garten-pur

Mal so ins Grobe hineingedacht: Wie wäre es mit einer strukturellen Umkonzeptionierung? Also das Hochbeet für Gemüseanbau oder Einjahresblumen nutzen (dann kann man problemlos die zusammengesackte Erde jedes Jahr wieder auffüllen) und das Areal westlich des Hochbeetes mit mediterranen Pflanzen bepflanzen? Auf letzterem liegt ja jetzt eine Schicht Steine (vermutlich grober Kies) und drunter der verdichtete Splitt, wenn ich das richtig verstanden habe. An ein paar Stellen könnte man eine Handvoll Steine wegnehmen, den verdichteten Splitt an der Stelle etwas auflockern und einzelne große robuste mediterrane oder zumindest optisch mediterran anmutende Gewächse pflanzen, z.B. Yucca oder Lavendel, wie Mediterraneus schon vorgeschlagen hat. (Die Fläche zwischen Haus und Hochbeet müßte dann unbepflanzt bleiben, um von der Seite aus das Hochbeet bearbeiten zu können.)

Prinzipiell keine schlechte Idee, allerdings können wir kein Gemüse anpflanzen, was man dann auch ernten kann. Wir wässern mit Brunnenwasser und das ist leider sehr stark mit Nitrat belastet. Das gesamte Beet jährlich neu zu bestücken, stelle ich mir sehr aufwändig vor.
Momentan ist das „Hochbeet“ aus Cortenstahl, das wollten wir noch mit Steinen einfassen. Damit man es sich besser vorstellen kann, füge ich mal ein Bild ein.

Es gibt durchaus Gemüse, das nicht so stark Nitrat „sammelt“. Hier findest Du eine Übersicht:
https://www.vis.bayern.de/essen_trinken ... emuese.htm
Beim Gemüseanbau ergibt sich die jährliche Neubestückung durch die Ernte quasi von selbst. Aber auch das jährliche Neubepflanzen mit Einjahresblumen ist keine Hexerei Manche säen sich sogar von selber aus (einige bisweilen sogar stärker als gewollt ) und bleiben dann ohne weiteres Zutun über längere Zeit erhalten.

ich kann mir nicht vorstellen, korrigier mich bitte jemand, wenn ich einen Denkfehler habe, daß die Nitratbelastung des Wassers ein Problem ist. Das Wasser sollte man natürlich keinesfalls direkt trinken. Das Nitrat ist aber der natürliche Treibstoff für jede Pflanze. So kommt die Nitratbelastung in vielen Gemüseanbaugebieten ja auch erst zustande, - überschüssiges, von den Pflanzen nicht verwerteter Dünger wird ausgespült und gelangt ins Grundwasser.
Da man Gemüsebeete für die meisten Kulturen düngen muß, sonst wächst halt nichts, würde das Nitrat aus dem Wasser einfach ganz normal von den Pflanzen verwertet werden. Wieviel Nitrat da absolut drinnen ist, ist die nächste Frage

Gibt zu Nitrat in Pflanzen inzwischen auch ein paar ganze interessant Studien, daß Nitrat in Pflanzen pot im Organismus anders wirken könnte als Nitrat zb zugesetzt wie klassisch in Wurstwaren

Ich würde mir die Version mit Hochbeet nochmal überdenken.
Viel einfacher ist es den Boden zu lockern, wo gepflanzt werden soll, etwas mit Humus verbessern und direkt zu bepflanzen. Im Süden wachsen, zB Lavendel, Rosmarin, Thymian, Muskatellersalbei, Steineichen, Feigen auf felsigem Gelände.
Das sind Pflanzen, die bei dir gedeihen können.

Ich finds nicht schlecht,bringt etwas Höhe rein. Für Gemüse ist das Hochbeet eh nicht hoch genug.
Ich würde das Hochbeet mit feinem mineralischen Substrat (Dachgartensubstrat oder einfach nur Splitt mit Nullanteil) füllen und mit trockenheitsliebenden Pflanzen bepflanzen. Auch in die Kiesfläche ein paar Lavendel Salbei, Iris pallida, Dianthus carthusaniorum, Sedum..
Und fertig ist ein bunter, pflegearmer Vorgarten

Darf ich noch mal daran erinnern, dass die Sonne erst ab späten Mittag dort auftaucht? Da fällt einiges an Gemüse und Mediterranes einfach raus, weil die mindestens acht Stunden brauchen.
Dazu kommt eine dunkle Wand und Stahl, beides heizt sich extrem auf. Da sollte man erst mal überlegen welche Pflanzen damit - mit Hitze und nur begrenzt Sonne - zurechtkommen. Es fallen sicher nicht alle Trockenpflanzen raus, aber Lavendel, Currykraut, Euphorbia characias und vieles anderes würde ich nicht einplanen - wär mir zu riskant. Bei Rose hätte ich bedenken wegen der Hitze. Da wäre Schwarmwissen gut, ich werfe mal Kniphofia in den Ring, die geht bei mir auch mit etwas weniger Sonne (ist aber unordentlicher) und Hitze scheint sie zu tolerieren - und die Farbe nimmt den Ton vom
Stahl auf. Einige Artemisia und Gräser können auch beides, ich denke da kriegt man schon eine stabile Bepflanzung hin.

Kniphofia säuft und braucht Futter, die is eher für guten Boden mit nur einer Mineralmulchschicht.
Meine Macchia ist auch auf der Westseite, mehr Sonne wäre gut, aber es geht ganz gut.
Colastrauch geht sicher, Lavendel auch, halt nicht direkt am Haus im Schatten. Yucca wächst im natürlichen Habitat auch in lichten Wäldern, Euphorbia characias schafft das auch, die wächst halt etwas lockerer. Teucrium x lucydris geht super halbschattig und auch die Löwenmäulchen säen sich in den Halbschatten.
Nicht ganz mediterran aber Bergenia tuts an so steinig trockenen Ecken auch gut, sie bekommt dort sogar besonders leuchtende Herbstfärbung

Auf der Wand sieht man keine Fenster. Wenn das stimmt, würde ich auch Sträucher ins Hochbeet pflanzen, vielleicht Zypressenersatz? Oder Laubgehölzer, wie die schon vorgeschlagene Feige, die zu mediterranen Stauden passen. Oder eine 3er Gruppe von Sträuchern vor dem Pflaster.
Bei dem blendenden Kies würde ich auch unauffälligen Kies untermischen, damit das natürlicher aussieht. Ohne Bepflanzung wirkt er nicht natürlich, also zumindest einige der schon vorgeschlagenen Pflanzen integrieren.

Bergenie und Yucca gehen bestimmt, die nehmen auch praktisch jeden Boden: ich würd mich auch jetzt nicht auf Schotterfüllung versteifen: über die Lichtverhältnisse sich klarzuwerden ist ja schon vor Ort schwierig, per Foto schon erst recht.
Wenn Brauner D das Ordentliche gefällt, find ich Vorchläge wie man Wand und Kies natürlicher machen sollte auch etwas unpassend: vielleicht sagst du uns ob die Wand bewachsen werden darf und die Kiesschicht aufgelockert? Was hälst du von einer Pflanzung mit orangenen Kniphofia, Gräsern wie etwa Panicum ‚Shenandoah‘, Yucca und Wermut in Grau? Graublau und Orange komplimentieren die Farbe von Corten, da würden uns sicher noch mehr Stauden einfallen (Crocosmia, Iris …), du musst mit den Farben halt auch was anfangen können

Ganz ehrlich. Mich schreckt die große weiße Kiesfläche. Soll das wirklich so bleiben? Also ich würde ja das als Vordergrund für die Stauden im Hochbeet nehmen und die Kiesfläche mit einer Mischung zur Dachbegünung beleben.

wenn der Kies so blendend weiss ist, wie er wirkt, kommt auch in einiger Zeit die Problematik, daß er, je nach Luftfeuchte etc, entweder vergrünt oder dunkelgraue Verfärbungen bekommen wird. sieht man hier häufig.

Gestaltung ist wirklich nicht einfach..
ist hier schon gesagt worden, aber trotzdem nochmal, weils auch so extrem selten passiert daß sich jemand traut - Gratulation für das Rausreissen von der Versiegelung! - egal wie der Vorgarten wird - es wird besser werden als das, was vorher war.

hobab hat geschrieben: ↑8. Jun 2025, 12:03 Was hälst du von einer Pflanzung mit orangenen Kniphofia, Gräsern wie etwa Panicum ‚Shenandoah‘, Yucca und Wermut in Grau? Graublau und Orange komplimentieren die Farbe von Corten, da würden uns sicher noch mehr Stauden einfallen (Crocosmia, Iris …), du musst mit den Farben halt auch was anfangen können

Das klingt perfekt, vielen Dank für die tollen Vorschläge! Wenngleich ich zuerst eher an blau, lila und weiß als Farben gedacht habe, gefällt mir das vorgeschlagene Orange und die Pflanzen alle super gut! kann ich sehr gut mit leben

Zur Wand, das wird schwierig. In der Tat sind da große Fenster vom Wohnzimmer. Und, ähm, den Splitt mag ich eigentlich es ist gelber Kalkstein…

Kasbek hat geschrieben: ↑6. Jun 2025, 20:09 Es gibt durchaus Gemüse, das nicht so stark Nitrat „sammelt“. Hier findest Du eine Übersicht:
https://www.vis.bayern.de/essen_trinken ... emuese.htm
Beim Gemüseanbau ergibt sich die jährliche Neubestückung durch die Ernte quasi von selbst. Aber auch das jährliche Neubepflanzen mit Einjahresblumen ist keine Hexerei Manche säen sich sogar von selber aus (einige bisweilen sogar stärker als gewollt ) und bleiben dann ohne weiteres Zutun über längere Zeit erhalten.

Die Übersicht ist klasse, nach sowas hatte ich mal gesucht und nicht gefunden. Danke

Weiß geht natürlich sowohl zu Orangetönen wie Blau zum Corten. Zu weiß müsste Gillenia - leider sehr langsam - und Campanula persicifolia ‚Alba‘ problemlos gehen.
Blautöne, es sollte ja eher ein helles Blau sein, sonst geht es vor der Wand unter, ist schwieriger. Centaurea montana Sorten (Hitze?), Amsonia, Gräser wie Seseli caeruleum oder autumnalis, Geranium renardii. Wenn du eine Farbe bevorzugst, könnte man noch passende hängende Stauden für den Rand suchen.
Boden: normaler Oberboden. Man könnte unter aber als Drainage tatsächlich 16/32e Betonbruch verwenden- ist billig.