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Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 18:03
von knorbs
auf der rechten Seite Anemone narcissiflora zu sehen
könnte hinkommen
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 18:12
von mauersegler
Mensch Mauersegler, du weisst gar nicht, was du bei mir mit solchen Berichten auslöst! :DWie sind denn die Fernstraßen in Russland? Kann man sich im ganzen Land frei bewegen? Gibt es irgendeinen Alternativreiseführer?
Sibirien ist sicher einer der unbekanntesten Gegenden der Erde geblieben und wird es wohl noch lange bleiben. Umweltzerstörung gibt es aber trotzdem zuhauf. Illegale Abholzung ist ein riesiges Problem. Der Sedimenteintrag in den Baikal nimmt dadurch signifikant zu, Folgen noch unabsehbar. Trotzdem wirst du einmalige Erlebnisse haben und wenn du an die richtigen Leute gerätst, dann tauchst du schnell in ein Wunderland ein. Ich besitze keinen Reiseführer über Rußland und kann dir nichts empfehlen. Das Reisen wird ohne Russischkenntnisse schnell zum Abenteuer. Ich habe mich nur mit Händen und Füßen verständigt, in Irktusk im Projekt habe ich nur englisch gesprochen. Da ich vollkommen selbstständig gewohnt und auch selbst gekocht habe, war das Einkaufen knifflig. Habe kein Wort russisch gesprochen, als ich ankam. Allerdings sollte man schon ein bissel Ahnung vom kyrillischen Alphabet haben, sonst steigst du in einer Großstadt wie Irkutsk garantiert IMMER in den falschen Bus

Was ich nie so richtig einschätzen konnte war die Kriminalität. Sturzbesoffene habe ich ziemlich oft gesehen, einmal wurde ich Augenzeuge wie ein Sanitäter (!) im Suff seine Frau blutig geschlagen hat. Sie war auch besoffen und hat ihn dann mit einem Holzscheit voll ins Gesicht getroffen. Danach wurden beide ins Krankenhaus gefahren. Mittlerweile wird der Baikal immer mehr zum Tourismusziel. Die Steppeninsel Olchon steht unter einem enormen Erschließungsdruck. Dort habe ich Nikita kennengelernt, der versucht dort den sanften Tourismus zu etablieren. Wenn du bei ihm unterkommst, dann wirst du großartige Tage in einmaliger Umgebung erleben.
http://nikita.olkhon.info/Nikita kennt auch die Leute von der Baikalwelle sehr gut. WEnn du mal lesen willst, wie eine junge Frau mit dem Auto alleine mit ihrem Hund von Deutschland nach Burjatien gefahren ist, dann mal hier schauen:
http://www.sprachen-interaktiv.de/russl ... .htmlKenne die Autorin von einer Mailingliste. Sie spricht allerdings perfekt russisch.
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 18:26
von sarastro
Herzlichen Dank für deine Informationen!!Das Problem mit der Russischen Sprache sehe ich als nicht so gravierend an. Hauptsache ist, wie du sagst, die Schrift, und wenn man die "Lebensmittelsprache" sich ein wenig aneignet, ist es schon gut zum über die Runden kommen. Hatte bisher in etlichen Ländern mit nicht lateinischem Alphabet keine großen Probleme, wo dann auch noch Sprachschwierigkeiten auftraten, weil kein Mensch Englisch oder Französisch konnte.Und dies ist ja gerade das kitzelnde Abenteuer, wenn eben nicht alles so glatt geht. Aber dazu bräuchte man viel Zeit.
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 18:34
von Wühlmaus
Martin - da hast Du ja etwas ganz Wunderbares geschaffen

Danke, daß Du es hier vorstellst!WühlmausGrüße
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 18:41
von mauersegler
Wenn man mal in Irkutsk angekommen ist, dann kommt man ganz gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Baikal. In das endemitenreiche Gebirge Hamar Darban fährt man beispielsweise mit der "Elektritschka", das ist so ne Art Bummelzug. Nach ca. 150 km im Bahnhof von Sljudjanka (direkt am Baikal) aussteigen und los gehts Richtung Süden in die Berge. Das ist für viele naturinteressierte Leute aus Irkutsk ein ganz normaler Wochenendausflug. Damals hat die Zugfahrt hin und zurück ca. 4 Euro gekostet (für 300 km). Auf die Steppeninsel Olchon fahren nach der Eisschmelze regelmäßig Busse. Wenn das Eis fest genug geworden ist, fahren die Busse im Winter auch nach Olchon, direkt übers Eis, so ab Januar.Maya Michalovna ist damals bei allen Touren ständig im Dreieck gesprungen und hat alle paar Meter "Endemit, Endemit" gerufen!

Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 18:56
von Feder
Dein Birkenrindenbuch gefällt mir sehr gut. :DEs zeigt, wie nahe man der Natur kommen kann.Hast du den Knochenleim selbst gemacht? Knochen ausgekocht?
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 19:10
von mauersegler
Nee, das Zeug hab ich von meiner Vermieterin bekommen. Ansonsten war der Aufenthalt mitten in der Stadt nicht ganz so naturnah: habe u.a. dabei geholfen, eine Antimüllkampagne zusammen mit etlichen Schulen zu organisieren...

Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 20:23
von Gartenlady
Meine uneingeschränkte Bewunderung für Dein Kunstwerk, Martin. Es zeugt von Kreativität, Begeisterung für das Sujet, Sorgfalt und Geduld. Bin schwer beeindruckt
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 20:43
von Raphaela
Ich auch!

Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 12. Jan 2006, 21:04
von Tilla
Bin auch ganz begeistert

.Tilla
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 13. Jan 2006, 13:01
von Ingeborg
Birkenbuch: Wau! Es gibt tatsächlich noch sehr sehr viele schöne Möglichkeiten für Erinnerungen und Aufzeichnungen als "nur" ne Kamera.Habe Deine HP durchgesehen. Das Thema Pflanzen und gießen z.B. wär ja auch mal nen Thread wert.Ingeborgdie nicht nur einen lehmigen Hanggarten sondern auch noch einen sandigen trockenen Flachgarten am Rehbach hat.
Re:Mein Sibirien-Reisebuch aus Birkenrinde
Verfasst: 13. Jan 2006, 13:56
von Tolmiea
Ja, dieses Buch ist, egal wie oft man reinschaut, immer wieder faszinierend, Apus apus.liegrü g.g.g.