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Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 17. Feb 2017, 19:09
von Krokosmian
Callis hat geschrieben: ↑17. Feb 2017, 10:11Ja, das war ein böser Winter, erst so warm...
Genau dieses war es ja dann auch, zuerst teilweise überfrühlingshaft, Vieles fing an zu wachsen, dann dieser Temperatursturz. Und das meist innerhalb weniger Tage, da gingen hier nicht nur Hemerocallis, sondern auch einige andere Pflanzen kaputt, welche es sonst überstanden hätten. Hier blieb es, als es über Null ging noch eine Weile lang kühl und grau, kein Wachstumswetter. Das Zeugs stand noch grün da wie vor dem Schockfrosten, man dachte es sei glimpflich überstanden. Als es dann endlich wirklich Frühling wurde, kam das böse Erwachen, tagtägliche Hiobsbotschaften :(.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 17. Feb 2017, 19:29
von Krokosmian
hemerocallis hat geschrieben: ↑17. Feb 2017, 10:04Krokosmian hat geschrieben: ↑17. Feb 2017, 09:22Ich glaube aber auch nicht, dass es bisher dieses Jahr sehr große Ausfälle gab, da die Grundvoraussetzungen ganz andere sind als bspw. 2012.
Ich nehme mal an, Du meinst damit die Grundvoraussetzungen in Deiner Region?
2012 hatte ich wie auch sonst keinen einzigen Totalausfall - Kahlfrost ist hier leider die Regel, eine geschlossene Schneedecke haben wir oft erst, wenn die schlimmste Kälte schon vorbei ist.
Ja, allerdings erkenne ich einen ähnlichen Ablauf für 2012 in unterschiedlichen Schilderungen aus anderen Gegenden. Aber natürlich nicht für Alle.
Dieses Jahr war es hier grob seit letztem Spätherbst kalt, teilweise frostig, ausdauernde richtig milde Zeiten gab es nicht. Oder ich habe sie nicht registriert... Was ja aber einen vorzeitigen Austrieb, egal von was, ziemlich bremst. Und für die gerade zu Ende gegangene Kälte weniger anfällig gemacht haben dürfte. Auch da glaube ich (ausdrücklich: Glauben ist nicht Wissen ;)) Parallelen zu anderen Regionen zu sehen.
Dass bei Dir so gut vorbeiging ist bemerkenswert. Was es aber (ganz ohne jegliche Ironie!) nicht weniger erfreulich macht. Ich dagegen hatte damals das zweite Mal über den Winter "meine" Pflanze verloren. Ein paar Jahre davor den Ritterspornwald, 2012 dann im wesentlichen die Mittagsblumensammlung. Wenn das mit den Iris womöglich auch noch passiert... Dann sammle ich Bierdeckel und Briefmarken :-X, ist massig OT allmählich :-\.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 17. Feb 2017, 19:54
von hymenocallis
Starking007 hat geschrieben: ↑17. Feb 2017, 18:03Also ich bin Nord-Ost-Bayer.
Kürzlich Minus 16°.
Wenig Schnee, niemals Schutz für irgendwas.
Damals hat es Solitärtopfe und besonders hohe Töpfe erwischt,
also die, die im warmen Januar zu warm wurden.Ich hab auch welche in Plastetöpfen auf dem Dach
des Holzschuppens - Platzmangel.
Was kaputt wurde, immergrün oder so,
weis ich nicht, ich hab höchsten ein Dutzend etikettiert.
Wir hatten damals auch einen relativ warmen Winter mit vorzeitigem Austrieb und Kälteeinbruch im Februar - aber ich hatte wenn überhaupt nur einzelne in Töpfen (ich hab leider keine Aufzeichnungen dazu). Ich kann mir schon vorstellen, daß dunkle Töpfe sonnenbeschienen ein höheres Risiko bei solchen Wetterlagen darstellen.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 17. Feb 2017, 20:05
von hymenocallis
Krokosmian hat geschrieben: ↑17. Feb 2017, 19:09Genau dieses war es ja dann auch, zuerst teilweise überfrühlingshaft, Vieles fing an zu wachsen, dann dieser Temperatursturz. Und das meist innerhalb weniger Tage, da gingen hier nicht nur Hemerocallis, sondern auch einige andere Pflanzen kaputt, welche es sonst überstanden hätten. Hier blieb es, als es über Null ging noch eine Weile lang kühl und grau, kein Wachstumswetter. Das Zeugs stand noch grün da wie vor dem Schockfrosten, man dachte es sei glimpflich überstanden. Als es dann endlich wirklich Frühling wurde, kam das böse Erwachen, tagtägliche Hiobsbotschaften :(.
Ich kann mich gut daran erinnern, daß ich in diesem Frühling einige solche Pflanzen aus dem Norden geschickt bekommen habe, die alle rasch verstorben sind, anstatt auszutreiben. Wir hatten allerdings ähnliche Bedingungen damals, was die Temperaturen betrifft - hier kann man es nachsehen:
http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimatothek - 12.2.2012 einstellen und schon hat man den Kälteeinbruch auf dem Schirm. Als Beispiel für die Warmphase davor taugt der 3. Jänner 2012.
Eventuell macht es einen Unterschied, wie feucht es bei solchen extremen Wetterlagen ist? Eine Bekannte von mir mit hunderten Hems (eine Autostunde nordöstlich) schwört schon ewig darauf, alles im Herbst handbreit über dem Boden abzuschneiden, weil die Pflanzen so besser über den Winter kommen. Ich befolge ihren Rat seit Jahren und gebe ihr inzwischen recht.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 17. Feb 2017, 20:18
von hymenocallis
Krokosmian hat geschrieben: ↑17. Feb 2017, 19:29Dieses Jahr war es hier grob seit letztem Spätherbst kalt, teilweise frostig, ausdauernde richtig milde Zeiten gab es nicht. Oder ich habe sie nicht registriert... Was ja aber einen vorzeitigen Austrieb, egal von was, ziemlich bremst. Und für die gerade zu Ende gegangene Kälte weniger anfällig gemacht haben dürfte. Auch da glaube ich (ausdrücklich: Glauben ist nicht Wissen ;)) Parallelen zu anderen Regionen zu sehen.[/quote]
Ich hab gerade Nachricht von sehr weit im Norden bekommen - dort war es zwar in Summe eher mild, aber die Temperaturen blieben konstant im Keller - also keine Warmphasen wie inden Problemjahren zuvor. Hoffen wir, daß diese Entwicklung wirklich dafür sorgt, daß alle/viele Hems gut über den Winter kommen. Mir fehlen bisher die Erfahrungen mit so lange durchgehend kalten Phasen - die gab es zwar in meiner Jugend hier, aber da hatte ich noch keine Hems. ;)
Momentan freu ich mich mal darüber, daß meine im Topf die superkalten Wochen zu Jahresbeginn überlebt haben und hoffe, daß uns heuer kein Spätfrost erwischt. Die schlimmste Gefahr für unsere Region sollte gebannt sein - wiel das nördlich der Alpen aussieht, kann ich allerdings nicht beurteilen.
[quote author=Krokosmian link=topic=60211.msg2814436#msg2814436 date=1487356145] :(Dass bei Dir so gut vorbeiging ist bemerkenswert. Was es aber (ganz ohne jegliche Ironie!) nicht weniger erfreulich macht. Ich dagegen hatte damals das zweite Mal über den Winter "meine" Pflanze verloren. Ein paar Jahre davor den Ritterspornwald, 2012 dann im wesentlichen die Mittagsblumensammlung. Wenn das mit den Iris womöglich auch noch passiert... Dann sammle ich Bierdeckel und Briefmarken :-X, ist massig OT allmählich :-\.
Ich wäre nach wie vor daran interessiert herauszufinden, was der Grund dafür war, daß es hier zwar ein paar Schäden, aber keine Ausfälle gegeben hat - siehe auch mein voriges Post - und bezweifle, daß es die Temperaturen alleine waren (die waren ja ähnlich). Ich kenne Berichte aus wirklich kalten Regionen der USA, wo die Hem-Fans alle Taglilien im Herbst wie Dahlien ausbuddeln und trocken in der ungeheizten Garage lagern (auch bei ordentlichen Minusgraden). Die überstehen das angeblich problemlos und wachsen/blühen nach dem Einbuddeln im Frühling dann so, als wäre nichts passiert.
Hier gab es ja vorigen April ordentlich Spätfrost und die Hems waren voll ausgetrieben - geschädigt wurde das Laub und die Blütenknospen der sehr frühen Sorten, den Pflanzen selbst hat das gar nichts gemacht, da hatte ich schon schlimme Befürchtungen.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 18. Feb 2017, 22:59
von Helene Z.
Leuchtende Farben und intensive Muster ... nur einfach mal so zum Anschauen.
http://signaturedaylilies.com/
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 19. Feb 2017, 10:38
von hymenocallis
Da hätte ich auch etwas - ein Züchterpaar, das extrem winterharte einziehende Sorten mit Florida-Rüschen produziert:
http://www.pinewooddaylilies.com/blog/Zitat aus der Seite "Pinewood Gardens is the daylily garden of Phil and Luella Korth. We are located in northeast Wisconsin in a zone 4 climate. Pinewood Gardens is a licensed nursery specializing in hardy northern daylilies. Our daylilies have to survive winters down to -20 degrees often with little snow. We also have cold spring weather, late frosts and cool summer nights. Only a few daylilies thrive in our climate."
Eine hab ich von dort - bisher wirklich beeindruckend.
Und für alle, die glauben, daß nur Tets richtig üppig aussehen können, find ich die beiden Herren recht interessant: Duane Therrien und Ed Zahler
http://icantbelieveitsadip.com/seedlings.htmlBei den Previous Introductions sind auch einige beeindruckende Sorten dabei.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 19. Feb 2017, 18:57
von Krokosmian
Wie kann/darf/muss man sich das mit den diploiden Hemerocallis vorstellen? Ich vermute, bei denen geht, ähnlich den Iris, die Tendenz Richtung kleine Blüten? Wenn ja, sind dann gar so miniaturblumige wie `Pardon Me´ oder `Corky´ prinzipiell diploid, oder gibt es da wiederum Tetraploide?
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 19. Feb 2017, 20:19
von pearl
es gibt den Versuch tetraploider kleinblütiger Taglilien. Ein Ergebnis ist Custard Candy. Grace Stamile hatte sich ja auf geäugte Kleinblütige spezialisiert und ihr Mann wollte da auch was zustande bringen. Custard Candy habe ich abgegeben. Mir ist das Laub zu monströs und die Blüte zu perfekt.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 19. Feb 2017, 21:11
von Callis
Krokosmian hat geschrieben: ↑19. Feb 2017, 18:57Wie kann/darf/muss man sich das mit den diploiden Hemerocallis vorstellen? Ich vermute, bei denen geht, ähnlich den Iris, die Tendenz Richtung kleine Blüten? Wenn ja, sind dann gar so miniaturblumige wie `Pardon Me´ oder `Corky´ prinzipiell diploid, oder gibt es da wiederum Tetraploide?
Es ist sehr viel schwieriger, kleinblütige Tets zu züchten als großblütige Dips. Kinnebrew hat auf dem Gebiet der kleinblütigen Tets einiges geleistet.
Ich hatte lange Zeit seine wirklich perfekte
Spacecoast Tiny Perfection, immer gut geöffnet und absolut winterhart. Aber meine eigenen Zuchtziele waren andere.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 20. Feb 2017, 11:12
von pearl
den Unterschied zwischen dormant und evergreen Taglilien in Bezug auf den Zustand nach dem Winter wollte ich ja immer an meinen Pflanzen dokumentieren. Es gibt einen blog Beitrag dazu, vielleicht hatte ich den schon mal hier verlinkt.
Identifying Dormant Daylilies in the Northby
Di DeCaire
(Copyright April 15, 2014)
Zeigt super plausibel, warum dormant
Hemerocallis sich für unser Klima besser eignen. Alle mir bekannten Zustände von evergreen
Hemerocallis werden schön gegen Bilder von dormant
Hemerocallis gesetzt.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 20. Feb 2017, 11:24
von Callis
ein wirklich sehr aussagekräftiger Artikel und gut bebildert.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 20. Feb 2017, 11:53
von rheinmaid
feminist hat geschrieben: ↑20. Feb 2017, 11:12den Unterschied zwischen dormant und evergreen Taglilien in Bezug auf den Zustand nach dem Winter wollte ich ja immer an meinen Pflanzen dokumentieren. Es gibt einen blog Beitrag dazu, vielleicht hatte ich den schon mal hier verlinkt.
Identifying Dormant Daylilies in the Northby
Di DeCaire
(Copyright April 15, 2014)
Zeigt super plausibel, warum dormant
Hemerocallis sich für unser Klima besser eignen. Alle mir bekannten Zustände von evergreen
Hemerocallis werden schön gegen Bilder von dormant
Hemerocallis gesetzt.
Da es hier gerade passt, eine INFO:
die Terminologie für die bisher "dormant" genannten Taglilien ändert sich bei der AHS:
http://www.daylilies.org/ahs_dictionary/deciduous.html
Diskussion siehe auch im thread
https://garden.org/thread/view/61770/Dormant-now-Dedicuous/.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 20. Feb 2017, 13:16
von hymenocallis
Krokosmian hat geschrieben: ↑19. Feb 2017, 18:57Wie kann/darf/muss man sich das mit den diploiden Hemerocallis vorstellen? Ich vermute, bei denen geht, ähnlich den Iris, die Tendenz Richtung kleine Blüten? Wenn ja, sind dann gar so miniaturblumige wie `Pardon Me´ oder `Corky´ prinzipiell diploid, oder gibt es da wiederum Tetraploide?
Die Conversion (Umwandlung von dip in tet) sorgt dafür, daß sich die Pflanzen 'in der Substanz' verstärken (laienhaft ausgedrückt). Das bedeutet in der Praxis: dickere Stängel, breiteres Laub, festere Blütensubstanz und oft auch dadurch bedingt 'wuchtigere' Blüten. Ich habe live einige Sorten in dip und konvertiert in tet nebeneinander gesehen und kann diesen Effekt bestätigen - die Tet-Versionen wirken eher wie dedopte Bodybuilder-Zwillinge der Normalversion ;-).
Es gibt auch tetraploide miniaturblütige, sie sind allerdings selten (bei den kleinblütigen ist die Auswahl deutlich größer) - das liegt meiner Meinung nach nicht an der prinzipiellen Unmöglichkeit, sondern eher am fehlen von Züchtern, die sich dafür interessieren. Bei den gefüllten Sorten sah es lange Zeit ähnlich aus - inzwischen gibt es eine Trendwende in der Zucht und es werden häufiger tetraploide gefüllte Sorten registriert (ob die Ursache im Züchterinteresse oder in der Kundennachfrage begründet ist, weiß ich in diesem Fall leider nicht).
Ich habe einige tetraploide Miniatursorten: Madeline Nettles Eyes und die schon erwähnte SC Tiny Perfection (Kinnebrew), Broadway Phantom (Stamile), Coventry Coutness (Salter), Elf Power (Trimmer) und Patchwork Puzzle (Salter). Gerade bin ich dabei, Broadway Valentine (Stamile) und Maleny Eyecatcher (Alexander, nicht reg.) zu organisieren.
Re: Tagliliensaison 2017
Verfasst: 20. Feb 2017, 13:18
von hymenocallis
rheinmaid hat geschrieben: ↑20. Feb 2017, 11:53Da es hier gerade passt, eine INFO:
die Terminologie für die bisher "dormant" genannten Taglilien ändert sich bei der AHS:
http://www.daylilies.org/ahs_dictionary/deciduous.html
Diskussion siehe auch im thread
https://garden.org/thread/view/61770/Dormant-now-Dedicuous/.
Danke für die Links, die Diskussion ist mir bisher noch nicht untergekommen.