ist eine Durchschnittsempfehlung, für eine durchschnittlichen Kompost - und ich weiß nicht wie alt diese Untersuchung ist und ob die je überprüft wurde. Im Prinzip gibt sie aber eine gute Richtung - damit allen klar ist, dass Kompost keine Erde, sondern im Prinzip eher ein schwacher Dünger ist. Aber wie gesagt, es hängt total von der Anlage des Kompost ab. Ein Laubkompost hat im Grunde kaum Nährstoffe, desto mehr Gartenabfälle drin sind, desto weniger kann man den Kompost als Dünger verwenden.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 19:08
von thuja thujon
Ja, Laubkompost ist eher als Substrat zu verwenden, da eher Nährstoffarm. Deshalb gibt es ja hier im Unterforum den Strang, wie man Lauberde macht.
Da wäre die Ursprungsfrage evtl besser aufgehoben.
Und natürlich hat Grünschnittkompost zwar mehr Nährstoffe als Laubkompost, aber als Substrat halt eben doch schon zu viel. Sagt allein schon der Salzgehalt, tausende Versuche gibts dazu nachzulesen, auch reich bebildert, wie da der Wuchs stagniert.
Und Küchenabfallkompost, da reden wir von den richtigen Salzbomben. Kann man zum animpfen nehmen, für biologisch aktive Substrate, sehr vorsichtig zu dosieren. Und dann brauchts viele Austauscher, die die Nährstofffracht abpuffern können wie Lehmboden, Ziegelsplitt, Tennisplatzbelag und was man eben noch so in Topfsubstrate mischt.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 19:12
von Kürbisprinzessin
Mir leuchtet das schon ein, dass man eine Fruchtfolge durchführen sollte. Praktisch ist mein Garten leider nicht so groß und ich würde gern den verfügbaren Platz vor allem für "spannendes" Gemüse wie Kürbis + Tomaten nutzen. Ich denk grad bei Kürbis kann ich es auch einrichten, innerhalb des Beetes mal einen halben Meter hin und her zu wechseln, aber das Beet an sich ist halt fix. (Bei festinstallierten Tomatendächern bzw. Tomaten-Gewächshäusern gibt es doch auch das gleiche Problem, oder? da sind ja auch immer wieder Tomaten auf dem gleichen Boden)
Also ich entnehme deinem Beitrag, dass ich auch guten Gewissens weniger großzügig mit Kompost+Mist sein kann und auch eine Düngung mit weniger Kompost reichen könnte. Stickstoff wird bei mir ohnehin zusätzlich gedüngt + extra Calcium per Eierschale für die Tomate.
Ich hatte halt mal gelesen, dass Kürbis sogar "direkt im Misthaufen" gut gedeihen würde, deshalb dachte ich, dass "umso mehr umso besser".
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 19:19
von Eckhard
Ich mische Topferde aus Laubkompost und mineralischen Komponenten ca 1:1. Das ist bei mir grober Sand und nicht klumpendes Katzenstreu und oder Seramis, Perlite. Gerade bei schwach durchwurzelten Töpfen sollte man nicht viel weniger mineralische Komponenten nehmen, sonnst wird die Erde klitschig nass und das kann Chlorosen/Wurzelschäden geben. Stark durchwurzelte Töpfe sind unkritisch, weil sie das Wasser schnell verbrauchen.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 19:22
von Murraya
Okay, ich wollte nicht empfehlen Pflanzkübel halb mit Mist aufzufüllen oder ähnliches.
Der Kompost ist 7 Jahre oder älter und mit insgesamt sehr viel Stauden und Grasschnitt. Also ehe Erde auf einem Haufen. Der Mist kommt unten rein als Wärmequelle etwa eine Schaufel pro 10 l Eimer. Gleiches gilt für meine Kartoffelbeete: eine Schicht Stroh mit etwa 15 - 20 cm dann eine Lage frische Äpfel von Eseln, bzw. halb verrotteter Kompost. Die sind um einiges kleiner als Pferdeäpfel, also wird die Schicht so etwa 5-7 cm hoch sein. Auch hier geht es mir um die Wärme und auch um eine Möglichkeit das Stroh sinnvoll loszuwerden.
Im Topfsubstrat habe ich an Mist gar nicht gedacht.
Das mit dem Mischungsverhältnis von 1:1 ist interessant Eckhard, danke.
Re: Topfsubstrat selber mischen
Verfasst: 3. Feb 2024, 19:28
von Eckhard
Im Töpfen brauch mal lockerere Erden als im Beet. Es regnet nicht sanft auf die Erde, sonder es wird gegossen. Das spült mit der Zeit die feinen Bestandteile nach unten und da wird dann die Erde matschig. Daher viele drainierende Komponenten einmischen.