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Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 26. Jun 2025, 22:09
von Staudo
monili hat geschrieben: ↑26. Jun 2025, 13:20
Ende Mai habe ich ein kleines neues Staudenbeet angelegt mit Gypsophila, Echinacea und Stipa pulcherrima.
Leider zeigen die Pflanzen überhaupt keinen Zuwachs, zwei Echinacea haben sich überhaupt schon vertschüsst.
- Gypsophila runterschneiden, treibt von unten neu aus.
- Echinacea sind Pflanzen feuchter Prärien und daher hitzeempfindlich, also eher nichts für Gärten in heiß-trockenen Gebieten.
- Stipa pulcherrima treibt im Frühjahr aus, bringt bald Blüten und ist damit für das Jahr fertig. Es ist kein Wiesengras, das sich erneuert. Zuwachs ist erst nächstes Jahr zu erwarten.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 26. Jun 2025, 23:03
von thuja thujon
Wenn man Ahnung hat und das so betrachtet, wird tatsächlich ein Schuh draus.
Ob ich da mit Fotos drauf gekommen wäre?
Stauden ist ja nicht meins, aber pflanzen kann ich. Und da lockere ich den Lehmboden eben nicht übermäßig intensiv, weil ich beim pflanzen ja gerade Bodenschluss herstellen möchte. Ein Pflanzbereiter Boden vorausgesetzt...
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 26. Jun 2025, 23:47
von AndreasR
"Lockern" ist vielleicht auch das falsche Wort. Ein lange unbearbeiteter, toniger Lehmboden hat eine sehr massive, dichte Struktur, in die Pflanzen, die im üblichen Topfsubstrat herangezogen wurden, eben kaum einwurzeln. Der Wurzelballen bleibt quasi wie im Topf, und ein echter Bodenschluss passiert kaum. In diesem Fall kann man den Boden umgraben, und die nötige Krümelstruktur manuell erzeugen, bei passendem Feuchtegehalt ist das relativ einfach, nicht aber, wenn zu nass oder zu trocken. Oft gibt es ja auch noch hartnäckige Wurzelunkräuter, die man in diesem Stadium ebenfalls leicht entfernen kann. In solch feinkrümeligen Boden wurzeln die Pflanzen in der Regel schnell und gut ein, wenn man durch einmaliges Angießen für Bodenschluss gesorgt hat. Wenn's danach nicht gerade eine Dürreperiode gibt, muss man eigentlich gar nicht mehr wässern, die natürliche Bodenfeuchte reicht aus und sorgt so für gutes Einwachsen.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 08:48
von thuja thujon
Diese Böden gibts hier auch und die haben ihre Eigenheiten. Eher kalt, schlecht durchlüftet, nur bearbeitbar ohne Strukturschäden wenn sie `brechen´. Feinkrümelig mache ich sowas aber sehr ungerne, sondern lasse die so grob es geht. Beim pflanzen kommt da bei mir auch diese Schichtung: das feine Material unten am Topfboden seitlich andrücken, und dann eben nicht Wasser geben, weil das die Bodenstruktur zerstört, sondern mit den gröberen Bodenpartikeln bis Topfoberkante abdecken, leicht andrücken und so das überlockerte Feinsubstrat unten vor dem verschlämmen schützen.
Wenn möglich auch nicht angießen, für Bodenschluss hat das andrücken im unteren Topfdrittel gesorgt.
Die Methode geht mit vielen Böden, bei den Minutenböden muss man eben besonders aufpassen, nicht unabsichtlich was zu verschmieren und auch wenn sie nicht so verschlämmanfällig sind, auch hier kann man mit viel Wasser die poröse Struktur wegspülen. Das beste für solche Böden sind tatsächlich dicke Mulchschichten aus Regenwurmverwertbarem Material. Lebendverbauung ist hier deutlich langlebiger als mechanische Aktivitäten und sorgt für eine bessere Porengrößenverteilung.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 15:16
von monili
Habe zwei Pflanzen ausgegraben und ein paar Fotos gemacht.
Der Boden war an der Stelle bei einer Pflanze (Stipa) nur ganz minimal feucht und bei der anderen (Echinacea) trocken, obwohl ich am Vortag noch gegossen habe. An dieser Stelle schaut er auch nicht nach Lehm aus.
Aber ich weiß vom vielen Buddeln dass Lehm und Felsen darunter sind, auch an dieser Stelle.
Vermutlich hat die Vorbesitzerin als sie das Biotop herstellen ließ an der Stelle auch etwas Boden aufschütten lassen.
Mir fällt an dieser Stelle meines Gartens schon länger auf, dass diese Stelle sehr zur Trockenheut neigt und der Boden hier kaum Wasser speichert.
Drei Echinaceas habe ich diese Woche nachpflanzen müssen weil zwei eingegangen sind. Die nachgepflanzten habe ich auf den Fotos mit "NEU" gekennzeichnet.
Die Knospen der Echinaceas werde ich am Wochenende wegschneiden, aber sie haben sich seit dem Pflanzen auch überhaupt nicht weiter entwickelt.
Die Stipa pulcherrima gefallen mir irgendwie gar nicht, sie schauen völlig struppig aus und ich frage mich, ob sie sich nicht bald vertschüssen.
Soll ich die Samenstände der Stipa entfernen oder ist es da jetzt eh schon wurscht? Ich habe die Stipa gekauft in der Hoffnung, dass sie sich im Beet versamen werden.
Gypsophila kann ich kaum zurückschneiden - es ist eh fast nix da, nur 1 längerer Zweig links im Bild, den könnte ich zurücknehmen.
Das ist die Stipa
Echinacea. Schaut gut aus würde ich sagen.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 15:18
von monili
So schaut das Loch aus wo die Echinacea gestanden ist.
War trocken.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 15:26
von thuja thujon
Die sind tatsächlich noch nicht eingewachsen. Wurzelneubildung ist aber erkennbar.
Die Erde unten ist ausreichend feucht zum einwurzeln. Eher ist das Topfsubstrat nicht Wasserhaltefähig genug.
Ich würde die beiden wieder einpflanzen und jede Pflanze mit 2 Liter einer Flüssigdüngerlösung im Umkreis von 15cm um den Topf angießen, damit sie wissen, wo sie hinwurzeln sollen. Stickstoff und Phosphor haben Lockwirkung auf die jungen Wurzelspitzen.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 15:31
von monili
Danke!
Hast Du eine Empfehlung für einen Flüssigdünger?
Wie findest Du die Wurzeln der Stipa? Für meinen Geschmack schauen die weniger gut aus als die Wurzeln der Echinacea.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:05
von thuja thujon
In der Mitte unten ist noch ein lebender aktiver Faden. Das kann reichen. Es muss halt mal Futter rein.
Flüssigdünger, den billgsten im Laden. Hat man sowas nicht zuhause rumstehen? Blaukorn auflösen geht auch. Keine organischen Dünger, es muss was sofort verfügbares sein.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:14
von monili
Vielen lieben Dank!
Flüssigdünger hab ich nicht zuhause, Blaukorn aber schon.
Mit Blaukorn darf man ja nur ganz vorsichtig düngen - wie würdest Du ihn auflösen?
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:22
von Gänselieschen
@ Staudo - das mal so klar zu lesen, öffnet mir die Augen - Echinacea für feuchte Prärie, leidet unter Hitze/Sonne und Trockenheit

. Warum auch immer - ich ging davon aus, dass die unfassbar widerstandsfähig ist, und auch extreme Trockenheit verträgt... jedenfalls, ist es mir nicht gelungen, sie bei mir anzusiedeln.... und in diesem Jahr scheint tatsächlich an einer Stelle eine vom letzten Jahr wiederzukommen.. in einem regelmäßig bewässerten Staudenbeet
Das mit dem Zuwachs neuer Stauden habe ich auch, der Mai kalt und trocken, dann extreme Hitze, die Stauden wissen auch nicht, was sie damit anfangen sollen, also machen sie erstmal nichts. Immer noch besser als verrecken.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:29
von tomma
Mir erscheint die Fläche sehr ungeschützt-sonnig. Der Abstand zwischen den Stauden ist groß, da gibt es kaum Schatten. Eine leichte Schattierung für die Anwachsphase wäre sicher günstig. Vielleicht auch etwas Mulch. Ansonsten würde ich raten, dichter zu pflanzen.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:30
von Staudo
Gänselieschen hat geschrieben: ↑27. Jun 2025, 16:22
Echinacea für feuchte Prärie, leidet unter Hitze/Sonne und Trockenheit

. Warum auch immer - ich ging davon aus, dass die unfassbar widerstandsfähig ist, und auch extreme Trockenheit verträgt...
Beim Wort Prärie stellt man sich zwei Meter hohes Gras, weidende Bisons und brennende Sonne vor. Aber irgendwo muss das Wasser für zwei Meter hohes Gras herkommen.

Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:34
von monili
tomma hat geschrieben: ↑27. Jun 2025, 16:29
Mir erscheint die Fläche sehr ungeschützt-sonnig. Der Abstand zwischen den Stauden ist groß, da gibt es kaum Schatten. Eine leichte Schattierung für die Anwachsphase wäre sicher günstig. Vielleicht auch etwas Mulch. Ansonsten würde ich raten, dichter zu pflanzen.
Die Hälfte von dem Beet liegt am Nachmittag im Schatten einer Buddleja.
Aber Du hast schon recht, die Stelle ist sehr ungeschützt sonnig.
Hätte noch etwas Stroh von einer Pflanzenlieferung zu Hause wo ich eh nicht weiß wohin damit. Könnte rund um jede Pflanze umadum einen Ring mit diesem Stroh bilden.
Für die komplette Fläche wird es zuwenig sein.
Re: neue Stauden zeigen keinen Zuwachs
Verfasst: 27. Jun 2025, 16:38
von thuja thujon
Ist ein Anfang.
Ein gehäufter Esslöffel Blaukorn auf eine 10 Liter Gießkanne ist passend für sowas. Löse es in einem Liter Messbecher vor, es braucht lange, bis es gelöst ist und löst sich auch nicht vollständig. Vorsichtig düngen heißt, du darfst einen Esslöffel nicht mit einem halben kg verwechseln. Ich denke das ist mit etwas Mühe zu schaffen.