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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 12:22
von Krokosmian
Dto. im Schwabenländle.
Ha von nix kommt halt au nix, gell ;).Aber selbst das kann man nicht verallgemeinern, in Stuttgart-Mitte gibt es einen ziemlich noblen Laden, der... ja gute Frage was eigentlich verkaufen will? Jedenfalls hat er auch eine Garten-, nein eine Outdoorabteilung in der Pflänzchen, mit staubfangendem Kruscht ausstaffiert, hochpreisig an die Kundschaft gebracht werden. Eine sehr ambitionierte junge Floristin versuchte hier in der Vorstadt, keine 10 Kilometer Luftlinie vom Zentrum entfernt, etwas Ähnliches und scheiterte. Tat mir für sie sehr leid, war aber voraussehbar. Dabei wohnen hier dieselben Leute (Herr Pfenningschmidt) hätte seine Freude ;D) die ins Zentrum zu dem anderen Laden pilgern und schon bei der Erwähnung des Namens in pure Verzückung geraten ::).Ganz OT: kann natürlich nur für meinen Tellerrand reden, habe aber bisher (!) nicht den Eindruck, dass die Kies-/Schottergärten überhand nehmen. Es gibt sie hier zwar auch vermehrt, es sind aber bis dato solche Flächen, die vorher meist entweder Brombeergestrüpp oder Rasenwüste waren. Außerdem sind hier in letzter Zeit einige junge Familien u. a. auch in ein kleines Neubaugebiet zugezogen, welche größtenteils einen Garten neu bepflanzt/angelegt haben, nicht immer nach den höchsten Ansprüchen, aber die Welt ist zumindest hier (noch) fast in Ordnung :). Hoffentlich bleibt es auch so!

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 12:28
von sonnenschein
Nee, ich habe mir eine andere Strategie zugelegt und mir damit eine kleine Fan-Gemeinde geschaffen: Da ich fast nur Arten verkaufe bekommen die Käufer auch noch die Historie erzählt. Woher die Pflanzen ursprünglich kommen, welche Pflanzenjäger sie erstmals nach Europa gebracht haben, welche Gartenauszeichnungen sie in GB erlangt haben usw. Das schafft gleich von Anfang an eine Beziehung. Aber auch diese treue Anhängerschaft stöhnt, sie hätte keinen Platz mehr im Garten. Im empfehle dann regelmäßig, doch die Rosen rauszuschmeißen.
Das mache ich auch so! Gleiche Strategie, aber meine Empfehlung lautet: Rhodos und andere langweilige Gehöze rausschmeißen ;D.Das Schöne an "der Rose" ist doch ihre Vielfältigkeit:große robuste Sträucher (statt Forsythie oder so)Kletterer für RosenbögenImmerblühende Strauchrosenkleine BlumensträußeHerbstfärbungWas für Vögel und Bienenwas für naturnahe PflanzungenRaritäten für Sammler.....

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 12:33
von Krokosmian
Also die EM unter dem Rollrasen;soweit gehts dann doch nicht. Dazu müßte man sich mit dem Thema beschäftigen, wozu aber die Zeit nicht reicht. Alles andere; voll getroffen.Nochwas zu meinen bitteren Erfahrungen mit Rosen.Ich war selbständig mit Friedhofsgärtnerei und Gartenplanung (im kleinen Stil) und -Pflege.Auf unserem Dorffriedhof habe ich Rosen gepflanzt, wo immer es möglich war und im Juni war bei vielen Einwohnern ein Spaziergang über den Friedhof angesagt, um die Rosen zu bewundern.Als ich leider vorzeitig in Rente ging haben meine Nachfolger, alles erfahrene Friedhofsgärtner, als erstes die Rosen entfernt, weil diese nicht in ihre engstirnige Planung passte. Traurig!
Ein Paradebeispiel, das man für viele Gemeinden herziehen könnte! Da lob ich mir fast schon wieder die 70er-Jahre. Trotz damaliger Fantasielosigkeit hatte man zumindest etwas mehr Sachverstand.
Ähnliches kenne ich von hier, mancher Friedhofsgärtner hat wenig Interesse an einer dauerhaften Rahmenbepflanzung, dafür eher am Wechselflor den man immer wieder austauschen und damit abrechnen kann. Ob das ein Wollen oder ein Muss ist, kann ich nicht beurteilen.

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 13:04
von neo
Ich habe an den gehäuften Anfragen in diesem Jahr gemerkt, daß die Rose gerade bei Familien mit Kindern immer schlechter wegkommt: die Nachfrage nach stachellosen Rosen ist groß.
Die ist auch von meiner Seite gross, reiner Selbstschutz! ;)Es gibt meiner Meinung nach einfach bessere Pflanzen für einen Kinder-Garten als Rosen, Stacheln hin oder her. Selbst bin ich nicht in einem eigenen Garten gross geworden, und es hat mich als Kind zu Besuch in einem Garten ungemein beeindruckt, dass man dort Beeren einfach von den Sträuchern essen durfte.Aber Gärten verändern sich ja mit der Zeit. Und wenn gewisse Pflanzen in einer Lebensphase nicht auftauchen heisst das ja noch lange nicht, dass es für das ganze Leben so bleiben muss.Unsere neuen Nachbarn haben übrigens einen "versteinten" Garten "entsteint" und zwei drei Rosen stehen jetzt da im Hang. (Und übrigens war es der Landschaftsgärtner, der ihnen vorgeschlagen hatte, da doch wieder (andere) Steine hinzumachen.)

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 13:45
von sarastro
Der Friedhof und sein Grabschmuck ist fast schon ein Abbild seiner ansässigen Bewohner (und vielleicht auch ihrer Einstellung zu Garten..?). Während hierzulande das Grab und sein Pflegezustand fast schon als ein standesgemäßes Spiegelbild gilt, sind diese Zeiten in meiner alten Heimat längst vorbei. Dort werden die Gräber weniger und weniger, viele Leute haben überhaupt keinen Bezug mehr zu diesem Thema. Das hat sich in den paar Jahrzehnten total gewandelt.

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 14:26
von pearl
Im empfehle dann regelmäßig, doch die Rosen rauszuschmeißen.
;D Die Begeisterung möchte ich sehen! ;D Rosen zusammen mit Rhododendren in einem Garten zusammen geht sowieso und überhaupt gaaaar nicht!

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 14:32
von zwerggarten
doch, mit serbischen fichten dazwischen schon. 8) oder blauen stechfichten! ;D

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 15:01
von gartenstolz
Ich hab lange gebraucht, bis ich nach dem elterlichen Rosenschock der 60/70er Jahre (staksige rote Rosen allein im Beet - allerdings eine wunderschöne New Dawn an der Pergola, die immer noch gedeiht) und der Kinderzeit mich selbst an Rosen heran traute. Im Vordergrund meines Interesses standen für mich zunächst mal Stauden, da stieg ich gerne in die Fußstapfen meiner Mutter, die eine wundervolle Staudengärtnerin war,. Rosen, aktuell um die 20 Stöcke, haben erst seit Mitte der 90er Jahre Einzug in den Garten gehalten. Aber hier gilt zunächst einmal: Sie müssen zu den Stauden passen....gartenstolz

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 15:05
von Hero49
Meine letzte Pflanzaktion war: gewünscht pflegeleicht, aber schön. So kamen unter anderem Rosen in den Sorten Red Leonardo und Sirius in 3er Gruppen sowie einzelne Eden und Flashlight in die Beete.Das Ganze wurde ergänzt mit Lavendel, Salvia offizinalis Sorten, Kalimeris und Sedum Matrona.Das ist meiner Ansicht nach pflegeleicht und wenn, wie von mir vorgeschlagen, noch mit Split gemulcht wird, sind nur wenige Pflegegänge pro Jahr notwendig.Rasen mähen ist mehr Arbeit, allerdings braucht man dabei nichts denken.

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 15:21
von fars
Rosen zusammen mit Rhododendren in einem Garten zusammen geht sowieso und überhaupt gaaaar nicht!
Du glaubst gar nicht, was alles geht: Bei mir steht hinter der zusammen wachsenden Cuisse de Nymphe + William Lobb ein Rh. maculiferum. Der blüht, wenn die Rosen noch nicht daran denken und ist verblüht und zieht sich in die Unauffälligkeit des undurchdringlichen Grüns zurück, wenn hoch über ihm die Rosen prangen.Klar, für Stil-Puristen ein Verbrechen. Aber wo bei mir nur ein Fitzelchen Platz ist, wird gepflanzt. Basta!!

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 15:36
von pearl
also doch! Rosen! Schließlich hat der Mann ja auch eine Frau. Da können Rhododendren ja auch eine Rose haben. ;) ;D

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 15:49
von fars
Na ja, so ein paar Rosen habe ich auch (C.F. Meyer, Rose de Resht, Moyesii, Holodenta usw.), aber kein Rosenbeet. Da sei der Heilige Hortulanus vor.

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 18. Dez 2015, 16:43
von pearl
:-X nee, Rosenbeet, das haben wir nicht! ;) Zu viele Stauden und ausreichend hohe Gehölze, damit die scheußlichen Knie der Rosen bedeckt sind!

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Verfasst: 19. Dez 2015, 10:27
von erhama
Das Schönste beim Gärtnern ist für mich die Begegnung mit dem Boden, das Gefühl, Erde an den Händen zu haben, auch den Duft des Bodens im Frühjahr, wenn er von der Sonne erwärmt wird, die Begegnung mit seinen vielfältigen Lebewesen und das Gefühl, ein Teil der Natur zu sein, die auf diesem Boden Pflanzen wachsen lässt. Pflanzen, die ich ausgesucht habe, die mich zu einem großen Teil ernähren und die mein Auge erfreuen. Und da gibt es eben viele Pflanzen, die mein Auge mehr erfreuen als ausgerechnet Rosen. Auch Duftpflanzen gibt es noch viele andere.Rosen haben ihre Hauptblüte im Sommer. Sommer ist ebensowenig mein Ding wie Rosen. Vielleicht mag ich deswegen ausgesprochene sommerblühende Pflanzen nicht so.
Danke für diese anschauliche Erklärung/Beschreibung. Diese Perspektive war mir bisher unbekannt - ich habe eine völlig andere. Ich arbeite mit Handschuhen - Erde an den Händen zu haben (und unter den Fingernägeln), ist ein Gefühl, auf das ich gut verzichten kann ;)Garten ist kein Teil der Natur - er ist Kulturlandschaft und wurde der Natur 'geraubt', sie versucht ohnehin, das Gebiet dauernd zurückzuerobern. Liegt aber hier am Biologen-Hintergrund - mir fehlt diese romantische Naturvorstellung vollkommen. Hier liegt die Rosen-Hauptblüte im Mai - da ist noch kein Sommer, aber es wird endlichwieder warm - die Rosen liefern sozusagen die Ouvertüre für unsere liebste Jahreszeit (erfreulicherweise halten die modernen Remontand-Rosen bis in den Herbst durch - die 'rosenblüten-lose' Zeit ist dadurch erträglich kurz). LG
Für Erde an den Händen gibts Wasser und Seife. Ich bin im medizinischen Bereich tätig und schmutzige Hände sind dort ein Tabu.Garten ist ebenso Kulturlandschaft wie alles andere hier um uns herum auch. Es gibt kaum noch Landstriche in Deutschland, die "naturbelassen" sind. Aber das hatten wir oft genug schon anderswo. Es kommt eben immer auf die Wünsche des Gärtners an - wer sich einen Raritätengarten wünscht, muss sicher mehr gegen die Natur ankämpfen als jemand, der versucht, im Garten die Natur für sich arbeiten zu lassen und eher sanft korrigierend einzugreifen - wie ich es tue. Auch deswegen passen hochgezüchtete Zierpflanzen (egal ob Rosen oder andere Pflanzenfamilien) nicht in mein Konzept.