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Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 19. Mai 2016, 22:45
von thuja thujon
Ok, es gibt genug Mittel und Wege dem Unkraut Herr zu werden und man wird auch bezahlbare finden. Dann müssen halt auch mal Fruchtfolgen neu bedacht werden oder der ein oder andere mal aufstehen und Neuland betreten. Es wird nicht der Untergang sein, wenns Glyphos nicht mehr gibt. Aber nach Mitteln, die auch auf fast ausgewachsene Pflanzen mit verträglichem Mengeneinsatz wirken, muss man suchen, die gibts nicht hoppladihopp im nächsten Raiffeisen. Weder bei den HPPDs (Mais), noch bei den Sulfonylharnstoffen (Weizen), wenn dann bei den Wuchsstoffen (Raps) und die haben die bekannte Lücke, die sie tauglich für den Rasen machen. Nicht umsonst kommt bei Problemunkräutern wie Staudenknöterich, Traubenkirsche usw fast immer Glyphosat mit in die Diskussion, auch wenn Iodosulfuron mit 0,1% der Menge vom Glyphos (2g statt 2kg) einen sauberen Acker hinterlässt.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 19. Mai 2016, 22:50
von troll13
Als (wenn auch nur angestellten) Berufsgärtner reicht es mir, wenn PSM in Nahrungsmitteln, Grundwasser usw. nachgewiesen werden können und wenn auch nur in geringen Konzentrationen, um sie aus dem Verkehr zu ziehen. Sie haben dort einfach nicht vorhanden zu sein (Punkt)Das Märchen, dass mechanische Bodenbearbeitung den Boden stärker schädigt als kontinuierliche Chemiebomben mag ich auch nicht so recht glauben.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 19. Mai 2016, 23:12
von Josef4
Du kannst froh sein, daß du nicht weißt, was sonst noch alles im Grundwasser und in Lebensmitteln nachgewiesen werden kann. Denn die Nachweismethoden sind inzwischen hochentwickelt.Aber im Bier ist eine Milliarde mal mehr Alkohol als Glyphosat, und der ist definitiv krebserregend. Wenn man sich das vor Augen führt, kann es helfen, die Dimensionen sinnvoll einzuordnen.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 19. Mai 2016, 23:13
von dmks
Das Märchen, dass mechanische Bodenbearbeitung den Boden stärker schädigt als kontinuierliche Chemiebomben mag ich auch nicht so recht glauben.
Tut sie ja auch nicht, beides hat seine Vor- und Nachteile. Ein Hauptproblem bei der Pfluglosen Bearbeitung sind die dabei verbleibenden Unkräuter. Und ein Wegfall von Glyphosat wird an der Tatsache, daß PSM-Spuren in Nahrungsmitteln nachweisbar sind nichts ändern!Ob die Wirkstoff- Alternativen besser sind oder schlimmer kann ich nicht beurteilen - allerdings sollte jedem klar sein daß ein Wegfall aller Pflanzenschutzmittel nicht möglich ist.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 19. Mai 2016, 23:16
von dmks
Das Verbrennen einer Hexe hat schon immer das Volk beruhigt! Aber noch nie das Problem gelöst.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 19. Mai 2016, 23:27
von thuja thujon
Pfluglos sollte man auch nicht als Dogma sehen, flach grubbern hat sich als Vorteil erwiesen und alle paar Jahre brauchts den Pflug dann doch mal. Nur Direktsaat über Jahre bringt dem Boden keine Vorteile, im Gegenteil. Es ist nicht alles so schwarz/weiß wie es diskutiert wird. Um nochmal die Thematik Baumärkte sorgen sich um die Verbraucher wegen Krebsgefahr von Glyphosat aufzugreifen. Schnappschuss von letzter Woche an der Kasse...

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 02:30
von pearl
Die ganze Debatte ist verfahren. Wie so manche andere Debatte auch. Ich mag nicht mehr :P
verständlich. Der Wind bläst jetzt in andere Segel. Scientific American betitelt eine große Story mit: How Soil Microbes Fight Climate Change - They're our microscopic allies in making dirt a major resource for storing excess carbon.Die Rolle von Bodenorganismen um Kohlenstoff im Boden zu fixieren ist erkannt. Schön, dann sind ja wieder Methoden gefragt, die ohne Chemie auskommen. Ja, ohne Chemie, aber nicht ohne Chemische Industrie. Die satteln jetzt um."The challenge is to develop products that work for these smallholder farmers. To date, the handful of soil-microbial products that have reached the market are being manufactured by big companies like BASF, Syngenta and Monsanto. After spending millions of dollars to make these products, which were created for the world major cash crops such as soy and corn, they are unlikely to come at a cost that many small-scale farmers can afford."Glyphosat ist nicht mehr politisch korrekt? Dann sollen sie alle EM haben. Wir verkaufen ihnen designte Mykorrhiza und machen weiter Geld mit der Landwirtschaft. Melden Patente auf Kompostieren an, lassen Brennnesseljauche verbieten und kontrollieren Saatgut. Bayer macht das dann, Monsanto hat keine Lust mehr. Die sehen da keine Zukunft in Doppelvermarktung von transgenem Saatgut und Roundup.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 02:43
von pearl
die New York Times beeilt sich eine andere Story zu verbreiten. Eine, die vernünftig ist. nytimes.com A Boon for Soil, and for the Environment MAY 17, 2016"“Everyone talks about sustainable,” Mr. Brown said. “Why do we want to sustain a degraded resource? We need to be regenerative, we need to take that carbon out of the atmosphere and put it back into the cycle, where it belongs.”...Mr. Brown keeps his fields planted for as much of the year as possible to minimize nutrient loss. When he mixes clover and oats in the same field, the clover fixes nitrogen into the soil. After the oats are harvested, livestock graze the clover and leave their manure behind.Such strategies have allowed him to stop using synthetic fertilizers and pesticides, reducing costs. And the rich soil not only yields higher volumes, but the crops are more nutritionally dense than those grown on depleted land, he says.“Economically, it’s much, much, much more profitable,” he said."Profitabel für den Farmer, den Rancher und den Landwirt. Nicht für Konzerne!

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 03:42
von Eva
Schnappschuss von letzter Woche an der Kasse...
Upps. Hierzulande gibt es das nur noch ausm "Giftschrank" also abgesperrt, muss man sich geben lassen. Zumindest beim Landhandel.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 07:35
von Staudo
Die gesetzliche Lage in Deutschland ist die gleiche. Die Kombination von Gummibärchen und Totalherbizid finde ich klasse. Die ist abseits aller Aufgeregtheiten sehr lebensnah. ;D

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 08:19
von bristlecone
Der Witz bei einer fehlenden Zulassung in der EU: der zulässige Rückstandshöchstgehalt ändert sich und viele Futtermittel dürfen nicht mehr in die EU importiert werden.
Sollte das so sein, wäre das für viele Umweltschutzorganisationen wohl ein willkommener (Neben)effekt.Ohnehin ist Glyphosat vor allem deshalb in deren Focus geraten, weil es beim Anbau von GMO eingesetzt wird.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 08:20
von Eva
:-D

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 20. Mai 2016, 13:48
von bristlecone
"Die EU-Kommission hätte letztlich die Möglichkeit, nach dem Patt am Donnerstag im Ausschuss die Zulassung auf eigene Faust durchzusetzen. Doch den Vorwurf, industriehörige Giftmischer zu sein, wollen die EU-Beamten nicht länger auf sich sitzen lassen. Wenn die Mikrophone ausgeschaltet sind, sagen einige ganz offen, dass die Mitgliedsstaaten nun selbst sehen sollen, wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskommen." (Quelle)Das würde ich mir auch wünschen.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 24. Mai 2016, 09:27
von bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 24. Mai 2016, 09:38
von Staudo
Wie soll man daraus eine Schlagzeile aus acht Wörtern machen ???