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Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 17:16
von pearl
die meco-samen liegen schon bereit. werde sie in ga3 einweichen + im märz im gewächshaus aussäen

meine sind schon gekeimt und stehen geschützt vor Nässe im Wintergarten.

Einen zweiten Ansatz werde ich im Februar oder März aussäen, mit den anderen Saaten.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 17:25
von sarastro
Stecklinge von Meconopsis ist Quatsch, das geht nicht!

:oHier spricht man von Rosettenteilung, bzw. Splitting.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 17:57
von Violatricolor
Davon "sprechen", ist ja schön und gut, aber es auch machen... , wer weiss Bescheid?LGViolatricolor
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 18:33
von lerchenzorn
"Slieve Donard" von hortensis hatte ich. Das Blau ist echt, klar und tief. Neue Rosetten werden nach der Blüte auch angelegt. Aber: Wie pearl schon sagte.Ich habe ziemlich viel Geld in den Sand gesetzt. Hier, in Brandenburg, darf man nicht in den Sommerurlaub fahren, wenn man diese Schätzchen halten möchte. Eine Dürre und alles ist hin. Für immer.(Vielleicht versuche ich es noch einmal auf einem Torfhügel mit Teichanschluss.)
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 19:24
von pearl
stehendes Wasser ist für manche Pflanze auch tödlich, bedenke: durchlässiger, feuchter Boden und Luftfeuchtigkeit, das bedeutet im Dauernebel von Englands Norden oder an Bachläufen in Vermont oder den Vogesen.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 19:34
von pearl
Ja, stimmt. Hast Du schon einmal Meconopsis über Stecklinge vermehrt? Beschreib es doch ein bisschen. Ich denke, das würde Viele hier interessieren.

Es wird wohl hauptsächlich an ihr selber liegen, sie ist ja eben nicht einfach.Wer könnte denn hier darüber noch berichten?
Violatricolor hat geschrieben:Davon "sprechen", ist ja schön und gut, aber es auch machen... , wer weiss Bescheid?

Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 19:34
von tomma
Knorbs, wenn Du frische Saat bekommen hast, brauchst Du sie nicht einzuweichen. Bei mir keimt Meconopsis - dünn abgestreut mit feinem Kies - nach genau 21 Tagen bei Raumtemperatur. Man kann auch draußen säen, wenn es nicht mehr ganz so kalt ist, nur dauert das dann etwas länger. Es geht auch gleich nach der Samenreife. Das Problem ist eher die Weiterkultivierung, weil die Sämlinge anfällig sind für allerlei Pilzinfektionen. Ich benutze auch schon lange keine Abdeckhaube mehr, weil die Sämlinge ohne besser abhärten. Danach hell aufstellen, aber vor Sonne schützen, gelegentlich ganz leicht düngen und mal mit schwacher Fungizidlösung gießen. Wann genau man was macht, muß man sich wohl erarbeiten, da ist Fingerspitzengefühl angesagt. Ich kultiviere Meconopsis schon gut 20 Jahre und habe inzwischen keine Probleme mehr mit der Aussaat. Das soll jetzt aber nicht heißen, daß meine Methode die allein seligmachende ist. Als ich anfing, mich mit Meconopsis zu beschäftigen, wußte hier nur niemand, wie man damit umgeht, und die Hinweise in der Literatur waren auch nicht besonders hilfreich. So blieb mir nichts anderes übrig, als viel zu experimentieren, Mißerfolge hinzuehmen und aus meinen Fehlern die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich glaube nicht, daß man Meconopsis über Stecklinge vermehren kann. Allerdings habe ich gelegentlich an einigen Pflanzen in den Blattachseln der Laubblätter der Blütenstiele so was wie kleine Ableger entdeckt. Die habe ich vorsichtig herausgebrochen und eingepflanzt, und einige sind auch gut angewachsen. Im übrigen teile ich die Horste am liebsten im Herbst, zwischen Ende September und Dezember, je nach Wetterlage. Im Frühjahr, wenn das rasante Wachstum beginnt, stört man so nicht in der Hauptwachstumsphase. Zum Teilen grabe ich die komplette Pflanze aus, schüttle die Erde etwas raus und breche die Rosetten auseinander (schön seitlich, damit die jungen Triebe nicht abgebrochen werden). Das ist ganz einfach. Man macht das am besten bei trübem Wetter, damit die Wurzeln nicht so stark austrocknen. Wenn ich wenig Zeit habe, schichte ich die Teilstücke abwechselnd mit etwas Erde in eine flache Schale. Da halten sie es gut über Nacht aus. Dann kann ich in aller Ruhe die neuen Pflanzplätze lockern, düngen oder dergleichen. Bisher ist noch immer alles gut angewachsen, es sei denn, die Wühlmäuse waren auf Kriegspfad. Inzwischen ist mein Bestand aber so groß, daß ich diese Ausfälle verkraften kann.Was die Winternässe anlangt, möchte ich nochmal betonen, daß das bei M. betonicifolia und M. grandis kein Problem ist, sofern der Boden nicht staunaß ist. Bei den Mecos aus höheren Gebirgsregionen, wie z.B. M. horridula und M. punicea, ist das etwas anderes. Die haben es im Winter lieber etwas trockener.Ich selbst pflanze Meconopsis ungern im Frühjahr, aus den oben genannten Gründen. Herbstpflanzen haben sich immer viel besser entwickelt. Ach ja, wenn ich mich für eine der beiden Arten entscheiden müßte, wäre für mich M. grandis immer die erste Wahl. Bei mir ist sie auch entschieden langlebiger.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 19:38
von pearl
dafür würde es sich lohnen nach Bielefeld zu fahren! Irre!
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 19:41
von tomma
Würde mich freuen.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 20:25
von knorbs
@tommaist saatgut von jelitto, m. x sheldonii 'lingholm' hybriden. goldkornsamen, also angebl. ohne "mittelchen-unterstützung" auch als gelagerter samen keimend. mal sehen...werde einen teil so aussäen + wenn sich dann nach ein paar wochen nichts zeigt, kann ich immer noch ga3 einsetzen, damit klappt's bei gelagerten meconopsis.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 21:06
von sarastro
Der echte M. x sheldonii ist kaum mehr in Kultur. Hingegen sind viele Hybriden im Umlauf, auch Absaaten div. Klone.Ich kannte mal einen Kultivateur in Kärnten in 1000 m Höhe, da wuchsen auf Urgestein die Meconopsis wie bei uns der Phlox. Sie säten sich selbst aus.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 21:18
von Violatricolor
Ach!Tomma! Du bist ein Schatz!!

Jetzt endlich kommt das, was ich schon so lange hören wollte. Fein, dass Du uns Deine eigenen Erfahrungen so grosszügig mitteilst!
Man kann auch draußen säen, wenn es nicht mehr ganz so kalt ist, nur dauert das dann etwas länger.
Ja, so halte ich es auch. Meine stehen gerade brav unter einer dicken Schneeschicht, da bleibt die Temperatur fast konstant. Und im Frühjahr kommen dann die ersten Keimlinge.
Das Problem ist eher die Weiterkultivierung, weil die Sämlinge anfällig sind für allerlei Pilzinfektionen.
Ja, das ist es - die Weiterkultur, genau da haperte es immer. An Pilzinfektionen hatte ich gar nicht gedacht. Jetzt werde ich sehr darauf aufpassen. Ein sehr guter Tip!
Ich glaube nicht, daß man Meconopsis über Stecklinge vermehren kann. Allerdings habe ich gelegentlich an einigen Pflanzen in den Blattachseln der Laubblätter der Blütenstiele so was wie kleine Ableger entdeckt. Die habe ich vorsichtig herausgebrochen und eingepflanzt, und einige sind auch gut angewachsen.
Ich glaubte es vorher ja auch nicht, aber im Internet las ich verschiedene Berichte (nicht speziell über Meconopsis), so dass sich mir diese Möglichkeit quasi anbot.Deine Erfahrung mit diesen "Blattachselablegern" ist ja sehr interessant! Mal sehen, was sich da in diesem Jahr an meinem Horst tut - sofern er weiter überlebt wie all die Jahre vorher.

Im übrigen teile ich die Horste am liebsten im Herbst, zwischen Ende September und Dezember, je nach Wetterlage.
Du meinst also, dass sie sich im Frühjahr zu leicht gestört fühlen? Gilt das dann auch für das erste Pikieren?Wenn Du die Horste also erst zu dieser Jahreszeit teilst, dann haben sie zwar Rosetten bei mir, aber wachsen oft auch schon wieder aus. Und "je nach Wetterlage", willst Du damit sagen, frostfrei? oder nur bei gutem (wenn auch bedecktem) Wetter?Was hältst Du davon, die Pflanzenstöcke zurückzuschneiden bis auf 5 cm, Ende August oder im September? So habe ich es auch schon einmal gesehen, was aber absolut nicht verhinderte, dass die Pflanze einging.
wenn ich mich für eine der beiden Arten entscheiden müßte, wäre für mich M. grandis immer die erste Wahl. Bei mir ist sie auch entschieden langlebiger.
Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. M. grandis hat es bisher am längsten bei mir ausgehalten (5 oder 6 Jahre, ich weiss es nicht mehr so genau, muss erst wieder nachschauen.) M. horridula war sehr leicht in der Aussaat sowie der Nachkultur, wenigstens in den ersten zwei Jahren. Aber die Auspflanzung ins Beet hatten sie nicht mehr überstanden, denn im nächsten Frühjahr kam keine einzige wieder. Leider! denn sie ist auch sehr schön!Tomma, ich danke Dir nochmals für Deinen sehr klaren und aufschlussreichen Bericht!

:DLGViolatricolor
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 21:43
von thegardener
In den Anleitungen die ich bisher gelesen hatte wurde davon gesprochen die
Blütenknospen auszubrechen und nicht wie hier empfohlen die Samenstände .

zum Glück musste ich das nie versuchen , meine Meconopsen haben sich artig daran gehalten Horste zu entwickeln bzw nach der Blüte Nebenrosetten zu bilden . Ein Teil der direkt ausgesäten Samen ist sofort gekeimt , diese Sämlinge sind aber der Laubenisolierung zum Opfer gefallen

. Ich war insgesamt überrascht wie zäh die Pflanzen sind : der Gartenumzug wurde ebenso toleriert wie stundenweise Sonne . Wenn sie sich etabliert haben scheinen sie nicht soo wahnsinnig empfindlich zu sein

.
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 22:10
von ritax
ich muss erst schnecken-flüstern, sonst ham die bei mir üüüberhaupt keine chance....
Re:Meconopsis betonicifolia
Verfasst: 9. Jan 2010, 22:32
von tomma
Violatricolor, mit "Wetterlage" meine ich, der Boden sollte offen sein und in der Folgezeit noch kein Nachtfrost angesagt sein. Wir hatten ja schon manchmal sehr milde Dezembertage. Aber es ist natürlich schon besser, man teilt nicht auf dem letzten Drücker. Ich wollte auch eigentlich nur betonen, daß die Pflanzen im Herbst relativ unempfindlich sind.Blätter habe ich noch nie abgeschnitten. Irgendwann ziehen sie ohnehin ein. Zur Frage, ob man die ersten Blütenknospen auskneifen soll, kann ich mich nur schwer äußern. Die meisten Leute meinen, man sollte es tun. Gut möglich, daß das nützlich ist. Ich nehme mir aber im Zweifel immer die Natur als Vorbild, und da kann ich mir nicht vorstellen, daß jemand auf dem Himalaja rumläuft und bei den Mecos vorsorglich die Knospen auskneift. Immerhin sind das ja noch fast Wildpflanzen und - beispielsweise - keine hochgezüchteten Apfelbäumchen. Würden Pflanzen so schwächeln, daß die erste Blüte sie umbrächte, würde ich mir stattdessen Gedanken machen, was ihnen zum guten Gedeihen fehlen könnte.