Zusammenfassung (2)
Plastikbeutel, Temperaturen-Minusgrade, Lagerort usw.:
"Link" zum lagern in kleinen Plastikbeuteln was immer wieder erwähnt wurde:
Obstzentrum - Äpfel und Birnen richtig ernten und lagern
Zuccalmaglio zu Minusgrade (2005):
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Das Lagerverhalten ist u.a. sortenabhängig. Meine "Blenheim" vertragen im Gartenhäuschen auch leichten Frost ohne Probleme, sofern man sie nicht berührt.
Mit manch anderer Sorte geht das nicht.
Z.B. "Goldparmäne" oder "Ontario" bekommen bei Temperaturen unter
3-4 plus Fleischbräune.
Ich habe seinerzeit deshalb viel entsorgen müssen.
Cydorian zu Temperaturen
Der Zucker im Apfel fängt tatsächlich zu gären an. Nicht sehr, man wird nicht betrunken wenn man die isst, aber es schmeckt halt vergoren.
Das ist unter anderem sortenabhängig und trifft besonders Sorten mit wenig Säure, bei Birnen kommt es noch häufiger vor, sehr betroffen sind auch überlagerte Nashibirnen. Bei Äpfel zeigt es ausserdem einen Sauerstoffmangel während der Lagerung an. Du hast möglicherweise die Tüte zu wenig oder mit zu kleinen Löchern perforiert, in der du die Äpfel gelagert hast. Wenn du wirklich einen 4° kalten Lagerraum hast, brauchst du nicht unbedingt in Tüten lagern.
Cydorian zu Boskoop und Temperatur:
Boskoop welken leider im Normallager relativ schnell, vor allem wenn sie nicht ganz reif waren. Die Sorte ist auch bekannt dafür, dass sie zu niedrige Temperaturen nicht gut verträgt, optimal sind 4°C. Das dürfte aber bei dir im Keller nicht der Fall sein, eher schon wenn man ein Gartenhaus oder eine Aussengarage benutzt. Die sind ansonsten super, dort liegen meine Äpfel problemlos bis zu den ersten starken Frostperioden. Klar hängt der Erfolg auch von der Sorte ab. Welkempfindliche Äpfel welken dort allerdings genauso schnell, weil die Luftfeuchtigkeit meist zu niedrig ist. Ein Erdkeller wär mein Traum...
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landfogt zu Minusgraden bei der Lagerung:
abgedeckt vertragen äpfel auch das eine oder andere grad minus!
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Cydorian zu Minusgrade, Sorten und Züchtung:
Frost ist bis etwa -4°C kein Problem. Aussenlagerung ist heutzutage die beste Methode, nachdem niemand mehr richtige Lagerkeller hat. Weiter oben habe ich mal die Lichtschacht-Methode erwähnt. Ein grosses Problem bei Aussenlagerung sind Mäuse. Eine Geschirrkiste an schattiger Nordseite geht auch, die ist Mäusesicher und sauber.
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Cydorian zu Mäuse Bodenkontakt vs. auf Tische lagern:
In einem ziemlich mäuseverseuchten Raum (alter Stall) habe ich die Kisten einfach auf einen Tisch gestellt, keine Maus kam ran. Das Problem ist dann aber, dass gerade der enge Bodenkontakt für optimale Temperaturen sorgt, er kühlt wenn die Luft warm wird und er wärmt wenn die Fröste stärker werden. Ich hatte schon Frostschäden in der oberen Lage Äpfel, während die untere Lage am Boden noch in Ordnung blieb.
Die Haube über die Kisten gezogen, fünf Seiten zu, die Sechste nach unten hin zum Boden offen. Mäusesicher ist die Folie natürlich nicht. Dann braucht man noch engmaschiges Drahtgitter.
Mediterraneus dazu ob Lager-Äpfel Frost abkönnen:
Sie vertragen auch noch tieferen Frost.
Wichtig scheint zu sein, dass die Temperaturänderungen langsam erfolgen.
Wenn ich einen gefrorenen Apfel vom frostigen Speicher ins warme Zimmer hole, kann es sein, dass er glasige Stellen bekommt. Ein Zwischenlager im Treppenhaus sorgt für langsames auftauen, die Äpfel sind tadellos.
Waldgärtner zu Minusgrade:
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Winterapfel halten sich bei mir problemlos im unbeheizten Gartenhaus (auch bei Temperaturen unter 0°).
Vermutlich spielt auch die Zeit eine Rolle, in der sich die Temperaturen ändern: Wenn das langsam und stetig passiert, sind meiner Erfahrung nach auch Minusgrade ok.
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Cydorian zu Lagertemperatur:
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Bei den mittlerweile normal gewordenen hohen Herbsttemperaturen (diesmal drei Wochen mit nachmittags 16° im November, im Dezember oft 12°) hat eine Lagerung mit Aussenluftzutritt Nachteile. Das merkt man bei Herbstäpfeln früh und bei Winteräpfeln am Ende der Lagerdauer.
Bin dazu übergegangen, in der zum Lager umfunktionierten Aussengarage die November-Nachtkühle durch ein offenes Fenster zu nutzen, das tagsüber zu ist, wenn es warm wird. Das hält die Kühle sehr gut im Raum, die Temperatur schwankt nur zwischen 2° und 6° statt 4° und 12°. Unter der Folie sind die Schwankungen noch etwas enger.
Staudo zur entspannten Lagerung:
Meine Eltern lagerten ihr Obst bis Weihnachten immer auf einer schattigen Terasse in Kisten. Wenn es frostig wurde, kamen alte Decken über die Kisten.
Schnefrin exemplarisch für das lagern auf dem Dachboden:
Meine Eltern lagerten Äpfel immer auf dem Dachboden. Das war eine verstaubte Kammer über der 4. Etage, oben konnte man die Dachziegel sehen. Auf den Holzboden kam ein alter Teppich, darauf die Äpfel - nicht in Kisten, sondern einzeln nebeneinander liegend -, obendrüber die ausrangierten Federbetten und noch eine Art Steppdecke . Die Äpfel blieben immer knackig frisch, bis sie irgendwann im Winter aufgegessen waren.
Mediterraneus nochmal zum Lagern auf dem Dachboden:
Obstkartons aus dem Supermarkt, wo Äpfel, Birnen und sowas draus verkauft werden oder auch etwas höhere.
Die Äpfel werden dahinein vorsichtig geschichtet, maximal 2 lagig.
Diese stellen wir auf den Estrichboden des Speichers. Dadurch können die Kisten von unten etwas Abwärme der darunterliegenden Wohnung bekommen.
Wenn es durch die Dachziegel zu kalt wird und friert, decken wir das ganze mit Decken, altem Teppich etc. ab. Das ist meist erst Mitte Dezember der Fall.
Die Äpfel können so zwar auch mal gefrieren, aber sie tauen wieder ganz langsam auf und es passiert ihnen nichts. Man darf nur keine gefrorenen Äpfel abrupt ins Warme holen.
So geht das super bis etwa Ende März, dann kann die Sonne die Dachziegel wieder erwärmen und es wird schnell zu warm auf dem Dachboden.
Mediterraneus zur Lagerung Draußen und auf Dachboden:
Die beste Lagerung ist draußen, an der frischen Luft im Schatten und überdacht.
Bei zuviel Frost wirds allerdings kritisch, leichten Frost kann man durch Abdecken mit Zeitung noch überbrücken.
Dann so spät wie möglich von draußen in den Lagerraum. Am besten erst im Dezember.
Ich habe die Äpfel früher in einem Kellerraum gelagert, der hat kein Beton drunter, sondern nur Kies. Allerdings ist auch dieser Raum eigentlich zu warm (10 Grad etwa im Winter, momentan noch 13 Grad.)
Seit einigen Jahren lagern wir deshalb unter dem nicht ausgebauten Dach auf dem Speicher. Nur Gebälk mit Dachziegeln, nicht isoliert.
Dort werden die Äpfel in Kisten gelegt, diese Kisten dicht an dicht auf den Boden gestellt.
Bei Frost wird das ganze mit alten Decken und Teppichen abgedeckt. Vom Boden her bekommen die Kisten dann etwas Bodenwärme der darunterliegenden Wohnung. Die Früchte frieren bei Dauerfrost auch irgendwann leicht an, aber das macht nichts, solange sie langsam wieder auftauen können.
Die Dachlagerung funktioniert super, bis März haben wir superfrische Äpfel, geht viel besser als im Keller.
Beendet wird die gute Lagermöglichkeit mit den ersten warmen Tagen im April, da wirds unterm Dach warm und das Obst geht dann schneller kaputt.
Roeschen1 am Haus lagern:
Ich lagere meine Äpfel draußen in Holzkisten nahe am Haus unter einem Dach. In den Holzkisten stehen Link entfernt![sup]1[/sup] es frostig wird (-2 letzten Winter) kommt ein alter Schlafsack darüber.
Cydorian, draußen gelagertes vor Frost schützen:
Vor deutlichem Frost - der hier seit drei Jahren nicht mehr kam(2017-2019), die tiefsten Nachtfröste waren katastrophalerweise im April - sollte man sie in den Keller stellen. Das passiert aber auch in rauheren Gegenden selten vor Ende Dezember, bis dann hat man schon viel gegessen und nicht mehr alles muss runtergeschleppt werden.
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Privatier von Oberbayern zu Lagermethode, Sorten, Temperatur
Gute Erfahrungen habe ich mit Apfelstiegen gemacht. In jede Stiege lege ich Zeitungsblatt und etwas Stroh rein.
Die Spalten sind schmal, damit die Luft nicht zu schnell zirkuliert. Das Holz und Stroh regulieren die Feuchtigkeit.
Alles wird draußen, mit Plane abgedeckt, gelagert. Irgendwann (oft im Januar) kommen die Stiegen in ausgekühlte Garage.
Temperatur in der Garage wird mit Fenster reguliert. Die meisten Apfelsorten kann man fast bis ins Gefrierpunkt lagern.
Boskoop ist etwas launischer. Es gibt Infos, die besagen, daß bei langer Lagerung unterhalb 5 Grad, Boskoop von innen braun wird.
Grundsätzlich läßt sich noch sagen: für lange Lagerung kleine und mittlere Äpfel nehmen. Die großen zuerst
essen oder verarbeiten. Und lagern mit Stiel nach unten. Warum ? Keine Ahnung, es ist aber so.
FloXIII ein Erfahrungsbericht zur Folienhaube:
Ich möchte nur kurz Cydorian für den Tipp mit der Plastikfolie danken. Hab es diesen Winter mal versuchsweise bei der Lokalsorte Spitzlederer versucht. Die Sorte hat bei normaler Lagerung immer sehr schnell begonnen zu schrumpfen und runzelig zu werden. Zwar kann man die Sorte dann immer noch bis in den März/April hinein essen, aber das Schälen und Schneiden ist sehr mühsam.
Deshalb habe ich dieses mal den direkt Vergleich versucht. Eine Kiste mit Plastikhaube, die andere ohne. Die Kisten standen keinen Meter auseinander. Während die Äpfel ohne Haube bereits Anfang Dezember begannen zu schrumpfen, war ich vor ein paar Tagen ganz erstaunt. Die Äpfel mit der Haube sind noch ganz fest. Sie schmecken auch besser. Mal sehen wie lange die Äpfel so noch halten werden.
Also nochmals danke für den Tipp. Nächstes Jahr versuche ich dann alle Äpfel so zu lagern. :D
Staudo zu Minusgrade:
Ich lagere meine Äpfel in Kisten, die im Schatten unter einem Vordach stehen. Über die Kiste liegt eine lockere Folie. Optimal ist das sicher nicht. Aber auch -12°C über Weihnachten haben die Äpfel gut weggesteckt und noch sind sie schmackhaft, fangen aber an zu schrumpeln.
Privatier von Oberbayern zum Ernten, Lagerung:
Es gibt sehr viele Regeln. Fangen wir mal an. Natürlich in erster Linie soll ein Winterapfel sein. Wenn der Sommer nicht zu heiss war, dann sollte man spät gereifte Lageräpfel möglichst Mitte Oktober pflücken. Das ist nicht in jedem Jahr möglich. Lageräpfel sollte man vormittags pflücken und natürlich sehr behutsam vorgehen. Für Winterlagerung nur kleinere bis mittlere Äpfel nehmen. Große Äpfel zuerst aufessen oder verarbeiten. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Draußen-Lagerung gemacht.
In vernünftigen Kisten einschichtig mit Stiel nach unten ohne Berührung lagern. Etwas Zeitungen oder Stroh drunter legen. Optimal ist Nordseite überdacht. An der Gebäudemauer kann man so bis zum Frost lagern. Nachtfrost bis -2 (nur in der Nacht) macht nix aus. Aber irgendwann müssen die Äpfel rein. Einen Raum (Garage, Schuppen. etc.) vorher richtig auskühlen. Meine Garage habe ich im Dezember schon auf ca. 6 Grad runtergekühlt. Optimal sind 4-5 Grad. Größere Temperaturschwankungen sind ungünstig. So hält mein Boskoop bis März, Winterrambour bis April. Trotzdem versuche ich spätestens Anfang März alle Äpfel zu verarbeiten.
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Auf den ersten Seiten wird der Lichtschacht, vergrabene Regentonnen, Erdmiete, Bauten im Hang immer wieder als Lagerort erwähnt und diskutiert, Auszug:
{Lichtschacht,}Auch gut, macht ein Bekannter schon seit Jahren. Man hat da halt auch das Mengenproblem, viel geht da in der Regel nicht runter. Moderne Lichtschächte sind aufgrund der heute üblichen gebogenen Form eher schlecht. Es gibt tausend Möglichkeiten, wenn man ein Haus hat, nur in der Mietwohnung wird es schwierig.
Es gibt Leute, die lagern ihr Obst im leeren Regenwassertank. Im Oktober leerpumpen, Zulauf mit Überlauf verbinden damit er nicht wieder volläuft, im März die letzten Äpfel raus und für die Sommersaison wieder vollaufen lassen.
Im Freien gelagert sind schattige Kellerausgänge vor der Treppe günstig.
Ein Frührentner mit Geld hat allen Erntes einen Kellerraum isoliert und klimatisiert. Das Ergebnis war beeindruckend, nach den Kosten habe ich nicht gefragt, die waren sicher auch beeindruckend.
Den Dachboden unter unisoliertem Ziegeldach kenne ich auch, Luftfeuchte aber nicht besser wie Garage und an Sonnentagen wirds warm. Auf- und Ab der Temperaturen.
Die klassische Luxusversion waren lange, breite Schubladen im Keller. Nur eine Lage drin, faulende Äpfel schnell entfernt. In vereinfachter Form gibt es das heute als flache Obststeigen, die muss man aber abstapeln.
Ebenso der Kühlschrank wird diskutiert, hier ein Auszug:
Kühlschrank in kühlem Raum ist eine Diskussion für sich. Die meisten sind gar nicht dafür gebaut, sondern für die normalwarme Küche. Kühlschränke haben Klimaklassen für die Aufstellung. Üblich sind N (Normal) und SN (Sub-Normal, oder Erweitert-Normal). Tropen und Subtropen (T und ST) gibt hierzulande eher nicht. Die Temperaturzone des Aufstellorts der Klimaklasse N geht von +16° bis + 32° Celsius, die der Klimaklasse SN von +10° bis + 32° Celsius. In einen Keller darf nur Klasse SN, die Temperatur im Kelleraum darf trotzdem nicht über längere Phasen unter 10° fallen. Wer einen kühlen Keller hat, braucht keinen Kühlschrank mehr, deshalb wären Geräte für kühlere Umgebungen ein Widerspruch.
Kühlere Umgebung spart zwar Strom, aber mehr als 30% sind da auch nicht drin. Die Bilanz verbessert das nicht entscheidend.
Ob das mit dem Tür öffnen eine gute Idee ist, müsste man ausprobieren. Jedenfalls muss man dran denken. 2x am Tag in den Keller zu steigen, "Schatz, ich geh mal in den Keller, unsere Kiste Äpfel im Kühlschrank lüften" :-)
Vorsicht auch vor alten Kühlschränken. Abgesehen vom Stromverbrauch alter Geräte kriegt man den Kühlschrankgeruch nie wieder richtig weg. Das stört bei ein paar Wochen Lagerung nicht, aber wer das ins Frühjahr hinein versucht kriegt nicht sehr angenehme Fremdaromen ins Obst. Was Neugeräte, vielleicht noch "Gastro-Kühlschränke" plus Strom kosten, kann man sich ausrechnen.