garten-pur

„verweile doch! du bist so schön!“auch als motto für einen garten geeignet...

wieso muss ich da an Boris denken?

Das weiß ich auch nicht.Aber kurz zu Faust: Faust wandelt den in der Tradition üblichen Pakt mit dem Teufel bei Goethe in eine Wette mit Mephisto um; sollte er den von zwerggarten zitierten Satz bei einer ihm von Mephisto verschafften Situation äußern, wäre seine Seele der Hölle verfallen (was für ihn aber Erlösung von seinem ewigen Drang bedeuten würde). Faust stirbt aber mit 100 Jahren an Altersschwäche, ohne dass ihm der Teufel einen Moment Glück verschaffen hätte können. Die Engel führen ihn aber in den Himmel, denn "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen."

den boris?ganz im ernst: goethes faust interessiert mich im zusammenhang mit der fragestellung des freds nullum - viel lieber würde ich da über goethes garten(haus) reden.ein garten ist gezähmte natur. frag st. exupéry!

das Scheitern und die Dramatik bei Faust ist mir ewig fremd geblieben. Möglicherweise weil ich mich der väterlichen Schwärmerei nicht anschließen konnte und eher mit konkreten und erfahrbaren Sachen dran zu Gange war. Nüchternheit auf der mütterlichen Seite.Erfüllte Augenblicke, aber bitte schön! In diesem Leben und nicht nur versprochen. Paradies jetzt! Woanders ist nur dünne Luft.Das ist mein Motiv überall zu gärtnern. Wenn ich beim nächsten Umzug wieder eine Verdoppelung meiner Gärten erlebe, ok, auch gut.

Ich finde Goethes Stadtgarten in Weimar ebenso stimmungsvoll wie den jenseits der Ilm um das Gartenhaus, besonders, seit er wieder mit den von ihm erwähnten Gewächsen bepflanzt ist.Ich würde statt "gezähmte" lieber "gepflegte" oder "gestaltete" Natur sagen.

Das ist mein Motiv überall zu gärtnern. Wenn ich beim nächsten Umzug wieder eine Verdoppelung meiner Gärten erlebe, ok, auch gut.

Wie sagte Karl Foerster: "Wenn ich wieder auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner, und beim dritten Mal ebenfalls."

ich würde immer Kultur und Natur als Gegensatzpaar erhalten wollen. Garten ist immer Kultur, nur in welcher Weise wir Natur dort integrieren oder ob wir versuchen sie zu steigern oder zu beherrschen, das verrät etwas über uns Menschen.

Richtig - Kultur kommt ja vom lateinischen Wort für "pflegen", und Natur war ja bis zur Romantik für den Menschen eher bedrohlich und feindlich oder wenigstens das, was außerhalb seiner Kultur war.

ja und mit der Entwicklung eines ichs, das zu eigenen Empfindungen in der Lage und berechtigt war, wird auch eine Erfahrung von Natur möglich. Worin uns die Asiaten um Generationen voraus waren.

Sie haben eben die verschiedenen Seiten des Menschen nicht dualistisch-gegensätzlich wie Platon oder das Christentum, sondern als Harmonie der Bereiche aufgefasst. Bei der Praxis des Naturverhältnisses z. B. im heutigen China bin ich aber sehr skeptisch.

... Ich würde statt "gezähmte" lieber "gepflegte" oder "gestaltete" Natur sagen.

wo siehst du den unterschied?

Zähmen muss man wilde Tiere mittels stärkerer Macht, das Gestalten ist weniger gewaltsam und kreativ, und Pflegen klingt sogar karitativ.

mit Nettigkeit hat das ja auch wieder nichts zu tun, was wir im Garten so alles machen. Kommt mir manchmal brutal vor und ich habe immer mehr Gefallen daran Steine und Felsen zu schleppen oder Brombeerdickichte zu roden.

qed: garten ist kampf!