Gartenplaner hat geschrieben: ↑9. Sep 2024, 18:18
... für den Vorgarten, wo ich das 100 Jahre alte Schneebeerendickicht gegen was dekorativeres austauschen will.
Wenn ich da die alten Triebe alle bis auf den Boden runter geschnitten (und sofort die Schnittflächen mit Glyphosat betupft) habe, werde ich die Häcksel auf der Fläche als dicke Mulchschicht einsetzen, damit möglichst wenig Beikräuter aufkommen, bis die neu gepflanzten Gehölze wieder genug den Boden beschatten.
Und auf der Mulchschicht werden mir die wahrscheinlich trotzdem auftauchenden Schneebeerenjungtriebe gut ins Auge stechen (so dass ich die dann auch schnell mit etwas Glyphosat streicheln kann).
Das habe ich bei meinem letzten Aufenthalt umgesetzt.
Mal ein Überblick, wie es vorher aussah, die Fotos sind aus dem Frühjahr, all die feinen grauen Triebe sind Schneebeeren:
Und vom großen Hof aus gesehen:
Und vom Bürgersteig aus:
Nicht grad ne "Visitenkarte"
Irgendwie hat mich der Vorgarten nie so richtig gereizt, ja, ich war sogar froh, dass die Schneebeeren auf der Seite und auf der anderen Seite des Vorgartenweges ein riesiger Haselnussstrauch und Fliederdickicht da soweit alles auffüllten.
Nur die allmähliche Verwilderung von Frühjahrsblühern entwickelte ein bisschen Charme:
Der Ilex ist ein von alleine aufgegangener Sämling, von den Vögeln dort ausgesät.
Als er es ein bisschen über die Höhe der Schneebeerentriebe geshafft hatte, fing er von alleine an, eine relativ grafisch-regelmäßige Form zu entwickeln.
Vor 2 oder 3 Jahren hatte ich dann daneben zusätzlich eine Hamamelis da reingepflanzt, also zuerst einige Schneebeerentriebe rausgehackt und dann gepflanzt.
Letzten Herbst kam ich dann zu einem Genista aetnensis, und als einziger möglicher Pflanzplatz fiel mir ein weiteres "Loch" in dem Schneebeerengetümmel ein.
Dann dachte ich an Camelia 'Black Lace' in der Ruine, die dort kontinuierlich immer mehr zu dunkel stand, und pflanzte die dieses Frühjahr in ein weiteres "Loch".
Eine schon recht eklektische Kombination war entstanden.
Schlussendlich wollte ich die Schneebeeren komplett weg haben, hatte ich doch auch noch eine Azara microphylla in der Shrubbery, die viel zu eingezwängt stand, und bei den jetzt abgebrochenen/gekappten Trauerweiden eine Kolkwitzia amabilis 'Maradco', die dort wie hingestellt und nicht abgeholt wirkte.
Also erstmal alle Schneebeerentriebe möglichst bodennah abschneiden.
Ein Orientierungsversuch:
Und die Umpflanzkandidaten:
Der Ilex-Sämling ist ein Weibchen.
Leider ist der männliche Ilex in der Shrubbery zu weit weg für eine Befruchtung.
Deshalb überlegte ich, eine männliche Sorte als Befruchter, und um den nackten Fuß des großen Ilex zu bekleiden, zu pflanzen.
Ilex aquifolium 'Ferox Argentea' gefiel mir gut und ist männlich.
Ich weiß noch nicht, ob ich aus den 'Ferox Argentea' einen klaren Formschnitt forme, oder den unteren Bereich freiwachsend sich auffüllen lasse.
Da es unwahrscheinlich war, dass die fehlenden Äste des Ilex auf der den Schneebeeren zugewandten Seite nachwachsen würden, kappte ich auch die paar unteren zum großen Hof hin.
Aus dem, was ich dann hatte, Azara microphylla, immergrün, spätwinterblühend, duftend, Hamamelis 'Orange Beauty', spätwinterblühend, duftend, Camelia 'Black Lace', immergrün, früh-frühlingsblühend, Ilex aquifolium, immergrün, rote Beeren im Winter und 'Ferox Argentea', immergrün, gelb panaschiert, kristallisierte sich nach und nach eine Art "Duft-Wintergarten" heraus, und mit Kolkwitzia 'Maradco', gelblaubig, Genista aetnensis, gelbblühend, Ilex 'Ferox Argentea', gelb-panaschiert, ein starker Gelb-Akzent im Sommer" heraus.
Dadurch kam ich auf Rubus cockburnianus 'Golden Vale' mit seinen weißen Trieben im Winter und dem goldgelben Laub im Sommer, als Füller und Bodendecker.
Leycesteria formosa 'Golden Lanterns' hab ich im Garten hinterm Haus, der bot sich als problemlos und robust auch noch für den gelben Sommeraspekt an.
Sarcococca hingegen wegen immergrün und im Winter intensiv duftend noch für den Winteraspekt.
Und Cornus 'Midwinter Fire' sogar für beide Jahreszeiten - gelbgrünes Laub im Sommer, intensiv gelb-rötlich gefärbte Rinde im Winter.
Ich hatte dann noch kleinere Lücken, so pflanzte ich einfach mal eine Fuchsia magellanica 'Aurauco', die ich schon 2x im Topf im Stall überwintert hatte, in eine solche Lücke, eine Fuchsia hatschbachii, die es zufällig grad beim Baumarkt im Nachbarort gab, und pflanzte eine größere Strauchpfingstrose in eine weitere Lücke um.
Es sieht alles noch etwas struppig aus.
Und es bleibt spannend, ob die großen umgepflanzten Sträucher es überleben, dass ich wenig Ballen herausbekam, das muss das nächste Jahr zeigen.
Ich hab großzügig Stockosorb eingearbeitet und die Wurzelballen/Wurzeln mit Mykorrhiza-Puder bestreut.
Glücklicherweise gab es fast ab dem Tag der Pflanzung der beiden regelmäßig kräftige Regenschauer.
Es fehlen jetzt noch die Sarcococca, die ich erst letztes Wochenende in Holland ergattern konnte, 3x 'Winter Gem' und 1x 'Fragrant Valley', und Cornus 'Midwinter Fire', ebenfalls aus Holland.
Ich brachte es nicht übers Herz, die Efeu-Altersform in der Ecke komplett zu entfernen, aber der über 100jährige Chaenomeles, die vom Efeu ziemlich überwuchert worden war, aber tapfer durchgehalten hatte, machte ich Platz, damit sie sich wieder bestockt.
Und das Zaunstück ist inzwischen auch gestrichen
