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Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 20. Apr 2014, 23:40
von Gartenplaner
Stimmt, die Schraube durch die Mitte der gekreuzten Stämme gabs auch noch...vielleicht sollte ich das mal mit einer dünnen und langen Schraube versuchen...hatte bei der Methode Bedenken, dass bei den dünneren oberen Bereichen dann der Trieb in der Mitte aufschlitzt, aber es gibt ja auch sehr dünne Schrauben....wäre immerhin keine umlaufende Struktur, die ein- und überwachsen werden müsste...
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 20. Apr 2014, 23:51
von riesenweib
schraube durch, das funzt, im laufe der zeit, sicher, vor allem bei jungen gehölzen.Habe vor vielen jahren mal wieder meinem rettungsdrang nachgegeben, und einen kleinen apfelbaum gekauft ("ja, das ist ein Wildapfel!"), der als versuchsobjekt gedient hat:etliche zweige waren zu kreisen und sonstigen formen gedreht, alle diese verformungen waren mit schrauben fixiert, die verbindungen waren schon (am) zusammen(ge)wachsen. OT der wildapfel war ein wilder sämling, und tragt mittlerweile 14 tage nach dem klarapfel riesen-äpfel. Die kreise etc habe ich damals herausgeschnitten....
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 15. Mai 2014, 19:39
von Gartenplaner
Momentan begeistert mich mal wieder aufs Neue die Dynamik der Wildblumenwiese, Mitte April noch fast ein Rasen mit Unmengen Löwenzahn, inzwischen, dank ergiebiger Regenfälle, ein Blütenmeer:

Wenngleich der Wiesenpippau dieses Jahr längst nicht so hoch geworden ist, wie nach dem verregneten Mai letztes Jahr.Jedes Jahr ist anders, die Blüten sind anders verteilt, die Wuchsdynamik ist anders, jedes Jahr eine neue Wundertüte

Sehr erfreulich ist, dass das Sammeln und gezielte Verstreuen überall von Klappertopfsamen sehr erfolgreich war, das blaß-grüngelbe ist Klappertopf.





Auch der Ackerwachtelweizen breitet sich aus

Ich experimentiere inzwischen ja auch mit nicht einheimischen "Wiesen"-Pflanzen - Allium 'Purple Sensation' scheint für die Ecke allerdings doch zu niedrig:

Ebenso wie Gladiolus communis subsp. byzantinus:

Aber vielleicht werden beide eingewachsen größer oder das Gras dort auch noch durch das jährliche zweimalige Mähen niedriger, abwarten
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 16. Mai 2014, 06:04
von Mrs.Alchemilla
wunderschön, Gartenplaner! Es ist aber auch eine schöne große Fläche, die du da zur Verfügung hast. Ich habe letztens Herbst einen vergleichsweise winzigen Streifen zwischen Haus und Grundstücksgrenze ausgesät. Da freue ich mich gerade über jede Pflanze, die ich schon mal als Einzelstück (Wiesensalbei) entdecke... Toll finde ich auch, dass du mit der Ansiedlung der Orchideen so viel Glück hast

ich schau hier und in den Wiesen-Thread immer gerne rein - Danke!LG
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 16. Mai 2014, 10:07
von Treasure-Jo
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 16. Mai 2014, 20:00
von Gartenplaner
Hallo ihr beiden, es freut mich, dass ihr Freude dran habt!!

Das "Projekt" war ja eher am Anfang, um 2001, eine "Verzweiflungs-Notlösung" um ein völliges Verbuschen der Obstwiese zu verhindern, nachdem kein Landwirt mit Schafen oder Kühen mehr da war.Erste Ansaat-Versuche in die "fette" Wiese in der Zeit scheiterten auch komplett.Dass nach so vielen Jahren mit einmal im Jahr Mähen dann ab 2008 auf einmal auch die Ansaat in die bestehende Wiese von schönen, bunten Wiesenblumen klappen würde, hab ich, als ich es wieder versuchte, nicht so richtig geglaubt, nur gehofft.Ebenso bei den Orchideen, sind ja Ableger aus Gärten, ich hatte da sogar eher keine Hoffnungen, dass sie überhaupt angehen...Die große Fläche hat hier den Vorteil, dass, wenn ich nur genug Samen weiträumig genug verteilt ausbringe, irgendwo ein Korn gute Bedingungen findet und aufgeht.Ansonsten ist die Größe der Fläche nicht unbedingt so wesentlich, eher der Nährstoffgehalt des Bodens, die Bodenfeuchtigkeit und das Licht.Und ein großer Vorteil kleinerer Flächen ist, den Boden dort umbrechen zu können, bevor man die Blumenwiese ansät.Man muss bei kleinen Flächen nur bedenken, dass Gräser und Kräuter eine gewisse Höhe erreichen können und gern auch mal überhängen - nicht viel anders wie bei "Mixed Borders"

Für mich ist die "Wiesen-Wundertüte" inzwischen fast ein Ersatz für Staudenbeete, die ich (noch) nicht habe
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 17. Mai 2014, 07:15
von Mrs.Alchemilla
Ja, die Erfahrung mit dem fetten Boden habe ich auch hinter mir. Der Srreifen hinterm Haus ist letztes Jahr bei der Außenrenovierung ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Es ist eh ein wenig beachteter Bereich (da fehlt mir noch die zündende Idee, ob und wie man den Teil irgendwann elegant in die Gartengestaltung einbeziehen kann) - derzeit parkt da auch noch ein kleiner Hänger. Bereits vorher wuchsen da höchstens an der Hauswand ein paar Beerensträucher und ansonsten Wiese. Ich habe dann letztes Jahr nach dem alles 'platt' war eine entsprechende Mischung von einem seriösen Anbieter eingebracht. Im Augenblick ist es noch recht lückig (allerdings sausen die Kids da auch zwischenzeitl. mal durch), da werde ich noch mal nachsäen. Jetzt guck' ich, wie es sich weiter entwickelt.Schön finde ich einfach auch, dass sich vieles an Insekten einfindet, das kann schon durchaus als Ersatz für Staudenbeete gelten. Wobei ich finde, dass das eine das andere nicht zwingend ausschließt (außer von der Gartengröße ggf.)

hat beides einen anderen Sinn, seinen eigenen Charme.LG
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 18. Mai 2014, 14:17
von Gartenplaner
@Mrs. Alchemilla:Das lückige Erscheinungsbild ist nicht ungewöhnlich, da viele Wiesenkräuter 2 Jahre bis zur ersten Blüte brauchen.Allerdings sollten dann bald die Kids nicht mehr durchsausen - im Gegensatz zum Rasen verträgt eine Wiese diese Art Nutzung nur zu bestimmten Zeiten, nämlich im Frühjahr, bevor das Wachstum richtig loslegt (wenn man keine Frühlingszwiebeln gepflanzt hat) und nach der Mahd im Sommer eine Zeitlang, wenn sie niedrig wie ein Rasen ist.Ausschließen auf keinen Fall!

Nur funktioniert die Wiese mit der möglichen Pflege grad gut, während richtige Stauden-Beete wahrscheinlich nicht gut funktionieren würden...aber ich will auf jeden Fall irgendwann welche haben
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 18. Mai 2014, 17:24
von Nina
Hallo ihr beiden, es freut mich, dass ihr Freude dran habt!!

Für mich ist die "Wiesen-Wundertüte" inzwischen fast ein Ersatz für Staudenbeete, die ich (noch) nicht habe
Das kann ich gut verstehen! Das entwickelt sich ja sehr schön bei Dir!
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 19. Mai 2014, 06:36
von Mrs.Alchemilla
Hallo gartenplaner,dann warte ich mal entspannt ab, ob sich die Lücken noch schließen. Den Kids kann man zum Glück durchaus was beibringen

, im Augenblick ist dieser Bereich tabu, weil wir im aufgehängten Nistkasten ein Nest entdeckt haben. Sowas akzeptieren sie bereitwillig und freuen sich auf die "Babys"... Frühlingsblüher habe ich noch nicht. Ich habe mir - nach dem Wiesen-Thread hier - das Buch von Lloyd angeschafft, da bleibt noch etliches an Ideen zu verwirklichen. Aber erst hat anderes Vorrang.Wenn du - so wie ich es verstanden habe - nicht regelmäßig dort gärtnern kannst, ist die Wiese wahrscheinlich wirklich pflegeleichter. Man hat ja vielleicht am WE auch noch anderes vor...LG
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 25. Jun 2014, 19:22
von Gartenplaner
So, mal wieder ein paar Bilder vom Garten, grad ist der Blütenhöhepunkt des Wiesenpippau vorbei und das Gesamtbild ist weniger bunt, bzw. man muss mehr suchen:


Ackerwachtelweizen, Melampyrum arvense

Iris latifolia 'King of the Blues'

Iris latifolia 'Mont Blanc'

Wiesenstorchschnabel, Geranium pratense

Wegwarte, Cichorium intybusAckerwachtelweizen hat sich gut ausgebreitet, Wiesenstorchschnabel ebenfalls, bei der Wegwarte scheint eher offener, gestörter Boden bevorzugt zu sein, aber es gibt ein paar Sämlinge, die Iris hab ich als Experiment letzten Herbst gepflanzt, dachte eigentlich nicht, dass überhaupt eine der Knollen dieses Jahr schon blühen würde...obs ihnen in dem Wiesenteil feucht genug ist, auch trotz trockenem Jahr bis jetzt, wird sich zeigen....Am Großen Rasen hat die linke Eibenhecke ihre Endhöhe erreicht - ich überlege noch, ob ich die Oberkante der Hecke parallel zum schräg ansteigenden Gelände führe, oder aber die Oberkante genau waagerecht schneide, so dass die Hecke am Ende zur Wiese niedriger wäre als am Schuppen....momentan gehts eher so in die Richtung hinten niedriger (rechts auf dem Foto), vorne höher (links auf dem Foto)

Durch die längeren Trockenphasen bisher sieht der Eibenhain ziemlich zerrupft aus, der Waldmeister ist zu Stroh geworden (der treibt aber wieder aus, das hab ich schon 2011 mal erlebt), die Helleboren haben Blattläuse ohne Ende und teilweise auch Trockenstress, aber da müssen sie durch, im Eibenhain werden nur Neupflanzungen im ersten Jahr gegossen (deshalb auch diese Stäbe-Parade links, da stehen neugesetzte Pflanzen...Herbstpflanzung wäre allerdings vorteilhafter gewesen

)

Der Gartenhof dagegen präsentiert sich grün und üppig, da er feuchter bleibt:



Und in einem Monat steht schon wieder die Mahd der Wiese an....
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 25. Jun 2014, 22:52
von riesenweib
...bei der Wegwarte scheint eher offener, gestörter Boden bevorzugt zu sein...
ja. Hier z.b. in pflasterritzen, in denen immer wieder herumgefieselt wird. Dann kommt sie in zwar nicht bunter, aber doch vielfalt, inklusive weiss.
sehr schön .
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 26. Jun 2014, 19:09
von Gartenplaner
Oh, die Blauabstufungen sind ja klasse!!Ich fürchte aber, daß die Sämlinge eher weniger denn mehr werden, da die Ecken mit gestörtem Boden zuwachsen und verschwinden.Das Erdplateau und die Trockenmauer wurden 2010/2011 angelegt und dafür viel Erde bewegt und beim Bau aufgewühlt, in den ersten Jahren gabs ganz viel Klatschmohn dort, inzwischen sind es nur noch sehr vereinzelte Pflanzen, das Schicksal wird die Wegwarte dann wohl auch teilen.Aber dafür fühlen sich ja dann andere Arten, die eine geschlossene Wiesenstruktur mögen, wohl
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 1. Jul 2014, 09:56
von schwarze Tulpe
Hallo Gartenplaner - endlich schnuppere ich in deiner Parklandschaft, bin erst auf Seite 3, aber schon lange voller Begeisterung. Ein Garten wie ein Traum. Ich gehe einige Schritte und erlebe völlig neue Sichten, Enge und Ferne mischt du. Dein Garten ist wie ein Gebäude mit hundert Räumen, Kämmerchen, Klausen, Verliese und Sälen, alle anders mit eigener Ausstrahlung. Wunderbar. Auch dein üppiges Verteilen deiner Objekte schafft reizvolle Kontraste.Ein Garten muss persönlich bleiben, darf für mich keine Abbildung/Vervielfältigung von gartenmodischen Hochglanzseiten sein. Dein Park verrät die Handschrift eines Könners. Dabei bin ich erst auf Seite 3 und seufze schon.Wann hat man heutzutage die Chance ein so großes Grundstück zu gestalten. Ich denke an Fürst Pückler-Muskau, der noch große Landschaftsgestaltungen plante und viele umsetzte. Er begleitet mich seit Jahrzehnten, habe etliche Bücher von ihm gelesen, Landschaftsplanungen und Reiseberichte. Wie hätte er die Braunkohlentagebaugebiete neu entworfen und gestaltet?Ich freue mich auf die nächsten Seiten über deinen Park.
Re:Die Entwicklung eines Gartens: von der Obstwiese zum Park?
Verfasst: 1. Jul 2014, 20:39
von schwarze Tulpe
Die Entstehung deines Gartens ist eine ausgezeichnete Dokumentation. Auch deine Fragestellungen, deine unermüdlichen Erklärungen zu den Gartendetails, zu dem Wie-haben-Sie-das-gemacht? Das Lesen ist ein Genuss. Obwohl ich finde, du könntest zwischendurch etwas mehr lachen. Vielleicht auch dein Garten? Erlauben das die beiden Torhüter? Sie sind herrlich direkt, so mitten im Disput. Es könnten pur-Mitglieder sein. Sie erinnern mich an ausdrucksstarke Menschen hier, nein, nein, ich schweige, außerdem kommen Versteinerungen nicht im Diesseits vor.Ich lerne viel, und freue mich wie du die Erfahrungen der "Menschheit" auf deine Art umsetzt. Interessant sind auch die Ideen, die die User hier bringen, die Beschreibung ihrer Vorstellungen, die deinen mal nah und dann unendlich fern sind. Auch das bereichert die Doku. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Dein Garten gefällt mir, schlimmer, ich würde ihn gerne mal sehen.