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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Feb 2020, 22:09
von Sandkeks
Das sieht das Bundesnaturschutzgesetz genauso. ;)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 3. Feb 2020, 22:13
von Roeschen1
Was ist mit der Bestäubungsleistung der Honigbiene in der Natur und unseren Obstgärten?
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 4. Feb 2020, 08:09
von Chica
Honigbienen sind entbehrlich, Wildbienen sind eh die besseren Bestäuber, schau
hier. Ich bekomme in meinem Garten zum Glück :-X nur selten eine Honigbiene zu Gesicht, meine Obstbäume werden effizient von Wildbienen bestäubt. Inzwischen wird Osmia bicornis sowieso gezielt in Obstbauplantagen eingesetzt,
hier hat z. B. Johann-Christoph Kornmilch eine Abhandlung dazu geschrieben.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 4. Feb 2020, 08:28
von Katrin
Honigbienen wären entbehrlich, in einer idealen, insektenfreundlichen Welt, die wir nicht mehr haben. Der Wunsch nach dieser Welt alleine macht die Honigbienen nicht überflüssig.
In Bereichen, die für Wildbienen gute Bedingungen bieten, stimmt Chicas Aussage natürlich - aber für wie viele Bereiche der Landwirtschaft gilt das schon? Dazu kommt, dass landwirtschaftlich gut als Nutztiere zu haltende Wildbienen einen deutlichen Flugschwerpunkt im Frühling haben und damit spätere Kulturen leer ausgingen.
Darüber hinaus finde ich es, wie mehrfach betont, recht wenig zielführend, die Honigbiene pauschal zu verurteilen, weil sie über Imkervereine und die fast nur honigbienenkennende Bevölkerung ein super Türöffner - gedanklich wie ganz real - für sinnvolle Wildbienenschutzprojekte ist. Eine Reduktion von Honigbienen in Gebieten mit wenig Angebot und ein "Schutzbann" in Naturschutzgebieten ist natürlich sinnvoll und sollte auch überall durchgesetzt werden.
Bezogen auf die Forderung, nur die dunkle Honigbiene wäre zu tolerieren: Von Honigbienen-Unterarten-Rassismus halte ich wirklich gar nichts. Honigbienen kreuzen sich untereinander voller Begeisterung, ihnen ist der Rassenbegriff verbohrter Imker und engstirniger ::) Naturschützer zum Glück vollkommen egal. Meine Bastardbienen sind mir die liebsten, stechende Biester ohne Reinzuchtnachweis 8).
edit: Rasen und Rassen ausgebessert :o :-[
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 4. Feb 2020, 10:56
von Sandkeks
Katrin hat geschrieben: ↑4. Feb 2020, 08:28Honigbienen
wären entbehrlich, in einer idealen, insektenfreundlichen Welt, die wir nicht mehr haben. Der Wunsch nach dieser Welt alleine macht die Honigbienen nicht überflüssig. [/quote]
Dazu müssten die Äcker auch sehr klein sein. Massentrachten wären grundsätzlich ein Problem, zumal wenn die Kultur in einem Jahr auf Acker X steht und im darauf folgenden Jahr 2 km weiter auf Acker Y. Die Populationen der Spezialisten unter den Wildbienen können sich darauf nicht so schnell einstellen.
Gerade im Ackerbau finde ich die Honigbienen wichtig. Aber ich freue mich, wenn die Ackerränder und Umgebung wildbienenfreundlich gestaltet werden, so dass Wildbienen zumindest den (breiteren) Ackerrand auch nutzen können. Chica hatte ja ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass nistende Wildbienen meist nur einen Radius von 200 m um ihre Niststelle als Nahrungshabitat nutzen.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Darüber hinaus finde ich es, wie mehrfach betont, recht wenig zielführend, die Honigbiene pauschal zu verurteilen, weil sie über Imkervereine und die fast nur honigbienenkennende Bevölkerung ein super Türöffner - gedanklich wie ganz real - für sinnvolle Wildbienenschutzprojekte ist.
Da stimme ich Dir voll zu.
[quote]Honigbienen kreuzen sich untereinander voller Begeisterung, ihnen ist der Rassenbegriff verbohrter Imker und engstirniger ::) Naturschützer zum Glück vollkommen egal. ...
edit: Rasen und Rassen ausgebessert :o :-[
;D Gerade Rasen mögen Bienen sowieso nicht, wenn dort nichts blüht und der Boden auch zum Nisten nicht geeignet ist. ;) ;D ;D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 14. Feb 2020, 13:08
von Wurzelpit
Meine neue Nisthilfe, ein 200 Jahre alter Eichenbalken, auf etsy gefunden :D :D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 20. Feb 2020, 11:56
von Wurzelpit
Die Balken gefallen mir so gut, so dass ich mir noch einen besorgt habe. Jetzt fehlen nur noch die Bienen ;D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 21. Feb 2020, 16:22
von mavi
Die sehen toll aus. Und ich bin sicher, die Bienen kommen auch.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 08:53
von Chica
Zwiebeltom hat geschrieben: ↑29. Jan 2020, 16:08Ein weiterer Aspekt beim eher unkontrollierten Verschicken von Wildbienen ist auch die Möglichkeit, damit ungewollt Krankheitserreger und Parasiten mitzuliefern. Unter Umständen auch Erreger, von denen eine sehr isolierte Population auf natürlichem Wege verschont geblieben wäre.
Auch zum Thema Handel mit Frühlingsmauerbienenkokons gab es in Heidelberg bei den Naturgartentagen einige Antworten des Meisters der Wildbienen Herr Dr. Paul Westrich. Es soll geprüft werden, ob die Sondergenehmigungen zum Handel mit Kokons von
Osmia bicornis und
Osmia cornuta so wie bisher aufrecht erhalten werden können. Beim Verbringen einer Küstenpopulation zu einer Kontinentalpopulation z. B., also der Versendung von Kokons wahllos über ganz Deutschland, können die genetischen Unterschiede so groß sein, dass sich Männchen und Weibchen beim Paarungsakt gar nicht verstehen, es geht um diese komplizierte Trillerfrequenz an der sich die Geschlechter der gleichen Art erkennen. Ein genetischer Austausch in diesem Maße ist also überhaupt nicht gewollt. Darüber hinaus entstehen Probleme bei der Dokumentation der Veränderungen durch das Klima z. B., bei er Artenforschung. Auf einmal erscheinen Arten in Gegenden in die sie sich natürlicher Weise gar nicht ausgebreitet hätten. Das ist ja bei mir hier mit
Osmia cornuta definitiv so. Der Meister plädiert dafür, dass Bereiche festgelegt werden innerhalb derer Kokons verschickt werden dürfen (ähnlich wie die Regio-Gebiete bei Wildpflanzensaatgut für die Landschaft. Im Moment gäbe es 4 Anbieter in Deutschland.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 08:55
von Chica
Wurzelpit hat geschrieben: ↑20. Feb 2020, 11:56Die Balken gefallen mir so gut, so dass ich mir noch einen besorgt habe. Jetzt fehlen nur noch die Bienen ;D
Die sind super gearbeitet und sehen gut aus (bis die Mädels loskleckern ;) ;D).
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 09:11
von OmaMo
BOAH - sowas will ich auch!!
Das geht doch bestimmt auch mit anderen unprägnierten Hölzern und einer Bohrmaschine?
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 12:17
von Deviant Green
Es geht auch mit einem Vollziegel und Bohrmaschine. Gut sind mindestens 6,5 cm Höhe. Ich habe zu Weihnachten einen gemacht, weil die Nistziegel von Volker Fockenberg vergriffen waren.
Kosten unter einem Euro, aber sehr anstrengende Arbeit.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 12:21
von Deviant Green
Habe übrigens die neuen Trinkhalme von Ikea aus Papier in einer Dose als Nisthilfe zweckentfremdet. Sind aber eher für kleinere Bienen. 0,5mm der 0,6mm wenn ich mich richtig erinnere.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 13:23
von Gartenplaner
Wurzelpit hat geschrieben: ↑14. Feb 2020, 13:08Meine neue Nisthilfe, ein 200 Jahre alter Eichenbalken, auf etsy gefunden :D :D
Wow, die sind ja toll!!!
Taugt
sowas eigentlich auch was?
Ich finds gut, dass die Nisthilfen inzwischen doch das dröge "Naturschutz-Aussehen" abgelegt haben und es auch sehr dekorative Sachen gibt - so lange die fachlich gut gemacht sind....
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Verfasst: 22. Feb 2020, 13:35
von Chica
Deviant hat geschrieben: ↑22. Feb 2020, 12:17Es geht auch mit einem Vollziegel und Bohrmaschine.
Die Nisthilfen dürfen nicht vollständig gebrannt sein, da sie dann nicht mehr atmungsaktiv sind, das ist auch bei Deinen zu prüfen Gartenplaner ;).